Mein erste Chilijahr hat gestartet

bennyS

Chiligrünschnabel
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Hallo zusammen, wie die Überschrift schon erahnen lässt, habe ich mich dieses Jahr an die erste Chili-Anzucht gewagt. Die Wahl ist bei mir auf folgende Sorten gefallen. Die Farbe dahinter findet ihr über die Pflanzschilder in den angehangenen Bildern (anand der Namen der Bilder erkennt ihr den Aufnahmezeitpunkt) wieder:
- Carolina Reaper (rot)
- Aji Cristal (weiß)
- Cayenne Long Slim (grün)
- Jalapeno Early (pink)
- Lemon Drop (gelb)

Ich habe dabei die 4 erstgenannten etwas eher in die Erde gebracht. Die Lemon Drop ist etwas späte dazu gekommen. Zusätzlich zu diesen habe ich aber auch noch weitere Samen der Reaper bekommen, die ich dann auch nochmal nachgepflanzt habe, da der erste Versuch leider nicht sehr erfolgreich war (Erklärung weiter unten).
Genutzt für die Anzucht habe ich dabei Keimbeutel, ein Mini-Gewächshaus, Kokoserde / TKS2, folgende Lampe und zusätzlich dazu aktuell noch einen USB-Ventilatur, den ich per Zeitschaltur immer wieder 15-30 Minuten einschalte. Die Topfwahl fiel auf 50 ml Schnapsbecher -> 7x7 Anzuchttöpfe (aktueller Stand bei den meisten Pflanzen) -> 16x16x20 Anzuchttöpfe -> und letztendlich später dann 30L Pflanzsäcke und Ähnliches.

Ich habe gleich ein paar Fragen die ich mir aktuell stelle:
- die TKS2 Erde habe ich bereits für einen Teil der Pflanzen als Anzuchterde genommen. Das war vermutlich nicht die richtige Wahl? Für nächstes Jahr sollte ich hier umplanen und spezielle Anzuchterde kaufen oder lässt sich die TKS2 auch dafür nutzen? Dadurch dass ich beim Umpflanzen die Pflanzen jeweils etwas tiefer setzten kann, erkenne ich bei meinen Pflanzen aktuell noch kein starkes Spargeln. Gibt es andere gefahren?
- Ich nutze aktuell die weiter oben verlinkte Lampe. Bald sollen die Pflänzchen zusätzlich aber an eine doppelt verglaste Fenster (Südseite) kommen. Muss ich die Pflanzen bereits dort langsam an die Sonne gewöhnen oder wird das erst bei dem Gang nach draußen wichtig?
- Auf einem Bild sieht man eine Jalapeno Early mit nur einem Blatt statt einem Blattpaar. Diese hinkt den anderen mittlerweile immer weiter hinterher. Sollte ich mich einfach gedulden oder kann ich der Pflanze irgendwas gutes tun?
- die einzige Reaper Pflanze aus der ersten Aussaat ist aktuell im Vergleich zu den anderen Pflanzen die zeitgleich in die Erde kamen sehr mickrig. Liegt das an der Sorte oder habe ich da einfach ein kleineres Exemplar erwischt? Rein von der Größe der Pflanze und deren Keimblättern sind die später gepflanzten Exemplare bereits jetzt vorraus.
- Ich plane aktuell Schafswolle in die Endtöpfe (oder auch schon in die 16x16x20 Töpfe?) mit einzubringen. Kann ich abgesehen davon rein auf eine natürliche Düngung mit Brennesseljauchen und ähnliches setzen oder fehlen mir dann Nährstoffe? Hier bin ich aktuell leider noch etwas Planlos.

Falls ihr ansonsten noch Tipps habt, gerne her damit :)
Vielen Dank fürs Lesen. Ich werde hier im Verlauf des Chili-Jahres ein paar Updates posten
 

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Sieht sehr gut aus.
Nicht düngen in den nächsten Wochen TKS. 2 hat genug für 4-6 Wochen.
Ich würde so weiter machen.
 
Das hört sich doch gut an. Langzeitdünger also am besten erst in den Endtopf oder darf der schon in die 16*16 Behälter mit rein?
Würde vermuten, der wäre auch jetzt schon ok. Bin mir da allerdings unsicher. Und wenn er schon rein darf, passt dann die Kombo mit Schafswolle und später selbst angesetzter Jauche oder brauche ich unbedingt was anderes?
 
Wenn du frische erde beim umtopfen benutzt, dann erstmal nicht düngen.

Beim Dünger ist weniger meist besser. Nach düngen ist einfacher als Überdüngung zu überstehen...

Und deine kleinen sehen gut aus. Daher einfach beim wässern vorsichtig sein und alles wird schön.
 
jetzt bin ich aber doch etwas überrascht...
Ihr schreibt beide, dass ich erstmal nicht Düngen soll beim Umtopfen. Spätestens bei den Endtöpfen muss der Langzeitdünger (Schafswolle / Hornspäne) aber direkt mit rein oder gebt ihr solchen auch im Nachgang erst dazu (und wenn ja, wie arbeitet ihr den in den Boden ein)? Falls dem so ist, habe ich wieder was gelernt.
Die angesprochenen Jauchen sind erst für später gedacht. Bis die zum Einsatz kommen, wird es auf jeden Fall noch länger dauern.
 
Bei den Endtöpfen hast du Recht! Aber wenn du mehrfach umtopfst, dann werden die Wurzeln auch kräftfiger. Aber durch neue Erde reicht der Dünger für die Zwischenzeit.

Und Hornspäne sind vorsichtig zu dosieren. Die haben Power... Die schafwollpellts kenne ich selber nicht aus eigener Erfahrung.

Bei TKS2 weiß ich nicht genau wie viel Hornspäne oder deine Pellets... Aber auf nen schön grossen Topf ab 20 Liter erstmal ein zwei Esslöffel Hornspäne... Nach düngen ist mit sowas schwierig. Die Umsetzung der späne und auch der Pellets dauert eine ganze Weile
 
Allles klar, danke für die Tipps. Werde ich beherzigen :thumbsup:

Noch eine weitere Frage allgemein in die Runde. Wann topfe ich am besten in die 16x16x20 Töpfe um? Gibt es da eine Faustregel (Anzahl Blattpaare etc.) oder macht ihr das nach Gefühl?
Ich frage, weil vor allem die Jalapeno Early aktuell ordentlich wachsen. Bei denen könnte ich gefühlt täglich Updatebilder posten und man würde die Unterschiede erkennen :happy:
Nur die Pflanze mit dem einzelnen Blatt hinkt weiter komplett hinterher. Hier sehe ich auch noch keinen neuen Blattansatz. Mal schauen ob und wie schnell die sich nochmal fängt.
 
Ich verwende schon ewig keine Anzucht Erde mehr. Das habe ich vor einiger Ewigkeit mal im direkten Vergleich nebeneinander laufen lassen und die Pflanzen in gedüngter Erde waren schnell deutlich größer als die in Anzucht Erde. Also meiner Meinung nach spricht nichts dagegen die TKS2 schon von Anfang an zu nehmen 🤷‍♂️.
Was Dünger angeht kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Man kann wirklich besser etwas nach düngen als sich mit einer Überdüngung rum zu ärgern. Wenn den Pflanzen die Nährstoffe ausgehen werden die neuen Blätter heller, und das kann man recht gut erkennen 😉. Ich habe immer ein Tomaten Langzeit Dünger verwendet und kann zu Schafswolle und Brennnessel Jauche leider nichts sagen. Zumindest bei der Schafswolle würde ich mich aber an die Angaben vom Hersteller halten. Ich könnte mir vorstellen das die erst mal etwas Zeit braucht, bis sie wirkt (dann müsste sie halt früh mit in die Endtöpfe) 🤔.
Ich hatte immer 7x7 cm Töpfe mit 08/15 Blumenerde und da hat das ganz gut gepasst umzutopfen wenn die Blätter heller wurden (also die Nährstoffe aufgebraucht waren). Das würde ich auf jeden Fall als Zeitpunkt sehen über Umtopfen nachzudenken 😅. Im neuen Topf sind dann ja wieder Nährstoffe vorhanden und man kann sich das düngen bis zum Endtopf eigentlich sparen. Das kann natürlich je nach verwendeter Erde, Topf Größe usw ein bisschen variieren 🤷‍♂️. Da muss man ein bisschen ausprobieren aber solange die Pflanzen schön grün sind und nicht Unmengen an Wurzeln unten aus dem Topf kommen, ist eigentlich erst mal alles gut 😉.
Pflanzen mit deformierten Keimblättern holen das für gewöhnlich nicht mehr auf. Wenn Sie nicht stören kann man sie ja stehen lassen und mal schauen aber ich entsorge die immer beim nächsten Umtopfen. Für gewöhnlich lohnt es sich nicht wirklich die über das Jahr zu pflegen und ich fange dann lieber mit ein paar Samen mehr an. Dann kann man so Pflanzen gleich aussortieren, ohne das es einen stört 😅.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Wow, das war jetzt ausführlich. Vielen Dank :thumbsup:

Zum letzten Punkt noch kurz: Die Keimblätter sind hier nicht das Problem sondern das erste richtige Blatt(paar). Da ist nur ein Blatt statt den zweien zum Vorschein gekommen und seit dem tut sich gefühlt nichts mehr. Die anderen Jalapeno Early bekommen mittlerweile bereits die dritten richtigen Plattpaare. Ich gebe der Pflanze einfach noch etwas Zeit. Sollte sich gar nichts mehr tun muss ich wohl notfalls aussortieren.
 
Ob Keimblätter oder 1. Blattpaar ist eigentlich egal 😅. Ich wollte eigentlich nur drauf hinaus das man immer mal, eine nicht gesunde Pflanze dabei hat. Das gehört leider dazu und kann sich unterschiedlich äußern. Solange es nur einzelne Pflanzen betrifft ist das auch nicht problematisch. Bei mehr Pflanzen müsste man genauer schauen ob es da ein anderes Problem gibt. Eine wie ich finde gute Lösung ist halt einfach ein paar Samen mehr anzusetzen und solche Pflanzen dann auch früh auszusortieren. Falls man dann zuviel Pflanzen haben sollte, findet man eigentlich immer einen dankbaren Abnehmer 😉. Um so weniger Platz man hat um so wichtiger wird das so Pflanzen zu entsorgen. Bei 100 Stück fällt das am Ende des Jahres gar nicht groß auf wenn da 1-2 den Schnitt runter ziehen aber bei 5-6 Pflanzen ist das sicher spürbar (sind jetzt nur Beispiel Zahlen und ich würde die auch bei 100 entfernen 😅) 🤷‍♂️.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Ein erstes kleines Update von meiner Seite. Die Pflanzen entwickeln sich im Großen und Ganzen weiterhin wunderbar. Sowohl die neue als auch die alte Charge macht sich mMn sehr gut. Für die 8 größeren Pflanzen stehen auch schon die 16*16*20 Behälter bereit. Ich werde die Tage mal schauen wie die Durchwurzelung in den jetztigen Töpfen ausssieht und dann je nach Ergebnis umtopfen. Dabei setzte ich die Pflanzen erneut etwas tiefer, sodass die Keimblätter nur noch knapp über der Erde sind. Wenn das passiert, werden die Pflanzen auch an ein Südfenster kommen. Da ich aktuell noch etwas bedenken bezüglich des Lichts habe, plane ich, die Lampe auch weiterhin zusätzlich dort zu nutzen. Gute Idee oder wird das irgendwann zu viel? Habt ihr Erfahrungen gemacht ab wann die reine Sonne ca. ausreichend ist?

Die Pflanze mit dem einzelnen Blatt (Bild angehangen) hat mittlerweile auch ein zweites kleineres gebildet. Aktuell sieht es so aus, als kämen jetzt 6(!) Stück gleichzeitig nach. Die scheint sich also hoffentlich nochmal zu fangen :)
Eine weitere Pflanze (bei den großen, ganz unten im Bild mit der weißen Markierung) hat die zwei Blättern rechts und links auf dem Bild etwas eingeknickt / eingerollt. Betrifft allerdings wirklich nur diese beiden Blätter und ist noch nicht wirklich stark ausgeprägt. Das werde ich mal weiter beobachten. Falls jemand eine Idee hat...
 

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Etwas später noch mal ein kleines Update. Wie im letzten Post angekündigt, habe ich mir die Wurzeln der Pflanzen angeschaut und bin dabei auf leichte Ringwurzeln gestoßen. Ich habe vor einer Weile hier im Forum eine Diskussion mitbekommen, bei der es darum ging, diese durch das direkte Pflanzen der noch sehr kleinen Chilis in sehr große Töpfe möglichst komplett zu vermeiden. Die Testpflanzen in dem Post haben allesamt sehr von dieser Vorgehensweise profitiert. Diesen Weg bin ich zum Start hin noch nicht gegangen, habe nun aber bereits umgetopft, um den Wurzeln nachträglich noch viel Platz zu bieten. Die Erde (TKS2) habe ich dabei nur mit Perlit gemischt. Beim letztendlichen Umtopfen in die Endtöpfe sollen dann auch mindestens noch Schafwollpellets mit dazu kommen, aber bis dahin vergeht noch einiges an Zeit.

Auf dem ersten Bild sieht man den Stand der größeren Pflanzen. Mit denen bin ich weiterhin sehr zufrieden :thumbsup: Nur eine der Cayennes dreht die Blätter erneut etwas nach oben ein. Hält sich auch wie beim ersten Fall wieder sehr im Rahmen. Kann ich daran irgendein Problem festmachen oder wächst das einfach aus (so scheint es mir bei der Aji-Crystal der Fall gewesen zu sein)? Die zum großen Teil erst etwas später gepflanzten Reaper auf Bild 2 hängen was die Größe betrifft noch weit hinterher. Die Pflanzen sehen mMn gesund aus, aber der Schuss nach oben lässt aktuell noch etwas auf sich warten. Ich vermute, dass hängt aber auch mit der Art zusammen, da der Startpunkt der Anzucht von sehr scharfen Chilis ja häufig früher empfohlen wird als bei anderen Sorten.
Auf Bild 3 letztendlich dann noch mein Jalapeno-Problemkind. Wie beim letzten Mal berichtet, hat diese Pflanze vor kurzem 6 Blätter gleichzeitig ausgebildet. Zuvor hat sich sehr lange gar nichts getan. Nun sieht es wieder so aus, als würde eine ähnliche Anzahl an Blättern nachkommen. Dabei sieht es so aus, als könne die Pflanze die Blätter nur an genau einer Stelle ausbilden. In die Höhe wie bei den anderen Jalapenos tut sich weiterhin gar nichts. Ich bin mal gespannt, was sich hier im Laufe der Zeit noch tut ;)
 

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Kannst du mal ein Bild von der Seite machen. Von oben sieht es so aus als hätte sie keinen "Stiel".
Aber gerne doch. Viel ist da tatsächlich nicht. Während die anderen, zeitgleich gepflanzten Exemplare, bei ca. 20 cm in der Höhe sind, sind wir hier bei round about 6 cm. Beim Stiel ab dem ersten Blatt sieht es wirklich sehr mau aus und das ist noch freundlich ausgedrückt. Seitdem kommen nur noch Blätter an exakt der gleichen Stelle nach.
 

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Ich vermute mal die hat, durch was auch immer, einen "Schaden"(erlitten) und wird nicht wirklich weiter in die Höhe wachsen. Ob sie Fruchtansätze bekommt? Meine subjektive Meinung, nein.

Wenn du Platz und Lust hast, kannst du sie aber weiterkultivieren.
 
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