thoe - "Beikräuter" 2018

thoe

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Hallo,

bevor ich meinen Chilifaden weiter mit Bilder von Kumquats und ähnlichem garniere, mach ich doch einmal einen Thread für die ganzen "Beikräuter" :D auf. Wie immer gilt: keine Ahnung, ob ichs im Sommer schaffe, das weiterzuführen, anstatt draußen herumzuwerkeln.

Die Citruspflänzchen sind aber nur ein Versuch aus "Spaß an der Freude" in der Winterzeit, ich werde da nicht entäuscht sein, wenn das nicht das wird, was man so als veredelte Exemplare kaufen kann. Die Materie scheint ja doch komplexer zu sein, als man im ersten Moment annimmt. Ich hab von jedem 2 Keimlinge, schon die sind nicht gerade einheitlich.

Kumquats:

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Mandarinen:

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Draußen interessieren mich vor allem Pflanzen aus der Kategorie "eßbar", vor allem Beeren und Obst.
Gestern sah das Wetter ja mal zur Abwechslung ganz prima aus, jetzt schneit es wieder. :banghead: :depressed:
Die ersten Krokusse kommen aber schon heraus.

Da hilft nur eins: Gartenschere schärfen (erledigt, schneidet jetzt Papier :whistling:) ...
... und Tomatenliste machen (deswegen hab ich den Thread eigentlich aufgemacht).

Tomaten 2018:
  • Blondköpfchen
  • A Grappoli d´Inverno
  • Vesenij Miecheurinskij
  • Ailsa Craig
  • Tigerella
  • Black Prince
  • Sunviva
Irgendwo muss ich die Golden Currant und die Rote Murmel noch unterbringen. :facepalm:
Meinungen zu den Sorten interessieren mich immer, vor allem wenn was dabei ist, was sich eher nicht lohnt. Danke!

Euch allen viel Erfolg mit euren Pflanzen! :happy:
[edit: Sortenliste ergänzt]
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles Gute für die Garten Pflänzchen eine Braunfäule freie Tomatensaison ;)
 
Da Füße stillhalten schwerfällt und Blondköpfchen bis zu 3 Wochen zum Keimen brauchen soll,
hab ich mal mit den Tomaten angefangen. Die hatte ich letztes Jahr aus dem Grund weggelassen.
Hat jemand Erfahrungen mit der Keimdauer dieser Sorte ?

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Der Rest kommt dann dran, wenn ich die Sunviva in den Händen habe.
Irgendeine muss ich dafür noch rauswerfen, unter dem Dach ist nur Platz für 6 Pflanzen.
 
@thoe Ich hatte im letzten Jahr von Deiner Liste Ailsa Craig und Tigerella im Anbau, und zwar im Freiland ohne Dach. Beide sind ohne Dach gut klargekommen, trotz des verregneten Sommers. Ailsa Craig fand ich gut, Tigerella sieht besser aus als sie schmeckt, finde ich zumindest. Aber Geschmack ist subjektiv, also probiere es besser selber. Zur Not gibst Du ihr ein Plätzchen außerhalb des Dachs.

Was die Braunfäule betrifft: Wegen Braunfäule hätte ich vor einigen Jahren den Tomatenanbau fast komplett aufgegeben. Wir haben ein massives Braunfäuleproblem, obwohl unser Hallescher Garten durch den Regenschatten des Harzes in der trockensten Region Deutschlands liegt. Unser Problem: unser Nachbar (der sonst sehr nett ist) baut alte Kartoffelsorten an. Für ihn sind Kartoffeln das, was Tomaten für mich sind.

Mit Kupfer spritzen kommt für micht nicht in Frage. Also gehe ich das Problem von zwei anderen Seiten an: Erstens frühzeitig aussäen. Und ich meine wirklich frühzeitig, das heißt Ende Januar mit Kunstlicht. Im April kommen die Tomis dann ins Folienzelt, bei kalten Temperaturen (wie letztes Jahr den ganzen Mai über) mit Teelichtofen nachts. So habe ich schon eine gute Ernte, bevor die Fäule kommt. Zweitens stelle ich ein pflanzliches Spritzmittel aus Salbei und Blutwurz her. Es gab dazu vor Jahren mal ein Forschungsprojekt an der Uni Bonn, das sich mit der fungiziden Wirkung von Pflanzenextrakten beschäftigt hat. Das Paper ist im Volltext im Internet veröffentlicht:
https://www.usl.uni-bonn.de/pdf/Forschungsbericht 97.pdf

Ich habe diesen Extrakt erstmals vor zwei Jahren hergestellt und sowohl prophylaktisch (eine Spritzung pro Woche) als auch bei Befall (tägliche Spritzung für ca. 1 Woche) eingesetzt und sehr gute Erfolge erzielt. Den Trester habe ich bei den Wurzeln verbuddelt. Ich verwende statt richtigem Alkohol aus Kostengründen Isopropanol und stelle den Auszug im normalen Wasserbad auf dem Küchenherd her, da ich über mehrere Stunden 70 Grad Celsius halten muss. Salbei und Blutwurz habe ich aus der Apotheke als Tee. Wenn ich den nächsten Ansatz koche, stelle ich die Herstellung hier mal mit Fotos ein.

Den Extrakt verdünne ich zum Spritzen mit Wasser im Verhältnis 1:10. Selbst wenn die Pflanze schon befallen ist, trocknen die verpilzten Stellen ein, und die Pflanze wächst gesund weiter. Wie gesagt, vor zwei Jahren funktionierte es super, und seit Jahren hat erstmals der Frost die Pflanzen geholt, während sämtliche anderen Nachbarn ihre Tomaten gezogen haben, als der Kartoffelfan seine Ernte eingefahren hat.

Im letzten Jahr war ich nicht ganz so erfolgreich, aber wahrscheinlich lag es daran, dass ich mit dem Spritzen nicht regelmäßig nachgekommen bin. Hatte aber auch +150 Pflanzen... :whistling: Trotz der Verluste an die Fäule (einige 10-Liter-Eimer voll) hatten wir noch mehr Tomaten, als wir essen und verarbeiten konnten.

Insofern wäre der Pflanzenextrakt eine Alternative, wenn das Pflanzendach nicht erweiterbar ist und Du noch mehr Tomaten anbauen möchtest.
 
Zweitens stelle ich ein pflanzliches Spritzmittel aus Salbei und Blutwurz her. Es gab dazu vor Jahren mal ein Forschungsprojekt an der Uni Bonn, das sich mit der fungiziden Wirkung von Pflanzenextrakten beschäftigt hat. Das Paper ist im Volltext im Internet veröffentlicht:
https://www.usl.uni-bonn.de/pdf/Forschungsbericht 97.pdf

Das klingt ja auch sehr gut Danke Ute. ;)

Mein Tipp ist immer der Ackerschachtelhalm - damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Ackerschachtelhalmbrühe - da stehe ich total drauf, nutze es vorbeugend in einer Sprühflasche und im Gießwasser. Kann man auch gut zum Düngen verwenden.

Ackerschachtelhalm wächst in meinem Garten, (kann auch am Weg- oder Feldrand im Frühjahr gesammelt werden). Frisch geerntet kommt er für ca. 24h in einen großen Topf mit Wasser, am nächsten Tag wird das ganze ca. 10min gekocht, abgekühlt und dann durch ein Sieb in Bügelverschlussflaschen. In einem dunklen kühlen Raum gut verschlossen über Jahre haltbar. Zum anwenden ca. 1:10 verdünnen.
 
Der Salbei-Blutwurz-Schnaps muss vor allem lichtgeschützt aufbewahrt werden, sonst verliert er seine Wirkung schnell. Ich glaube nicht, dass er sich über Jahre hält. Ich stelle ihn immer so her, dass ich so für die nächsten paar Wochen reiche.
 
Danke für Deinen hilfreichen Beitrag, @jalapa. :thumbsup:
An einem lauen Sommerabend, so ein bisschen beschwipst mit Salbeiaroma am Gaumen, schlürfe ich sicher auch gern an den geliebten Tomatenpflanzen vorbei. :D
 
Isoprop bitte nicht selbst trinken. Allerdings: Primasprit kannst Du für den Ansatz auch nehmen, wenn Du das Zeugs im Selbstversuch testen magst. ;) Für die Tomaten wird das aber eine sehr teure Angelegenheit, steuerlich gesehen.
 
Tigarella ist eine tolle Sorte.
Grünes Zebra war auch ohne Dach im Freien sehr gut.
Johannisbeertomaten sind robust, ohne Ausgeizen, Massenträger kleiner Tomaten.
Mexikanische Honigtomate war vorletztes Jahr die letzte im Gwh und hat noch im November Tomaten geliefert.
 
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