Hummeln & Co

phönix4

Dauerscharfesser
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Hallo zusammen

Ich hatte auf meinen Balkonen (Balkons?) in den letzten Jahren immer Tomaten, Chilis u.s.w. bunt gemischt stehen stehen und auch reichlich besuch von Hummeln, Schmetterlingen, Schwebfliegen und den anderen freundlichen Bestäubern.

In diesen Jahr habe ich auf den einen Balkon nur Chilis stehen und leider kaum noch Besuch von den dicken Hummeln und ihren Kollegen und die Schwebfliegen müssen die ganze Arbeit alleine machen.

Gibt es vielleicht eine niedrigbleibende Pflanze mit schönen großen bunten Blüten die man sozusagen als Insektenanlockenden "Untermieter" mit in den Chilipott pflanzen kann :huh:
 
Solange genug Schwebfliegen da sind, ist doch alles gut. Ansonsten solltest du halt deine verschiedenen Pflanzen wieder besser durch mischen. Mit mehr Vielfalt auf dem Balkon gibt es auch wieder mehr Vielfalt an Nützlingen.
 
Ich wohne im ländlichen Raum und finde seit Jahren immer wieder ganze Schwärme toter und sterbende Hummeln. Viele verschiedene Arten liegen da unter vor Blüten berstenden Bäumen. Ein trauriger Anblick der mich jedesmal auf neue schockt. Seltsamerweise finde ich diese Friedhöfe eigentlich immer unter Ulmen. Obs da möglicherweise einen Zusamnenhang gibt? Haben noch mehr Leute sowas beobachtet oder ist das evtl ein regionales oder sogar natürliches Phänomen?
Auf jedenfall wäre es für mich plausibel, dass die Bestände tatsächlich schwinden. Ich sehe kaum noch fitte Brumner. Auch Bienen habe ich dieses Jahr kaum gesehen. Gleiches gilt für Schmetterlinge und Falter. Eigentlich waren sie hier immer sehr häufig.
Und Schwebfliegen? Ich habe noch nie so viele gesehen wie dieses Jahr.
Ich wohne schon mein ganzes Leben im ländlichen Raum und mein Gefühl sagt mir, dass dieses defenitiv etwas nicht richtig ist im Reich der Insekten.
 
Minze ist 'ne gute Bienenweide ;)
Lockt an wie Sau^^

Tante Edit sagt:
Das mit den toten Brummern, bzw. dass dieses Jahr weniger vorhanden sind, kann ich bei mir hier (zum Glück) nicht bestätigen.
Schwirrt, kreucht und fleucht alles nach wie vor quietschfidel umher im Garten.
Ebenso Bienen, Schmetterlinge etc.

Ich hoffe mal, dass das auch so bleibt...
 
Wie wäre es mit ein bisschen Lavendel auf dem Balkon ;)
Das sollte viele Bienen/Hummeln anlocken
Meine Nachbarn haben Lavendel im Garten und der ist immer voller Hummeln.
 
Ich habe dieses Jahr viele Schwebfliegen und Hummeln gesehen. Hummelsterben habe ich keins festgestellt.
 
Ich Danke euch :D

Hallo mph

Das ist schon klar, aber Tomaten und Litschy- Tomate nehmen mit ihren großen Kübeln halt so viel Platz weg, darum sind die auf dem Balkon gelandet wo ich mich nicht so hinfletzen kann. Letztes Jahr hatte ich noch kein Problem damit... aber dann hab ich dieses Forum entdeckt und erst mal begriffen was es für eine vielfalt an Chilis gibt und wollte natürlich so viel wie möglich anpflanzen

Vielfalt auf dem Balkon gibt es auch wieder mehr Vielfalt an Nützlingen.

p.s. wie kann man in einen Post mehrere Zitate einfügen ??? bin der absolute PC Anti Freak :blush:
 
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Ja, das kenne ich... Das Forum hat mir auch bewusst gemacht, dass es noch viele Sorten gibt, die mir unbekannt sind.
 
Letztes Jahr hatte ich auch keine Hummeln an meinen Pflanzen. Da hatte ich nur eine Sorte Annuums angebaut, die fast ausschließlich von Schwebfliegen angeflogen wurden . Dieses Jahr habe ich Annuums, Chinensen und eine Sorte Rocotos, und die Hummeln scheinen die Rocotos zu lieben. Die anderen Blüten lassen sie fast links liegen. Die probieren einmal und wenden sich dann gleich wieder den Rocotos zu.
 
Bei den Rocotos kann ich mir gut vorstellen, dass die Hummeln die eher anfliegen als andere Chilipflanzen. Die Rocotos haben einen anderen Geruch und die lila Blüten dürften Hummeln auch eher ansprechen.
 
Grundsätzlich fliegen Hummeln alle Chiliarten an, das ist recht unabhängig von der Blütenfarbe ... aaaaaber man hat im Hochsommer nur dann Hummeln, wenn sie
a) seit Frühjahr durchgehend genug Futter fanden und
b) in den letzten Monaten nicht die Chemokeule geschwungen wurde. Hummeln, Florfliegen und Wildbienen reagieren viel empfindlicher auf deren Inhaltsstoffe als Honigbienen, so dass selbst ein "angeblich" bienenfreundliches Produkt bis zu 6 Monate nach Anwendung noch tödlich für die anderen Hautflügler sein kann. Bienenfreundlich bezieht sich immer nur auf Honigbienen.

DarthSinthoras hat Recht, wenn er schreibt, dass es in Deutschland ein Hummelsterben gibt. Hummeln und Wildbienen haben insgesamt sehr stark abgenommen was ihre Gesamtzahl anbetrifft ebenso wie die Arten. :undecided:

Und er hat auch sehr gut beobachtet. :thumbsup: Es gibt alljährlich ein trauriges Phänomen des "Hummelsterbens" unter scheinbar voller Blüten hängender Bäume. Besonders bekannt ist es unter Linden, wo man ganze Schwärme toter Hummeln findet. :undecided:

Bei den Linden ist die Ursache, dass sie zu einer Zeit blühen (Juni/Juli), wenn die anderen Obstbäume und die Masse der Frühjahrsblüher bereits verblüht sind und die blütenarme Jahreszeit beginnt ("blütenarm" für alle Nektar- und Pollenfresser, denn die allseits beliebten Balkon- und Sommerblumen wie Geranien, Petunien, Fleisige Lieschen etc. haben null Nektar, sind steril!). D. h. leider ist oft außer den Linden weit und breit kein Futter in Sicht. Also schwirren alle Hummeln zu den Linden und diese sind im Nu leer gefuttert. Was für das Menschenauge nach vielen Blüten aussieht, heißt nicht dass die Blüten auch noch voller Nektar sind. Da Hummeln - anders als Honigbienen - keine Vorräte in ihrem Bau anlegen, verhungern sie innerhalb weniger Stunden, wenn sie nichts zu fressen finden. Deshalb schaffen es viele Hummeln auch nicht in den Hochsommer, dabei wäre es so einfach, wenn jeder bei der Auswahl der Blümchen ein bissl mitdenken würde.

Bei Ulmen ist es ein ähnliches Phänomen, da diese zeitig im Frühjahr blühen und zu den ersten Nahrungsquellen zählen. Hummeln fliegen - anders als Honigbienen - schon bei sehr niedrigen Temperaturen. Das Verhungern im Frühling ist dramatisch, da durch jede tote Hummelkönigin ein ganzer Staat nicht entsteht.

Was man tun kann, ist versuchen Blütenpflanzen anzubieten, die vom frühen Frühling bis in den Herbst Nahrung bieten. Das ist gar nicht so schwer. Hier mal ein paar Beispiele, die man alle auch im Topf/Kübel ziehen kann.

Frühling:
Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen, Narzissen, Winterling, Buschwindröschen, Christrose, Taubnessel, Klee, Löwenmäulchen, Frühlingsadonisröschen, Küchenschelle
Büsche: Winterschneeball, Berberitze, Kornelkirsche, Schlehe, Weidenkätzchen, Winterjasmin

Sommer:
Sonnenblumen (am Besten alle 6 Wochen nachgesät), Thymian, Oregano, Lavendel, Salbei, Ysop, Agastache foeniculum (Anis-Ysop), Minze, Zitronenmelisse, Borretsch, Dill, Koriander, Kümmel, Kugeldistel, Löwenmäulchen, Eisenhut, Fingerhut, Tithonie, Rudbeckia, Ochsenzunge, Moschusmalve, Glockenblume, Knäuelglockenblume, ungefüllte Tagetes, Jakobsleiter, Wiesenflockenblume, Vogel-Wicke, Storchenschnabel, Disteln, Odermennig, Taubnessel, Klee, Bohne, Feuerbohne, Tomatillos
Halbschatten: Jakobsleiter, Knäuelglockenblume, Katzenminze, Seifenkraut, Waldziest ...

Herbst:
Ungefüllte Astern, Hohe Fetthenne (Sedum telephium), Efeu

Natürlich dürfen die Pflanzen nicht mit Insektiziden behandelt werden!!!

Bei wenig Platz z. B. auf dem Balkon ist es besser von einer Sorte je Jahreszeit "viel" anzubieten, als von vielen Sorten einzelne Pflanzen. Bei mir auf dem Balkon wuchern als regelrechte Hummelmagnete:
Löwenmäulchen (einfach überwintern lassen, dann fangen sie schon im zeitigen Frühjahr mit der Blüte an und halten bis Spätsommer durch) und Taubnesseln,
Oregano, Thymian, Ochsenzunge, Tithonie und Agastache foeniculum (hier schwirrt es den ganzen Tag, nicht nur von Hummeln) in größerer Menge. :whistling:
 
DarthSinthoras schrieb:
Ich wohne im ländlichen Raum und finde seit Jahren immer wieder ganze Schwärme toter und sterbende Hummeln.

Und Schwebfliegen? Ich habe noch nie so viele gesehen wie dieses Jahr.
Ich wohne schon mein ganzes Leben im ländlichen Raum und mein Gefühl sagt mir, dass dieses defenitiv etwas nicht richtig ist im Reich der Insekten.

Kommst du aus dem Bereich Nordhessen?
Kann ich nämlich hier bestätigen. Auch hier fällt mir auf das es wenig Bienen gibt. Hummeln habe ich auch schon viel zu viele aufgelesen und doch durch Mayachili ihren Rat einige versorgen können. Schwebefliegen dagegen jede Menge. Als mögliche Antwort kämen wohl Pestizide in Frage wie es ein Artikel in einer Zeitung zeigt.

http://www.hna.de/lokales/soehre-kaufungen/36000-bienen-sind-zuechter-vermutet-pestizide-3015179.html

Schweinerei wenn das wahr wäre. :angry:
 
Was heißt da "wahr wäre"? Genau darum ging es doch bei dem Verbot der Neonicotinoide. :dodgy:

Hier im Oberrheingebiet gibt es seit Jahren ein massives Bienen- und Hummelsterben, wo schließlich sogar nachgewiesen werden konnte, dass es an der chemischen Vorbehandlung der Maissamen gegen Schädlinge lag. Beim Aussäen werden die Pestizide fröhlich mit die Luft verwirbelt und dann von den Flatterern beim Pollensammeln mitgefuttert.

Nach Jahren wurde dann dieses Mittelchen endlich verboten, um direkt nach 2 Jahren wieder zugelassen zu werden, weil der Hersteller versicherte, es würde nun beim Säen nix mehr stauben. :angry:

Auch die 3 Neonicotinoide, deren Einsatz die EU jetzt für bestimmte Pflanzen verboten hat, sind nur für 2 Jahre verboten. Man kann schon ahnen was dann passiert ...

Was nur leider nicht in die Köpfe der Leute geht: ohne Bienen und vor allem Wildbienen und Hummeln haben wir irgendwann nix Grünes mehr zu essen. Ohne die Bestäubung durch die schon bei niedrigen Temps im Frühjahr fliegenden Hummeln hätten wir z. B. kein Obst!! Von Gemüse, Getreide etc. ganz zu schweigen.
 
was bei uns ein wahrer hummelmagnet ist is sedum rupestre wächst so gut wie überall und blüht etwa im juni mit hohen gelben blüten und ist ein wahrer hummel und bienenmagnet
 
Ne, komme aus Mittelhessen, Nähe Gießen.
Mir sind aber in letzter Zeit noch mehr Veränderungen unter den Insektenbeständen aufgefallen.
Inzwischen wimmelts hier überall vor Bremsen und sie scheinen mir immer größer zu werden. Noch vor einigen Jahren habe ich vllt mal ein, zwei Exemplare gesehen. Heute kann ich nicht mal den Rasen mähen ohne komplett zerstochen zu werden.
Ebenfalls selten dieses Jahr sind Hornissen und Wespen (wobei mich das nicht stört).
Ich danke Mayachilli für den Beitrag, ich werde nächstes Jahr auf jedenfall den ein oder anderen Brummerschmaus anziehen. Bei nem kleinen Spaziergang durch die Nachbarschaft fiel mir besonders ein Lavendelbusch(-strauch?) auf. Er wimmelte nur so vor Bienen UND Hummeln.
Lavendel steht jetzt schon fest auf meinem Plan. Wenn ich dieses Jahr noch einen in Bioqualität finde werde ich ihn mir sofort zulegen.
Ich finde der Beitrag von Mayachilli sollte hier im Forum irgendwie mal hervorgehoben werden.
 
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