Blattläusezucht zerstört

chili bone

Dauerscharfesser
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habe an meiner Habanero Peach eine sehr weitgehende Zucht von grünen Blattläusen gehabt.
und Neem sowie andere Mittelchen haben bis jetzt so gut wie nicht gewirkt
(auch nicht direktes abduschen)

da die kleinen kurz davor standen flügge zu werden also abzufliegen und sich woanders abzusetzen, habe ich mal eine ganz andere Methode ausprobiert.

ich habe der Pflanze das komplette (bis auf 2 kleine Sicherheitsblätter) Blattwerk abgenommen. Am Hauptstamm habe ich ich ein stück alufolie befestigt, da sie sehr gerne wieder am stamm hochkrabbeln ! Desweiteren folgte ein abstreichen der stengel mit einer Gelbtafel um die letzen zu finden.

Gut eine Woche später kamen bei dem heißen wetter wieder neue Austriebe. Da hab ich natürlich sofort nach neuen nachwuchs geguckt und ein paar ließen sich noch finden worauf hin ich den kompletten neuen Trieb entfernte.


aktuell scheint es der Pflanze wieder richtig gut zu gehen.
Die Blätter sind wieder reichlich an der Pflanze und bis jetzt (toi toi toi) keine Blattläuse mehr zu sehen. Besser kann man es bestimmt sehen wenn einige Wochen vergehen und die neuen Blüten aufgehen.

vielleicht bringt die Pflanze ja noch etwas Saatgut. Ansonsten ist sie fürs nächste Jahr dann wieder top fit!

Hat jemand das schonmal gemacht und hat diesbezüglich Infos über den weiteren Befallsverlauf ?
 
Hallo Chili Bone,

bei einigen meiner Überwinterer hatte ich auch Blattlausbefall dieses Frühjahr.
Ich habe sie alle mit Neemöl behandelt und bei zwei Pflanzen, wo ich den
starken Befall zu spät entdeckt hatte, habe ich auch die Triebe stark zurückgeschnitten.
Eine Paraguay Hot hat es überlebt und wieder neu ausgetrieben.
Die andere Pflanze (ein Brazilian Starfish) hatte irgendwann die restlichen
Blätter abgeworfen und nicht wieder neu ausgetrieben. Sie ist dann
schließlich den Weg alles irdischen gegangen.
Die Paraguay Hot wurde trotz der Neembehandlung immer wieder von Läusen
heimgesucht. Ich habe dann irgendwann die Neemölkonzentration erhöht,
aber das hat dann auch den Blättern geschadet. Die Läuse waren dann zwar tot,
aber die Blätter kamen mit der Neemdusche nicht klar. Glücklicherweise ist die
Pflanze stark genug, um immer wieder neue Triebe zu bilden und es gab auch
schon eine erste Miniernte.

Also kann ein starker Rückschnitt im Frühsommer schon hilfreich sein, wenn
die Pflanze insgesamt gesund ist. Ich habe das aber nur gemacht, weil die
Blätter schon stark angegriffen waren und nicht mehr gesund aussahen.
Bei frühzeitiger Erkennung des Befalls reicht die Neemöl-Behandlung meiner
Meinung nach aus.

Bis dann

Frank
 
Das ist aber schon eine sehr radikale Methode um die Blattläuse zu bekämpfen! :w00t: Man kann da sicher alle Blätter entfernen, aber das wirft die Pflanze ja schon enorm zurück!

und Neem sowie andere Mittelchen haben bis jetzt so gut wie nicht gewirkt

Was waren denn die anderen Mittelchen? Es gibt da ja auch noch mehr als nur Neem, gegen Blattläuse! ;)
 
hm also ich habe ausprobiert:

  • Neem (Als beigabe zum Substrat und gebrüht / gefiltert als Sprühversion)
  • Spruzit
  • Abspritzen mit Pistole
  • absammeln mit Gelbtafeln
  • Abduschen
  • Lavendel stückchen
  • Knoblauch brühe zum sprühen (hat neben dem wunderbaren Duft aber wohl gar keine Effizienz)
(diese spezielle Seife hab ich nicht bekommen und Spiritus hab ich auch keinen herumliegen)

und das war alles recht aufwendig ...
da die Pflanze mir letztes Jahr auch nur 3 Chilis geliefert hat ist es wohl verschmerzbar wenn sie ein wenig hinten dran ist ... zumal die Blattläuse seit letzten Jahr (Mai) bestehen ... habe die sozusagen auch mit überwintert ;)

bin froh wenn die Pflanze jetzt wieder frei ist und ich den Standort auch für andere Pflanzen benutzen kann ... die hatte ich vorsichtshalber separiert und platz ist natürlich immer sehr rar.
 
so ich wollte mal ein kleines Feedback geben.

nach 2 Monaten und ein wenig Hilfe der Sonne und gutes Wasser ist die Pflanze so vital wie schon lange nicht mehr. Sie hat sehr ausgetrieben und auch mehrere Chilies hängen dran. Gezählt habe ich ca. 9-10 Stück (bisheriger Rekord!) und auch nicht zu klein (die größten größer als ein durchschnittlicher Daumen ...vorm gelenk) . Dabei habe ich die ersten drei noch fremd bestäubt (mit bolivien Rainbow Blütenstaub ... mal schaun was da raus kommt) und die anderen mit dem eigenen Blütenstaub... hab natürlich die fremd bestäubten mit einem Bändchen markiert.

hab auch einige Bilder gemacht letzte Woche und morgen folgen die nächsten ... werd die in das Fotoupdate nächsten Monat mit einbeziehen
 
chili bone schrieb:
(diese spezielle Seife hab ich nicht bekommen und Spiritus hab ich auch keinen herumliegen)

Die spezielle Seife heißt Kaliseife und ist unter flüssige "Schmierseife" in jedem Drogeriemarkt zu bekommen.
Spiritus braucht man eigentlich nicht.

Bei allen Mitteln ist übrigens regelmäßige Nachsorge wichtig, denn wenn nicht alle Viecher erwischt wurden, geht die Vermehrung munter weiter.
Außerdem ist die Pflanze oft geschwächt, was sie dann wieder anfällig für eine neue Invarsion macht.
 
die Habaneros standen ein Tag im Regen und vor dem verzehr wäscht man die beeren ja sowiso ab , also ich Leb noch :)
Gruß Ulli
 
Dann ist das Mittel in die Erde eingedrungen und auch von innen in die Beeren gelangt. Schließlich ist dieses Mittel nicht nur zum Spritzen sondern auch noch zum Gießen geeignet.

Ist natürlich jedem selbst überlassen welche Gifte er zu sich nimmt, ich würde aber jedem empfehlen es nicht auf Chilis zu sprühen deren Beeren er noch essen will.
 
Hast schon recht damit , hab es mir gerade mal richtig durchgelesen , das heißt für meine anderen Exoten Ok. aber nie wieder für Chilli & Co. , toi toi toi ist niemand davon krank geworden , danke für den Tipp , hast was gut bei mir !
Gruß Ulli
 
das axoris ist hier schonmal in verruf geraten! der wirkstoff thiamethoxam (auch als holzschutzmittel verwendet) wird zwar relativ schnell über nieren und leber wieder abgebaut, ein wiederholter verzehr kann aber folgen haben! vor allem, da es über lange zeit in der pflanze wirksam bleibt!
u.a. stört das zeug stoffwechselvorgänge der nieren und kann auch leberzellverändernd sowie fruchtbarkeitseinschränkend wirken. über die haut wird das zeug wohl nicht so schnell aufgenommen, aber zum essen ist es irgendwie einfach nicht gedacht...

ein bericht über das zeugs hier:
http://circa.europa.eu/Public/irc/env/bio_reports/library?l=/assessement_directive/thiamethoxam_22022008pdf/_EN_1.0_&a=d
 
ulli schrieb:
Hast schon recht damit , hab es mir gerade mal richtig durchgelesen , das heißt für meine anderen Exoten Ok. aber nie wieder für Chilli & Co. , toi toi toi ist niemand davon krank geworden , danke für den Tipp , hast was gut bei mir !
Gruß Ulli

Gerne. Dafür ist das Forum ja da. :)
 
aber zum essen ist es irgendwie einfach nicht gedacht...

Genau so sieht es aus! Präperate mit Thiamethoxam sind für die Chilis Bäh! ;) Da gibt es bessere und vor allem auch für Gemüsepaprika zugelassene Präperate.
Man müsste sicher eine lange Wartezeit einlegen, wenn man die Chlis essen möchte und:

die Habaneros standen ein Tag im Regen und vor dem verzehr wäscht man die beeren ja sowiso ab , also ich Leb noch

als systemisches Mittel dringt es über die Blätter und sicher auch Früchte ein und verteilt sich in der Pflanze. Heiß also da bringt abwaschen wenig! ;)
Also nächstes Mal lieber hier fragen, bevor sich noch einer selbst vergiftet. Davon muss man ja nicht immer gleich sterben! :) Für deine Exoten (zierpflanzen) kannst du das Mittel natürlich wunderbar verwenden.
 
Ich verwende schon seit einigen Jahren recht erfolgreich Neudosan® Blattlausfrei.
Ein Mittel, das durchaus im Innenbreich eingesetzt werden kann und, lt. Hersteller-Angaben, gesundheitlich unbedenklich ist. Es ist allerdings nicht unbedingt mit einer einmaligen Behandlung getan, aber bei vorgeschriebener Anwendung sehr wirksam. :)
 
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