Tomatillo

Der Pilz und die Schädlinge sehen wirklich wie das typische Gewächshausproblem aus, selbst die Hülle der Tomatillo hat ja einen Honigtau-Rasen. Hohe Luftfeuchtigkeit, kein ordentlicher Luftaustausch und warm, da kommt natürlich alles was man nicht haben will zu Besuch. :rolleyes:

Wenn Du deine 4 Tomatillos behalten willst, dann besorg Dir 4 Baueimer à 20 Liter.
2 davon füllst Du mit Erde und stellst sie auf den Balkon, die anderen beiden "befreist" Du von ihrem Boden (3-4 cm Rand stehen lassen) und packst sie auf die anderen Eimer, so dass sie dort ca. 5 cm tief in der Erde stehen, dann auch auffüllen und dann in jeden Eimer 2 Tomatillos (so weit auseinander wie möglich). So hast Du reichlich Erde (ca. 35 Liter), weniger Stellplatzverbrauch und Töpfe, die tief genug sind, dass die Stöcke stabil stecken.

Lange Stöcke brauchst Du dann unbedingt. An denen die Tomatillos immer schön senkrecht nach oben anstäben, dann klappt das auch mit den 2 Pflanzen je Eimer. Die Saison über immer schön weiter hochbinden ...

Tomatillos in 10 Liter Töpfen, da kannst Du, wenn Du kein Düngerguru bist, nicht viel erwarten. Die brauchen viel Erde, Wasser, Dünger.

Früchteanzahl? Grade mal nachgesehen:
2011 (schön sonnig) 180-200 Früchte je Pflanze
2012 (Regensommer) 140-150 Früchte je Pflanze
und jeweils noch Massen an Blüten-Nachwuchs, der im Herbst nicht mehr ausgereift ist.

Bei mir stehen allerdings je 2 Pflanzen in großen Kübeln (50-60 Liter) im Freien und ich pflanze in 2/3 Kompost : 1/3 Erde + 10 g Hornspäne je Liter Kompost. Mehr Futter gibt es in der Saison dann nicht, aber das ist ja auch reichlich. :P
 
Habe mich gestern schonmal im Baumarkt nach passenden Töpfen umgesehen. Favorit ist aktuell ein 65l Baueimer, in den ich dann zwei Pflanzen packen kann.

Die Terrasse ist ca. 3 x 3m groß, also theoretisch genug Platz, aber mein Grill und ich sollen dort ja auch noch unterkommen.


Mit 150 bis 200 Tomaten pro Pflanze ist das ja der Wahnsinn! stehen deine Pflanzen sehr sonnig?

Ich habe hier aufgrund von Wind, Wetter und Balkonlage eher eine schlechte Situation, weswegen ich nicht davon träumen kann solche Ernten zu haben. ich bin schon froh, wenn der Ertrag pro Pflanze zweistellig wird ;)

Vielen Dank schonmal für Eure Tipps!

P.S.: Komisch finde ich, dass die normale Tomate unter den gleichen Umständen(Gewächshaus, 7l Eimer, gleiche Düngung) einen vergleichsmäßig hohen Ertrag hat. Da hatte ich letztes Jahr 120 kleine Balkontomaten...
 
Tomaten und Tomatillos sind doch ganz verschiedene Pflanzen (Tomaten = Lycopersicon, Tomatillos = Physalis ixocarpa), nur dass sie halt beide zu den Nachtschatten gehören, aber das tun die Kartoffeln auch und die kann man auch nicht mit Tomaten vergleichen, was Kultur und Ertrag angeht. :P

Tomaten sind mit 7 bis 10 Liter glücklich, Tomatillos nicht.

In den 65 Liter Baueimer kannst 3 Pflanzen packen, das reicht schon, wenn Du genug düngst und gießt.
Kaufi hatte letztes Jahr seine Tomatillos in 20 L Kästen, schau mal, wie die gewuchert sind.

Meine Pflanzen haben nur vormittags bis gegen 13 Uhr direkte Sonne, dann stehen sie im Schatten. Wenn deine Terrasse Richtung Norden geht, dann müsstest Du mit Ost- und West-Sonne eigentlich auf ähnlich viele Sonnenstunden kommen. Aber natürlich wohne ich in Ba-Wü im Weinbauklima, das ist ein gewisser Unterschied. :whistling:

Windgebeutelt werden sie aber auch und teilweise hat es ihnen schon die Triebe richtig umgeknickt und einmal im "Sturm" (was Süddeutsche halt so Sturm nennen) sogar richtig wie einen Korkenzieher mehrmals um sich selbst gedreht. Aber Tomatillos überstehen das. Knick wieder aufrichten bzw. Korkenzieher wieder in die umgekehrte Richtung aufdrehen, kleine "Schiene" dran und die machen weiter, als wär nix gewesen. Die Wundheilung ist da megafix. :w00t: Weshalb ich mir wegen Wind und Wetter da auch nicht wirklich Sorgen mache. :whistling:

Ich an deiner Stelle würde für ausreichend große Töpfe sorgen (auch bei deinen Chilies und Tomis), mir 'ne Ladung Haka soft bestellen und dann mal sehen ob da nicht mehr als ein einstelliger Bereich bei rum kommt. ;) Das Ernte-Problem liegt meistens weniger am Wetter, als an dem der die Gießkanne hält. :rolleyes: :P
 
Jetzt nimmst du mir die Freude auf die Kartoffelanzucht. Wollte gerade welche in die Erde stecken ;)

Dann werde ich nächste Woche mal Eimer und Erde kaufen gehen. Das Foliengewächshaus bleibt dann auch weg.

Falls es dich interessiert, hier ein Bild der aktuellen Tomaten:
 
Jetzt habe ich einen 65l baueimer gekauft. Zum glück gabs den auch in rechteckig, so dass er gut auf den Balkon passt.
Ich habe auch 20% Perlite druntergemischt. Bis jetzt sind gemessen erst 45l im topf, wahrscheinlich wird die Erde bald noch kompakter.

 
Sieht doch gut aus, aber das nächste Mal setz nicht gerade die Kleinste nach hinten. :whistling: Sollte sich die Erde noch setzen, kannst Du jederzeit noch nachfüllen.

Auf alle Fälle würde ich von Anfang an schon wesentlich größere Stäbe stecken, sonst musst Du später ja nochmal umstäben. Besorg Dir 1,8 m Stäbe oder bastel gleich ein Rank-Gitter in Kübelbreite. ;)

Und niemals, egal wie klein eine Pflanze ist, sie nur an einer Stelle anklammern (so wie bei der hintersten). So schaffst Du quasi eine Sollbruchstelle, weil eine Stelle dann die ganze Belastung trägt, wenn es drauf ankommt. Merke: man hat nie zu viele Anbindestellen, aber schnell mal eine zu wenig. (Das gilt für alles, nicht nur Tomatillos) :P

Genug ge-unkt. Deine Pflanzen sehen schön aus, jetzt brauchen sie nur noch Sonne. :)

Um den Platz auf Balkonien optimal zu nutzen, könntest Du vor die Tomatillos auf die Erde im Kübel noch Töpfe mit Kräutern, Erdbeeren, niedrigen Zierchilies o. ä. stellen. Die Tomatillos werden untenrum nicht buschig, da stört sich also nix. Zudem wirken die Töpfe dann nicht nur hübsch, sondern auch wie ein Verdunstungsschutz und Du musst weniger gießen. ;)
 
Das mit der kleinen Tomate habe ich auch schon gemerkt und deswegen auch den "Topf" schon gedreht. Da ist auch kein hässliches Logo ;)

Längere Stäbe habe ich aktuell nicht. Nur Kaninchendraht aus dem ich letztes Jahr viel zu kleine Rankhilfen gebaut habe. Problem dabei ist, dass man später schlechter ernten und düngen kann, weil der Draht überall ist.

In der nächsten Woche werde ich da was basteln. Für heute reichts mir aber erstmal.

Ich hoffe, die Tomaten haben das Umpflanzen überstanden und bekommen da auch wirklich genug Licht.
 
Kann ich verstehen, dass es für einen Tag reicht. :P

Wenn Du den Kaninchendraht noch hast, könntest Du einfach ein hohes Lattenrechteck in Kübelbreite damit beziehen und hinter die Tomatillos in den Kübel stecken. Da kannst Du dann an jeder beliebigen Stelle anklammern und hast von vorne freien Zugang.

[Pedantenmodus an]
Es irritiert mich total, dass hier immer alle von Tomaten schreiben ... wenn das Wort zu lang ist, wie wäre es mit Tillos? :P
[/Pedantenmodus aus]
 
Das mit dem Lattenrechteck habe ich nicht verstanden...
Aber ich denke, dass ich schon was hinbekomme.

/Pedantenmodus an
Nicht in ganz Mexiko werden sie Tomatillos genannt. Im Hochland - da wo ich immer bin - heissen sie “tomates“ oder “tomates verdes“. Die rote Tomate wird “jitomate“ genannt.
/ Pedantenmodus aus
:P
 
Lattenrechteck: Einen Rahmen (so wie ein Bilderrahmen) aus Latten oder Stöcken machen und diesen mit dem Kaninchendraht bespannen. Unten "Latten-Beine" überstehen lassen, mit denen wird der Rahmen dann in den Kübel gesteckt.

Touché. :P Ich weiß, dass in Mexicó kaum einer Tomatillo sagt, dort habe ich die Kerlchen ja futtern gelernt. Aber da verwechselt man ja auch Tomate Verde nicht mit Jitomate. ;)

Hier in Deutschlandia finde ich es schon verwirrend genug, wenn man von Grünen Tomaten redet und ich mich dann immer frage, ob Tomatillos gemeint sind oder einfach unreife grüne Tomaten. :rolleyes: Aber lass Dich von mir bloooos nicht bevormunden. :P
 
Hehe. Alles klar. Als dank für deine Hilfe werde ich versuchen nur noch von Tomatillos zu schreiben. ;-)

Übrigens: heute habe ich zum ersten mal Tomatillos im Dehner gesehen.
 
Ich habe die Tomatillos gestern auf den Balkon gestellt. Aufgrund des Windes sind mir aber in kürzester Zeit 4 Blätter weggeknickt, die auch nicht mehr zu retten waren. Und dabei war es gar nicht so windig...
Deshalb werde ich doch mal das Gewächshaus aufbauen, um die Pflanzen zu schützen. Sobald es darin zu niedrig wird muss ich mal schauen.

EDIT: Nun ist das Gewächshaus aufgebaut: http://chiliforum.hot-pain.de/thread-17156-post-326081.html#pid326081
 
Die Teile sind sehr flexibel was die Richtung anbelangt in die sie wachsen :) kann man z.B. auch als Bodendecker kriechen lassen oder an Drähten/Gittern waagerecht ziehen wenn man nicht viel Platz nach oben hat. In Erdnähe entwickeln die Ranken sogar zusätzliche Wurzeln wie es scheint.
Ich lass meine dieses Jahr schön chaotisch als Schattenspender und Windfang am Hauseingang wachsen *g* essbarer Clematis-Ersatz sozusagen. Bin schon mega gespannt wie das wird.

Hat eigentlich jemand Erfahrung mit unterschiedlichen Tomatillo Sorten? Ich hab dieses Jahr die normalen grünen und auch eine lila Variante mit Saatgut vom Rühlemanns im Anbau. Und im direkten Vergleich scheint die lila Variante sehr viel robuster und wüchsiger bisher. Kann man das verallgemeinern oder ist das eher Zufall? Wenn das nämlich so weiter geht überlege ich echt nächstes Jahr nur noch die lilanen an zu bauen. Die sind jetzt so 6 Wochen alt, bekommen super dicke Ranken und fangen gerade an zu blühen, während die grünen Nachbarn seit Wochen im Stadium von streichholzdicken Stämmchen mit münzgrossen Blättchen fest hängen :dodgy: Naja wenigstens kann ich so sicher sein das die ersten Früchte der lilanen sich nicht mit den grünen Mickerlingen verkreuzt haben können. Schätze ich werde da bald Bändchen zwecks Saatgutgewinnung verteilen.
 
Spannend. :w00t: Ich konnte da bislang keinen Wuchsunterschied feststellen. Hatte beide Sorten von Rühl, sowie die lila Deaflora-Sorten und die Cisinero vor 2 Jahren im Vergleichsanbau.

Bei mir wurden die Früchte an keiner der lila Sorten komplett lila, während an den grünen Sorten immer auch Früchte mit einer violetten Seite direkt neben den grünen Früchten wuchsen. Geschmacklich konnte ich die hochgelobten Unterschiede nicht feststellen und im Wuchs und Ertrag auch nicht.

Aus rein optischen Gründen habe ich mich dieses Jahr für nur grüne T'illos entschieden. Die lila Früchte sehen zwar schön aus, aber als Salsa ist die Farbe alles andere als hübsch, eher gräu-lich. Ich find aber gerade das Grün an einer Salsa Verde so schööön, also wech mit dem lila Zeuch. :P
 
Spannend bis rätselhaft fand ich das auch. Die Wannen mit den Pflanzen haben die gleiche Erdmischung und stehen alle auf der Südseite vom Haus, vielleicht 3 m voneinander entfernt. Die lilanen haben letzte Woche schon ein Rankgerüst gebraucht. Für die grünen hab ich jetzt einfach eines gebaut weil ich Zeit hatte, nicht weil sie's schon nötig hätten. Echt rätselhaft.
Kann mir das nur dadurch erklären das die lilanen einfach extra robust sind. Bei mir im Garten sind nämlich nicht direkt idealen Bedingungen für wärmeliebende Gewächse und da fällt es öfters mal auf wenn eine Sorte besonders robust ist. Darum baue ich auch oft zwei oder mehr Sorten an um dann daraus für die nächsten Jahre die 'beste' Sorte für meinen Garten und Boden zu wählen. Sind also vermutlich nur mal wieder die ungünstigen Bedingungen die den Unterschied zwischen den Sorten überhaupt merkbar machen. Da die Allermeisten bessere Bedingungen haben wird es da vermutlich nie wirklich auffallen.

Farbtechnisch bin ich nicht wählerisch beim Essen. Blauer Kartoffelbrei, gelbe Tomatensauce ;) solange es schmeckt bin ich bei der Optik sehr flexibel. Vermutlich werden die Tillos bei mir sowieso nicht alt genug um lila Farbe zu zeigen, vollreif sind die mir eigentlich schon zu süss/fruchtig für Salsa.
 
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