Was hat meine Aji Charapita??

Ich würde mich über eine Einschätzung von @Mayachili freuen.

Ich sehe da keinen Pilz. Das sieht für mich nach Bacterial Leaf Blight aus, einer Mix-Infekton aus Xanthomonas und Pseudomonas Syringiae.
Xantomonas verursacht die wässrigen Blattränder mit gelbem Rand und Pseudomonas die feinen schwarzen Flecken.
Wird durch Insekten übertragen.

Viel mehr als Du schon getan hast - wegschneiden - kann man nicht tun. Es gibt keine für den Privatgebrauch zugelassenen Spritzmittel und Hausmittelchen helfen nicht bei bakteriellen Infektionen.
Ich hoffe, Du hast die abgeschnittenen Pflanzenteile im Restmüll entsorgt und nicht in den Kompost.

Ich würde - wenn möglich - die Pflanze abseits von den anderen Pflanzen stellen und sicherheitshalber das Schneidewerkzeug desinfizieren.

Ähnliches hat meine überwinterte Habanero-Orange inzwischen auch...

...inklusive einer begeisterten Blattlaus-Familie. Naja, irgendwas ist immer...🧐

Ich würde vermuten Familie Blattlaus, hatte ihren Vetter Thrips zu Besuch. Da sind ziemlich viele Saugspuren von Thripsen in der Blattmitte.

Thripse sind leider auch die häufigsten Überträger von Bakeriosen und Virosen. Falls die kleinen schwarzen Flecke mit dem gelben Heiligenschein bisher nur an einzelnen Blättern sind, dann würde ich diese entfernen und im Restmüll entsorgen.
Aber nur die Blätter mit den schwarzen Flecken, nicht jene, die nur Saugspuren haben.

Gründlich nach Thripsen und/oder Blattzikaden (grün, ca. 2-3 mm lang, schnell) schauen und den Killerdaumen gnadenlos zum Einsatz bringen.
 
Xantomonas verursacht die wässrigen Blattränder mit gelbem Rand und Pseudomonas die feinen schwarzen Flecken.
Wird durch Insekten übertragen.
Ich habe mir vor längerer Zeit Lebermoos gekauft. Das soll ja angeblich die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen stärken.
Ist das wirklich effektiv und kann sowas eventuell verhindern?
 
Xantomonas verursacht die wässrigen Blattränder mit gelbem Rand und Pseudomonas die feinen schwarzen Flecken.
Wow :wideyed:, ich bin echt, immer wieder baff erstaunt, über Dein vielseitiges und umfangreiches Wissen. :thumbsup:
Wird durch Insekten übertragen.
Bisher, hab ich noch keine Insekten gesehen, die sich durch die offene Balkontüre, in die Küche
verirrt haben könnten und auch keine Fliegen.
Darum Frage:
Könnten auch ein paar TMs, die hier rumschwirren, die Überträger sein?
Aber falls ja, müssten dann nicht auch die anderen Chilis infiziert sein, die auf dem gleichen kurzen
Fensterbrett stehen?
Ich hoffe, Du hast die abgeschnittenen Pflanzenteile im Restmüll entsorgt
Ja
Ich würde - wenn möglich - die Pflanze abseits von den anderen Pflanzen stellen
Dafür habe ich, leider keinen Platz. Ich habe nur 2 Fensterbretter. Das Kurze, in der Küche,
wo demnächst, die Tomatenkeimlinge stehen werden und das Lange im Wohnraum, wohin die
Chilis dann auswandern müssen, bis es in die Endtöpfe geht.
Heißt dann wohl, dass es leider besser wäre, mich von der Pflanze zu trennen, damit die anderen
Chilis gesund bleiben und sich nicht anstecken??

Vg Sandra
 
Und wenn du sie erstmal ne zeitlang mit einem durchsichtigen "Überzieher" irgendwo hinstellts?
Wo sie etwas Licht bekommt (muß ja erstmal keine wachstumssprünge machen) aber doch weiter weg von allen andern
 
Bisher, hab ich noch keine Insekten gesehen, die sich durch die offene Balkontüre, in die Küche
verirrt haben könnten und auch keine Fliegen.
Darum Frage:
Könnten auch ein paar TMs, die hier rumschwirren, die Überträger sein?
Aber falls ja, müssten dann nicht auch die anderen Chilis infiziert sein, die auf dem gleichen kurzen
Fensterbrett stehen?

Na ja, wie bei vielen Bakterien sind auch diese Beiden auf unterschiedlichste Arten unterwegs:
Saugende Insekten, Bestäuber, Samen können infiziert sein, sie überleben auf verrottendem Material in und auf der Erde, sie wirbeln durch die Luft und Xantomonas kann sogar mit dem Regen oder Schnee auf die Erde fallen, weil es an der Eiskeimbildung/Schneekristallisation beteiligt ist. Wege in deine Wohnung gibt es also viele.

Warum nicht alle befallen sind? Weil erstens nicht jede Art gleich empfindlich ist und zweitens das Bakterium eine Eintrittsstelle braucht.
Wenn es samenbürtig ist, dann infiziert es gleich den Keimling, das ist bei Dir aber nicht der Fall.
Wenn es von außen kommt, dann braucht es eine Eintrittsstelle (Verletzung).

Heißt dann wohl, dass es leider besser wäre, mich von der Pflanze zu trennen, damit die anderen
Chilis gesund bleiben und sich nicht anstecken??

Na ja. Ich würde jetzt nicht superpanisch werden. Du hast alle betroffenen Teile weggeschnitten und sogar die Erde ausgetauscht.
Mit etwas Glück, konntest Du damit die Befallsherde eliminieren.
Kann Dir natürlich keiner garantieren, dass die Pflanze gesund bleibt und wenn Du keinen Quarantäneplatz hast, dann ist das natürlich etwas riskanter einfach abzuwarten. Andererseits kennst Du jetzt die Symptome und wenn Du mit Argusaugen die Blätter beobachtest, solltest Du sehr schnell sehen, ob da wieder Pünktchen sind. Dann kannst Du die Pflanze immer noch in die Restmülltonne kloppen.
 
Ich habe mir vor längerer Zeit Lebermoos gekauft. Das soll ja angeblich die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen stärken.
Ist das wirklich effektiv und kann sowas eventuell verhindern?

Nein. Gegen Bakterien ist Lebermoos nutzlos.
Es wird im Netz als Allheilmittel gehyped. Aber vieles davon ist Schlangenöl.

Lebermoos ist ein Pflanzenstärkungsmittel, d. h. es hilft einer Pflanze sich gesund zu entwickeln und gesunde Pflanzen sind nicht so anfällig für Schädlinge und Krankheiten.

Lebermoos wirkt gegen (manche) Pilze und kann z. B. einem Mehltaubefall vorbeugen.
Betonung auf Vorbeugen: denn es erschwert die Besiedelung, ist der Befall aber erst einmal da, kann es ihn nicht rückgängig machen.

Lebermoos wirkt als Vergrämung. Schnecken mögen den Geschmack damit besprühter Pflanzen nicht. Dass ist auch in Studien belegt.
Nachteil: der nächste Regen wäscht es weg und die Schnecken kommen wieder. Ähnlich sieht es mit der angeblichen Vergrämung von anderen Schädlingen aus. Dazu gibt es auch gar keine Studien, dass Blattlaus & Co sich abschrecken lassen. Kann sein ... aber auch dann nur bis zum nächsten Regen.
 
Saugende Insekten, Bestäuber, Samen können infiziert sein, sie überleben auf verrottendem Material in und auf der Erde, sie wirbeln durch die Luft
Dann ist es schon naheliegend, dass ich mir den Mist, mit der Aldi-Erde eingefangen habe?
Denn die Flecken kamen ja erst, nachdem ich, in diese Erde umgetopft hatte.
Warum nicht alle befallen sind? Weil erstens nicht jede Art gleich empfindlich ist
Wenn es von außen kommt, dann braucht es eine Eintrittsstelle (Verletzung).
Ah ok, das würde dann auch erklären, warum meine kleinbleibenden Chilis, zumindest
augenscheinlich, nicht befallen sind.
Bei der Charapita, könnte es also schon ausgereicht haben, mal ein ausversehen geknicktes
Blatt, entfernt zu haben? Denn auch das verursacht ja, wenn auch sehr kleinflächig, eine
Verletzung am Stamm oder Ast.
Kann Dir natürlich keiner garantieren, dass die Pflanze gesund bleibt und wenn Du keinen Quarantäneplatz hast, dann ist das natürlich etwas riskanter einfach abzuwarten.
Ja ich hab da, auf platzbedingt so engem Raum, echt Bedenken.
Andererseits kennst Du jetzt die Symptome und wenn Du mit Argusaugen die Blätter beobachtest, solltest Du sehr schnell sehen, ob da wieder Pünktchen sind. Dann kannst Du die Pflanze immer noch in die Restmülltonne kloppen.
Da die Temperaturen hier, grade echt traumhaft sommerlich sind, hatte ich mir schon überlegt,
die Pflanze geschützt, an der Balkoninnenmauer, nach draußen zu verbannen. Längerfristig
gesehen, soll es zwar (angeblich:rolleyes:) Nachts, demnächst nochmal recht frisch werden, aber auf
dem geschützen Balkon, sind das ja dann doch nochmal 2-3 Grad mehr, als im Wetterbericht steht.
Was meinst Du dazu?

Vg Sandra
 
Dann ist es schon naheliegend, dass ich mir den Mist, mit der Aldi-Erde eingefangen habe?
Denn die Flecken kamen ja erst, nachdem ich, in diese Erde umgetopft hatte.

Ist nicht naheliegend. Denn wenn es mit der Erde gekommen wäre, dann hättest Du viel mehr infizierte Pflanzen.
Ein kleinräumiger Überträger, der nur diese Pflanze getroffen hat, ist sehr viel wahrscheinlicher.

Ah ok, das würde dann auch erklären, warum meine kleinbleibenden Chilis, zumindest
augenscheinlich, nicht befallen sind.
Bei der Charapita, könnte es also schon ausgereicht haben, mal ein ausversehen geknicktes
Blatt, entfernt zu haben? Denn auch das verursacht ja, wenn auch sehr kleinflächig, eine
Verletzung am Stamm oder Ast.

Du denkst an viel zu große Verletzungen. Ein kleiner Knick im Blatt reicht völlig. Bakterien sind ja winzig.

Ja ich hab da, auf platzbedingt so engem Raum, echt Bedenken.

Da die Temperaturen hier, grade echt traumhaft sommerlich sind, hatte ich mir schon überlegt,
die Pflanze geschützt, an der Balkoninnenmauer, nach draußen zu verbannen. Längerfristig
gesehen, soll es zwar (angeblich:rolleyes:) Nachts, demnächst nochmal recht frisch werden, aber auf
dem geschützen Balkon, sind das ja dann doch nochmal 2-3 Grad mehr, als im Wetterbericht steht.
Was meinst Du dazu?

Geschützter Balkon ist doch eine gute Alternative, um die Pflanze mal ein, zwei Wochen zu beobachten.
Wenn es nachts kühl wird, kannst Du sie ja mit einem Verfrühungsvlies/Abdeckvlies/Wachstumsvlies einwickeln, das Du morgens dann wieder abnimmst und nur für diese Pflanze verwendest. (Hände waschen nach dem rumfummeln nicht vergessen). 2 Lagen davon bringen bis zu 3°C mehr Temperatur. Dass sollte um diese Jahreszeit reichen, sofern kein echter Frost kommt. Unter 10° C bekommen die Chilis zwar mal eine Gänsehaut, aber sie erfrieren ja noch lange nicht.
 
Ist nicht naheliegend. Denn wenn es mit der Erde gekommen wäre, dann hättest Du viel mehr infizierte Pflanzen.
Auch wenn ich bisher, bei den Großen am Küchenfenster, nur diese Eine, in die Aldi-Erde
umgetopft hatte?
Du denkst an viel zu große Verletzungen. Ein kleiner Knick im Blatt reicht völlig.
Ok :wideyed:, gut zu wissen! :thumbsup:
Geschützter Balkon ist doch eine gute Alternative, um die Pflanze mal ein, zwei Wochen zu beobachten.
Ja, das dachte ich auch und mal so von oben draufgeschaut, sieht ja auch alles ok aus, .......


..... aber bei sehr genauer Betrachtung, geht es leider, hier auch schon los. :(:(:(
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Sehr schade, aber wenn man verloren hat, hat man verloren. 😢

Vg Sandra
 
Auch wenn ich bisher, bei den Großen am Küchenfenster, nur diese Eine, in die Aldi-Erde
umgetopft hatte?

Ok :wideyed:, gut zu wissen! :thumbsup:

Ja, das dachte ich auch und mal so von oben draufgeschaut, sieht ja auch alles ok aus, .......
..... aber bei sehr genauer Betrachtung, geht es leider, hier auch schon los. :(:(:(

Sehr schade, aber wenn man verloren hat, hat man verloren. 😢

Das ist 2 mal das gleiche Blatt, oder?

Wenn ja, dann würde ich mit dem Verlieren noch ein wenig warten.

Warum? Weil es sich hier bisher nur um einen Schaden an der Blattspitze handelt und Blattspitzen nunmal auch leicht mechanisch beschädigt werden können, z. B. bei deiner Schneide-/Umtopfaktion. Ich würde daher noch abwarten, ob es wirklich diese großen Randflecke oder die vielen Punkte auf der Blattfläche bekommt.
 
Es gibt aber noch 2 oder 3 Blätter (da hab ich keine guten Fotos hinbekommen),
wo man sieht, dass es ganz vorne, an der Blattspitze, anfängt Gelb zu werden. Ist das harmlos und
hat eine andere Ursache?

Es kann harmlos sein, da es verschiedene Gründe haben kann, warum eine Blattspitze verbräunt.
Hängt - wie gesagt - von der weiteren Entwicklung ob, ehe man das halbwegs sicher beurteilen kann.

Wenn es nur wenige Blätter sind, würde ich diese entfernen und schauen, ob es wieder kommt.
Oder noch besser: dran lassen und von allen Fotos machen, damit ich vergleichen kann, wie es sich in den nächsten Tagen verändert, wenn die Pflanze draußen alleine steht. Mit Fotos lässt sich das leichter vergleichen, als wenn man nur versucht sich zu erinnern, wie es gestern aussah. Die Erinnerung täuscht oft, besonders wenn man noch im Panikmodus ist. ;)
 
Tief Luft holen und reichlich Baldrian. :laugh:
Baldrian, hab ich nicht da, aber Schokolade. Die soll ja bekanntlich glücklich machen. :roflmao:

Ach ja mit "ich" in dem obigen Satz, meinte ich eigenlich "Dich". Die Fotos sind also für Dich selbst, zum Vergleichen.
Ok, aber falls sich etwas deutlich verändern, also schlimmer werden sollte, schadet es ja nicht, die Bilder
dann auch hier zu zeigen.
 
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