Was habt ihr seit Saisonstart für euch gelernt? (2015)

Clef

Chilitarier
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Hallo,

dachte so ein Thinkthread wäre mal ne interessante Sache. Vielleicht schreibt jeder mal 3-5 Stichpunkte auf,
die er bezgl. Pflanzenanzucht dieses Jahrschon lernen durfte/musste/konnte :) Ich fang mal an:

1. Pflanzen VOR 22.Mai rausstellen bringt in NRW einfach nix. Zu kühl, zu wenig Licht. Sie scheinen in eine Art Schlaf zu fallen. Also:
Ich lasse sie nächstes Jahr bis zu diesem Datum im Haus.

2. woraus folgt: Entweder Pflanzen in einer Bonsaiähnlichen Variante überwinten und ab da dann großtopfen oder den Jungel zurechtschneiden :)

3. Chillis Früh aussähen bringt tatsächlich wirklich was. Das wenige Licht haben bis auf eine alle sogar zum Fruchtansatz genutzt. Das
ganze macht aber nur Sinn, wenn man die Pflanzen dann nicht früh rausstellt. Sonst ist der Effekt hin.

4. Keine Insekten welcher Art (ausser Spinnen) in der Wohnung dulden. No way! Kein Mitleid. Das Zeug ist dafür da sich zu vermehren.

5. Tomaten erst 1. April aussähen und dann so gut wie nur Frühe Sorten wählen.

Das sind meine bisherigen Erfahrungen. Was habt ihr so?
 
1. keine Chilis mehr nach draussen stellen, hat hier in der Küstenregion keinen Sinn.

2. am 1.1. auszusähen war zu früh. Die Pflanzen sind zu groß geworden, dadurch Probleme beim Umtopfen, Beleuchtung, Gewöhnung an die Sonne, Windanfälligkeit etc.pp.

Zukünftig nur noch Indoor oder/und im Gewächshaus.
 
Das Rausstellen Mitte April, in's GWH hat meine Pflanzen auch eher etwas aufgehalten.
Dazu kam noch, dass ich sie Verhältnissmässig, zu den kalten Nächten,
dann leider auch etwas zu feucht stehen hatte, was bei einigen die Wurzeln leicht geschädigt hat.
Irgendwie brauche ich für die Nächte eine Heizung/Wärmelampe o.Ä., möglichst ohne Stromverbrauch
oder Gasbetrieb.
Jemand eine Idee, was man machen könnte?
 
1) Erkenntnis aus 2014 und den Vorgängerjahren: Keine Chilis mehr ins Beet - in den Töpfen werden sie deutlich schöner, bringen mehr Ertrag und sind weitaus weniger anfällig für Krankheiten, z.B. Pilzinfektionen, wenn es mal lange Zeit regnet.

2) Mitte Januar ist der perfekte Zeitpunkt für die Aussaat von Annuums. Dann haben sie in meinem Umfeld im Mai die perfekte Größe, um in die Endtöpfe zu wandern. Chinensen und Rocotos muss ich nächstes Jahr früher aussäen, da sie mir für Mai zu sehr hinterher hinken.

3) Hochwertiges Substrat für die Anzucht ist durch nichts zu ersetzen.

4) Je größer die überwinterte Pflanzen sind, desto anfälliger sind sie für Blattläuse. Besser stärker zurückschneiden.

5) Mit schlechtem Saatgut kann man echt verzweifeln

6) Jedes Jahr ein Kuckuckskind - hat schon fast Tradition bei mir
 
Zuletzt bearbeitet:
1) Keine spezielle Anzuchterde mehr. Entweder nehme ich Steinwollewürfel, Kokos oder normale Blumenerde, die ich auch sonst einsetze, oder ein Gemisch aus Kokos und Blumenerde. Die teuere Aussaaterde von Compo war zu fein und ist nach wenigen Tagen ein verdichteter Klumpen gewesen. Entweder ist nichts gekeimt oder nur mit langer Keimdauer. Die, die in Steinwolle oder Kokos ausgesät wurden, keimten gut.

2) Was ich immer noch nicht gelernt habe, ist dass ich zu wenig Platz habe. Eigentlich müsste ich noch etwas reduzieren. Nächstes Jahr ist geplant, hauptsächlich drei oder vier Projektsorten anzubauen, eine oder zwei Sorten (die ich schon habe) auszuprobieren und draußen zwei Rocotos, eine Lemon Drop und eine, ggf. auch zwei Annuum anzubauen. Jedenfalls mißhandele ich keine Pflanzen in kleinen Töpfen um Platz zu sparen, denn das kostet relativ viel Ernte.

3) Wahrscheinlich überwintere ich keine Rocotos mehr. Der Ertrag ist zwar im zweiten Jahr meistens besser, aber ich habe dafür nur einen Platz in der Küche, den ich zumindest im Winter zeitweise zusätzlich beleuchten muss. Meine Chilisonne mit 250W reicht und für die erste Zeit die LED-Leiste, wenn ich in meinem Chilihaus nicht genug Platz auf dem Regalbrett habe.

4) Ohne überwinterte Rocoto werde ich die Rocotos wieder Mitte November aussäen und weiterhin früh umtopfen. So sind sie im Mai groß genug wenn sie heraus kommen. Dieses Mal war ich einen Monat später, und das merkt man. Mit zwei Rocotos gibt es kein Platzproblem, denn auf der verbreiterten Fensterbank bekomme ich auch noch Vierecktöpfe mit 30 Litern unter.

5) Voraussichtlich nehme ich für Rocotos wieder 30 Liter als Endtopf. Von Zwischengrößen wie 14 oder 18 Liter in 50 Liter umtopfen ist mühsam. Von dieser Größe bekomme ich auch drinnen nur einen Topf vor der Balkontür unter. Dort ist das Licht deutlich weniger als auf der Fensterbank. Der Vorteil des noch größeren Topfs wird durch das schlechtere Wachstum am anderen Standort teilweise wieder zunichte gemacht.

6) Außer der Red Thunder sollte ich Chinensen mit dunklen Blättern vermeiden. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Chinensen gab es entweder Probleme weil sie im Chilihaus zu hoch wurden (aus dem Beleuchtungsbereich heraus gewachsen) oder sie ewig brauchten um erste Früchte zu bilden. Auf dem Balkon gedeihen sie bei mir auch nicht besonders. Im Klima dort klappt der Anbau von Rocotos am besten.

7) Trotz des harten Wassers werde ich wegen des relativ hohen Calcium- und Magnesiumbedarfs von Capsicum das Wasser nicht mehr strecken, sondern nur noch im pH anpassen, was auch meistens bei meinem Wasser nur bei kleiner Hakaphos-Dosis nötig ist. Bei 1,5g/l oder mehr passt der pH der Düngerlösung zusammen mit meinem Leitungswasser (18...20°dh).

8) Größere Jungpflanzen bekommen weiterhin ein oder zweimal etwas Bittersalz. Bei niedriger Hakaphos-Dosis ist bei mir die Magnesiumdosis für die Pflanzen etwas knapp. In der Vergangenheit hatte ich bei Rocoto-Jungpflanzen Flecken auf den Blättern. Dieses Jahr nicht. Ich denke das lag am Bittersalz. Später mit mehr Hakaphos ist das aber nicht mehr nötig.
 
1) Früher aussähen als Mitte Februar auch Annuums. Der Bildervergleich mit euch ist sonst manchmal etwas deprimierend.
2) Oberste Erdschicht mit Spielsand bedecken werde ich ausprobieren, hatte Schimmelprobleme auf der Erde. Daraus folgt auch Punkt 3:
3) Noch weniger und regelmäßiger gießen, ein paar Pflanzen hatten Ödeme.
4) Ich weiß jetzt wie Ödeme aussehen.
5 Ich weiß jetzt wie eine Schaumzikade aussieht.
6) Ich weiß jetzt wie Spinnmilben aussehen. (Die ich zum Glück nicht hatte) und kann deren Produkte von einer Pusteblume unterscheiden.
7) ...

to be continued.
 
Ich werde wieder alles Mögkiche falsch machen...
1) sicher ist, dass ich deutlich weniger Pflanzen im November anziehen werde.
2) im Februar dann aber kräftig nachlegen.
3) Kokos / Steinwolle für die Anzucht verwenden
4) früher gegen Trauermückev vorgehen
5) die Erde aus den Töpfen gut mit Kompost anreichern und aufbereiten für nächste Saison
6) ein zweites GWH kaufen
 
1) Unbedingt früher aussähen, insbesondere Rocoto, Bacatums und Chinenses, beginnend mit den Rocotos Ende Dezember
2) Tomaten nicht zu früh aussähen, also erst Anfang März
3) Von der hakaphos Düngung bin ich bei den Tomaten sowas von begeistert, die sehen deutlich gesünder aus als die Jahre zu vor, sind jetzt schon richtig groß und tragen auch schon.
4) Langfristig brauch ich mehr Platz und ein GWH
 
1. Unbedingt VOR der Aussaat alles Zubehör zusammensuchen. Just In Time mag für den Geldbeutel gut sein, aber nicht für die Pflanze.
2. Rechtzeitig auf die Blattunterseite schauen, ob sich kleine Parasiten ansammeln.
3. Die Pflanzen häufiger drehen. Der Blattwuchs sieht etwas unästhetisch aus
 
Ich habe gelernt das ich in der nächsten Saison nur noch die Hälfte von den ganz scharfen Sorten anbauen werde und mehr von den milderen Sorten dazu.
 
Vorweg möchte ich sagen das dieser Theard eine super Idee ist, weil man schnell sieht was andere gelernt haben und kann somit schnell Wissen übernehmen :thumbsup:

Zu meinen Erfahrungen zählen:
1) Tauermücken bei kleinen Pflanzen sofort bekämpfen selbst wenn es nur eine ist.
2) Habe mich dieses Jahr an Hakaphos ran getraut und kombiniere diesen mit Langzeitdünger und habe super Erfolge bis jetzt.
3) Es geht nichts über ein Richtiges GWH, der Umstieg vom Folienhaus ist meiner Meinung nach deutlich spürbar.
4) Lieber wenig und oft als selten und viel Gießen.
5) Beim Gießen hart bleiben und nicht in alte Gewohnheiten verfallen ;)
6) Von anfang an nach Blattläusen und co ausschau halten.
7) Da Platzmangel bei mir kein Problem darstellt, nächste Saison noch früher beginnen.

Ich hoffe man kann aus meinen Erfahrungen ebenfalls etwas lernen, oder sich zu nutze machen :happy:
 
Ergänzung:

9) Wahrscheinlich baue ich mir eine Art Gestell, an dem die Rankgitter für zwei Rocotos eingehängt und die Endtöpfe rein gestellt werden können. So wird das etwas stabiler und sieht etwas besser aus als jetzt. Ggf. kommt noch eine schmale Trennwand dazwischen, damit sie nicht so zusammen wachsen können.
 
1) Pflanzen so früh wie möglich raus stellen. Dadurch bremst man das Wachstum ein, hat aber sehr stabile und widerstandsfähige Pflanzen. Pflanzen die erst im Mai rauskommen sind zwar größer tun sich aber dann viel schwerer

2) Keine Angst vor Temperaturen unter 5° haben. Hatte diese Saison 5mal unter 2°. Nicht eine Chili hat das gestört.

3) Anzucht nur noch im Keimbeutel; man sieht einfach besser welche Sorte wie gut und schnell keimt!

4) Keine Anzuchterde, alles direkt in TKS2 pikieren. Habe ich dieses Jahr gemacht und keinerlei Nachteile gemerkt.

5) Blattläuse und Co gehören bei einem Freilandanbau einfach dazu. Einen Befall nicht allzu dramatisch sehen; meist regelt es sich von alleine. Auf Chemie werde ich weiterhin verzichten.

6) Erstes mal Rocoto in 2015. Nächstes Jahr werden sicher wieder welche dabei sein, gefallen mir rein optisch sehr gut.

7) Weniger ist mehr. Die Chilis einfach mal machen lassen. Denke generell, dass häufig zuviel "getan" wird. Dieses Jahr habe ich wenig Zeit und sie wachsen trotzdem super. Also Pflegeaufwand gering halten

8) Im Bereich Chili-Verarbeitung neue Dinge ausprobieren!
 
1) Mit der Vorbereitung der Pflanzen früher beginnen (Keimen, Setzlinge, pikieren)
2) Für nächstes Jahr ein Projekt starten und die Anbaufläche einen halben Meter über dem Boden plazieren, so wie eine Schaukel, gegen Schnecken usw. müsste eigentlich funktionieren.
3) Chilis, wo in einer Gärtnerei überwintert wurden gegen Bezahlung, 6 Monate 70€ je Pflanze, auf Schädlinge kontrollieren, aber der Fruchtansatz, Blüten und Früchte sind enorm durch das überwintern, drum weiter überlegen ob ich es nochmals mache für 140€
4) Den Übeltäter finden wo mit Pflanzen ausgrabt im Kräuterbeet
5) Verarbeitung der Chilis erweitern
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Überwintern am Südfenster lohnt sich
2. Nachtabsenkung bei der Temperatur einlegen, wenn die Samen nicht keimen wollen
3. Keimbeutelmethode ist ab sofort 1. Wahl
4. Limón ist ne tolle Sorte
5. Eine Saison ganz ohne Rocoto ist irgendwie doof (und die Saison hat erst begonnen!)
6. Trotz gleicher Verpackung kann bei Billigerde (B1 von toom) eine komplett unterschiedliche Qualität drin sein
 
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