Vergleich zweier Pflanzen bei unterschiedlichem Gießverhalten

torty85

Jalapenogenießer
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Hallo zusammen,

im Anhang findet ihr 3 Bilder von 2 Pflanzen: 2 von mir (die kleinen mit den Knospen) und 1 von meinem Kumpel (die große mit den vielen großen Blättern ohne Knospen).

Beide Pflanzen habe ich bis ca. zum 3. Blattpaar großgezogen und eine behalten und eine meinem Kumpel gegeben. Beide Pflanzen sahen komplett identisch aus. Das dürfte nun so ca. 3 Monate her sein. Heute sehen die beiden Pflanzen komplett unterschiedlich aus (s. Bilder).

Ich habe ihn dann mal anch dem Gießverhalten gefragt. Er hat gesagt, dass er die Pflanze täglich mit 2 Liter gegossen hat. Ich hingegen habe bisher alle 1,5 bis 2 Wochen nur einmal nicht mal einen Liter gegossen. Somit komme ich auf unter 0,1 L pro Tag. Unterschiedlicher kann das Gießverhalten ja nicht mehr sein. Mich wundert sogar, dass ein und die selbe Pflanze bei solch unterschiedlichen Gießverhalten beide überleben.

Anhand diesem Beispiel möchte ich nun gerne wissen, welches Gießverhalten nun das besser ist. Ich weiß dass es immer darauf an kommt, allerdings können so groß die Unterschiede (über das 20 fache) auch nicht sein. Zudem stand meine Pflanze auch immer in der pralllen Sonne, so dass diese mindestens genau so viel Wasser benötigt als die andere.

Welche Pflanze sieht eurer Meinung nach besser aus? Meine ist zwar noch recht klein, sieht aber grundsätzlich ganz gut aus und hat sogar ein paar Knospen. Die Pflanze meines Kumpels ist wesentlich größer hat aber (noch) keine Knospen.

Wer ist nun "richtiger" unterwegs und wer sollte sein Gießverhalten anpassen? Für mein Gefühl sind 2 Liter pro Tag deutlich zu viel, aber die Pflanze sieht dennoch nicht schlecht aus....

Bitte klärt mich mal auf, da ich zum gießen immer wieder andere Mengen lese und ich nicht weiß ob ich nun zu viel oder zu wenig gieße...

Gruß torty
 

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Die verträgliche/benötigte Wassermenge hängt sehr stark vom Substrat ab.
Wenn DEin Kumpel sehr durchlässiges verwendet und Du sehr speicherfähiges ist es dadurch zu erklären.
Wenn ich das richtig sehe stehen bei Deinem Kumpel 2 Pflanzen in einem Topf. Die 2. verbraucht auch Wasser.
 
Aber erklärt alleine das die 20 fache Menge? Welche Pflanze steht nun eigentlich besser da? Meine oder seine? Bzw. sind beide von einem Optimum weit weg?
 
In einem Youtube Video aus Österreich sagt auch eine ältere Dame das man Paprika immer paarweise Pflanzen soll, da dann die Erträge besser sind. Ein Nachbar im Schrebergarten handhabt das auch so und die Pflanzen sehen viel besser aus als vom Türken gegenüber. Ich beobachte das jetzt schon ne ganze weile und bin gespannt wie die dann tragen.
 
Für die Bewertung von richtig und falsch würde ich die Saison abwarten.


Ein Beispiel:

Mein Schwiegervater hat vor kurzem gemeckert das meine Chili-Pflanzen sehr klein sind.
Ich hatte von ihm im letzten Jahr zwei Stück (zusammen in einem 7l-Topf) bekommen, diese hatten zwar enormes Höhenwachstum aber kaum Blattwerk, der Ertrag war mit 25-30 Chilis überschaubar.
Wenn meine kleine 25cm Pflanze im doppelt so großem Topf jetzt bereits 5 Beeren trägt und zum Ende der Saison auf eine Ernte größer 30 Stück kommt, wer hat dann richtig und wer falsch gehandelt ?

Wenn du und dein Kumpel am Ende einen Ertrag von 45 und 75 Chilis habt, dann seid ihr beide Sieger, auch wenn einer etwas mehr geerntet hat.

Für mich wäre jede Zahl über 25 ein Jackpot.
Ich verstehe aber deinen Wissensdurst, weil man gerade hier im Forum wahnsinnig geniale Pflanzen zu sehen bekommt und die eigenen dagegen etwas kümmerlich wirken.


Nachtrag:
Ich denke das hier nicht nur das Gießen zu den Unterschieden führt, sondern auch andere Parameter wie Dünger, Erde, Licht und Wärme und vielleicht noch andere an die ich als Anfänger überhaupt nicht denke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich:
- Pflanzen mit zu wenig Wasser reduzieren das Wachstum.
- Pflanzen mit mehr Blattwerk haben prinzipiell auch mehr Oberfläche zum verdunsten von Wasser

Ich habe bei Chilis auch festgestellt, daß diese beim rausetzen von Drinnen nach Draußen bei entsprechender Luftbewegung erst mal die Blätter hängen lassen, vermutlich deshalb, weil sie mehr Wasseraustrag aus den Blättern haben und dies entweder durch den Aufbau von Wurzelmasse, oder durch eine art "schließen" der Blattporen den Vorgang kompensieren.
 
Beim Wassermangel stockt das Wachstum. Wasser ist für fast alle Prozesse in der Pflanze wichtig.

Letztes Jahr ist es mir auch passiert, dass die Pflanzen in der dritten Reihe, die nur schwer zu gießen waren, deutlich langsamer wuchsen als die übrigen Pflanzen.

Zu viel Wasser ist eigentlich auch nicht das Problem für die Chilis. Das wahre Problem ist zu wenig Sauerstoff bei den Wurzeln. Zwischen den Erdkrümeln ist entweder Platz für Luft oder Wasser. Beim Gießen wird die Luft durch das Wasser verdrängt.

Für ein paar Tage ist das in Ordnung. Längerfristig leiden die Wurzeln aber an Sauerstoffmangel und werden braun.

Das bedeutet, dass es bei Chilis wichtig ist die Bodenfeuchtigkeit deutlich schwanken zu lassen. Wenn die Pflanze das Wasser verbraucht entstehen wieder Lücken zwischen den Erdkrümeln, die sich mit Luft füllen.

An heißen Tagen kannst Du Deine Chilis gerne reichlich gießen. Das Wasser ist ja bald verbraucht! Bei schlechtem Wetter musst Du aufpassen, das die Erde nicht zu lange nass ist.


PS.: Zusätzlich nicht Vergessen: Größe Töpfe = große Pflanzen = große Ernte!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe von einigen Sorten 2 Pflanzen, alle werden gleich (gut?) behandelt und gegossen, die Päarchen stehen immer ziemlich dicht beieinander, so dass bei allen Päarchen die Bedingungen exakt gleich sein sollten.

Und trotzdem habe ich einige Paarungen wo die Pflanzen sich exakt gleich entwickeln, und einige wo sie sich unterschiedlich entwickeln.

Was ich damit sagen will: Es muss nicht unbedingt am Gießverhalten liegen dass die Pflanze bei dir anders wächst wie bei deinem Kumpel.
 
Würde dann bedeuten, dass es garnicht so verkehrt ist einmal viel zu gießen, dann wieder zu warten bis die Pflanze die Blätter wieder leicht hängen lässt und dann wieder zu gießen? täglich nur etwas gießen ist dann auch keine gute idee?
 
Sehe ich ähnlich, ich vergleiche gerade vier Carolina Reaperpflanzen, alle gleiche Aussaat. Eine im GWH, 18l Topf, Höhe ca 60cm, Fruchansatz 18, Blütenansatz
unendlich, Blütenabwurf riesig, Ursache sehe ich in der riesigen Hitze bestimmt zur Mittagszeit im GWH 50 grad.
Eine im Blumenkasten (1m, 50cm Tiefe) zusammen mit drei Scorpionen, Höhe 40cm, Fruchtansatz zurzeit drei Beeren, Blüten normal.
zwei in meinem Garten auch 18l Topf eine in Biosubstrat, eine in Ökohumerde, mein Biosubstrat ohne nachträgliche Düngung Höhe 59cm, Fruchtansatz extrem gut, Blütenansatz sehr gut, diese Pflanze gefällt mir super dchön komüakt, ganz stabiles Blattwerk einfach toll. Die in ökohum geplfanzte hinkt ca. 10cm zurück,wird aber wöchentlich mit Hornmehl gedüngt, Blütenansatz hier ist auch noch etws zurück.
Deswegen denke ich jede Pflanze entwickelt sich durchaus unterschiedlich, jeder sollte vielleicht immer das für sich passende finden, sei es mit dem Giessen,Düngen
und der Erde, Topfgrösse, die meisten Punkte sind richtig, ein der Grösse angepasster Topf wird grösseren Ertrag bringen wie eine im 5l Topf. Aber gerade diese
Diskussionen machen ja hier den Reiz aus, man lernt unglaublich viel hier.
Fotos to follow soon.
 
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