Mykorrhiza

Sonnenblume

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Hat hier schon jemand konkrete Erfahrungen mit "Mykorrhiza" in Verbindung mit Chilis gemacht?

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Mykorrhiza
Produktbeispiel 1: Green24.de: myko750
Produktbeispiel 2: biomyc.de: Biomyc Vital Mykorrhizapilz-Konzentrat

Da ich bald pikieren will, wäre der Zeitpunkt ideal, um bei einigen -evtl. aussortierten- Pflanzen wie in der Produktbeschreibung gefordert das Granulat in die unmittelbare Nähe der Wurzeln zu befördern und somit mal zu testen, was man damit Lustiges anstellen kann...

Wäre für Erfahrungsberichte und Hinweise dankbar...
lg
 
ich verwende jedes jahr trichoderma. super symbiosepilz und verhindert die umfallkrankheit.
der vorteil bei dem hier ist, dass man es übers gieswasser animpfen kann. also völlig problemlos. und die dose reicht ewig. jedes jahr 100-200 pflanzen behandelt und das seit 3 jahren und is immernoch was drin...

http://www.neemshop.de/product_info.php?info=p207_Vitalin-Trichoderma--25-g.html
 
Ich habe letztes Jahr einen kleinen Versuch gemacht und von einigen Sorten je eine mit und eine ohne symbiotischen Pilz gemacht. Anfangs habe ich mir eingebildet Unterschiede zu sehen, aber am Ende der Saison hat es keinen Unterschied gemacht. Ich werde sie nicht mehr verwenden, jedenfalls bis jemand einen Versuch macht der das Gegenteil belegt
 
Ich habe auch lange gezögert bevor ich Mykorrhiza eingesetzt habe. Aber die Forschungsprojekte, die in der Schweiz zu diesem Thema durchgeführt wurden und deren Ergebnisse haben mich dann überzeugt es auszuprobieren. (Es gibt etliche Veröffentlichungen z. B. von Dr. Fritz Oehl, Botanisches Institut, Abteilung Pflanzenphysiologie, Universität Basel)

Ich habe parallel die gleiche Chilisorte (Lemon Drop, C. baccatum) mit und ohne Mykorrhiza gepflanzt. Beide standen nebeneinander in gleich großen Töpfen. Die mit Sporen beimpfte Pflanze war wesentlich früher kräftig und blühfreudig. Im Verlauf des Anbaus haben sich die Unterschiede dann etwas ausgeglichen. Aber bis zum November (Ende meiner Saison) wurde die Mykorrhizapflanze nicht komplett eingeholt in Größe und Ertrag. Da die Sporen sich ja über die Luft verteilen kann ich nur spekulieren, ob das Aufholen der nicht geimpften Pflanze nun damit zu tun hatte, dass sie auch Sporen abbekommen hat von der geimpften Lemon Drop oder einfach der natürliche Prozess der Sporenanreicherung in der Erde, der in der Natur ja auch von alleine stattfindet, dafür verantwortlich war.

Da ich Chilies und Tomaten nur im Topf halte, kann ich zum Einsatz im Freiland nichts sagen. Dort dürfte der Unterschied vermutlich nicht so groß ausfallen, da sich in der Erde ja sowieso schon Pilze befinden dürften (80 % aller Landpflanzen gehen eine Symbiose mit arbuskulären Mykorrhiza ein).

Da ich über einen eher Sub-optimalen Standort für alle meine Chilies und Tomaten verfüge, bin ich natürlich froh, wenn sie möglichst kräftig starten, deshalb werde ich 2011 alle Pflanzen beimpfen. Ich verstehe Mykorrhiza eher als eine Starthilfe, es ist keine Wunderdroge, die aus normalerweise kleinen Pflanzen Riesen machen kann.

Man sollte allerdings beachten, dass man die Düngung etwas zurückfährt, da Mykorrhiza die Aufnahme von Stickstoff und Phosphat verbessert.
 
Joar als Starthilfe wohl nicht schlecht, generell sollte bei Mykorrhiza, sowie bei EM beachtet werden, dass wenn die äußeren Umstände stimmen, sich das alles auch von alleine ansiedelt bzw. das ausgebrachte bei nicht passenden Umständen abstirbt nach einiger Zeit und es erneut ausgebracht werden muß. Ansonsten ist der Hinweis mit dem weniger Düngen richtig, Mykorrhiza wurde ja eben für diesen Zweck entwickelt, mit gut 30-40% weniger Dünger die gleichen Ergebnisse zu erzielen, was in der Landwirtschaft ja schon einiges an Kosteneinsparung bedeutet ;)
 
Beastmaster schrieb:
Ansonsten ist der Hinweis mit dem weniger Düngen richtig, Mykorrhiza wurde ja eben für diesen Zweck entwickelt, mit gut 30-40% weniger Dünger die gleichen Ergebnisse zu erzielen
Mykorrhiza wurde überhaupt nicht entwickelt. Das haben die beteiligten Pflanzen und Pilze schon selbst gemacht.
 
Jo und der Begriff Mykorrhiza wird mit Düngerpilzen gleichgesetzt und vielem mehr und hierfür gibt es sehr wohl Produkte, also gibt es sehr wohl zu Mykorrhiza auch Produkte, google mal dann wirst auch finden ;) Wenn ihr aber wortklauberei betreiben möchtet dann bitte richtig und auch bei den Vorpostern ;)

Nur eines von vieeelen Mikorrhiza Produkten....

http://garten.garten-arkaden.de/Duenger-Nuetzliches/Duenger/Mykorrhiza-Vitalnahrung-1-Liter::2249.html?XTCsid=d3266bc80c46f3f6fa776ef91ecc9e50
 
naja, bei den vorposter finde ich nix verdächtiges. mykorrhiza ist der begriff für die Pilz-Pflanze Symbiose. Dein link fürt zu einer Mykorrhiza Vitalnahrung, nicht zu einem Produkt mit dem Namen "Mykorrhiza". Mykorrhizapilz bezeichnet lediglich einen Pilz der Makorrhiza betreibt (myko = pilz rhiza = wurzel) .Ausserdem ist der Begriff düngerpilz auch ziemlich falsch. das würde implementieren, dass die pflanze sich vom pilz ernähr, wie sie es mit normalen nährstoffen tut. tut sie aber nicht. es ist wie gesagt eine symbiose, kein schmarotzertum.
googeln brauch ich nicht. wenn ich falsch läge wären 5 jahre pflanzenphysiologiestudium umsonst gewesen ;)
 
Ich seh schon wir schreiben aneinander vorbei ;) mir ist schon klar, dass Mykorrhiza nur die Symbiose beschreibt. Wenn ich ganz am Anfang das Produkt "Mykorrhiza" in Anführungsstriche gesetzt hätte, wäre es wohl klarer gewesen, was ich damit meine, eben die Produkte die mittels der Erkenntnisse von Mykorrhiza vertrieben werden. Auf bestimmte Pflanzen abgestimmte Bodenpilze usw. Sorry für die schlechte Ausdrucksweise...
 
Ich kannte das ursprünglich auch nur von der Arbeit, dass Bäume damit geimpft werden.

Wir haben den Azet Tomatendünger von Neudorff u.a. verwendet. Der enthält auch Mykorrhiza. Vor 2 Jahren hat der im Garten nur für 2 von 3 Beeten gereicht. Da war auch ein deutlicher Unterschied im Wuchs der Pflanzen zu erkennen. Auf dem Beet ohne Mykorrhiza waren die Pflanzen viel kleiner.

Also ansich haben wir positive Erfahrungen damit gemacht. Aber man sollte auch immer beachten, dass das bei so kleinem "Testumfang" durchaus auch andere Ursachen haben könnte, warum so eine Pflanze besser wächst, wie die andere.

Kleiner Tipp, verwendet das Zeug nicht in Töpfen bei der Anzucht, wo`s warm ist. Da gipts nämlich 5 cm Pilzteppich auf den Töpfen. :rolleyes: Die Pflanzen haben zwar keinen Schaden genommen, aber allzu angenehm ist das nicht.
 
Bevor ich einen neuen Thread starte: Gab es in den letzten 9 Jahren jemanden, der mehr Erfahrungen gesammelt hat?

Es gab eine 2015 verörffentlichte Studie, die bei arbuskulären Mykorrhizapilzen im Zusammenhang mit Capsicum-Pflanzen einen Zuwachs an Masse, Wachstum und Ertrag sowie je nach Art auch Resistenzen gegen diverse Umwelteinflüsse, wie z.B. Wasserstress oder Salzstress nachgewiesen hat (bei Interesse verlink ich sie gerne hier). Laut Studie hatten Pflanzen, bei denen die Stecklinge mit Mykorrhiza "geimpft" wurden 39% mehr Wachstum, 46% mehr Blüten und 39% mehr Ertrag, wobei solche Zahlen je nach Saison etc. ja generell sehr stark schwanken können.
Bei einigen Händlern gibts beispielsweise ein Konzentrat mit Rhizophagus irregularis und ergänzenden Bakterienkulturen, hat jemand sowas schonmal getestet, und auch unter "Normalbedingungen" eine nennenswerte Verbesserung gemerkt?
 
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