Blätter werden nach Umtopfen gelb, manche Pflanzen sterben spontan

RobertR

Jalapenogenießer
Beiträge
142
Hallo,

ich habe letztens einige Pflanzen aus ihren 1 bzw. 3 Liter Töpfen in die Endgültigen Töpfe gesetzt. Erst sind alle angegangen, jedoch wurden nach kurzer Zeit die Blätter stark gelblich (fielen bis jetzt aber nicht ab). Nun hat spontan auch eine Habanero alle Blätter hängen lassen, die schafft es wohl nicht.

Auch habe ich etwa zur gleichen zeit recht junge Habaneros (rund 5-7 cm hoch) aus dem Anzuchtkasten in Töpfe umgepflanzt, dort ist auch das selbe Phänomen zu sehen, jedoch sind da schon einige eingegangen und einige sind auf dem besten Wege dort hin.

Meine erste Vermutung geht ersteinmal Richtung Erde. Was könnte an der falsch sein dass so etwas passiert? Komischerweise waren die größeren Pflanzen alle schon in dieser Erde davor umgetopft worden, damals gab es keine Probleme. Zwar haben die beiden Dedo de Moca in etlichen Wochen so gut wie gar keine neuen Wurzeln gemacht, das könnte an der Erde liegen, aber auch an etwas anderem.

Die Erde dürfte recht Kaliumhaltig sein, ist leicht lehmartig und enthält sehr alten Kuhdung (nicht mehr als solcher erkennbar, riecht auch nicht). Ebenfalls sind größere Mengen an Kohle und Asche dabei.


Was meint ihr dazu, Mangelerscheinung, von irgend etwas zu viel, oder vielleicht doch schädliche Bodenlebewesen? Alle anderen Pflanzen gedeihen in dieser Erde bisher top, dass jetzt aber plötzlich fast alle neu umgetopften Probleme machen ist schon merkwürdig.

Gruß,
Robert
 
Hallo Robert,

Dein Verdacht, daß es mit der Erde zusammenhängen könnte ist garnicht mal so weit hergeholt. Alleine die
Anwendung von großen mengen Holzasche und die Beimischung von Kohle könnten da eine Rolle spielen. Da
Holzasche hohe Anteile an Kalk, Kalium, Phosphat und Eisen hat und viele Schwermetalle (auch viele
ungewünschte) enthalten kann. Außerdem wirkt Holzasche stark basisch, so daß der pH-Wert ansteigen kann.

Was wurde verbrannt, und wieviel hast Du untergemischt?
Wieviel Rinderdung hast Du untergemischt?

Am besten wäre es wenn Du Bilder der Pflanzen und den Blättern reinstellen würdest. Ansonsten artet es
wieder in ein Ratespiel aus.

LG, Polt
 
Hallo Polt,

danke für deine Antwort.

Wie viel Dung da untergemisht wurde weiß ich nicht genau. Soweit mir richtig erzählt wurde wurden ein paar Schlepperschaufeln am Rande eines Feldes abgeladen, dort moderte das Zeug vor sich hin. Bevor es letztens auf den Laster geladen wurde, wurde noch alles gründlich gemischt. Der Anteil an Dung dürfte jedoch recht hoch sein, aber wie gesagt ist da kein "Dung" mehr erkennbar gewesen.

Verbrannt wurden Palmenwedel, auch eine gute Menge, aber weniger als Erde vorhanden war (volumenmäßig).

Fotos von den Pflanzen muss ich nachher erst noch machen.

Wenn es an der Asche liegen soll - warum haben bisher alle Pflanzen den Boden dann nur positiv angenommen? Keine hat gemeckert sondern alle sind gleich munter weitergewachsen. Nur jetzt gibt es Probleme...
Sollte es dennoch der zu stark basische Boden sein könnte ich ja mit Stickstoffdünger vorsichtig nachdüngen, denn der ist recht sauer.
 
Hallo Robert.

Erstmal zu der Menge der Asche die Du beigemischt hast. Wenn tatsächlich ein Mischverhältnis (Asche/Erde)
von 1-2 oder 1-3 besteht, ist das viel zuviel. Die meisen Biobauern, die mit Asche düngen verwenden etwa 0,3
Liter Asche auf einen m². Damit würdest Du erheblich über dem unbedenklichen Wert liegen.

Der Grund warum einige Pflanzen damit keine Probleme haben, können mehrere Ursachen haben. Zum einen
könnte es sein, daß Du beim Herstellen des Substrats nicht vollkommen gleichmäßig gemischt hast und
diese "gesunden" Pflanzen nicht soviel von der Asche abbekommen haben.
Zum anderen hast Du geschrieben, daß es größere Pflanzen waren, die keine Symptome zeigen. Größe ist
relativ. Aber allgemein kann man sagen, daß Ausgewachsene Pflanzen mehr Zellen besitzen in denen
unerwünschte Stoffe abgelagert werden können als eine noch sehr junge Pflanze. Die große Pflanze entledigt
sich dieser Stoffe ganz einfach indem sie die Blätter abwirft, die zuviele Schadstoffe aufgenommen haben. Bei
einer Jungen Pflanze ist das nicht so leicht, da sie alle Blätter braucht um Energie für das Wachstum zu
erzeugen. Fazit: Große Pflanzen können mehr wegstecken als junge Pflanzen.

Wenn Du versuchst mit Stickstoff den wahrscheinlich stark erhöhten pH-Wert zu senken, würdest Du den
kompletten Nährstoffhaushalt durcheinander bringen. Ich rate Dir davon ab, mit irgendwelchen Hausmittelchen
wie Essig oder Säuren zu experimentieren. Das sinvollste in so einer Situation wäre Umtopfen in vernünftige
Blumenerde.

Bei der Anwendung von Rinderdung sehe ich eher weniger Probleme, solange er von glücklichen und gesunden
Kühen kommt und frisch mindestens 1 zu 1 gemischt wird. Vollständig verrotterter Rinderdung kann man
höher dosieren, da er hohe Humusanteile besitzt.

LG, Polt
 
Hallo Polt,

der größten Anteile in Asche sind meines Wissens nach Kaliumverbindungen wie Kaliumcarbonat, diese müssten also wasserlöslich sein und bei überzogenem Gießen auch ausgespült werden können. Es sind also keine Feststoffe die nun ein Leben lang dort in der Erde verweilen.
Schwermetalle oder andere Schadstoffe sollten dort nicht enthalten sein, die Pflanzen sind in ganz gesunder Erde gewachsen, fernab von Schwermetallen oder Straßen, die Asche dürfte daher auch nicht zu schlecht sein.

Mit Stickstoffdünger bezog ich mich auf Ammoniumnitrat was das Kaliumcarbonat neutralisieren müsste. Keine Essigessenz oder ähnliche Späße...

Hier noch ein Foto der Dedo de Moca: viel ist nicht zu erkennen, die Pflanze sieht aus wie vorher, nur dass sie eben recht hellgrüne, bis ins gelbliche Blätter bekommen hat. Abgeworfen hat sie aber bisher keine.



PS: die eine Habanero, welche am Eingehen war, erholt sich nun wieder. Ob die untersten Blätter überleben weiß ich nicht, die oberen richten sich aber schon wieder auf.
 
Freut mich wenn es Deinen Kleinen wieder besser geht. Dann war die Situation ja doch nicht so akut wie Du am
Anfang beschrieben hast. Wiarscheinlich enthält die Asche von Palmwedeln nicht soviele Oxide und Karbonate
wie Holzasche.

LG, Polt
 
Naja, der einen Habanero gehts besser. Fit ist die noch nicht wenn sie denn durchkommt, aber scheint besser zu werden. Die Dedo de Moca sind weiterhin stark hell bis ins gelbliche gefärbt, besonders am Blattansatz scheint die Farbe stärker zu verschwinden, zu den Blatträndern hin wird es immer etwas grüner. Aber die Blätter haben bisher alle ihre Form behalten und noch ist auch keines abgefallen. Bel Gelbfärbung der Blätter würde ich normalerweise auf N Mangel tippen, aber theoretisch dürfte genug N vorhanden sein..

Gruß
Robert
 
Hallo Robert,

bei Stickstoffmangel verfärben sich die Blätter normalerweise von der Spitze zum Blattansatz hin weil Chlorophyl
abgebaut wird. Und die Verfärbungen treten auch erst an den alten Blättern auf, da die Pflanze auf Grund des
Mangels, den noch vorhandenen Stickstoff aus den alten Blättern in die jungen Triebe und Blätter verlagert. Erst
bei vortgeschrittenem Mangel vergilbt die ganze Pflanze und das Wachstum wird reduziert.

Was mich irritiert ist, daß sich die Blätter vom Blattansatz her verfärben.
Vergilben die Blätter gleichmäßig? Oder werden zuerst die Flächen zwischen den Blattadern gelb?

Leider ist auf dem Bild kaum was zu erkennen. Wäre nett wenn Du ein besseres machen könntest.
Ein pH-Test wäre auch mal interessant. Sofern Du die Möglichkeit hast. Die gibt es relativ günstig in jedem Bau-
oder Gartenmarkt. Oder hier http://www.pflanzotheke.de/shop/exec/product/843/13787/ph-Bodentest.html

LG, Polt
 
Hallo Polt,

leider hat die Sonne letztens noch drauf gestanden, war daher etwas überbelichtet, ging aber Zeitmäßig nicht anders. Vll. habe ich morgen ja noch die Zeit etwas zu warten bis Schatten da ist.

Sofern ich mich recht erinnere geht es wie eine Welle vom Blattansatz aus zu den Rändern hin, ähnlich wie wenn man einen Stein in Wasser wirft. Betroffen sind glaube ich alle Blätter, auch die obersten.

Ich hatte mal ein PH Testset, leider über die Jahre verlegt oder verschenkt, hatte es schon mal gesucht. Da ich aber in Spanien lebe ists etwas aufwändig extra mir aus Deutschland so etwas zu bestellen, und hier nehmen die dafür Goldpreise.

Ich warte lieber ersteinmal ab, denn die Habaneros rundherum im gleichen Topf beginnen seit kurzem zu wachsen wie blöde, nehmen die Erde recht gut an (bis eben auf die eine bereits erwähnte + die jungen daheim, aber da habe ich sicher auch ein paar Wurzeln verletzt).
Vielleicht ist es auch ein Problem der Dedo de Moca dass die Sorte irgend etwas nicht verträgt, denn die Erde wurde, wenn auch nicht fein, dennoch grob recht gut durchgemischt: Verbrannt wurden die Wedel quer verteilt auf und im Haufen, danach wurde dieser mit dem Schlepper aufgetürmt, alles durchgesiebt (dabei immer darauf geachtet möglichst gleichmäßig zu verteilen) und die Gesiebte Erde wieder mit der Schlepperschaufel auf einen neuen Haufen geschüttet. Da dürften also nicht zu viel an Unterschiede vorhanden sein.
 
Zurück
Oben Unten