Chilis wachsen nicht weiter

ralph12345

Habanerolecker
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Hallo zusammen.

Meine Jalapenos habe ich Mitte Januar ausgesät, sie sind unter Kunstlicht gut gediehen, immer früh genug umgetopft stehen sie jetzt in 20 Liter Kübeln auf der Terrasse in der prallen Sonne. Ich hatte 10 Stück, 6 habe ich verschenkt, die restlichen 4 haben super ausgesehen, als ich sie im April ab und an mal rausgestellt habe. Vorsichtig ans UV Licht gewöhnt, kein Sonnenbrand bekommen (im Gegensatz zu den übersensiblen Tomaten). Nachts rein geholt, das kälteste, was die erlebt haben war dann später im Mai nachts mal 7°. Jetzt ist es Juni, tagsüber auf der Terrasse ist es brütend heiß, aber Hitze sollten Chilis ja vertragen können. Anfangs haben die noch in der Wohnung angefangen zu blühen und tragen so 2-3 Früchte. Anfangs habe ich Blumenerde verwendet, das letzte Umtopfen ging dann in reinen Kompost.

Nun die zwei Problem:
1 - Seit einer ganzen Weile wachsen die nicht mehr so recht weiter, bilden auch keinerlei neue Blüten. Die verharren im Status quo. Dabei sehen drei der Pflanzen topfit aus, dunkelgrün, dicht gewachsen.
2 - Eine der vier Chilis ist gelblich, deutlich heller und blasser als die anderen. Vom Wuchs her sonst ähnlich, aber die Farbe ist auffällig. Ich hab die inzwischen zweimal gedüngt mit Haka Salzlösung, aber bei der Größe und in frischer Erde kann Nährstoffmangel eigentlich kaum sein.

Woran kann das liegen?
 

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Zwei Gründe:

1) Umtopfen in reinen Kompost kann je nach Zusammensetzung die Pflanzen umbringen, es wird max. 30% Kompost im Substrat empfohlen.
2) Nach dem Umtopfen bildet sich vor allem Wurzeln, der oberirdische Teil kommt erst danach.

Viele Grüße,
Joe
 
Hm. Ja, mit dem Kompost mag stimmen. Aber überdüngt oder sonstige Symtome von falscher Erde sieht eigentlich anders aus. (Die gelbe Pflanze sah schon vorher so aus). Ich weiss nicht, was einen Kompost nährstoffreich oder arm macht, aber meiner erschien mir immer recht mager. Die Tomaten sitzen immer in Kompost pur, 20L, da muss ich trotzdem später nachdüngen. Na, hoffentlich ist es nur das Wurzelwachstum.
Andererseits, egal ob zu nährstoffreich oder erstmal Wurzeln, das Umtopfen ist zwei oder drei Wochen her...
 
Mahlzeit, ich versuche mal ein paar Anhaltspunkte an anhand meiner Erfahrung aus der aktuellen Saison zu geben.
Ich hatte ähnliche Probleme. Ich habe eine Mischung aus sechs überwinterten Pflanzen, sowie einen neu Anzucht aus einigen Sorten. Nachdem ich mich schon gefreut hatte, dass die Pflanzen aufgrund vier Wochen Gewächshaus vor den Eisheiligen einen signifikanten Vorsprung zu den Vorjahren hatten trotz eines Starts erst anfangen März, ist nach dem Umtopfen und dem rausbringen erst einmal sehr wenig bis fast gar nichts passiert. Ich hatte auch mangels neuer Blumenerde versucht, so viel Kompost wie möglich zu verwerten. Folge waren dann kurioserweise auch stagnierendes Wachstum, so wie aufgerollte Blätter und so weiter. Beim Kompost muss man ja immer warten, wie bei jedem organischen Dünger bis das Bodenleben die Nährstoffe für die Pflanze verfügbar macht, anders als bei mineralischen Düngern. Also habe ich mich in Geduld geübt, die Pflanzen wurden nach dem Umtopfen in die Endgefäße mykorrizhert. Stadt Dünger gab's dann nur hin und wieder eine Beigabe von effektiven Mikroorganismen und SuperVit, um das Bodenleben anzukurbeln. Seit genau dieser Woche scheinen die Pflanzen quasi Fuß gefasst zu haben, man kann täglich beim Wachsen zuschauen und sattes Grün soweit das Auge reicht. Ich gehe davon aus, dass der Kompost an sich, auch wenn der am Anfang feinkrümelig war, durch das Gießen so stark verdichtet wurde, dass die Pflanzen das Durchwurzeln einfach sehr schwer haben, da kommt ja auch wenig Sauerstoff dran.
Ob du jetzt aus meiner Schilderung einen Nutzen ziehen kannst, weiß ich natürlich nicht aber mit Sicherheit sind da Faktoren dabei, die auch für meine Probleme ursächlich waren, vielleicht nützt dir das ja trotzdem was. Viele Grüße
 
100% Kompost und dann noch mineralischen Dünger drauf, das ist definitiv Overkill. Falls Du sie in den Töpfen lässt, würde ich die Erde zumindest mal gründlich durchspülen.
Von nährstoffarmem Kompost habe ich noch nie gehört. Habe allerdings auch keine Ahnung, aus was sich Dein Kompost zusammensetzt. Wie lange ist der denn abgelagert und was ist da ungefähr drin?

Gruß, pica
 
Mein Kompost besteht überwiegend aus Heckenschnitt und Blättern, im Herbst dann auch mal ne Ladung Äpfel, ok, das ist dann doch nährstoffreicher... Der Kompost, den ich jetzt geerntet habe, ist ziemlich alt, ich habe letzten Frühjahr nichts gemacht, der dürfte aus 2021 sein. Also gut durchgearbeitet von Würmern, nichts frisches, ich habe den nicht mal gesiebt, da war nichts mehr drin zu sieben.

Vorsichtig gedüngt habe ich nur die gelbe Pflanze, aber ohne, dass sich danach etwas verändert hätte.

Nun ja, ich kenne überdüngte Pflanzen so, dass die die Blätter rollen, braune Ablagerungen in den Blattwurzeln zeigen, verdorren und Blätter abwerfen, im Extremfall eingehen. guckt Euch die Fotos an, ich meine, drei der Pflanzen sehen kerngesund aus... Die vierte war schon vor dem Umtopfen gelb. Ich habe da nach dem Umtopfen keinerlei Veränderungen sehen können. nur wachsen wollen die halt nicht mehr und geblüht haben die nicht mehr, inzwischen erscheinen bei den gesunden dreien wieder erste zarte Blütenansätze.

Stellen die eventuell bei 7° Temperatur kurzzeitig nachts gleich vier Wochen lang das Wachstum ein???

Vier Wochen kein Wachstum, weil die 4 Wochen lang erstmal Wurzeln bilden erscheint mir auch nicht plausibel.

Trockene Luft sollten die vertragen oder? Es hat hier seit Anfang Mai so gut wie nicht geregnet und ist dementsprechend trocken.
 
Stellen die eventuell bei 7° Temperatur kurzzeitig nachts gleich vier Wochen lang das Wachstum ein?
Kann ich mir nicht vorstellen, vor Allem nicht bei C.annuum. Habe ich so auch noch nicht erlebt, selbst bei mehreren noch kühleren Nächten.

Vier Wochen kein Wachstum, weil die 4 Wochen lang erstmal Wurzeln bilden erscheint mir auch nicht plausibel.
Habe ich dieses Jahr bei vier Sorten, kann es mir nicht anders erklären (selbe Erde, Bedingungen etc. wie ihre Kollegen). Dabei waren die Endtöpfe gar nicht mal so groß. Fast ein Monat Stillstand. Das waren allerdings zwei C.chinense und zwei Wildsorten.
Schön, daß es bei Dir weitergeht. Wegen der gelben Pflanze müssen die Experten ran. Da traue ich mir nicht mal eine Mutmaßung zu.

Gruß, pica
 
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