Balkon und Blumenkästen in dieser Form machbar?

bambule

Chiligrünschnabel
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Ich möchte zusätzlich zu den Pflanzen im Garten ein paar Exemplare auf den Balkon stellen.
Zur Verfügung habe ich dort diese Blumenkästen: http://www.ebay.de/itm/Blumenkasten-AQUA-GREEN-mit-Bewasserung-aus-Kunststoff-/160921726535?pt=DE_Haus_Garten_Dekoration_Blumen%C3%BCbert%C3%B6pfe_Vasen&var=&hash=item2577aeae47

96 cm breit. Bei den Chilis dachte ich an drei Pflanzen pro Kasten, bei den Paprika die größer werden an zwei.

Nun die Fragen:

Wenn der Bewässerungseinsatz drinnen ist (was die Staunässe verhindern würde), haben die Pflanzen nur knapp 9 cm von Erdoberfläche bis zum Boden. Ist dies ausreichend? Löcher im Kastenboden will ich vermeiden, da sonst entweder der Balkon vollsifft oder aber das Wasser uns auf der Terasse auf den Kopf tropft.

Der Balkon befindet sich im ersten Stock zum Garten, Südseite. Damit die Kästen nicht viel Platz wegnehmen, wäre es natürlich am pratischsten, Sie vorne ans Geländer zu hängen. Regen kriegen Sie durch das überstehende Dach nicht ab. Nur hab ich die Befürchtung, dass es dort zu windig sein kann. Anders als stehend auf dem Balkon oder halt auf dem Boden im Garten. Hat da jemand Erfahrungen gesammelt?
Schadet es den Pflanzen nicht, Sie z.B. bis zur Blüte vorne an den Balkon zu hängen.
 
Viel Halt haben große Pflanzen bei der übrig bleibenden Höhe im Kasten nicht. Das würde ich nicht machen und lieber Töpfe verwenden. Schon ohne Wassereinsatz, also mit mehr Höhe, standen solche Kästen draußen auf meinem Balkon sehr wackelig. Wenn die Pflanzen größer werden trocknen die Kästen in der Sonne schnell aus.
 
Hm klingt schonmal nicht so vielversprechend. Ich wollte eigentlich zu viele Töpfe vermeiden.
Gibt es noch weitere Erfahrungen und Tips dazu?
 
Aufgrund meines sehr kleinen Balkons ziehe ich die Hälfte meiner Chilis in Blumenkästen. Das funktioniert ganz gut.

Nimm aber vernünftige Blumenkästen, wo auch genügend Erde hinein passt.
Die Breite oben mit 21. cm ist schon ok aber nimmt keine, die sich nach unten verjüngen (bei Dir 14 cm), sondern rechteckige und auf keinen Fall welche mit Wasserspeicher. Gute Erde speichert auch viel Wasser!

Meine Blumenkästen bieten z.B. 27,5 Liter je 1 Meter Kasten. Bei drei Pflanzen sind das 9 Liter Erde je Pflanze. Damit kann man bei kleineren Chilis schon vernünftig ernten.

Denke unbedingt an den Wind. Die Blumenkästen sind nicht tief und daher halten Stäbe sehr schlecht. Es wird aber eine Vielzahl an Stäben benötigt, damit der erste Sturm keine Katastrophen verursacht.

Meine Lösung aus gebogenen Tomatenstäben. Sie bewegen sich keinen Millimeter und dienen der Pflanze und den Stäben als Stütze.
20140428_140434-klein.gif


Tropfendes Wasser lässt sich dann nicht ganz vermeiden, aber man kann ja spät abends gießen. Damit keine Erde mit durch die Löcher fließ wurde ich unten etwas Stoff als Filter in den Balkonkasten legen. Oder Du konstruierst mit einem Schlauch so etwas wie eine Abfluss in die Regenrinne.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hatte letztes Jahr auch 4 chinensen in einem relativ kleinen Container und ich muss rückblickend sagen, dass sie dafür recht gut getragen haben. Nachteile sind aber tatsächlich die Windanfälligkeit und dass man die Pflanzen sehr häufig gießen muss.
 
Ich habe 2012 die Pflanzen in den Blumenkästen mit einfachen Gestellen aus Bambusstäben gestützt. Die einzelnen Gestelle habe ich miteinander mit Schnüren verbunden und diese auf beiden Seiten am Balkongeländer abgespannt. Die Kästen waren jeden Tag zweimal trocken. Deshalb musste ich eine dem Blumat ähnliche Bewässerung verwenden damit tagsüber eine kleine Feuchte in den Kästen blieb.

Mit einzelnen Töpfen brauche ich das alles nicht.
 
@phönix4: Benutzt du das Bewässerungssystem aktiv und füllst Wasser rein, oder lässt du es leer, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann?

@Anfänger2013: Die Kästen habe ich leider schon und ich wollte eigentlich erstmal nicht mehr investieren. Da stehen für den Garrten noch ganz andere Dinge auf der Liste. Für 2014 muss das reichen (4 96cm Kästen). Sind ja auch noch einzelne Pflanzen in größeren Kübeln.

Mit deiner Tomatenstäbenkonstruktion stehen deine Pflanzen den ganzen Sommer über draußen am Balkongeländer? Wenn ja, werde ich mal schauen was für Stangen/Stäbe etc. ich für eine ähnliche Konstruktion auftreiben kann.
 
bambule schrieb:
Mit deiner Tomatenstäbenkonstruktion stehen deine Pflanzen den ganzen Sommer über draußen am Balkongeländer?
Sie stehen das ganze Jahr am Balkongeländer in den Kästen. Die Tomatenstäbe haben nur den Zweck den Stamm zu fixieren und als festen Punkt für die wichtigsten Stäbe zu dienen. Stäbe die nur ca. 20 cm in der Erde stecken schützen die Pflanzen bei starkem Wind nur sehr wenig!!!!

Wenn Du sie als kleine Pflanzen setzt, entwickeln sie einen sehr gedrungenen und kräftigen Wuchs. Dieses Jahr werde ich bereits sehr große Planzen, die nicht an den Wind gewöhnt sind, in die Kästen pflanzen. Da ist es wirklich wichtig, dass Du den Stamm und jeden Ast, möglicht bis zur Spitze, mit einem Stab unterstützt. Wenn Du gründlich arbeitest, können nur die Blätter abreißen. Nach 1 bis 2 Monaten haben die Pflanzen sich an den neuen Standort gewöhnt und das Risiko sinkt.

Wähle Sorten die nicht so hoch wachsen und deren Blätter nicht so stark den Wind fangen. Limon, Sibirische Hauspaprika, Jalapeño, Royal Black hatten z.B. keine großen Probleme mit dem Standort. Obwohl hier viel Wind weht sind nur selten kleine Äste abgebrochen. Die Ernte war sehr gut.
 
bambule schrieb:
@phönix4: Benutzt du das Bewässerungssystem aktiv und füllst Wasser rein, oder lässt du es leer, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann?


Hallo bambule :)

Ich gieße in die Erde aber so das, das Wasserreservoir gefüllt ist.

Ich hatte den Kasten (Foto) vor dem Küchenfenster und mir ihn extra gekauft damit die Stiefmütterchen von der Nachbarin unter mir nicht von überlaufenden Wasser erschlagen werden und die Scheiben von ihr sind auch sauber geblieben (die ist ein bisschen pingelig).

Ich habe schon viele Sorten (außer baccatum und pubescens) in den Kästen angebaut und noch nie Probleme gehabt, bei mir haben sich die Pflanzen der Kasten/Topfgröße angepasst und eine Bambusstange zum anbinden hat auch immer gereicht.

Natürlich gibt es bei größeren Töpfen auch mehr zum Ernten da die Pflanzen größer werden, aber mir sind mehr Sorten wichtiger als eine große Ernte und diese Bewässerungskasten sind eine tolle Sache da man das Balkongeländer auch zum Chilianbau nutzen kann ohne das was nach unten tröppelt.

LG Enni
 
Super, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich werde dann mal ein wenig experimentieren und was zurechtzimmern. Ich werde jede Sorte nochmal einzeln in einen 12 Liter Kübel. Dann seh ich am Ende des Sommers die Unterschiede. Ergebnisse kann ich auf Wunsch dann mitteilen.
 
Ich hatte letztes Jahr zwei Cayenne-Pflanzen in einem 80cm Selbstbewässerungskasten und eine dritte in einem 12l Eimer, daher hatte ich einen ganz guten Vergleich.
Die Pflanzen im Kasten sind insgesamt kleiner geblieben und die Früchte daran waren auch etwas kleiner als die an der Kübelpflanze, trotzdem haben die beiden viele Früchte getragen. Ich war mit dem Ertrag der beiden Pflanzen völlig zufrieden, daher werde ich auch diese Saison wieder zwei Pflanzen in den Kasten setzen. Inwiefern sich das aber auf andere Sorten als die Cayenne übertragen lässt kann ich natürlich nicht sagen. Von daher wäre dein Vergleich sehr interessant :)

Ich hab die Pflanzen im Blumenkasten ganz normal "von oben" gegossen und dabei meist auch das Wasserreservoir aufgefüllt, aber eher unregelmäßig. Aber selbst im Hochsommer musste ich die Pflanzen in dem Kasten nicht mehr gießen als die in den Eimern, ich kann mich also nicht drüber beschweren, dass die schneller ausgetrocknet wären. Unter der Erde hatte ich eine dünne Schicht Seramis, das war in der Anleitung des Kastens empfohlen. Ob das was gebracht hat weiß ich aber nicht, ich hab den Kasten letztes Jahr das erste mal benutzt. Gestützt hab ich die Pflanzen auch nur durch je einen Bambusstab, damit haben sie die ganze Saison draussen auch gut überstanden.
 
Ich habe letztes Jahr genau den gleichen Blumenkasten bei Hornbach gekauft.
Am WE habe ich nun 2 Capsicum minimim Mini-Chilis / Bonsai-Chilis dort eingepflanzt.
Kann das gerne auch mal weiter beobachten und Bericht erstatten.
Ich denke für bestimmte Sorten sind Blumenkästen völlig i.O., für andere eher nicht.
Ist gewiss auch immer eine Frage des Platzes und des Geldes.
Meine Glockenchili beispielsweise würde ich nicht in einen Blumenkasten pflanzen.
 
Ist es eigentlich "ein Problem", unterschiedliche Sorten in einem Kasten zu ziehen? wie sieht das dann mit dem Endprodukt aus?
 
Was genau meinst Du mit Endprodukt? Ernteertrag?
An sich ist es egal, ob Du Pflanzen der selben Sorte oder unterschiedliche in einen Kasten setzt. Wenn eine viel großwüchsiger ist als eine andere nimmt sie natürlich irgendwann der kleineren das Licht. Ansonsten sehe ich da kein Problem.

Gruß, pica
 
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