Blätter werden schlaff und gelb

RobertR

Jalapenogenießer
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Hallo,

ich habe seit Beginn 2010 einige Pflanzend er Sorte Birdeye großgezogen. Ab und an gab es ein paar relativ kleine Zwischenfälle die sich jedoch von selbst wieder erledigt haben, zb. bildeten sich plötzlich verkrüppelte Blätter (ich vermute Pilzbefall?), nach einer Weile kamen wieder gesunde hervor.

Jedoch wurden immer häufiger Blätter gelb, also besorgte ich mir etwas Ammoniumnitrat (rein) und gab dies ins Bewässerungssystem, nach kurzer Zeit verschwanden die gelben Blätter und die Pflanzen explodierten, aus Büschlein wurden große Büsche in relativ kurzer Zeit. Nun funktioniert das seit einer Weile, jedoch beginnen nun erneut Probleme, die eigentlich an Stickstoffmangel nicht mehr liegen dürften.
Kurz zur Information, die Chilis wachsen in 40l Töpfen unter freiem Himmel, aber auf Teneriffa, sprich entsprechend warmes Klima. Je Topf sind 1-3 Pflanzen enthalten.

Bei einem Topf beginnen nun die Blätter, weitestgehend grüne und auch einige die gelblich werden, total weich zu werden. Sie sind absolut nicht mehr fest sondern wie dünnes Leder, wobei beim Ast daneben die Blätter wieder schön fest sind. Ich muss nachher nochmal nachsehen ob dort eine oder mehrere Pflanzen im Topf sind, ich glaube dort ist es aber nur eine. Das ist der erste von 5 Töpfen, alle weiteren 3 Töpfe sind tip top und der Letzte, mit glaube 2 Pflanzen, hat wieder Probleme, ähnliche aber anders. Die neuen Blätter sind nicht mehr ganz glatt und wachsen schon gelblich heran und werden auch etwas weicher (wobei fester als beim 1. Topf), wieder sind nur einzelne spitzen betroffen, bereits vorhandene grüne Blätter bleiben grün.

Woran könnte dies liegen? Überdüngung kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, ich gebe ab und an (alle 1-2 Wochen) eine Menge von etwa 70cm³ geprilltes AN in die Leitung, das löst sich dann im Schlauch noch auf bevor es beim ersten Tröpfchenausgang angelangt ist. Daher müssten auch alle Töpfe etwa die gleiche Menge an Dünger bekommen.
Des Weiteren dünge ich zusätzlich ab und an mit 8-8-8 Dünger, wobei der große Mengen an Braunkohle als Trägersubstanz hat. Dann aber immer ein kleines Häufchen direkt an die Stelle wo das Wasser aus dem Tröpfchenschlauch kommt. Die Nährstoffe werden also aus dem Trägermaterial herausgeschwämmt wenn auch relativ langsam, die Braunkohle bleibt dann einfach oben liegen.

Habt ihr eine Ahnung woran das liegen könnte? Wassermangel dürfte es keineswegs sein, ich gieße jeden Tag, alle 2-3 Tage bis die Töpfe komplett voll durchgezogen sind und dann zwischendrin immer etwas kürzer. Bisher hat alles auch super funktioniert, daran dürfte es also nicht liegen. Ich vermute eher ein Nährstoff/Düngerproblem bzw. eine Krankheit, denn Schädlinge kann ich nirgends ausmachen. Bisher hatte ich auch sehr selten Probleme was Krabbeltierchen angeht, wenige Male waren einzelne Blattläuse vorhanden die ich eliminiert habe, und die weiße Fliege hat sich nie dran ergötzt.

Morgen gibts Fotos wenn ich dran denk, hoffe ich doch mal :)

Schon mal besten Dank für eure Hilfe und schönen Gruß
Robert


Edit: Hier schon mal 2 Fotos von den beiden Düngern:
8-8-8 klein.jpg

8-8-8 Dünger mit Braunkohle
Ammoniumnitrat klein.jpg

Reines, geprilltes Ammoniumnitrat (34,5% N)


*******************
UPDATE

Wie versprochen die Fotos der kranken Stellen. Vor wenigen Tagen hatte ich ja nochmals Dünger gegeben, das war als mir die stark lederartigen, schlaffen Blätter an der einen Pflanze auffielen. Als ich die Fotos vorhin machte habe ich de Blätter nochmals geprüft, sie sind wieder deutlich fester geworden, wenn auch die gelbliche Farbe unverändert blieb und nicht alle ihre "soll-Festigkeit" hatten. Ich hatte erst an Überdüngung gedacht, aber möglicherweise kam es, nachdem ich Anfangs relativ häufig reinen Stickstoff gab zu Mangelerscheinungen anderer Stoffe da die Pflanzen dann wuchsen wie irre.

Allerdings ist das Problem beim anderen Topf unverändert: teilweise sind ganze, neue Kronen stark gelblich und die blätter kreuseln sich mäßig stark, hängen jedoch nicht herunter. Alle anderen Töpfe in der Mitte haben allerdings keinerlei dieser Probleme.

Ich hoffe, auf den Fotos kann man die Blätter richtig erkennen, leider sind hier ja nur 100kb erlaubt. Das wäre meiner Meinung nach verbesserungsfähig...

CIMG1612.JPG
CIMG1613.JPG

CIMG1614.JPG
CIMG1616.JPG

CIMG1617.JPG
CIMG1618.JPG

CIMG1619.JPG
CIMG1620.JPG

CIMG1621.JPG
CIMG1622.JPG

CIMG1627.JPG


Hier noch 3 Fotos in Originalgröße:
http://tinyurl.com/25j2yjd
http://tinyurl.com/2426753
http://tinyurl.com/24xserz

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe

Gruß
Robert
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stell mal Bilder der Pflanze und deren Blätter ein, so kann man schlecht was zu sagen oder ne falsche diagnose stellen

LG Heiko
 
Wie gesagt muss ich erst welche von den kranken Blättern machen, da die Chilis auf unserem Grundstück stehen und ich erst heute Mittag vorbei komme gabs den Thread noch ohne Fotos.

Nachher kommen sie online!

Schönen Gruß
Robert
 
Hi Robert!

Ich hab da zwei Vermutungen, wie ist den momentan bei dir die Luftfeuchtigkeit in deiner Gegend? Ist sie sehr hoch oder tropisch? Dann sehe ich ein eventuelles problem mit deiner Bewässerungsanlage, die geben meist schlecht kontrolierbar Wasser ab und man hat nie den genauen Überblick wieviel Wasser die pflanzen bekommen und du führst sogar den Dünger damit den Pflanzen zu :undecided: teils kann der damit auch wieder recht schnell ausgewaschen werden oder nur Punktweise an die Wurzeln gelangen. ich würde mal einen versuch wagen und 1-2 Pflanzen von der Bewässerungsanlage nehmen und die per Hand bewässern und den Dünger gezielt und genau Dosiert den zwei pflanzen zuführen. So kannst du mal testen ob es an der Anlage liegt.

Denke eines der zwei Ursachen sollte es sein, die Luftverhältnisse wären noch interessant von dir zu erfahren.

LG heiko
 
Hallo Heiko,

danke für deine Antwort. Die Luftfeuchtigkeit ist hier eigentlich immer sehr hoch, meist nie unter 60%, derzeit sogar bei rund 70%. Das sind gefühlte Werte, habe draußen keine Messanlage zu stehen, nur in den Räumen und da ists natürlich was anderes. Habe aber noch nen mechanisches Messgerät hier, uraltes Teil aber funktioniert toll. Der misst 1 Woche lang Temperatur und Feuchtigkeit und schreibt das auf ne Rolle auf, werde den mal aufstellen wenn ichs nicht vergesse, muss ja immer Montags sein, passt grade prima.

Es kann natürlich sein dass die Tröpfchenausgänge mal mehr und mal weniger durchlassen, ist glaube ich bei manchen sogar der Fall. Aber Wasser dürften alle genug bekommen und Stickstoff ist ja der einzige Dünger den ich per Beregnungssystem gebe, den anderen (8-8-8 und da ist ja ebenfalls N drin) streue ich ja auf den Boden da der sich eh net komplett auflöst. Das sollte man eben mit Ammoniumnitrat nicht machen, denn dadurch, dass nur tropfenweise Wasser aus dem System kommt verätze ich im oberen Bereich die Wurzeln. Daher lasse ich das Zeug sich vorher schon im Schlauch auflösen, der ist ja rund 10m lang bevor er bei den Pflanzen ist.

N geht ja eh schnell in den Boden und kommt genauso schnell wieder raus, daher muss man regelmäßig Stickstoff zuführen. Allerdings ist dieses Granulat vom 8-8-8er meiner Ansicht nach ein Dünger der die Stoffe langsam abgibt, somit kann ich mit Ammoniumnitrat schnell und mit dem anderen langsam Stickstoff zuführen.
Aber ich probier jetzt mal ne weile den 8-8-8 aus und lasse den anderen zurück, denn ich vermute dass es, solang es keine Krankheit ist, nen Mangel von P und/oder K ist. Komischerweise ist ja N für das Blattgrün zuständig, aber davon sollte die Pflanze ja eigentlich genug haben. Ggf. kann ich ja bei der letzten im Beregnungssystem, die die gelben Kronen hat, separat mit N düngen. Vll. kommt da ja wirklich übers Beregnungssystem kaum N an, wer weiß.

Wer sonst noch Ideen hat bitte melden, anderenfalls werde ich hoffentlich in nen paar Tagen was zu berichten haben.

Gruß
Robert
 
UP

Bei der Pflanze mit den schlaffen Blättern bis jetzt noch keine große Veränderung, hingegen werden die Blätter von der Pflanze auf der anderen Seite eher schlimmer. Nun kommts vom Stiel her teilweise weiß, die Blätter werden also heller. Die zwei Blätter im Anhang sind von fast ganz oben aus der Krone gepflückt, das kleinere sogar von der Spitze.

Blatt Vorderseite.jpg
Blatt Rückseite.jpg

Vorderseite - Rückseite
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
UP

Mittlerweile beginnt die Pflanze daneben genau die gleichen Symptome zu entwickeln, die Blätter werden sehr hell und kräuseln sich ein Wenig, jedoch nur die jungen Blätter, ältere bleiben dunkelgrün.

Hat keiner ne Idee?

Habe vorhin ein Wenig Ammoniumnitrat in 1,5l Wasser aufgelöst und der einen Pflanze gegeben die die Symptome schon die ganze Zeit hat, ändert sich nichts wars schon mal kein Stickstoffmangel.
 
das sieht mir ganz nach chlorose aus, oder nicht? sprich eisenmangel
stickstoffmangel sieht anders aus, da werden zuerst die unteren, älteren blätter gelb.
 
RobertR schrieb:
UP

Mittlerweile beginnt die Pflanze daneben genau die gleichen Symptome zu entwickeln, die Blätter werden sehr hell und kräuseln sich ein Wenig, jedoch nur die jungen Blätter, ältere bleiben dunkelgrün.

Hat keiner ne Idee?

Habe vorhin ein Wenig Ammoniumnitrat in 1,5l Wasser aufgelöst und der einen Pflanze gegeben die die Symptome schon die ganze Zeit hat, ändert sich nichts wars schon mal kein Stickstoffmangel.

Haste mal 2 Pflanzen von deiner Bewässerungsanlage entfernt und die nur noch per Hand gegossen :huh: Du hast zumindest nichts mehr dazu geschrieben. denke immer noch das die zuviel Wasser bzw feuchtigkeit abbekommen. Klemm mal zwei ab, hast doch nichts zu verlieren.

LG heiko
 
In der letzten Zeit sind alle sehr feucht da kaum Sonne scheint, ich werde die kommenden Tage gar nicht mehr gießen bis die Erde abgetrocknet ist. Gedüngt habe ich seit Start des Threads über die Beregnung gar nicht mehr. Nur ein Mal per Hand den 8-8-8 und gestern eine einzige Pflanze per Hand zu Testzqecken.

Eisenmangel? Eigentlich dürfte das net sein, zumal da in der Erde ein Teil sehr eisenhaltiger Boden beigemischt wurde (der ist teils richtig rötlich, also der reine aus La Esperanza). Der Rest ist Humus den ich unter nem Baum gesammelt habe.
Wie könnte ich den Eisenmangel, sofern es welcher ist, behandeln?
 
Gerade die neuen Blätter sind sehr anfällig für zuviel Nässe. Im Sommer wen es sehr heis ist sind solche bewässerungsanlagen eventuell gut, ich bin aber kein Freund von den Dingern, du siehst nicht wieviel Wasser die pflanze bekommt. Teils geben sie unterschiedlich Wasser ab und gerade Chili Pflanzen saufen sehr schnell ab. Da du auch schwarze Kübel hast die sich im Sommer noch extrem aufheizen und die Erde so schneller aabtrocknen lassen, geht das alles in ordnung aber jetzt wo es Tropischer und Nasser wird bei Dir hält sich die Feuchtigkeit länger in der Erde. Deswegen mein rat mal 2 pflanzen extra zu behandeln eventuell sogar etwas geschützter stellen das du mal einen vergleich hast.

LG heiko
 
Hallo Heiko,

normalerweise gieße ich jeden 2. Tag länger und den Tag dazwischen kürzer, aber schon seitdem es kühler wurde merke ich dass auch beim kürzer gießen das Wasser schon aus den Ablauflöchern rausläuft. Daher pausiere ich jetzt ein paar Tage bis die Pflanzen anfangen die Blätter hängen zu lassen, dann wieder, wenn auch gemäßigter, normal weiter. Da wir aber grade nen schön warmen Sturm haben wird das Trocknen dann doch etwas beschleunigt werden, die Oberfläche der Erde ist schon komplett ausgetrocknet, jedoch hält die sich im Inneren bei 30l etwas. Aber das ziehen die Pflanzen sicher noch raus.

Hätte nur net gedacht dass übergießen sich in hellen Blättern äußert, hatte immer vermutet dass die Wurzeln einfach keinen Sauerstoff mehr bekommen und die Pflanze verfault.

Warten wirs mal ab, wenn die Blätter hängen kommt spätestens mein nächstes Update.
 
An feuchten Tagen hatte ich im GWH eine sehr hohe luftfeuchtigkeit und hab daraufhin manchmal 4 Tage überhaupt nicht giesen müssen. Mit der zeit lernt man wieviel Wasser die Pflanzen benötigen und lieber mal etwas trockner halten und schlaffe blätter als zuviel und abgesofen, den nichts ist schlimmer als zuviel Wasser für eine Chilipflanze. Ich hab früher viel verkehrt gemacht da ich zu fürsorglich gewesen bin, man muss die Pflanzen auch einfach mal gehen lassen auch wen es schwer fällt, hat man nur 3-5 pflanzen fällt das natürlich schwerer als mit 60 :D man darf sie nicht zuviel betütteln und gleich bei jedem gelben Blatt die Panik bekommen :)

Wie gesagt lieber trockner halten als zu feucht und sich den Wetterverhältnisen oder dem Raumklima in der Wohnung anpassen. Eigentlich machen die Fehler nur die Menschen, wen man einige sachen beachtet weiss die pflanze schon wie sie es macht :D

Wünsch dir alles gute


LG Heiko
 
Alles klar, danke für den Tipp. Mal sehen ob sich dann bei den neuen Blättern wieder was bessert, denn wachsen tun sie ja. Wenns nur an zu viel Wasser lag müsste ich ja demnächst eine Besserung sehen.

Schönen Gruß
Robert
 
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