Und ewig lockt das Körnchen - Tomtitom 2020

Tomtitom

Vogelaugenverzehrer
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So, nach einem Jahr Pause melde ich mich wieder zurück. Nachdem mich über mehrere Jahre Trauermücken und Blattläuse intensiv geärgert hatten habe ich dieses Jahr eine Zuchtpause eingelegt und keine Körnchen versenkt. Ganz ohne Chilis ging es aber auch nicht. So hatte ich beispielsweise zum zweiten Mal eine Chiltepin überwintert. Außerdem habe ich mir dann noch ein paar Jungpflanzen bestellt. Diese kamen allerdings erst mit reichlich Verspätung im Juli an und wurden teilweise beim Transport beschädigt. Glücklicherweise hatte sich im Oktober das Wetter gut gehalten, sodass es doch noch etwas Ernteertrag gab. Alles in allem blieb das aber eine recht unbefriedigende Saison.:sour:

Nachdem ich wieder eine zeitlang durchs Forum gesurft bin wurde ich wieder „angefixt“ und es kommt wie es kommen musste: in der Saison 19/20 starte ich wieder durch! Ich bin bereit zum Re-Match gegen die Ungeziefer:x3:. Als Vorgabe gilt – oder besser galt: ca. 10-15 Pflanzen, da ich hauptsächlich nur über einen Balkon verfüge.

Meine aktuelle Liste schaut wie folgt aus:

Annum

- Black Pearl
- Chiltepin Tucson (wird nun zum dritten Mal überwintert)
- Jalapeño Tam nicht gekeimt, durch Um Ji Put ersetzt
- Um Ji Put

- Köpük (Dank an @Bhut-Head)
- Lunchbox Orange (hauptsächlich für meinen Sohn)
- Lunchbox Red (ditto)
- Tazmanian Black
- Thai Orange Hot (wird zum ersten Mal überwintert)

Chinense

- 7Pot Primo Orange
- Aji Dulce Amarillo
- Bhut Jolokia Orange (Samen aus meiner allerersten Chilipflanze, unverhütet, bin gespannt was da entsteht)
- Ecuadorian Sweet
- Fatalii
- Habanero Mustard
- Numex Trick or Treat (Stecklingsversuch)
- PDN x Bhut Jolokia (Pimenta Leopard)
- Scotch Bonnet MOA
- Trinidad Perfume
- Vicentes Sweet - nicht gekeimt

Frutescens

- Thai Burapa

Baccatum

- Sugar Rush
- Little Bird of Guyana (Dank an @Bhut-Head)

Pubescens

- Gelbe Riesen

Die Körner wurden bereits alle versenkt (natürlich mit Ausnahme der Sugar Rush). Abgesehen von der Jalapeño TAM, der Tazmanian Black und der Vicentes Sweet sind auch bereits alle gekeimt. Geplant sind erst einmal zwei Pflanzen pro Sorte. In die Endtöpfe werde ich vemutlich nur mit einer Pflanzen gehen, aber wer weiß das schon? Ausnahmen: bei den Black Pearl starte ich mit vier Pflanzen. Aufgrund der Optik sind diese wahrscheinlich auch zum Verschenken ganz gut geeignet. Bei den Köpük starte ich mit drei – einfach eine tolle Pflanze!
 
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Was möchte ich diese Saison anders machen? Nun, da gibt es ein paar Dinge:

Wie gesagt, verfüge ich hauptsächlich über einen Balkon. Darüber hinaus hatte ich dieses Jahr (und auch die Jahre davor) ein paar Pflanzen im Hochbeet meiner Frau stehen. Diese haben sich immer eher schlecht bis richtig schlecht entwickelt. Ich bin daher zur Überzeugung gekommen, dass z.B. 20-Liter-Mörteleimer wesentlich besser funktionieren. Ins Beet wandert daher also nichts. Stattdessen werde ich diese Saison ein paar Indoor-Versuche unternehmen. Dafür habe ich ein Fensterbrett zuhause (Ostfenster) sowie eines im Büro (Nordfenster, nicht ideal) zur Verfügung. Die Endtöpfe dafür werden natürlich keine 20-Liter-Eimer sein. Wie groß sie genau sein werden ist noch offen. Auch sonst werde ich mal ein bisschen experimentieren: für die Chinensen und evtl. für Annums und Baccatum sind ein /mehrere frühzeitige Blattschnitte vorgesehen. Hier hat mich @Biergotts 2019er-Faden begeistert! Mein Ziel ist bei den Pflanzen im 20-Liter-Endtopf ein hoher Ertrag und bei den Indoors ein kompaktes Wachstum mit guter Verzweigung und gutem Ertrag trotz eines relativ kleinen Endtopfs. Vielleicht mache ich auch Vergleiche, also z.B. für ausgewählte Sorten eine Pflanze mit Blattschnitt, eine ohne Blattschnitt.

Außerdem gibt es noch einen Stecklingsversuch mit meiner diesjährigen (und jetzt begrabenen) Numex Trick & Treat – allerdings nur mit zwei Stecklingen. Einmal direkt in Kokoserde, einmal in Wasser. Dazu gab es zur Unterstützung der Bewurzelung selbsterzeugtes Weidenwasser. Die Hoffnung ist hier nicht allzu groß. M.E. ist die Jahrezeit nicht ideal, aber ich habe ja noch genug andere milde Chilis für die Familie im Anbau.

Mistviecher – Teil 1: gegen die Trauermücken kämpfe ich diese Saison mit Seramis als Deckschicht und als Drainageschicht in den Anzuchttöpfen. Mal sehen, wie gut das funktioniert. Beim Umtopfen wird es dann wohl Perlite als Deckschicht. Sollten sie sich allerdings wieder epidemisch vermehren kommen dieses Mal evtl. Nematoden zum Einsatz.

Mistviecher – Teil 2: Blattläuse, Schildläuse und sonstiges saugendes Ungetier: Hauptproblem in den letzten Jahren war, dass die Läuse auf dem Balkon überwintert hatten. Überall, in jeder noch so kleine Ritze, an Wänden, Gartenmöbeln, Töpfen, sogar auf Fensterscheiben und im Türrahmen waren Eier zu finden :wideyed::eek::vomit:. Trotz einer intensiven Reinigung von Boden und Wänden mit dem Hochdruckreiniger sowie Töpfen mit Essigessenz bin ich mir sicher, dass ich nicht sämtlichen Nachwuchs vernichtet hatte. Jeweils kurz nachdem meine Pflanzen auf den Balkon kamen waren die Mistviecher wieder auf den Pflanzen zu finden. Jetzt werde ich nochmals den Balkon mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten und ggf. mit der chemischen Keule desinfizieren. Vor letzerem Schritt zögere ich aber noch ein bißchen – wer will schon Gift einsetzen. Das Problem: biologische Mittel wie z.B. Neemöl sind meistens ölhaltig und daher für Wände und Fussboden etc. nicht geeignet. Hat jemand eine gute Idee? Im Frühjahr kommen dann wieder Nützlinge zum Einsatz. Leider, da der Balkon im dritten Stock ist, verlieren sich Nützlinge meist nur selten dorthin. Daher werde ich mir wieder Marienkäferlarven besorgen und hoffen, dass sie bleiben. Diese haben bei mir bisher ganz gut funktioniert (gefühlt besser als Florfliegenlarven). In meiner letzten Saison hat sich dann irgendwann ein Gleichgewicht zwischen Schädling und Nützling eingestellt. Nicht ideal aber besser als die Jahre zuvor. Zusätzlich kommt dann vielleicht noch Brennesselsud oder eine andere Suppe zum Einsatz. Biergott hat ja auch schon viel darüber geschrieben (@Biergott: danke, viele gute Hinweise). Auch hier muss ich wieder aufpassen, dass es keine Verfärbungen am Boden gibt. Mal sehen, bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit.

Ansonsten habe ich mir dieses Mal bei der Sortenauswahl noch mehr Gedanken über die spätere Verwendung gemacht. Das geht teilweise soweit, dass ich mir die Rezeptideen durchsehe und dafür die passenden Pflanzen auswähle. Will ich z.B. eine Chili-Schokolade herstellen (was ich unbedingt wieder machen möchte) wähle ich deswegen eine Superhot aus. Daher muss (mindestens eine) Superhot ins Programm. Die Schokolade gibt es dann wohl mit der Bhut, der 7Pot Primo oder der Leopard. Ich entscheide quasi jetzt, was ich in einem Jahr essen möchte – zugegeben, ein bisschen krank ist das schon.

Was bisher geschah:

- Bis auf die Überwinterer wurden alle Pflanzen entsorgt. Die kleine 2019er-Ernte wurde verarbeitet. Es gab Habanero-Orange-Pulver, getrocknete Chiltepins und Mini-Thais. Dann wurden noch zwei Hot Sauces hergestellt (Rezepte aus dem Forum): Habanero-Ananas und Habanero-Mango: besonders gut schmeckt mir die Habanero-Mango-Sauce. Bei der Habanero-Ananas-Sauce ist mir der Knoblauchgeschmack zu dominant. Dann gab es noch Chilikäse (mit Habis, Jalapenos und Santaka), eingelegte Jalas, Chili-Vodka und – sehr genial – Jalapeno und Habanero Poppers.

- Die Körner der neuen Saison wurden in Kokostabs versenkt und ins MGH gestellt. Auch ein erster Versuch mit dem Keimbeutel wurde mit den Köpüks durchgeführt (hat einwandfrei gefunzt).

- Alle Keimlinge wurden pikiert und in 9er-Töpfe gesetzt. Sie stehen jetzt unter Kunstlicht und wachsen vor sich hin.
 
Ja, ich habe Deine Threads sehr interessiert gelesen, wird schon hinhauen. :) Deine Aji Charaputa und Aji Muchero in Lechuza sehen übrigens sehr gut aus. :thumbsup:
 
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