Wie Trauermücken effektiv abtöten?

Ich halte meine Pflanzen relativ trocken.
Bewässert wird bei größeren Pflanzen mit der Flasche.
Keimlinge stehen im Mini-Gewächshaus. Das hat einen Deckel und die Viecher kommen zur Eiablage nicht dran.
 
Okay, hab mal deinen Anbauthread abonniert, das wüsste ich auch gern. Ich hab nämlich noch eine Menge gepressten Kokohum rumliegen. ;)


Da bringst du mich auf eine Idee: Könnte man nicht ein Gefäß mit nasser Erde aufstellen, damit die TM dort ihre Eier reinlegen, und es jeden Tag wegschütten? Das wird natürlich eher funktionieren, je mehr man die Chilis trocken hält.

Hab ich auch schon gemacht. Aber anders.
Mikrowellen Geschirr, darin eine Gelbtafel und dann 2 täglich gekocht.
 
Ich hatte mal ein Glas Wasser neben bzw zwischen die Töpfe gestellt. Wie sehr wirksam das ist oder es Zufall war kann ich nicht sagen. Der Befall war nicht schlimm nur ganz vereinzelt konnte man eine fliegen sehen aber dennoch hatten sich zwei oder drei ins Wasserglas verirrt.
 
- Gelbtafeln aufstellen
- Bacillus thuringiensis var. israelensis bzw. das Toxin dieses Bazillus ins Gießwasser geben (z.B. Stechmückenfrei®, Neudomück®, Culinex)
- oder SF-Nematoden (z.B. nemaplus®, Nemagro®) einsetzen


Was ich nicht mache: Die Erde sterilisieren. Dann ist die Erde tot, was auch nicht gut ist und Trauermücken finden sowieso irgendwie den Weg ins Haus und in den Planztopf.

ich habe es lange auch so gesehen, kann aber aus meiner Erfahrung wiedersprechen. Ich hatte ewig, wirklich Jahre Probleme mit Spinnmilben und co im Chilischrank. Seit ich Seit leztem Sommer sterilisiere ich meine Erde für drinnen immer in einer Auflaufform mit Deckel in der Mikrowelle. Seit dem sind die Probleme DEUTLICH zurück gegangen. Thripse wird man leider nie wirklich los genauso wie Trauermücken immer irgendeinen weg finden. Aber teilweise ist gekaufte Erde richtiggehend infiziert mit Trauermücken.
Die Bedenken dass Erde leben sollte hatte ich auch. Aber Pflanzen wachsen bekanntlich auch in toten Medien und ich habe bisher keine negativen Auswirkungen gesehen. Um die Erde mit guten Organismen anzuimpfen gabs dann relativ zeitnah immer etwas Aquariumwasser und Mykorrhiza

Mit Nemathoden sind bei mir stärkere Fälle immer in 1-2 Wochen deutlich besser geworden. Das Bedürfnis der Nemathoden immer feucht zu sein steht dem Bedürfnis mancher Pflanzen bzw dem Zustand mancher angeschlagenen Wurzeln aber entgegen.
 
Huhu

@Rockwell also würdest du bei angeschlagenen Jungpflanzen insbesondere Chilis eher von Nematoden abraten? Habe sowieso schon überlegt, ob es so sinnvoll ist, Nematoden die es recht feucht brauchen, mit Chilis, die es gerne auch mal etwas trockener (nicht komplett trocken) mögen zu kombinieren. Andererseits haben ja auch hier schon einige ganz gute Erfahrungen damit gesammelt.

Vermutlich muss man seinen eignen Weg finden, irgendwie so ein "Mittelding" ?!

LG Micky
 
Oh, gutes Thema. Dieses Jahr schlagen die Trauermücken bei mir leider auch zu. Ich habe zu wenig aufgepasst bei den überwinternden Chilis, die genau wie die Keimlinge in der Wohnung stehen. Da hat sich eine recht ansehnliche Population entwickelt. Mit Gelbtafeln habe ich schonmal den Großteil an Mücken wegbekommen. Ansonsten wird jetzt bei den Überwinterern spärlich mit einem Trichter direkt ins Substrat gegossen, damit die Oberfläche möglichst trocken bleibt.

Fleischfressende Pflanzen: Ich habe neben meinen Chili-Keimlingen einen Sonnentau und ein paar Venusfliegenfallen-Jungpflanzen unterm Kunstlicht. Beide fangen zwar durchaus Trauermücken, aber in dem nassen Substrat krabbeln auch Larven umher. Ob das eher als Brutstätte oder zur Bekämpfung dient ist fraglich. Da ist das geduldige Absammeln von Larven vermutlich wirksamer als das, was die Pflanzen an Mücken wegfangen.

Anonsten habe ich mir gestern Neudorff Stechmückenfrei besorgt. Gibt es ja nur noch in Tablettenform. Ich habe eine Tablette in ca. 4l Wasser gelöst und gieße jetzt regelmäßig damit. Mal sehen ob es hilft. Zwei Keimlinge sind leider komplett gefressen worden, bevor sie aus der Erde kamen. Eine Limón hat nur ein Keimblatt und scheint bedingt durch Wurzelschäden auch nicht mehr auf die Beine zu kommen. Ansonsten halten sich alle Pflanzen wacker. Toi, toi, toi!
 
Bei mir funktionieren auch diese Fliegenfänger gut, die man irgendwo aufhängen muss..ich weiß gerade nicht wie ich die beschreiben soll :D
So sehen die aus:
s-l225.jpg

Die sind echt günstig (4 Stück 1,40€ oder so) und sind auch relativ effektiv.
 
Anonsten habe ich mir gestern Neudorff Stechmückenfrei besorgt
Das werde ich mir heute auch bestellen. Habe dieses Jahr auch mehr Trauermücken wie letztes Jahr. Gerade bei den Keimlingen, die jeden Tag Wasser benötigen merkt man es besonders. Dort fliegen diese Mistviecher umher. Die älteren Rocotos sind nicht befallen. Zumindest nicht erkennbar.
Sie kann ich auch ohne Bedenken von unten wässern und nur gelegentlich von oben gießen.
Die Keimlinge zu wässern ist verdammt viel Aufwand und schwer zu regulieren.

Da bringst du mich auf eine Idee: Könnte man nicht ein Gefäß mit nasser Erde aufstellen, damit die TM dort ihre Eier reinlegen, und es jeden Tag wegschütten?
Auf diese Idee bin ich gestern auch zum Teil gekommen. Zumindest soweit, einen extra nassen Topf zu den Chilis stellen. Das entsorgen fehlte noch bei meiner Überlegung.
 
Huhu
funktionieren auch diese Fliegenfänger
ja genau die Teile meinte ich auch...
normalen Fliegenfänger (diese hässlichen Papierröllchen wo das gedrehte Klebeband raus kommt) aufgehängt. Es hat 2 Tage gedauert und locker 20 TM klebten dran

Aber leider helfen die ja nur gegen die Erwachsenen Trauermücken, die für unsere Chilis ja doch verhältnismäßig harmlos sind. Lediglich vermehren können die sich nicht mehr wenn sie dort fest kleben. Hat ja quasi den gleichen Effekt wie Gelbtafeln.

LG Micky
 
... habe schon oft gehört, das dann die Erde tot ist und nix drin gedeihen kann?

also tot ist immer relativ!
bei anzuchterde sterilisiere ich auch, diese wird aber vorher gesiebt, um evtl. enthaltene metallteile aufzuspüren! sehr wichtiger schritt :)

sterilisation im backofen kann ich nicht empfehlen! wenn die erde zu heiß und trocken wird, kann es passieren, dass sich die struktur der erde insoweit verändert, dass sie ganz schlecht wasser aufnimmt (besonders substrate auf torfbasis!). die wichtige wasserspeicherfähigkeit geht also stark zurück: nix gut.
in der mikrowelle bei voller kraft 1 minute reicht es normalerweise. wenn die erde ganz leicht dampft, sollte das ergebnis zufriedenstellend sein.

daraufhin ist es in der anzucht so, dass die kleinen in den ersten tagen/wochen unbelästigt ihre zarten wurzeln schlagen können und nährstoffe zur verfügung haben. später in der richtigen erde halte ich das nicht mehr für notwendig, eher für overkill, denn die pflanzen können dann schädlinge von alleine überleben.

also sterilisieren für mich: ja, aber gewusst wie :)

und jetzt muss ich nochmal drauf eingehen, weil der spruch fiel "nur die harten kommen in den garten" oder so ähnlich: ja, das ist zwar korrekt - aber nur sinnvoll bei einer zucht! z.b. auf robustheit.
wenn man einfach nur ertrag haben möchte und die pflanzen am jahresende sowieso in den kompost wandern, sollte man jede pflanze gut versorgen, auch wenn sie etwas schwächelt.
 
Ich mache es wie @alfiwe und sterilisiere in der Mikrowelle.
Ich arbeite ja an einer TU und habe diesen Tipp von einer Doktorandin unseres Instituts für Pflanzenbiologie erhalten. Dort wird die Erde auch grundsätzlich in der Mikrowelle sterilisiert, wenn Pflanzen für Experimente etc. gezogen werden. Ich habe folgende Anleitung zur Sterilisierung damals von ihr erhalten:
"Wir stellen immer direkt die gefüllten Plastiktöpfe (in welche wir die kleinen Pflanzen nach dem Keimen einpflanzen) mit gut durchnässter Erde für 3-4 min in die Mikrowelle bei 600 Watt. Wenn man aber z.B. eine ganze Tupperschale behandelt, würde ich jeweils 2min empfehlen und dann umrühren, da die Erde am Rand heißer werden sollte als ganz in der Mitte. Dann kurz stehen lassen und erneut für 2min in die Mikrowelle. Ich denke das würde ich insg. 3-4 mal wiederholen, je nachdem ob die ganze Erde schon warm geworden ist. Nach der Behalndlung lassen wir die Erde abkühlen und bis jetzt sind wir komplett Trauermücken frei."

Ich sterilisiere immer in einer kleinen Tupperdose 2x3 Minuten bei 600W und bisher klappt es sehr gut. Zur Anzucht verwende ich Einweg-Schnapspinnchen, in die ich unten ein Loch mache, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese nicht mikrowellengeeignet sind. :D Es sei denn, jemand mag gern Töpfchen mit Bauch.
 
Ich benutze immer noch das alte Stechmückenfrei®. Das MHD ist zwar schon abgelaufen (08/2017), doch es scheint wohl noch zu wirken.

Die Gelbtafel auf dem Bild ist seit die ersten geschlüpft sind (8. Jan.) neben den Quelltabs. Besonders voll ist die nicht. Es schwirrt auch nicht groß was rum. Hin und wieder sehe ich mal eine einzelne Trauermücke.

SAM_6594.jpg
 
@Micky6686 Das hat mich auch gewundert. Ich habe gerade telefonisch nachgefragt und mir wurde gesagt, ja, das geht, egal ob schwarz oder braun, rund oder eckig. Nur wenn der Kunststoff ganz dünn ist, könne es wegschmelzen. Normale Töpfchen wären unkrisch, beziehungsweise, je dicker der Kunststoff, je besser.
 
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