RE: Selbstversuch: Schärfetoleranz erhöhen
Das mit der Atmung ist eine gute Idee. Muss ich mal testen. Bis jetzt bin ich jedoch der Meinung, dass nicht unbedingt der Schärfegrad, sondern der Schluckvorgang in der Speiseröhre ausschlaggebend ist. Ich habe das Gefühl, dass wenn die Peristaltik der Speiseröhre nicht "schnell genug" die Chili nach unten transportiert, es zu einer leichten Reizung irgendwelcher Schleimhäute/Rezeptoren kommt, die dann den Schluckauf auslösen, quasi als (Schutz?)Reflex. Ob das so stimmen kann, hab ich keine Ahnung
........................................so, ich habe gerade mal bei wikipedia geschaut und das würde meine Theorie zumindest unterstützen:
Weiterhin dient der Schluckauf als eine Art Würgereflex, durch den festsitzende Schluckinhalte weitertransportiert werden. Er entsteht durch eine ruckartige Verkrampfung des Zwerchfells. Das Zwerchfell wird über den Nervus phrenicus, dessen Ursprung im zentralen Nervensystem (= Gehirn und Rückenmark, wichtig für Motorik und Koordination der beteiligten Muskeln) liegt, innerviert. Als Auslöser für einen Schluckauf bei einem Menschen ab dem Kleinkindalter kommen daher vier Bereiche in Frage:
- Speisereste oder Fremdkörper in der Speiseröhre (physiologischer Auslöser im Gegensatz zu den folgenden pathologischen)
- Zentral-Störung im Zentralnervensystem, z. B. Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutung (anhaltender Schluckauf kann das erste Zeichen für eine Subarachnoidalblutung sein), Hirntumor, Enzephalitis
- Störungen/Läsionen im Verlauf des Nervus phrenicus
- Störungen am Zwerchfell (z. B. Subphrenischer Abszess)
Quelle:
link
Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass man die erhöhte Schärfe der Chilis (die ja dem Gehirn vorgaugelt zu heiß getrunken und/oder gegessen zu haben und dass Verbrennungsgefahr besteht) als Fremdkörper betrachten kann, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Schluckauf ein Schutzmechanismus ist, diese angeblich zu heiße Nahrung nicht zu schlucken. Wenn es dann noch dazu kommt, dass man nicht ordentlich die gekaute Chili schluckt (oder in zwei Schüben etc.) so kann ich mir vorstellen, dass der Schluckauf ausgelöst werden kann.
Dass er bei manchen Essern nicht auftritt könnte man erklären, dass manche entweder anders schlucken oder weniger empfindlich auf Capsacin in der Speiseröhre reagieren.
Ob das alles stimmt oder überhaupt so funktionieren kann, weiß ich nicht. Es klingt aber irgendwie einleuchtend. Und wenn es wirklich an der erhöhten Empfindlichkeit der Rezeptoren in der Speiseröhre liegen sollte, so müsste es möglich sein eine Gewöhnung durch regelmäßigen Konsum hervorzurufen. Da bin ich mal gespannt.
Falls es jedoch am Atmen liegen sollte, muss man mal schauen, was man dagegen tun kann. Dem Schluckauf ist auf jeden Fall jetzt endgültig der Kampf angesagt
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p.s. daraus könnte auch folgen, dass bei weniger gut zerkauten Chilis geringere Schluckaufgefahr besteht, da weniger Capsaicin im Speisebrei freigesetzt wurde. Wobei ich nicht unbedingt testen will, ob das auch bei ganzen Habbis funktioniert. Die können ja doch beachtlich groß werden
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