Giftiges Uran in Gartendünger

Kennt sich hier jemand mit Geigerzählern aus.
Ich könnte mir so ein Teil ausleihen, würde aber nur was bringen, wenn das angesprochene Uran auch tatsächlich strahlt/knackt UND wenn man mal eine Zahl hätte ab wann das bedenklich ist. Generell gibt es viel, bei dem ein Geigerzähler das knacken anfängt , ohne das es sonderlich bedenklich ist.
 
Du kannst gerne mit Geigerzählern spielen, ist sicher interessant, aber für die aktuelle Diskussion nicht interessant. Denn hier zählt vor allem die toxische Wirkung des Urans als Schwermetall, nicht die als Strahlenquelle! =)

edit: wobei ich mir allerdings über Cadmium mehr sorgen mache.

Ansonsten ist es eben das ewige Thema: Was nicht gerade "in" und "sexy" ist, interessiert keinen. Das In-Thema "Klimaerwärmung" (oder besser "CO2" - Methan und Stickoxide werden mal meist ignoriert) geistert jeden Tag durch die Medien, unsere Kanzlerin posiert zwischen Kuschelstunde mit Sarkozy und Abendessen mit Ackermann mal eben neben einem neuen Windkraftwerk und wir fühlen uns alle toll, weil wir einen Polo fahren statt wie "die Amis" ein fettes SUV.
Während eine Senkung der CO2-Emissionen gut und richtig ist, fallen doch wesentlich dringendere Themen unter den Tisch. Mit Trinkwassermangel werden wir in D-Land zwar nicht so bald zu kämpfen haben, aber die Wasserkriege in trockeneren Gebieten werden uns natürlich auch beeinflussen. Bodendegradation ist mit unseren netten Parabraun- und Schwarzerden erst mal kein Thema, aber das Gejammer der Griechen/Spanier/Italiener über täglich mehr Flüchtlinge die man wieder rausschmeißen muss wird immer nerviger. :rolleyes: Vom Schutz der letzten Urwälder und bedrohten Tierarten will ich mal gar nicht erst anfangen.


Aber naja, das ist alles ein Thema, wo man interessanterweise mit naturwissenschaftlicher Sichtweise keinen Zentimeter vorran kommt. Da stehen wir auch nach einigen tausend Jahren noch auf der Stufe von "Uga-Uga, ich bin ein echter Mann, ich brauch jeden Tag mein 300g-Steak und Biozeug kommt mir nicht ins Haus *aufBrusttrommel*"... :dodgy:
 
Die frage ist: strahlt das angesprochene Uran in der vorliegenden Form ?
Wenn ja könnte man die Strahlung als Indikator nehmen, auch wenn die Problematik nicht strahlungstechnischer natur ist.
 
Nein, dazu eignet sich ein Geigerzähler nicht. Mal abgesehen davon, dass die Uranmenge viel zu gering ist um eine einigermaßen messbare Strahlung auszusenden müsstest Du zum Messen die Hintergrundstrahlung aussperren, über Blindproben verfügen (den gleichen Dünger ohne Uran) und die Zusammensetzung der Uranisotope kennen.
 
Chiphersteller haben auch die genauen Geräte, Problem ist nur, dass die für sehr empfindliche Messungen vor Ort mit definierten, radioaktiven Material kalibriert werden müssen. Das bedeutet nach deutschem Gesetz, Sondertransport über die Autobahn mit Blaulicht. ;)

Einige werfen die Asche aus dem Kamin/Holzofen immer noch auf den Kompost, wobei sie hochgradig mit Quecksilber kontaminiert ist. Auch die Leute, die auf dem Gebiet der ehemaligen Wismut leben, haben wohl andere Probleme als Spuren von Uran aus Blaukorn.
 
Dog, wenn du einen Geigerzähler knacken hören willst, kannst du Dünger nehmen. Das Knacken kommt allerdings vom K-40. Nicht vom Uran. Menschliches Gewebe: 100 Bq/kg aus K-40. Das Uran ist nicht giftiger als andere Schwermetalle wie Cd oder Pb auch. Aus radiologischer Sicht ist das Uran völlig wurst, weil die Aktivität von K-40 wesentlich höher ist.

Zur Messung nimmt man ein HPGe Gammaspektrometer. Das ist ein handliches Köfferchen, die Luxusausführung wird mit flüssigem Stickstoff gekühlt. Also nix Schwertransport.... Die Hintergrundstrahlung schirmt man in der Luxusausführung mit ca. 10 cm Pb ab.
Für relative Messungen brauchst nicht groß kalibrieren und die Zusammensetzung von Natururan + Tochternuklide ist aus der Zerfallsreihe hinlänglich bekannt.
 
Na das nenn ich mal kompetent geantwortet.
Bleibt die Frage: wie scheiße sind die genannten Schwermetalle und bei welchen Düngern wird es besser oder schlechter?
 
mit bio meine ich den heimischen mist von meinen gartenafällen schaftsmist und pferdemist dazu kommt für die mineralien einfach ungelöschter kalk das wars......
 
Also ich würde mich jetzt nicht in Panik versetzen lassen, In Spuren waren Schwermetalle schon immer ganz natürlich in den Böden und in der NAhrung. Daran ist unser Körper aus der Evolution angepasst. Das, worauf ich in meinem Garten Einfluss habe ist relativ wenig. Das klingt jetzt vielleicht etwas flapsig, aber ich glaube wenn du mehr Gemüse isst, dich beim Alkohol zurückhälst, ausreichend schläfst, das Rauchen bleiben lässt und ich von Chef oder Frau nicht zu sehr stressen lässt wirst du länger gesund leben, als wenn du dich jetzt von irgendwelchen Messwerten im ppm und ppb-Bereich verrückt machen lässt.
Grundsätzlich wäre es denoch zu begrüßen, wenn die Industrie dem Minimierungsprinzip folgt und den Problematischen Anteil P in Zukunft vielleicht verstärkt aufreinigt. GGf muss fie EU eben Grenzwerte festlegen. Die Politiker fressen das ja auch, denn den Inhalt eines Geldköfferchens kann man nicht direkt essen.
 
Ja, prinzipiell wohl war.
Wenn ich nun aber durch noch gesündereres Gemüse mehr trinken könnte wär das doch was. LOL

Ich denke jedoch, dass die Evolution kaum alles berücksichtigt hat, was srupelose Konzerne sich so alles ausdenken.
Ich würde auch nur sehr ungerne auf die tollen Ergebnisse verzichten, wenn ich jedoch vergleichbares deutlich gesünder hin bekomme - warum nicht.
Aber es stimmt schon, wie ungesund ist denn wohl dieses oder jenes wirklich.
Und nur weil irgend was bio ist, ist es sicher nicht zwangsweise besser, zumindest in einem Bereich, welcher nicht wirklich klar erfasst wird.
 
Naja, es ist ja nicht so, als würden die Düngemittelhersteller oder deren Zulieferer aus lauter Boshaftigkeit Uran untermischen. ;) Die Verunreinigung ist nun mal da, und sie ist geringfügig genug, daß es schlicht unprofitabel wäre, das Phosphat weiter zu reinigen. Solange die Grenzwerte nicht überschritten werden, wird sich das (leider!) auch nicht ändern.

Wie es bei organischen Phosphatquellen (Dung, Pferdeäpfel etc.) aussieht wäre wirklich interessant. Diese "Produkte" enthalten ja außer Nährstoffen unzählige andere Bestandteile. Da hängt es sicher stark davon ab, ob das Tier irgendwelchen Schadstoffen ausgesetzt war. Ist sowas überhaupt zu kontrollieren, bzw. wird es im Rahmen der Bio-Zertifizierung gemacht? Kennt sich da jemand aus?
 
Beastmaster schrieb:
Woher kommt das Quecksilber?

Das Quecksilber in der Asche kommt daher, wo auch alle anderen Schadstoffe herkommen, die bei der Verbrennung von (Holz-)Kohle entstehen:

Aus den Pflanzen selbst.
Die haben nämlich vor Hunderttausenden von Jahren (als sie noch Pflanzen und keine Kohle waren :D ) das Quecksilber aus der Luft/ aus dem Boden aufgenommen. Bei der Verbrennung von Kohle wird es nun als Quecksilberdampf wieder freigesetzt. Steinkohle hat einen Quecksilbergehalt von 0,01 bis 1 mg/kg

http://quecksilber.wordpress.com/kohle/

Steht hier auch nochmal.

Sorry, hat ja nicht direkt mit dem Thema Uran im Dünger zu tun, aber ich dachte die Frage kann man ja trotzdem beantworten ;)
 
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