Wie lange kann überwintert werden?

dinsdale

Zuwenigplatzfürchilishaber
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Moin.

Sagt mal, wie lange kann man denn maximal überwintern? Gibt es einen Zeitraum, in dem die Pflanze unbedingt wieder reanimiert werden muß?

Meine gespargelten Glockenchilis werden aufgrund meiner fürsorglichen Art dieses Jahr nichts mehr. Da sie aufgrund ihrer Größe jedoch ziemlich viel Platz im GWH einnehmen dachte ich, daß ich sie schon mal in den Überwinterungsmodus bringen könnte - vorausgesetzt, sie überleben es.

Danke für eure Antworten.
 
das problem sind meistens irgendwelche schädlinge über oder unter der erde, die den pflanzen im winter schaden. das können in erster linie insekten, pilze, aber auch spinnmilben sein. ich hab tatsächlich die erfahrung gemacht, am besten jedes jahr neue pflanzen ziehen. wenn man tatsächlich überwintern will, kann man die pflanzen klein halten, also wegen dem gleichgewicht wurzeln und grün gleichermaßen stark einkürzen und einen passenden, kleineren topf verwenden. auf jeden fall düngerstopp. im nächsten jahr einfach wieder nen größeren topf sowie neue erde verpassen, wieder düngen und auf gutes wetter warten.

wenn schädlinge auftauchen - und das tun sie meistens - einfach die einschlägigen tipps, z.b. hier im forum beachten :)
die maximale länge einer überwinterung hängt übrigens stark davon ab, was man mit der pflanze macht und wie robust diese ist. eine pauschalaussage wäre also falsch.


p.s.: stark verkorkste pflanzen (gespargelt, halb vergammelt, oder wie auch immer) sind es m.m.n. nicht unbedingt wert, überwintert zu werden. zieh dir lieber neue, starke pflanzen.
 
Ich habe auch schlechte Erfahrungen damit. Sobald ich die Chilis reinstelle verlieren sie alle Blätter :/

Meine Schwester hat letztes Jahr von mir eine Chili bekommen. Also eher sogar 4 Stück in einem 7,5 Liter Topf. Damals schon nicht optimal. Jedenfalls steht die Chili am Küchenfenster. Glaube das zeigt Richtung Osten. Wie dem auch sei, die Chili lebt noch immer. Niemals neue Erde bekommen. Und vor nem Monat das erste mal Dünger bekommen. Die sieht aus wie neu. Keine Ahnung wie sie das macht.

Ich hoffe dieses Jahr aber auch darauf das es bei mir so klappt und ich jederzeit frisch ernten kann.

Gruß
 
Hallo Dinsdale,

jetzt schon zu versuchen, die Vegetationsphase der Chilis runterzufahren und in den Wintermodus zu bringen, wird bei den Temperaturen scheitern. Ein guter Anhaltspunkt sind die Tages- und Nachttemperaturen. Frost ist ja sowieso tödlich. Aber wenn die Nachttemperaturen dauerhaft unter 10°C sinken, dann ist überwintern angesagt.

Wann die Wiedererweckung stattfinden kann, ist dann wieder von den Temperaturen abhängig. Du siehst, einen festen Zeitraum der Überwinterung gibt es nicht. Die Pflanzen in der freien Wildbahn wissen ja auch manchmal nicht, wie ihnen geschieht.

Es lohnt sich wirklich nur, diejenigen Pflanzen zu überwintern, an denen Dir etwas liegt. Der Vorteil der Überwinterung liegt meistens darin, dass man schon frühzeitig mit ersten Ernteerträgen rechnen kann. Und bei manchen Sorten ist es so, dass sie im zweiten Jahr wesentlich mehr Ertrag bringen, weil sie vielleicht im ersten Jahr gar nicht so viele Triebe gebildet haben und im zweiten Jahr erst richtig loslegen. Das habe ich bei meinen Überwinterern jedenfalls oft beobachtet. Und im zweiten Jahr sind die Pflanzen auch schon viel kräftiger als Jungpflanzen. Dieses Jahr hatte ich z. B. nur Pech mit Sonnenbrand auf den Jungpflanzen und nur meine Überwinterer haben Erträge gebracht.

Es ist halt auch immer eine Art Philisophie oder Weltanschauung, ob man Überwintern gut findet oder nicht. Richtig oder falsch gibt es hier nicht.

Bis dann

Frank
 
Ich habe eine Annuum die jetzt in das zweite Jahr geht - nur am Fenster im 6 Liter Topf. So hat sie dieses Jahr schon vor sich hingefristet seit Winter und durchgehalten. Ich hoffe das ich sie nächstes Jahr dann mal in einem größerem Topf raus stellen kann. Ein paar Früchte hat sie dieses Jahr auch bekommen - nicht die Welt (was erwartet man in einem 6 Liter Topf) aber immerhin. Probleme mit Schädlingen hatte ich keine und das obwohl 2013 von draußen nach drinnen geholt.
 
Mir sind auch 2 Pflanzen aus der ersten Saison so ans Herz gewachsen, dass ich sie bis jetzt 2 mal überwintert habe.
Dies hat sich allerdings gar nicht gelohnt. Vielleicht hab ich es auch etwas übertrieben beim zurück schneiden :-P

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie niemals wieder so viel Früchte tragen wie im ersten Jahr
 
Meine Habanero wird im Dezember fünf Jahre alt. Der Ertrag war im zweiten mehr als das doppelte zum ersten Jahr. Auch danach hat sie gute Erträge gebracht. Dieses Jahr hatte ich etwas Pech da ich im Frühling zu groß umgetopft hatte....mal sehen wie 2015 wird!
Achja die Pflanze steht im Sommer im Wintergarten bzw GWH.
 
7 Pot Lojo schrieb:
Mir sind auch 2 Pflanzen aus der ersten Saison so ans Herz gewachsen, dass ich sie bis jetzt 2 mal überwintert habe.
Dies hat sich allerdings gar nicht gelohnt. Vielleicht hab ich es auch etwas übertrieben beim zurück schneiden :-P

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie niemals wieder so viel Früchte tragen wie im ersten Jahr
Hallo Lojo,

dann hast Du etwas verkehrt gemacht, unter der Voraussetzung, dass Deine Pflanze schädlingsfrei war.
Grundsätzlich verhalten sich die unterschiedlichen Sorten auch bei der Überwinterung unterschiedlich. Ich schneide seit ein paar Jahren nicht mehr VOR dem Überwintern zurück, sondern erst im Frühjahr, wenn die Pflanze wieder rauskommt. Ausserdem bekommt die Pflanze einen leicht größeren Topf, wenn sie nicht mehr so schön austreibt.

Bisher haben meine Pflanzen nach der Überwinterung stärker ausgetrieben und mehr getragen als im Vorjahr. Okay, das klappt natürlich nicht endlos, denn irgendwann ist schluss mit Wachstum. Aber wenn eine Pflanze viele neue Triebe bildet, ist auch die Chance für viel Ertrag vorhanden.

Wenn man die Pflanze vor der Überwinterung zurückschneiden möchte, dann sollte man auch den Wurzelballen einkürzen. Aber damit habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt.

Bis dann

Frank
 
Hallo,

ich habe 2 Chil Tepin, 2 Habanero Brown und 2 Bhut Jolokia schon 3 mal erfolgreich überwintert. Die Habaneros und Jolokias stehen jahraus jahrein am selben Platz an einem grossen Ostfenster. Die Tepins stehen, wie jedes Jahr zu dieser Zeit, noch draussen im Garten, werden aber demnächst eingetopft und kommen zu den anderen in die "zweite Reihe". Irgendwann, wenn die Tage zu kurz werden, stellen die Pflanzen ihr Wachstum ein und werfen dann nach und nach die meisten Blätter ab. Ab dann giesse ich auch weniger, nur einmal alle 14 Tage. Ich schneide sie im Herbst nicht zurück, erst wenn sie so Mitte Februar neu austreiben werden sie zurückgeschnitten und bekommen frische Erde.
Die Bhuts bekommen von Jahr zu Jahr mehr Blüten und Früchte, jedoch viel kleinere Früchte als im Vorjahr. Vielleicht sollte ich dann mehr düngen.
Die Tepinpflanzen sind im 2. Jahr deutlich grösser geworden und bekamen dadurch auch mehr Früchte.
Bei den Habaneros habe ich keinen grossen Unterschied bemerkt.
 
Ich habe eine Trindat Scorpion nur zufällig überwintert, hab sie nur zum abreifen reingeholt und ans Fenster gestellt. Da sie so gut aussah hab ich sie stehen lassen und sie hat den Winter super überstanden, ganz ohne Kunstlicht. Musste sie allerdings 2 mal mit Calypso spritzen da Schädlingsbefall.

Im Frühjahr hab ich sie zurück geschnitten und in einen 50L Topf gesetzt. Jetzt ist sie ein echter Chilibaum und bricht fast bei den Chilimengen zusammen, hängen bestimmt über 1000 dran.

IMG_0318.jpg
 
Wie geil sieht die Chili bzw der Baum denn aus?
Schaffst es noch mal zu überwintern? ;)

Was waren denn das für Schädlinge?
 
Ich versuche so ziemlich alle, die im Herbst noch da sind, zu überwintern - in recht großer Anzahl - das sind die "primären Pflanzen" (also jene, die das Ziel der Saison waren) / "sekundäre Pflanzen" (Reserve) / alle sonstigen, die's geschafft haben, im 8cm-Topf (nach Pikieren) zu überleben / und natürlich alle aus früheren Jahren.

Bei dieser Anzahl (sehr hoch ...) sind größere Ausfälle für einen Hobby-Gärtner vorprogrammiert, da der bei Überwinterung notwendige Pflege-Aufwand pro Pflanze nicht möglich ist - ich hatte Ausfälle von 50 bis 60 %, final dann noch mehr (weil sie zwar überleben, aber nicht mehr wirklich in der neuen Saison "durchstarten". Bei wenigen Stückzahlen = Erfahrungen aus meinem ersten Jahr, wo's sehr überschaubar war, kann man aber sehr deutlich erfolgreicher sein.

Ich konnte bisher bei mehr oder weniger Zimmertemperatur (nie unter 15 Grad) und verhältnismässig (für die Jahreszeit) gutem bis sehr gutem Licht ohne Zusatzbeleuchtung überwintern.

Die Herausforderungen = mögliche Probleme:

1) Optimale Relation von Wärme zu Licht zu Feuchtigkeit - steuern können wir meist nur Feuchtigkeit, aber das ist nicht so einfach: Die eine Pflanze braucht mehr, die andere weniger - gegossen ist schnell, aber wenn's zuviel war, ist's indoor weit mehr Problem als draussen - andererseits sind mir auch welche wegen mangelndem Wasser verstorben (= falsch eingeschätzt).

2) Schädlinge: Blattläuse sind irgendwie die Regel - bei wenigen Pflanzen an sich kein Problem ("Abduschen" - da haben viele schon was dazu geschrieben), bei vielen sind Marienkäfer ganz nützlich (hab' sie im Herbst eingefangen bzw. bei jedem warmen Winter- / Frühlingstag - vermehren sich auch indoor und es sind ja die Larven, die interessant sind) und auch Spinnen. Schlimm wird's, wenn wie bei mir letzten Winter die weisse Fliege hinzukommt ...

Was bringt's?

Nun ja, das ist diskussionswürdig (haben ja schon manche vorher gemeint, "neu ist besser") ...

1) Am Ende der (Outdoor-) Saison blühen viele noch bzw. haben grüne Früchte - nach indoor gebracht geht's in der Regel problemlos weiter bis zur Ernte. Lebt die Pflanze dann noch, warum nicht weiter machen? (siehe "maximan36" weiter oben)

2) Manche liefern im 2. Jahr bessere Ergebnisse - kann ich für Chinense und ganz besonders Pubescens = Rocotos bestätigen ...

3) Man trennt sich ungern von "Lieblingen" ...

4) Und nicht zuletzt: Wer hat den ältesten Chili? In einem vorherigen Posting (Rango) wurde von 5. Jahr berichtet, da muss ich sagen, "Volle Bewunderung!", in die 4. Saison hat's bei mir kaum eine Pflanze geschafft und wenn, ist sie dann verstorben oder hat so "dahinvegetiert", dass sie letztlich "erlöst" wurde.

LG :)
 
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