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Ich gebe Dir recht, dass es langweilig wäre, wenn alles floral schmecken würde. Allerdings kann ich nicht bestätigen, dass diese Art an Aromen Parallelen zur Chemiekeule fahren. Chemie ist zwar nun ein Dachwort für so ziemlich alles, was man mit der eigenen, regionalen Geschmackserfahrung nicht deckeln kann, aber dennoch will ich das nicht so stehen lassen.Ansonsten finde ich, dass viele Chilies, insbesondere die C. Chinense so einen etwas chemischen Geschmack haben, der wohl euphemistisch als "florale Note" bezeichnet wird. Ist eigentlich langweilig, wenn alles so schmeckt...
In der Verwendung von Bier gibt es z.B. viele Hopfensorten, die sich mit einer floralen Note identifizieren. Am Anfang mag das Wort "floral", respektive, die Schwesterbeschreibung blumig, ungewohnt und wie ein Kunstwort erscheinen. In der Tat, ist dem aber nicht so. Bspw. zeichnet sich die deutsche Hopfensorte Perle durch ausgeprägte florale Noten im Geschmack aus. Eine gar wunderbare Hopfensorte. Und diese Noten wiederum, fügen sich teilweise ganz verspielt mit floralen Noten im Essen, das durch eine Zubereitung mit C.chinense Beeren entsprechende Noten erhalten hat. Hinzu kommen natürlich kleine Sinnesspiele aus Frucht, Säure & Konsistenzen, die eben in Verbindung mit den Aromen einen kleinen Tanz auf dem Gaumen zu vollführen mögen.
Hierbei darf die florale Komposition gern eine Geschmacksspitze darstellen — denn sonst, und da gebe ich Dir wieder recht, würde eine Fülle an floralen Aromen, für Langeweile und eine Überforderung der Sinneswahrnehmung sorgen.