Tomaten / "Blattfäule" ~ Blütenendfäule und oder was...?

Tempel-Hof-Gärtner

Chiligrünschnabel
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Hallo zusammen,
bei der Recherche nach einem Problem, dass ich gerade mit Tomaten auf einem öffentlichen "Naschbeet" in einem Gemeinschaftsgarten habe, über Stichwort Blütenendfäule / Blattdüngung auf dieses Forum gestoßen.
Problem ist kurz gesagt: Bei insgesamt über 40 Tomaten auf dem Beet - von denen die allermeisten kraftstrotzend & glücklich vor sich hin wachsen (man glaubt es kaum angesichts dieser "Horrobilder"...) - haben einige wenige verschiedene seltsame Symptome von Unglücklichsein ausgeprägt. Da ich keine sonderliche Erfahrung mit dem Anbau von Tommis habe und Anfragen in 2 anderen Foren bislang außer wagen Vermutungen nix erbracht haben, versuche ich es auch hier einmal.
Hat jemand nen Tipp zu den im Bild zu sehenden Erscheinungen?
Mein Verdacht wäre wg. einer gewissen optischen Ähnlichkeit zur sogen. Stippigkeit bei Äpfeln und (zumindest teilweise passenden) Ähnlichkeiten zu Bildern über deren Auswirkungen die Diagnose Kalziummangel. Macht das Sinn...? (bezieht sich auf die Fotos mit den braun-schwarzen Blattmalen / Vertrocknungen). Man findet ja leider zumeist nur Bilder von Kalziummangel (=> Blütenendfäule) an Früchten, nicht aber an Blättern.
Was ggf. noch ein anderes Fänomen ist (von wegen gleichzeitig Flöhe & Läuse haben), sind die gelb-braun-Verfärbungen bei Bild 17-N.
Bin gespannt...
 

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17-N halte ich für irgendeinen Mangel, aber so schauen ältere Blätter halt oft aus.

Das andere könnte für mich entweder ein Pilz oder ein Spritzschaden sein. Das zweite halte ich für wahrscheinlicher, weil so junge Blätter so stark betroffen sind.
Zu klären wäre zu allererst: wurde da irgendwas gespritzt?
 
@17-N: Wenns denn ältere Blätter wären, wärs ja ne Option, aber es sind halt die jüngeren & jüngsten (daher das Komplettbild der Pflanze; das dann detailliert gezeigte Blatt ist im oberen Drittel links). Gerade die unteren Blätter sind überall gesund - selbst an der Pflanze, die die Schwarzpunktigkeit zuerst hatte, waren die unteren 2 Blätter, die noch standen (alleruntersten sind ausgegeizt wg. Bodenkontaktvermeidung) kerngesund...

@Spritzschaden-Theorie: NATÜRLICH wurde (von mir) nix gespritzt... o_O
(nur nachdem das Fänomen aufgetreten war Wasserstoffperoxyd wg. der Pilz-Theorie, die ich auch schon hatte; hatte aber bislang keine positive Auswirkung).
 
Ich hatte das so verstanden, daß das ein Gemeinschaftsbeet ist. Da könnte ja vielleicht auch jemand anders (in der Nähe) gesprüht haben. Allerdings ist dann nicht eine einzelne Pflanze betroffen, sondern eine Windrichtung oder so.

Daß es ein Mangel ist, kann man natürlich nicht ausschließen. Aber ein so starker Mangel nur bei einzelnen Tomatenpflanzen ist ziemlich unerklärlich. In Töpfen tritt das eher mal auf, weil man da vielleicht nicht überall dieselbe Erdmischung und dieselbe Düngermenge verwendet hat. Leichte Unterschiede in der Blattfarbe treten auch zwischen verschiedenen Sorten auf, aber das, was du hier zeigst, ist ja mehr als ein leichter Unterschied.

Eine Mangelerscheinung finde ich auch deshalb unwahrscheinlich, weil die normalerweise innerhalb der Pflanze gleichmäßiger auftritt und meistens eine Art Muster bildet, z.B. alle Blattränder, oder immer die Felder zwischen den Blattadern, und dann auch meist alle gleichalten Blätter gleich betrifft. Diese völlig zufällig verteilten Nekrosen und Sprenkelungen auf deinen Bildern fände ich typischer für einen Pilz oder ein Virus.
 
Das Beet ist in dem Sinne ein Gemeinschaftsbeet, dass ich es für die Gemeinschaft bewirtschafte... :sneaky:
Virus oder Pilz: Hmm ja, das wäre die Befürchtung...
 
Du hast auch keine Blattdüngung gemacht? Du erwähnst, das du danach gesucht hast und ich frage nur nochmal wegen dem Spritzen.

Ansonsten Standard Verdächtiger Kraut und Braunfäule?
 
frage nur nochmal wegen dem Spritzen
Genau; in Spritzbehältern können eingetrocknete Reste von Herbiziden oder sonstigen Wirkstoffen sein, die für etwas völlig anderes verwendet wurden, und das kann harmlose Mittel wie verdünnte Milch oder Bittersalz zu einer gefährlichen Brühe machen. Glyphosatschäden an Tomaten schauen allerdings ganz anders aus, das ist es also sicher nicht.

Ansonsten Standard Verdächtiger Kraut und Braunfäule?
Sehr unwahrscheinlich. Das gibt große Flecke, keinesfalls solche winzigen schwarzen Sprenkel, und fängt auch eher im Blattdickicht an (also eher unten) als oben an den luftigen Triebspitzen.

@Tempel-Hof-Gärtner: Bitte schau doch noch mal genau nach, ob bei den betroffenen Pflanzen alle jungen Blätter gleichermaßen betroffen sind. Wenn nicht, scheidet die Ernährung aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das dachte ich mir auch schon das es eher untypisch aussieht aber auf dem 3N Bild links ist es fortgeschrittener.
 
[Da im Garten, Antwort via Smartfone etwas knapper]
@Spritzung: War die erste mit neuer Spritze, keine Chance auf Restgifte.
@Betroffenheit: Es sind (bei der Sache mit den vielen Fleckchen) immer alle die jungen Blätter; bei den größerflächigen Vergilbungen / -bräunungen nur einzelne Triebe.
@Spritzung zum zweiten: Habe gestern wg. der Möglichkeit von Kalziummangel (die Hoffnung stirbt zuletzt) meine erste Blattdüngung gemacht...
 
@Tempel-Hof-Gärtner Schau dir mal die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani) an, passt das Schadbild bei dir?
Eindeutig Jein!
Ja: auch als kleinpunktige Erscheinung möglich
Nein: (u.a.) "Meist beginnt der Befall (...) im unteren Bereich der Pflanze und steigt langsam nach oben" (Zitat: https://www.selbstversorger.de/tomatenkrankheiten/).
Weil das dennoch mein erster Verdacht war, hatte ich mir ja Spritze gekauft und mit Wasserstoffperoxyd die erste "böse" Spritzung meines Gärtnerlebens gemacht.
Eine Wirkung / Erfolg war nicht sichtbar.

Inzwischen gibt es aber dennoch einen kleinen Erfolg zu verzeichnen. Mein 2. Verdacht war (wg. optischer Ähnlichkeit zur Stippigkeit bei Äpfeln): Kalziummangel.
Diese Erscheinungsform davon habe ich zwar noch nirgendwo im Bild gefunden, aber Versuch macht kluch...
Und so halt am Freitag die 2. Spritzung gemacht, diesmal mit Kalziumtablette aus Apotheke (1 gr. / 1,5 Liter) auf alle 5 leidenden Pflanzen verteilt.
Beim gestrigen Besuch am Beet gab es zumindest keine Ausweitung der Befallenheit bzw. neue Blätter mit diesem seltsamen Fänomen.
Und: Mit großer "Freude" entdeckte ich an 2 noch grünen Früchten heftigste Blütenendfäule.
Daraufhin erstmal ALLEN Pflanzen diese Behandlung - kurativ & (bei allen, die noch so tun, als wüßten sie von nix) präventiv gemacht.
OBWOHL das Beet im Großen & Ganzen mit ALLEN Nährstoffen mehr als über-versorgt ist (habe in der Regel das 2-3-fache des Optimalen [Bodenuntersuchung vom Herbst 2019]), könnte sich diese "Idee" als zutreffend erweisen... - Schaun mer mal... :cautious:
 
Das wäre ja erfreulich, wenn das die Lösung wäre! Es ist nicht unmöglich, daß eine Überversorgung mit anderen Nährsalzen die Kalziumaufnahme hemmt.

Vermutlich noch besser als Calciumtabletten werden spezielle Ca-Blattdünger aufgenommen, wie Wuxal Calciumdünger.
 
Nix ist unmöglich... :cool:
Wuxal Calcium-Blattdünger hatte ich so fix nicht zur Hand und es war / ist ja wahrlich "Gefahr im Verzug" (gewesen, WENN es das war...).
Das Zeug scheint ja wirklich gut zu sein, auch wenn nicht so rein bio... *gg*
Da Du den Dünger ja vermutlich kennst / anwendest: Ist es nun ein BLATT- oder ein GIESS-Dünger (oder eigentlich ein Gd., den man aber auch einfach & VIEL sparsamer als Bd. verwenden kann - muss mal ganz dumm fragen, da ich bislang nahezu ausschließlich mit Kompost / Hornspänen gedüngt habe)?

Apropos Erkenntnisse: Das, was ich als "heftigste BEF" diagnostiziert hatte, ist doch welche, oder...? (frage deswegen, weil es ja eigentlich keine BEndF ist, sondern sozusagen eine FVF [FruchtViertelFäule]...!? :wideyed:)
 

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Doch sieht nach BEF aus

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mit dem Wuxal könntest beides machen.
Günstiger wird’s aber mit Calzinit
 
Bei der Blütenendfäule färben sich die Blütenansatzstellen an der Unterseite der Tomaten. Die tritt auf,
wenn die Tomate zu viel gegossen oder gedüngt wurde.
Gräuliche, leicht eingefallene und verhärtete Stellen, meistens an der oberen Hälfte der Tomate, sind
ein Hinweis auf Braunfäule. Das Fruchtfleisch wird hart und die Tomate fault.
Entdeckt man Braunfäule frühzeitig, kann man versuchen, mit einem Hausmittel, dem "Hexengebräu"
die Pflanze zu retten. Man mischt 1 Liter lauwarmes Wasser mit einem halben Päckchen Backpulver und
gibt einen Spritzer Spülmittel hinzu. Evtl. einen EL Brennspiritus. Bei gleichzeitigem Befall mit Blattläusen
kann man noch etwas Rapsöl hinein mischen. Mit dem Gebräu die Pflanze gründlich besprühen. Anfangs
alle paar Tage (und nach Regen) wiederholen.....Versuch macht kluch.
 
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