Allgemeine Fragen zu Erde in Haus und Garten

Zwielicht

Jalapenogenießer
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Ihr Lieben,

ich denke darüber nach, bei der Stadt Erde, Kompost und Humus für meinen Garten und die Zimmerpflanzen zu kaufen. Bei uns ist das zum Beispiel bei der Kompostierungsfirma oar möglich.
Hier das Angebot:
http://assets.ngd.de/data/315/32127/preisliste_2013.pdf
Dabei ist mir leider nicht ganz klar, was man typischerweise zu welchem Zweck verwendet, weswegen ich argwöhne, dass meine Rechnung Pflanzerde = Blumenerde eventuell nicht aufgehen könnte.
Kann mir vielleicht jemand sagen, welchem Zweck die einzelnen Erd- und Kompostprodukte da dienen?

Dazu:
1) Ist "Pflanzerde" als Zimmerpflanzenerde (für Chilis?) geeignet? Bisher nehme ich handelsübliche Compo Sana-Erde + Perlite und bin damit nicht unzufrieden, doch 1m³ für 13,08 gegen 50l Compo Sana-Erde für selbigen Preis ist natürlich bestechend.

2) Ich möchte den Garten meiner Eltern im Frühjahr aufbereiten, um dort Chilis und allerlei Gemüse anzupflanzen. Die Beete sind vergrast, verwachsen und wurden jahrelang nicht beachtet, weswegen es sich anböte, die zugewucherte Erdschicht auszutauschen. Oder?

3) Welche Schichten böten sich (für Chilis, Kräuter, anderes Gemüse...) an? Ich dachte bisher an: Grober Holzschnitt -> Laub oder Grünabfälle (woher bekommt man das, wenn man es nicht hat?) -> Pflanzerde -> Kompost -> Mutterboden. Ist das realistisch? Ich bin ahnungslos. Kann ich da irgendwo Humus verwenden?

Danke im Vorwege. Und entschuldigt meine Ahnungslosigkeit. ;)
 
Huhu Zwielicht,

zu 2) wenn es bei euch noch nicht friert oder gerade nicht friert, bietet es sich an den Boden umzugraben. Einen Spaten tief, das obere nach unten kehren. Wenn dann nochmal Frost drüber geht umso besser, dann bricht der harte Boden etwas auf.

zu3) Ich persönlich denke nicht das Du schichten solltest. Gerade Grünabfälle als Schicht können zusammengepresst eine schöne Wasser und Luftundurchlässige Schicht bilden und faulen. Deshalb schichtet man Komposthaufen auch regelmässig um, damit sie nicht faulen.
Kompost ist übrigens in erster Linie Dünger und Bodenverbesserer, weil er viele Mikroorganismen enthält. Wenn Du im Frühjahr dann den umgegrabenen Boden mit einer ordentlichen Schicht Kompost bedeckst und diesen unterhebst, hast Du glaube ich schon sehr ordentliche Verhältnisse geschaffen. Die umgegrabene verwucherte Grasnarbe wird sich dann im Laufe der Zeit auch zersetzen und zur Bodenverbesserung beitragen.
Sollte die Erde sehr dicht und Lehmhaltig sein, kannst Du mit Torfbasierter Pflanzenerde und Perliten sicher auch noch für Auflockerung sorgen, bei großen Flächen geht das aber schnell ins Geld.

P.S. ich habe immer gerne in "Gärtner Pötschkes großes Gartenbuch" gelesen, da stehen eine Menge grundsätzlicher Gartentips drin und es kostet nicht viel.

Jens
 
@capsicum:
http://www.oar.de/de/produkte/preise/ Vielleicht kommst du ja mit deren Link drauf...

dot schrieb:
Huhu Zwielicht,

zu 2) wenn es bei euch noch nicht friert oder gerade nicht friert, bietet es sich an den Boden umzugraben. Einen Spaten tief, das obere nach unten kehren. Wenn dann nochmal Frost drüber geht umso besser, dann bricht der harte Boden etwas auf.

Derzeit ist bei uns alles durchgefroren, Böden wie Menschen. Vermutlich ist der Boden erst einmal nicht mehr zugänglich. Das werde ich also tun, sobald es nicht mehr friert. :)

dot schrieb:
Ich persönlich denke nicht das Du schichten solltest. Gerade Grünabfälle als Schicht können zusammengepresst eine schöne Wasser und Luftundurchlässige Schicht bilden und faulen. Deshalb schichtet man Komposthaufen auch regelmässig um, damit sie nicht faulen.
Kompost ist übrigens in erster Linie Dünger und Bodenverbesserer, weil er viele Mikroorganismen enthält. Wenn Du im Frühjahr dann den umgegrabenen Boden mit einer ordentlichen Schicht Kompost bedeckst und diesen unterhebst, hast Du glaube ich schon sehr ordentliche Verhältnisse geschaffen. Die umgegrabene verwucherte Grasnarbe wird sich dann im Laufe der Zeit auch zersetzen und zur Bodenverbesserung beitragen.
Sollte die Erde sehr dicht und Lehmhaltig sein, kannst Du mit Torfbasierter Pflanzenerde und Perliten sicher auch noch für Auflockerung sorgen, bei großen Flächen geht das aber schnell ins Geld.
Wunderbar, dann werde ich nicht das komplette Erdreich umtauschen, sondern es einfach umgraben und mit umgegrabenem Kompost anreichern. Derzeit kann ich nicht abschätzen, wie dicht und lehmhaltig der Boden tatsächlich ist, fürchte aber, dass die Fläche stark verdichtet ist. Muss ich gucken. Danke soweit!

dot schrieb:
P.S. ich habe immer gerne in "Gärtner Pötschkes großes Gartenbuch" gelesen, da stehen eine Menge grundsätzlicher Gartentips drin und es kostet nicht viel.
Literaturempfehlungen! Super, danke! Da wird sofort gestöbert. :)

Frage 1 wäre noch offen. Weiß da jemand was bezüglich Pflanzerde, Gartenerde, Zimmerpflanzenerde...?
 
Ich benutze meinen Kompost auch für Zimmerpflanzen, dafür dämpfe ich ihn aber. Je nach Bodenanalyse, die ich im Frühjahr zum Tag der offenen Gärtnerei machen lasse, setze ich verschiedes zu, das kann man aber pauschal nicht benennen, da jeder Kompost etwas anders zusammengesetzt ist unser meist etwas sauer, aber das sagen einem dann schon die Profis.
 
Da die Pflanzerde als keimfrei verkauft wird wüßte ich nicht, warum du sie nicht im Haus verwenden solltest.
Hast du mal beim Anbieter gefragt, was man unter den einzelnen Kategorien versteht?

Ich nehme gekaufte Erde für drinnen und hoffe, daß darin nicht allzuviel lebt.
Trauermücken, Schnecken und anderes Getier mag ich im Wohnzimmer nicht besonders.

Draußen habe ich eine dichte Schicht guten Mutterboden auf schwerem Lehm.
Darauf kommen regelmäßig einige Zentimeter Häcksel (aus der nächsten Kompostanlage).
Unkraut habe ich seitdem nur noch wenig. Und man kann es leicht entfernen.
Ins Pflanzloch (oder in den Kübel für draußen) kommt Kompost. Den habe ich selbst und er hat sich sehr bewährt.

Wenn es bei dir so extrem verunkrautet ist, kann Umgraben helfen. Normalerweise halte ich wenig davon.
Ich würde dabei allerdings das Unkraut herausnehmen und nicht einfach untergraben.
Besonders Distelwurzel müssen vollständig raus, da sonst aus jedem Stückchen neue Disteln sprießen.
Gras verrottet gut, wenn man es umdreht.
Dann hättest du aber besser im Herbst umgegraben.
Wenn du erst kurz vor dem Pflanzen umgräbst, würde ich es rausnehmen und auf den Kompost legen. Ordentlich umgedreht, die Wurzeln nach oben.
 
Danke für die Antworten! :)

Xiocolata schrieb:
Da die Pflanzerde als keimfrei verkauft wird wüßte ich nicht, warum du sie nicht im Haus verwenden solltest.
Hast du mal beim Anbieter gefragt, was man unter den einzelnen Kategorien versteht?
Noch nicht. Ich war davon ausgegangen, dass die Kategorien ziemliche Selbstgänger sind und ich die einzige bin, die nicht genau weiß, was Pflanzerde im Gegensatz zu Blumenerde ist.

Xiocolata schrieb:
Ich nehme gekaufte Erde für drinnen und hoffe, daß darin nicht allzuviel lebt.
Trauermücken, Schnecken und anderes Getier mag ich im Wohnzimmer nicht besonders.
Ich bin eine Erdabbackerin. Da es weniges gibt, das 30 Minuten á 200°C überlebt, habe ich eigentlich nie Probleme. Was mich sorgte war die Vorstellung, dass Pflanzerde gegenüber normaler Kübelblumenerde irgendetwas fehlen könnte oder Pflanzerde quasi die stiefmüttlerich schlechte Variante von Blumenerde ist. :)

Xiocolata schrieb:
Wenn es bei dir so extrem verunkrautet ist, kann Umgraben helfen. Normalerweise halte ich wenig davon.
Ich würde dabei allerdings das Unkraut herausnehmen und nicht einfach untergraben.
Besonders Distelwurzel müssen vollständig raus, da sonst aus jedem Stückchen neue Disteln sprießen.
Gras verrottet gut, wenn man es umdreht.
Dann hättest du aber besser im Herbst umgegraben.
Wenn du erst kurz vor dem Pflanzen umgräbst, würde ich es rausnehmen und auf den Kompost legen. Ordentlich umgedreht, die Wurzeln nach oben.

Ich fürchte fast, dass die Erde nur aus Wurzelstücken und Gras besteht. Ich versuche sie, soweit möglich, zu reinigen. Sollte es nicht gehen, tausche ich die Erde aus und würde mir von unserer Biokompostierungsanlage etwas Mutterboden neben dem Kompost zulegen. Letzteren arbeite ich irgendwie ein.

Danke in jedem Falle!
 
Das klingt doch eigentlich gut.

Am Anfang ist es zwar ein bißchen Arbeit, aber mit der Zeit findest du deinen eigenen Weg mit dem Garten und dem Unkraut umzugehen.
Ich mulche mit Häcksel/Rindenmulch und habe seitdem kaum noch Unkraut. Früher habe ich Rasenschnitt genommen, aber inzwischen ist da viel zuviel Unkrautsamen drin.

Sieh dir den Mutterboden vorher gut an, wenn du kannst.
Ich habe auch mal welchen zugekauft. Er war derart mit Distelwurzeln durchsetzt, daß ich Tage mit aussortieren beschäftigt war. Trotzdem habe ich nicht alles gefunden und heute noch Probleme mit diesem Beet.
 
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