Luftdruck und Keimung

Das konnte ich auf dem Bild nicht erkennen.
Sehr gut!
Also das ist ja auf jeden Fall ein Fakt den wir in Zukunft bei der Keimung mit bedenken sollten. :laugh:
 
Das ist ja spannend:nailbiting:! Jetzt könnten Versuchsreihen gemacht werden mit schwer oder langsam keimende Chilisamen, bzw. jemand der Schwierigkeiten bei solchen Samen, könnte so was versuchen.
 
Hab mir mal Gedanken über die praktische Umsetzung der Erkenntnisse gemacht.

Ergebnis:

Das "Atmosphärendruck - Multiplikator - Keimdöschen" (v. 1.0)




Herstellung ganz einfach:
Weckglas
Altes Autoreifenventil
Distanzscheiben
Heisskleber
 
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Tolle Idee und Umsetzung! :thumbsup:

Diese Twist-Off Gläser sind allerdings dazu gedacht, daß sie Überdruck raus lassen. Genau das macht man sich ja beim Einkochen zunutze: Bei der Erwärmung steigt der Druck, den das Glas dann raus läßt. Wenn es kälter wird entsteht im Glas Unterdruck. Das Glas läßt dann keine Luft von außen rein.
 
Gummi im Deckel schafft Abhilfe, aber Danke für den Hinweis.;):thumbsup:
Abgesehen davon ist das ja nur ein Prototyp. Für Anregungen und Verbesserungen bin ich gerne offen, also her damit.
 
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20160107_082412-klein.jpg


15 Wurzelspitzen bei hohem Luftdruck (nur annuum)
0 Wurzelspitzen bei normalem Luftdruck
 
20160108_082115-klein.jpg


19 Wurzelspitzen bei hohem Luftdruck (nur annuum)
6 Wurzelspitzen bei normalem Luftdruck (nur annuum)

Bei hohem Luftdruck:
5 Wurzelsitzen nach 3 3/4 Tagen = 90 Stunden

Bei niedrigem Luftdruck:
6 Wurzelspitzen nach 5 2/3 Tagen = 136 Stunden

90/136 = 66,2 % = 1,92 Tage schneller

Unter hohem Luftdruck sind die Samen 33 Prozent schnell gekeimt!

Das ist doch mal ein Ergebnis!


4 anstatt 6 Tage für die Keimung, das ist eine Größenordnung, die für den Einen oder Anderen relevant sein kann, wenn aus irgend einem Grund die Zeit drängt.

Gut das @Taunuswaldfee so aufmerksam war den Zusammenhang zwischen Keimentwicklung und Luftdruck zu bemerken.
 
...wenn aus irgend einem Grund die Zeit drängt...

Im Zusammenhang mit Bakterien u. ä. kann diese Zeitersparnis massive Vorteile bringen. Wenn der Keimling schneller wächst als die Bakterienpopulation hat er doch sicher größere Chancen.

@schlauch80 für die "Pro"-Version des Gefäßes schlage ich eine Temperaturmessmöglichkeit vor. Glasgefäße sind immer tückisch. Hält sich der Druck in Deinem Prototypen eigentlich ganz gut? Ggf. böten Bügelverschlussgläßer eine höhere Dichtigkeit.
 
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Hier mal der Luftdruckgraf meiner Wetterstation. Normalwert ist ab 1018 - 1026 mbar.
der Graf hat links einen vertikalen grauen Balken. Das ist der 8. Dezember. Der starke Abfall war am 1.1.16. bis auf 990. seit Ende Dezember kein Keimling geschlüpft.
24230896ic.jpg
 
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@schlauch80 für die "Pro"-Version des Gefäßes schlage ich eine Temperaturmessmöglichkeit vor. Glasgefäße sind immer tückisch. Hält sich der Druck in Deinem Prototypen eigentlich ganz gut? Ggf. böten Bügelverschlussgläßer eine höhere Dichtigkeit.

Wie gesagt, ist erst Version 1.0. Eure Vorschläge finden dann, soweit umsetzbar, in Version 2.0 Verwendung.
 
Ich habe heute Abend auch mal ein wenig gebastelt. Quasi @schlauch80 s Konstruktion nachgebaut mit einem von den schlankeren Fahrradventilen. In Ermangelung passender Gegenstücke, habe ich auch keine Unterlegscheiben verbaut. Lediglich eine von innen passende Mutter ließ sich finden. Als das Acryl, welches ich zum Verkleben genommen hatte ausgetrocknet schien, habe ich sowohl mit dem Mund, als auch mit der Fahrradpumpe, die leider nicht ganz daraufpasste, da ich das Ventil zu tief in den Deckel verbaut hatte, einen leichten Überdruck erzeugen können. Nach 15 min zischte es zumindest noch, wenn man das Ventil dann öffnete. In der Hoffnung, einen Adapter passend darauf setzen zu können, war ich jedoch zu grob und das anscheinend doch nicht getrocknete Acryl wurde zermatscht und die Konstruktion ist undicht geworden.

Jedoch hatte ich gerade einen vielversprechenden Testlauf, für den niemand basteln muss und auch nur alltägliche Haushaltsgegenstände verwendet werden. Es ist zwar etwas primitiver, aber der Ansatz ist vielleicht einen zweiten Gedanken wert. Ich hatte überlegt, wie mal um Ventile u.ä. herumkommt. Lösung: der Überdruck muss im Gefäß entstehen, nachdem es luftdicht verschlossen wurde. Schade, dass ich Chemie zur Oberstufe hin abgewählt habe, aber hierfür reichte es gerade noch ^^. Die meisten können sich jetzt schon denken, worauf es hinaus läuft. Trotzdem eine kurze Beschreibung.
Materialien:
-Einfüllhilfe
-Luftballon
-Essig
-Natron
-1-2 Verschlussklemmen,
-Ein Einmachglas oder Bügelverschlussglass(nicht gezeigt).
(-vorbereiteter, nicht luftdichter Keimbeutel mit Saatgut.

Mithilfe des Trichters etwas Essig in den Ballon Füllen. Die erste Klemme weit unten anbringen. etwas Natron über der Klemme auffüllen. 2. Klemme Anbringen oder besser noch einen Knoten machen. Nun die erste Klemme lösen, leicht schütteln und schnell ins Gefäß. Im scharfen Durchgang käme jetzt z.B.. ein mit Luftlöchern versehener Keimbeutel oben drauf und der Deckel würde geschlossen. Natron und Essig werden noch ca. eine halbe Minute lang reagieren und der Ballon wird langsam mit CO2(und Wasser?) gefüllt. Hierdurch entsteht im Gefäß ein Überdruck, den wir, wenn das Gefäß dicht hält, erst wieder raus lassen, wenn wir es wieder öffnen.
Wer mehr Ruhe in die Sache bringen möchte, könnte stattdessen die Kapsel irgendwelcher Vitamintabletten mit dem Natron füllen und diese dann zum Essig in den Ballon geben.
Gut, mit der Menge müsste man noch experimentieren, oder ggf. andere Reaktionen nutzen, aber der Ansatz wäre vielleicht eine für Jedermann umsetzbare Alternative. Verfeinerungen wie z.B. den Keimbeutel an den Deckel zu kleben, damit der Ball diesen nicht an die Glaswand presst u.ä. kann man sich gewiss auch noch einfallen lassen.
 
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Hmm, Tupperboxen sind doch angeblich Luftdicht? Damit könnte man ja eine Keimbox nach gleichem Muster entwickeln.

Die Frage ist nur ob der Druck dauerhaft etwas bewirkt, oder nur beim "Einweichen", wo dadurch mehr Wasser in die Samen gedrückt wird??
 
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