Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen (Versuch erfolgreich beendet, Fazit online)

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Vorweg:
Also gleich mal zu Beginn: der thread hier ist ernst gemeint und ich will weder angeben, noch will ich rumposen etc. Dies soll eine neutrale Dokumentation sein.

Darum gehts:
Der Besuch bei Jens (hero) hat mich ein wenig angestachelt, dass ich nochmal ein bisschen an meiner Schärfetoleranz arbeite. Meine Schärfeverträglichkeit würde ich derzeit so im mittleren Bereich einschätzen, aber ich will spaßenshalber einfach mal versuchen, was durch gezieltes Training möglich ist. Seit dem 25.05.11 esse ich deswegen jeden Tag eine pure Habaenro. Und da ich dachte, dass es eventuell den ein oder anderen interessiert, was in 30 Tagen (genauer: 4 Wochen) schärfetechnisch so passiert, hab ich eben den thread erstellt. Ich bin selbst gespannt, wie es ausgehen wird.

Sonstiges Essverhalten:
Neben der einen puren Habanero esse ich natürlich auch zu den anderen Mahlzeiten Chili, was am Tag so etwas 1-2 weitere, aber verarbeitete Habaneros und diverse Hot Sauces sind. Jedoch will ich speziefisch testen, wie sich der Körper in 30 Tagen an frische Habaneros gewöhnt.

Ziele:
- kein Schwitzen
- kein Schluckauf mehr (was leider überaus nervig ist)
- keine Hilfmittel (Milch, Alkohol etc.)
- verringertes Schärfeempfinden

Ablauf:
25.05.11
Habe nach dem Besuch bei Jens, vom Ehrgeiz getrieben, eine rote Habanero gegessen. Schärfe war extrem auf der Zunge und im Halsbereich, nach ca. 15 Sekunden folgte heftiger Schluckauf. Ein halben Liter Milch und diverse Gläser Grappa mussten herhalten. Schärfe hielt relativ lang an. Schönes Chili-High hinterher :).

26.05.11
Diesmal eine gelbe Habanero zum Frühstück. Die "Abneigung" sich die Beere in den Mund zu stecken war etwas geringer. Ergebnis ungefähr so wie am 25.05. Schluckauf, und darauffolgend Milch, um diesen wieder loszuwerden. Langanhaltende Schärfe + Chili-High.

27.05.11
Eine rote Habero zum Frühstück. Noch keine Veränderung spürbar, alles wie am Vortag.

28.05.11
Eine gelbe Habbi nachmittags. Eventuell war sie nicht ganz so scharf, jedoch war das Schärfeempfinden gefühlt geringer. Auch der Schluckauf war weniger heftig und ging durch ein paar Schlucke Milch recht schnell weg. Schärfe hielt weniger lang an, Chili-High nicht ganz so deutlich. Auch weniger Schweiß- und Tränenbildung. Entweder also die ersten Anzeichen der Gewöhnung oder aber einfach ne milde Chili erwischt. Die nächsten Tage werden es zeigen. :)

29.05.11
:D Entweder ich habe heute wieder eine milde Beere (rote Habbi) erwischt, oder die "Therapie" schlägt langsam an. Weder Schluckauf, noch Schwitzen und deutlich reduziertes Schärfeempfinden. Brennt zwar gut nach, aber vom Chili-High ist nichts zu spüren. Bin gespannt, ob das erste Erfolge sind oder einfach nur zweimal Glück (oder Pech :devilish: ) mit der Chili. Bin gespannt auf die nächsten Tage.

30.05.11
Also die letzten zwei Tage waren die Chilis wohl doch etwas milder ;) Habe heute eine gelbe Habbi zu Mittag gegessen und da war deutlich mehr Feuer zu spüren als die letzten Male. War aber geil :D Was nicht so besonders war, war der Schluckauf, der sofort eingesetzt hatte, als ich die Chili geschluckt hatte. Da gab es nämlich diesmal wieder das Problem, dass ich einfach die gekaute Chili nicht normal schlucken kann...es fühlt sich irgendwie so an, als wollte mein Mundraum nicht, wie ich will. Neija, den überliste ich schon noch :) Was dumm war: Habe die Habbi heute Mittag auf nüchternen Magen gegessen und die nicht so gut vertragen. Hatte paar Minuten danach leichte Bauchschmerzen, die sich aber mit ein paar Schlucken Milch und dem eig. Mittagessen (Pasta) relativ schnell beheben ließen. Hitzeempfinden war sehr heiß, aber nicht unangenehm, wobei es bis fast zu den Ohren hinauf geschmerzt hat :D Ich arbeite mal weiter an meiner Schlucktechnik, denn immer wenn das nicht richtig hinahaut, kommt es meist zum Schluckauf.

31.05.11
Heute morgen gabs wieder lecker Habbi, eine rote, diesmal aber ein enig größer, also ca. wie ein großes Frühstücksei. Hatte zwar Respekt, aber was muss, muss :) Also die Schärfe, würde ich sagen, stellt kein Problem mehr da, es brennt zwar mundraumfüllend, wird aber von Tag zu Tag etwas besser - wobei natürlich nicht jede Habbi gleich scharf ist, das ist klar. Problem war wieder, dass ich die zerkaute Habbi net richtig geschluckt bekomme....mein Rachen, der Blödmann, will einfach net und es is gar nich so leicht, die runter zu bekommen - musste sogar etwas würgen heute...was natürlich ziemlich eklig ist, wenn einem das irgendwo passiert :D Neija, aber es ging dann doch runter, wobei der Schluckauf nicht lange auf sich warten ließ. Habe, wie ChesterChilliFreak vorschlug, mal bewusst auf die Atmung geachtet, hat aber nichts gebracht. Ich bleibe dabei, dass der Schluckauf an der Reaktion der Capsacin-empfindlichen Rezeptoren in der Speiseröhre liegt (wie ich hier schrieb). Aber alles in allem war der Schluckauf weniger heftig, wobei ich diesmal auch ein wenig husten musste...Es ist echt nervig, dass die Schärfe gar nicht so das Problem ist, sondern der Körper sich einfach net an den Chili gewöhnen kann...neija, sind ja erst ein paar Tage rum, mal sehen, was noch passiert.
p.s. da ich die Habbis im TK habe und sie zum auftauen über Nacht im Kühlscharnk lagere und vor Verzehr ca. 45min ins Zimmer stelle zum aufwärmen, sind die meist net so sehr appetitlich zu essen wie frische. Eventuell spielt das auch eine Rolle, denn als ich die frischen Chilis von Pepperking hatte, haben die weitaus appetitlicher geschmeckt, als die wabbeligen aufgetauten. Unterschied im Aroma und der Schärfe konnte ich jedoch nicht feststellen, nur in der Konsistenz. Ich schreib das deshalb, da sich ein kleinwenig ein Ekel einstellt, in die wabbeligen Habbis zu beißen, was aber nur die Kosistenz betrifft, (noch) nicht den Geschmack. Hoffe ich überesse mir die Dinger nicht pur.
p.p.s. Als ich nach der Habbi zum normalen Früstück übergegangen bin und die Hot Golden Sauce (Schärfe so 6-7) vom Chilli Olli aufs Brot geschmiert habe, habe ich keine Schärfe mehr geschmeckt, nur das leckere Aroma...war irgendwie seltsam ;)

01.06.11
Rote Habanero zum Früstück. Habe heute nach dem Zerkauen die gesamte Masse mit einem Schluck Wasser runtergespült, um so den Schluckreflex hervorzurufen - und was soll ich sagen: kein Schluckauf weit und breit. Es scheint also wirklich daran zu liegen, dass die Speiseröhre die Chilis nicht ordentlich bzw. schnell genug geschluckt bekommt und somit Reizungen auftreten, die dann zum Schluckauf führen.
Ich finde, dass der Schluck Wassr zudem auch keine große Schummelei ist, denn erstens bindet Wasser Capsaicin nicht und zeitens ist es ja nur ein Schluck und keine ganze Gallone. Werde es in Zukunft auch so beibehalten, eventuell stellt sich ja trotzdem eine Gewöhnung ein und ich kann demnächst wieder drauf verzichten.
Schärfetechnisch hab ich keinerlei Angst mehr vor purer Habbi, das Brennen ist zwar deutlich spürbar, aber sehr erträglich. Chili-High tritt seit ein paar Tagen auch nicht mehr auf. Tränen und Schweißfluss deutlich zurückgegangen, zumindest subjektiv gefühlt. Heute morgen war gar nichts: also kein Schluckauf, keien Tränen, kein Schweiß. Kann natürlich auch wieder an der Habbi gelegen haben, aber es können auch erste Erfolge sein.

Code:
Fazit Woche 1:

Die anfängliche Abneigung, sich eine ganze Habbi in den Mund zu schieben, ist verschwunden.
Das Schärfeempfinden ist gefühlt deutlich zurückgegangen.
Verringerte Schweiß- bzw. Tränenbildung.
Schluckauf tritt leider immer noch auf. Abhilfe: nach Zerkauen einfach mit einem Schluck Wasser runterschlucken, um Schluckreflex anzukurbeln. Ergebnis: kein Schluckauf.
Bis auf den Schluck Wasser keine Hilfsmittel (Milch, Alkohol, etc.) mehr notwendig.

02.06.11
Heute gabs eine gelbe Habbi zu Mittag. Dummerweise hab ich mir irgendwann zuletzt eine Grippe mit Halsschmerzen eingefangen, so dass ich heute früh erstmal Scherztablette einwerfen musste. (Muss die Genesung ja irgendwie beschleunigen, damit ich heute Abend zum Trinken fit bin ;)) Is auch egal, auf jeden Fall, war die Habbi gut scharf, gefühlt sind die gelben schärfer als die roten bei Pepperking. Sind auch im Aroma recht verschieden, aber das nur am Rande. Wie auch immer, ich hab die Habbi wieder mit einem Schluck Wasser runtergeschluckt, um den Schluckauf auszutricksen und es hat wieder geklappt. :D Ansonsten habe ich das Gefühl, wie ich ja auch im Fazit der Woche 1 schrieb, dass die Gewöhnung langsam aber sicher die Überhand gewinnt und pure Habbis eigentlich alles von ihrem "Schrecken" verloren haben.

03.06.11
Auf Wunsch von ChesterChilliFreak hin, gabs heute erst zu Abend eine Habbi, um zu testen, ob das Schärfeempfinden am Abend höher ist, als am Morgen. Also heute eine gelbe Habbi, die in Größe und Form vergleichbar der gestrigen war. Ergebnis: Gefühlt war die Beere heute tatsächlich Schärfer als gestern (auch wenn die Habbi gesten Mittag und nicht früh dran war), wobei ich das nicht ganz objektiv sagen kann, da sich durch die eingefangenen Halsschmerzen ein ziemlich abartiges Brennen an den entzündeten Stellen ausgebreitet hat. Neija, auf der Zunge war es auch sehr scharf, eventuell sogar auch schärfer als gestern Mittag - kann ich aber nicht eindeutig beurteilen. Ich würde sagen, dass an dem Gerücht durchaus was dran sein kann, dass man abends empfindlicher reagiert. Jedoch ist das Gefälle nicht so groß, dass ich sagen würde, man spürt einen deutlichen Unterschied.
Weiterhin hab ich heute auch das Wasser beim Schlucken weggelassen und zu meiner Überraschung hat sich kein Schluckauf eingestellt - neija, zumindest fast, nach 45 Sekunden kam er dann doch noch...aber ich denke, dass ich auf dem besten Weg bin, den Schweinehund zu überlisten...das wäre sehr erfreulich :)

04.06.11
Getstern abend eine rote Habanero. Schärfe war sehr gut und wurde bei extremst schwüler Luft sofort durch heftigen Schweißausbruch im Gesichtsbereich quittiert. :D Leider nicht sehr lang anhaltende Schärfewirkung. Das mit dem Schlucken wird das auch immer besser, so langsam aber sicher kapierts dann mein Körper wohl doch, dass ich mir keine feuerheißen Sachen versuche die Kehle runterzulassen, sondern lediglich Chilis...nach 45 Sekunden folgte leider trotzdem wieder dieser ver***brähmte Schluckauf...wobei das Intervall scheinbar immer größer wird bis zur Erruption :)D)...der wird schon noch aufgeben. :devilish:

05.06.11
Rote Habbi zum Früh-Abend. Beere hatte eine beachtliche Größe, denn so langsam aber sicher gehen mir die mittelgroßen aus und ich muss auf die Atzen umsteigen...:devilish:.
Im Prinzip war es wie gestern: bin wieder in Schwitzen gekommen, was wohl aber auch an den sehr hohen Temperaturen liegt; die Schärfe war für eine rote Pepperking Habbi gefühlt höher als sonst und auch die Nachbrennzeit ist sehr hoch im Vergleich. Mit dem Schlucken klappt immer besser, wobei nach 30 Sekunden dann doch wieder Schluckauf kam :angry:...den ich mit Wasser bekämpft habe. Alles in allem bin ich ganz zufrieden - wenn nur der miese Schluckauf endlich verschwinden würde.

06.06.11
Jau, heute zu Mittag wieder eine stattliche rote Habanero vertilgt. Schärfebereich lag im Mittel, also weder besonders mild noch besonder scharf. Schlucken ging erstaunlich gut und auch Schluckauf wollte sich nicht einstellen. Das ist damit der erster Tag, der komplett ohne Hilfmittel oder "Nebenwirkungen" agelaufen ist. Wenn sich der Zustand sabilisieren ließe, dann wäre das Ziel dieses Tests erreicht. :) Ich hoffe mal, dass ich die nächsten Tage ähnlich positives berichten kann.

07.06.11
Heute mittag gab es mal eine frische rote habanero zur Abwechslung. Habe gestern einfach mal eine aus dem Simmel mitgenommen (0,25€). Von der Konsistenz her eindeutig besser als die Wabbel-Habbis aus dem Tiefkühler, von der Schärfe aber nicht unterschiedlich. Das Aroma war etwas anders, als bei denen von Peppeking, nicht ganz so fruchtig, dafür aber etwas stechender. Alles in allem hat die Habbi gut geknallt und auch lange nachgebrannt. Zwar gabs wieder keinen Schluckauf, aber ich brauchte einen Hilfsschluck Wasser zum runterschlucken...gut, ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber damit kann ich leben.

08.06.11
Eine gelbe Habanero zu Mittag. Die Schärfe ist kein Problem mehr, auch wenn es sehr scharf war. Jedoch hat sich 30 Sekunden nach dem Schlucken wieder Schluckauf eingestellt. Wurde zwar schnell mit Wasser gekillt, aber ist immer noch nicht ganz ausgerottet. Nichts auffälliges sonst heute zu beobachten.

Code:
Fazit Woche 2

Die Schärfetoleranz hat sich deutlich verbessert (auch zu Woche 1), das Schmerzempfinden ist deutlich zurück gegangen.
Schweiß- und Tränenbildung weiterhin zurückgegangen, wobei das auch umgebungstemperaturabhängig ist.
Schluckauf wird immer seltener und wenn er auftritt, dann auch später und weniger heftig. Für mich die beste Errungenschaft bisher.
Bis auf zur Bekämpfung des Schlauckaufs eingesetztes Wasser sind keine Hilfmittel nötig.
Würde den Test bis hierhin schon als erfolgreich abgeschlossen betrachten, mal sehen, was aber noch passiert in den restlichen 2 Wochen.

09.06.11
Rote Habanero zum Abendbrot. Nachdem ich gestern das Vergnügen hatte die 7Pod Yellow beim hero Jens zu testen, ist die Schärfe der Habbi irgendwie stark abgefallen. Eventuell sind meine Rezeptoren auch noch nicht wieder auf der ganzen Höhe, weil ich heute Mittag eine kleine Bongo Habbi und ungefähr die halbe restliche 7Pod Yellow (beide vom Jens) auf Knoblauchbaguette gegessen hatte. Wie dem auch sei, es gab weder beim Schlucken noch beim Schluckauf Probleme bei der Habbi. So muss das sein :) Die Schärfe war irgendwie nicht so recht erwähnenswert und brannte verhältnismäßig kurz nach. Fetzt! :D

10.06.11
Gelbe Habanero zum Nachmittag. Ich freue mich, dass ich wieder einen Erfolg vermelden kann: keinerlei Reaktion schluckauftechnisch :D Dafür hat die Beere ordentlich reingefeuert, war mit die schärfste im Laufe des Tests, zumindest meinte das mein Magen, denn da ich die Habbi auf leeren Magen gegessen hatte, bekam ich 45 Minuten später glattweg ein bisschen Magenschmerzen - die aber nach ner ordentlichen Salami-Schnitte wieder weg waren. Bis auf die Magenschmerzen läuft es immer besser! :D

11.06.11
Gestern hätte ich fast ganz vergessen, mir meine tägliche Dosis Habanero pur einzuverleiben. :whistling: Kurz vor dem zu Bett gehen dann aber glücklicherweise doch noch daran gedacht. Meine Erfahrungen entrsprechen ungefähr den von Knutson gestern. Denn die Beere war derb scharf und ging mit leichter Schweißbildung einher. Seit langem hat keine Beere mehr so lange nachgebrannt. :devilish: Ich lag echt im Bett und dachte so: wann wird es denn wieder aufhören...neija...:D Seltsamerweise bekam ich ca. 2 Minuten nach Verzehr ganz kurz Schluckauf, der aber ebenso schnell wieder verschwunden war. Echt seltsam...aber muss ja:p.

12.06.11
Gelbe Habanero vor dem Mittagessen. Wieder sehr, sehr scharf gewesen, deutlich schärfer als die roten Exemplare vom Pepperking. Die Schärfe war sehr schnell da und wurde dann im Nachhinein noch von tränenden Augen begleitet. Schärfegefühl hielt auch relativ lange an, sprich: das Mittagessen brauchte ich nicht zusätzlich noch zu verschärfen - die eine Habbi vornweg reichte da völlig zu. Kein Schluckauf, wenn auch einige Probleme die zerkaute Beere zu schlucken. Alles in Allem aber sehr positiv.

13.06.11
Nachmittag eine rote Habanero. Da die gefühlt nicht so scharf sind, wie die gelben von pepperking, hab ich mich heute mal eine sehr große gewagt. Probleme gabs beim Schlucken, da die Habbi doch ziemlich groß war und net so richtig runter wollte - ging aber dann doch. Nach einer Minute kam dann wieder dieser nervige Schluckauf. Zwar deutlich weniger intensiv, als am Anfang des Tests, jedoch konnte ich ihn noch net bezwingen, wie ich zwischenzeitlich gehofft hatte - aber ich bin immer noch optimistisch.
Die Schärfe der Habbi war, wie zu erwarten, nicht zuu hoch, es hat zwar ordentlich gepfeffert für eine Minute, besonders an den Bronchien, aber die Schärfe lies sehr schnell nach, also in ca. 3 Minuten. Danach war nur noch ein leichtes Kribbeln. Getränt haben mir die Augen trotzdem...

14.06.11
Gelbe Habanero vor dem Früshtück. Auf leeren Magen hat sich ein kurzer Magenschmerz einegstellt, der jedoch beim Frühstück dann wieder verschwunden war. Schärfe war ordentlich, ging aber schnell auf erträgliches Maß zurück und hielt eventuell 5 Minuten. Herr Schluckauf wollte es nicht lassen und kam nach ca. 45 Sekunden nach dem Schlucken mit genau einem Hickser vorbeigeschaut. Danach wars gut. Entweder er gibt langsam aber sicher auf und das sind seine letzten Lebenszeichen, oder ich weiß auch nicht. :D
Kurz vor Ende von Woche 3 wage ich die Prognose, dass sich in Woche 4 schärfegewöhnungstechnisch nicht mehr viel tun wird - dazu bräuchte es dann die nächst schärferen Chilis; hoffentlich geht jedoch der Schluckauf noch weg.

15.06.11
Heute gabs wieder eine gelbe Habanero, vormittags. Schärfe war sehr erträglich, für eine gelbe Habbi im Vergleich geradezu gering. Das Brennen war ebenfalls nicht schlimm, wenn auch anhaltend, ca. 10 Minuten. Problem war nur, dass ich ein leichtes Brennen in der Speiseröhre hatte nach dem Verzehr. Kann sein, dass die noch etwas angeschlagen ist von Sonntag, weil ich da mit nem Kollegen einen mehr oder minder (mehr mehr^^) großen Pfingst-Umtrunk hatte und von da noch leichtes Sod-Brennen herrühren könnte. WIe dem auch sei, da Brennen ging jedenfalls wieder weg, als ich dann nach 15 Minuten oder so ne Toast gefuttert habe, da es mich genervt hat. Ansonsten kam kein Schluckauf, keine Tränen, kein Schwitzen. So muss dat hauen! Guter Abschluss für Testwoche 3. :)

Code:
Fazit Woche 3

Eventuell ist das Schärfeempfinden noch ein klein wenig geringer geworden, aber ich vermute, dass sich da nicht viel getan hat zu Woche zwei. Ohne sehr langfristige Abhärtung wird da ohne schärfere Chilis nicht mehr viel gehen. Das kann dann aber wer anders probieren :).
Tränen- und Schweißbildung sind zurückgegangen, das kommt aber auch sehr auf das Wetter und die Habbi an, wie sich das äußert.
Schluckauf wurde weniger, trat oft auch gar nicht mehr auf. Das ist das erfreulichste für mich. Wenn dann doch noch Schluckauf kam, dann war der bedeutend weniger heftig und schmerzhaft und hat auch bis zu 1 oder 2 Minuten manchmal nach dem Schlucken auf sich warten lassen. Zudem brauchte ich auch bei Schluckauf keine Hilfsmittel und er ging rasch wieder weg, manchmal hielt er nur einen oder zwei "Hickser" lang an.
Da hat sich im Gegensatz zum Test-Start sehr viel verändert, jedoch weiß ich nicht, ob man das wirklich restlos wegbekommen kann, da, wie Knutson vermutet, es wohl einfach mehr oder weniger angeboren ist, ob man auf Capsaicin mit Schluckauf reagiert oder nicht.
Kurz: gefühlt weniger Schweiß- und Tränenbildung, keine nenneswerte Veränderung der Schärfetoleranz zu Woche 2. Aber: manchmal keiner und insgesamt weniger und weniger heftiger Schluckauf. Keine schlechte Bilanz bis hierher, denke ich.

16.06.11
Heute vor dem Mittagessen eine gelbe (und damit auch meine letzte gelbe) Habanero. Ab morgen gibts dann die restlichen Tage jeweils so einen Super-Emmis von roter Habbi. :D Erstaunlicherweise war die Schärfe heute sehr hoch, jedoch klang sie relativ schnell ab. Keinerlei Schluckauf, Schweiß- oder Tränenbildung. Beim Schlucken wende ich jetzt auch die Mehrfach-schlucktechnik an. Das heißt, von der gekauten Masse wird immer nur ein wenig geschluckt - bis alles unten ist. Das scheint den Schluckauf relativ gut zu begegnen.

17.06.11
Bald is Schluss mit dem Test und so langsam aber sicher gehen mir auch die Habbis aus. Sind jetzt genau noch welche für die restlichen Tage + 2 zusätzliche die ich mir irgendwie einteilen muss...wobei, länger als das WE dürften die auch net überleben. Aber zum Eigentlichen: Heute eine sehr große (hab ja keine mittelgroßen mehr) rote Habbi vor dem Mittag auf nüchternen Magen. Wieder deutlich erkennbar, dass die roten Habbis weitaus weniger scharf sind, als die gelben von Pepperking. Brennen war spürbar, aber keineswegs vergleichbar mit dem der gelben Habbis. Weder Schluckauf noch andere Komplikationen. Wird wahrscheinlich auch bei den restlichen Habbis so bleiben. Nur: ich sollte aufhören, mir die Dinger auf leeren Magen zu geben, da das jedes Mal kurzzeitig Magenschmerzen verursacht...

18.06.11
Wieder einen ganz schön großen Habanero-Atzen vormittags eingenommen. Schärfe hilet sich sehr in Grenzen, auch sonst eigentlich keine größeren Reaktionen. Ein bisschen Schluckauf war eingetreten, der ging aber ziemlich zügig wieder weg.

19.06.11
Heute vormittag gab es eine reichlich große rote Habanero. Habe sofort gemerkt, dass die schärfetechnisch in einer anderen Liga spielt, als ihre Chili-Kollegen davor. Schon beim Kauen war ein deutlicher Schmerz zu verspüren. Musste ganze vier Mal schlucken, um alles runter zu bekommen, so eine große Habbi hat doch eine beachtliche Menge an Fruchtfleisch. Diesmal hat ein recht heftiger Schluckauf eingesetzt, auch meine Augen haben angefangen zu tränen. Die Schärfe, obwohl noch erträglich, war richtig brennend und schneidend, also anders, als ich es sonst von den roten Pepperking Habbis gewöhnt bin. Aber war ein geiles Gefühl :devilish:. Seit langem auch mal wieder sowas wie ein Chili-High, aber nur ansatzweise spürbar. Der Schluckauf konnte durch kontrollieres Atmen nach 1 bis 2 Minuten unter Kontrolle gebracht werden. Aber es zeigt sich, dass man den scheinbar doch nicht ganz wegbekommt. Was aber auf jeden Fall erreicht wurde, ist, dass der Schluckauf an sich weniger schmerzhaft ist, als am Anfang der vier Wochen. Jetzt nervt er nur noch, stört aber nicht mehr so gewaltig. Das ist für mich schon viel wert.

20.06.11
Gestern gabs mal keine Habanero vom Pepperking, dafür aber lecker Bongo Chilis, Lemon Drops und Super Chinensen vom hero Jens. (Nicht zu reden vom verrückten 7Pod Schnaps:whistling:)
Also die Bongos und die LDs haben wie erwartet keine Schwierigkeit dargestellt. Konnte das Aroma bei angenehmer Schärfe gut verkosten. Die Super Chinense waren da zeitweise schon etwas feuriger, da die Schärfe von Beere zu Beere etwas schwanken kann. Schluckauf, Tränen und Schweißbildung gabs von den Chilis nicht, das Training machte sich mal wieder bezahlt :)! Dafür gabs beim 7Pod Schnaps doch zeitweilig ziemlich übel Magenschmerzen - und das nach dem Essen, also nicht auf leeren Magen. Wenn man bedenkt, dass Jens' 7Pod Schnaps erst einen (1!) Tag durchgezogen war, dann Holla die Waldfee, wenn der noch ein bisschen stehen bleibt! Fünf 7Pod Yellows auf eine Flasche Doppelkorn is aber auch etwas crazy - so isser halt, der Jens :).

21.06.11
Ich bin etwas verwirrt. Habe gerade eine durchaus beachtlich große Habanero gegessen und stehe nun vor der Entscheidung: entweder hab ich eine sehr, sehr milde Beere erwischt (was ich annehme) oder aber Jens' 7Pod Schnaps hat mir die Rezeptoren zerstört ;). Keinerlei Anzeichen von Chili-Wirkung heute, allein ein leichtes Brennen auf der Zunge. Da ich jedoch sowohl heute Morgen mein Brötchen (belegt mit Schinken und einer Super Chinense von Jens) und auch mein Mittagessen (Reis, Hackfleisch und sehr viel Bhut-Pulver) schärfer empfand, kanns eigentlich nur ein Zufall gewesen sein und die Habbi war net sehr beißig. So, noch ein Tag, dann sind die 4 Wochen rum. :devilish:

22.06.11
Harr harr, der letzte Tag - und für den hab ich mir natürlich die größte Habbi der Pepperking-Lieferung aufgehoben. Ich hatte zu tun, dass ich das Riesen-Ding in den Mund bekommen habe (war übrigens eine rote). Ich musste ungelogen fünf Mal schlucken, damit ich die ganze Masse runterbekam. Beim Schlucken gab es keine Probleme, auch wenn es immer heißer im Mund wurde, bis alles unten war. Kein Schluckauf, kein Augentränen und nur minimale Schweißbildung. Die Schärfe war gut, aber nicht mehr ausreichend, um mich zu zwingen ;). Hat gut nachgebrannt, war aber alles erträglich.
Soweit so, so gut. Leider habe ich mal wieder nicht daran gedacht, das Dingens nicht auf leeren Magen zu essen. 15 Minuten nach dem Verzehr hatte ich dermaßen Magenschmerzen bekommen, dass es mir fast die Tränen in die Augen trieb. Halben Liter Milch und paar Fischstäbchen später ging es dann aber wider. Also wenn ich eins gelernt habe, dann ist es, die Chilis nicht auf nüchternen Magen zu essen - das war heute echt eine fiese Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte.

Code:
Fazit Woche 4

Im Vergleich zu Woche 3 hat sich schärfetechnisch nicht viel getan. Habbis hatten ja schon ab der zweiten Woche keine große Herausforderung mehr dargestellt, demnach hat sich auf der Schiene nicht mehr viel getan. Was aber merklich besser geworden ist, ist der Schluckauf. Der trat in den letzten 7 Tagen fast nicht mehr, und wenn, dann nur ganz kurz und nicht sehr heftig auf. Damit hab ich eines meiner Hauptziele eindeutig erreicht. Das Problem mit dem Schlucken ist in Woche 4 auch besser geworden und ich hab die Technik rausbekommen, um das scharfe Zeug ordentlich runterzubekommen.

Code:
Abschluss-Fazit:

Aaaaaalsooo....die 4 Wochen Selbstversuch können als voller Erfolg gewertet werden. :) Schon nach anderthalb bis zwei Wochen war das Schärfeempfinden deutlich geringer und die Toleranz deutlich höher. Auch der Respekt, sich eine ganze Habbi in den Rachen zu geben, war sehr schnell verschwunden. Im Laufe der 4 Wochen hat auch die Schweiß- und Tränenbildung deutlich nachgelassen - wobei das immer ein bisschen von der Außentemperatur abhängig ist, wie mir scheint.
Nach längeren Problemen mit dem Schlucken der gekauten Habbi-Masse, habe ich auch eine Technik gefunden, die für mich gut funktioniert: Erst Habbi kauen, dann ein bisschen schlucken, weiterkauen, wieder etwas schlucken...solange bis alles unten ist. Bei der Technik hat sich dann auch gezeigt, dass auf die Art und Weise so ziemlich sicher jeder Schluckauf vermieden werden konnte. Das ist für mich die größte Errungenschaft des Tests und ich freu mich wirklich, dass dieser scheiß Schluckauf besser geworden ist.
Kurz zur Verdauung, da einige da nachgefragt hatten: Am anfang habe ich manchmal die Habbis pur nicht so gut vertragen und es kam zu weniger schönen Sitzungen auf dem stillen Örtchen. Das hat sich aber nach anderthalb Wochen gelegt gehabt und e gab verdauungstechnisch keine Unterschiede zu habbifreien Tagen. Kurz: Auch die Verdauung gewöhnt sich dran, also da nicht verzagen, wenn man am Anfang manchmal innherhalb 10 Sekunden auf dem nächsten Pott hocken muss :D.
Was noch? Ja, eine Lehre möchte ich gern weitergeben, die ich auch wirklich rate einzuhalten, besonders wenn man noch nicht so firm ist, mit dem Scharfessen und sich trotzdem an ganzen Habbis pur probieren möchte: Die Dinger net auf leeren Magen futtern! Das hat bei mir oft zu schlimmen Magenschmerzen geführt, auf die ich gern verzichtet hätte. Also vorher lieber ein Glas Milch trinken oder eine Butter-Schnitte essen, dann klappts auch mit dem Magen. ;)
Insgesamt hat der Monat ziemlichen Spaß gemacht und ich finde, dass ich mich durch die Chilis ein wenig wohler fühle, als vornweg. Klar, ich esse auch nebenher noch eine Menge Capsaicin so, aber irgendwie scheint der pure Dosis sich positiv auf den ganzen Körper auszuwirken - wer Lust drauf hat, den kann ich den Selbstversuch nur wärmstens ans Herz legen. Und wenn es mal nicht mehr gefällt, aufhören kann man ja immer schnell. Ich würde mich freuen, wenn ich noch von ein paar Erfahrungen hier im thread lesen könnte und wenn noch jemand Lust hätte zum probieren.

Danke an alle, die so schön mitgeschrieben haben, die mitprobiert haben, hier besonders Knutson :), und an alle, die mitgelesen haben. Zudem freu ich mich, dass der ganze thread so diszipliniert abgelaufen ist und kein unnötiges rumgepose und/oder rumgeprotze und/oder geflame stattgefunden hat. Bis zum nächsten(?) Mal :D.
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Lol, vielleicht solltest du das ganze videomäßig dokumentieren.
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Neija, erstens möchte ich mich nicht unnötig zum Heinz machen und zweites stelle ich nicht so gern Videos von mir ins Netz. Dafür gibts genug andere Mutige oder Chaoten auf youtube etc. ;) Ich werd den thread simpel halten, da ich keine Aufmerksamkeit suche, sondern einfach nur dachte, dass, wenn ich schon den Test mache, ich ihn auch aufschreiben kann. Wen es interessiert, der kann mitlesen, wen nicht, der braucht ja nicht klicken. :devilish:
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

10 Punkte :thumbsup:
Du bist mir ja einer. :roflmao:

Genialer Test. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg.
Sollte sich dieser einstellen, werd ich das auf jeden Fall nachmachen. :p
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Da bin ich mal gespannt wie es ausgehen wird. Vor allem ob du das Schwitzen und die Tränen in den Griff bekommst. Wünsch dir auf jeden Fall viel Glück

Gruß Basti
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Mal schauen wir lange es dauert bist bei der bhut angelang bist ;)
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Find ich gut das du deine Erfahrungen damit hier aufschreibst. Ich hab da auch schonmal drüber nachgedacht, aber weil ich aktuell (und in den nächsten Monaten wohl auch nicht) eh nix an Chilis hier hab ist das nicht so akut. Ich werd dich hier auf jeden Fall verfolgen und bin gespannt :)
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Klär mich auf: Was ist denn Chili High?

:D
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Durch die Rezeptoren, die auf das Capsaicin ansprechen wird dem dem Gehirn eine Vebrennung im Mundraum gemeldet. Das Gehirn "denkt" also, du hättest dich verletzt und beginnt mit erhöhter Schweißbildung und erhöhter Durchblutung der Zunge und Lippen. Dabei wird Endorphin freigesetzt, damit dein Körper auch bei einer Verletzung gut funktioniert. Beim Nachlassen der Schärfe kommt es dazu, dass das Endorphin, auch Glücklichmacher genannt, wirkt, ohne das du Schmerzen hast; dies äußert sich in einem Wohlbefinden, das bis hin zu willkürlichem Lächeln führen kann. So hab ich mirs gemerkt, die Quelle war folgende:

http://www.pepperworld.com/cms/grundlagen/capsaicin.php#Chili-High

Also ich merke den veränderten Zustand nach einer Habbi deutlich - was ziemlich lustig ist :D
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Ich bin gespannt was die nächsten tage so bringen werden. Drücke dir auf jeden fall die daumen :p
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

So einen Chili High oder auch Endorphin Flash hatte ich noch nie. Vieleicht sollte ich mich mal an die nächste Stufe wagen:devilish:

Gruß Basti
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

völlig bescheuerte idee - :crying::crying::crying: - aber auch wieder so gut, dass ich das ab jetzt täglich verfolgen werde :D:D:D
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

ist schon mal interessant das zu verfolgen :)
 
RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen

Bin ja nicht der Freund von Schärfewettessen und "lustigen" Videos im Net, bei mir ist der Geschmack der Chilis im Vordergrund, nicht nur die Schärfe.

Aber wie du das präsentierst gefällt mir und werde es auch weiter verfolgen.:thumbsup:

Vor allem gibt es ja sehr schmackhafte Chilis mit sehr hohen Schärfegraden, die ich dann nimmer pur geniessen kann und weiterverarbeitet so es auch nicht beurteilen kann, ausser die Sauce oder was auch immer war lecker.;)
 
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