Braune Flecken, Blätter vertrocknen, weißer Belag - was ist das??

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Gast
Hallo an alle :)

Mein Freund hat im letztes Jahr im August seine ersten Chili-Samen gepflanzt. Sorte Carolina Reaper, soll anscheinend die derzeit schärfste Chili sein. :blink: :D
Unglücklicherweise sehen seine Pflanzen seit ca. 2 Monaten nicht wirklich gut aus und ich hoffe, ihr könnt dabei weiterhelfen.
Leider kenne ich mich mit Pflanzen absolut nicht aus und habe auch keine Zeit, das Forum nach einem ähnlichen Problem zu durchsuchen (v.a. sieht für mich eh vieles gleich aus :D), also sorry vorneweg, falls die Beschreibung schon öfter aufgetaucht ist.
Er kümmert sich relativ wenig um seine Chilis und denkt sich "das wird schon wieder", aber da er sich sehr auf die Früchte gefreut hat, übernehm die Sache jetzt ich..

Was ich über die Pflanzen sagen kann:
- insgesamt 6 Stück, alle weisen das Problem unterschiedlich ausgeprägt aus
- stehen paarweise an 3 verschiedenen Standorten
- viel Tageslicht, da sehr offen geschnittene Dachgeschosswohnung
- Sonnenlicht (teilweise direktes nachdem sie schon etwas gewachsen) hat ihnen absolut nicht geschadet, Problem hat in der kälteren Jahreszeit angefangen
- aufgrund des offenen Schnittes kühlt die Wohnung relativ schnell aus, wenn nicht regelmäßig nachgeheizt wird (Holzofen); wird geheizt, wird es schon ordentlich warm.. eine konstante Temperatur ist somit in der kalten Jahreszeit leider nicht möglich
- Problem betrifft keine jungen Blätter/Triebe, sondern nur die älteren
- die Pflanzen könnten meiner Meinung eine etwas sattere/grünere Farbe haben, da sie doch etwas hell, teilweise leicht gelbstichig wirken
- die Chilis, die aktuell an einem geringfügig lichtgeschützteren/dunkleren Ort stehen, wachsen zwar nicht so schnell in die Höhe, sehen etwas vitaler aus: kräftigere, dichtere und standhaftere Blätter mit etwas satterem und dunklerem grün
- eingepflanzt wurden die Samen in Tomatenerde, da das empfohlen wurde
- leider war die Erde voll mit Eiern, weshalb wahnsinnig viele kleine Fliegen schlüpften
- um die Eier abzutöten, wurden im Oktober die Pflanzen mit in Wasser gelösten Bakterien (Nematoden?) gegossen; hat gut funktioniert
- gedüngt werden sie mit Neudorff BioTrissol Tomatendünger (organischer NPK-Dünger 3-5-1; 3% Stickstoff, 1%Phosphat, 5% Kaliumoxid; 45% organische Substanz, 0,8% Schwefel, 1,5% Natrium), wobei ich glaube, dass sie nur anfangs immer wieder mal gedüngt wurden, aber seit längerer Zeit nicht mehr
- eine Chili hat er leider fast ertränkt, woraufhin sie alle Blätter verloren hat
- mittlerweile gieße eigtl. nur ich sie wenn ich ihn besuche - und da lassen sie dann meistens schon die Blätter etwas hängen
- bei manchen Pflanzen findet sich auch unterschiedlich ausgeprägte weiße Flecken auf der Erde

Die eigentliche Problembeschreibung lasse ich jetzt mal, da man es auf den Bildern denke ich ganz gut erkennen kann. Ich hab die Fotos in meiner Dropbox hochgeladen, hier der Link dazu: (sollten die Bilder nicht gleich erscheinen, einfach die Seite aktualisieren, dann müsste es funktionieren ;))

https://www.dropbox.com/sh/7enk075eqkavrcd/AABk7nL6yacraixDczdBArPma?dl=0

Ob die hellen Punkte auf der Blattoberseite Staub oder etwas anderes ist, kann ich leider nicht sagen. Aber da auf der Unterseite besonders entlang der Adern auch ein beiger Belag zu finden, gehe ich mal von etwas anderem aus..
Bisher sind zwei Blätter abgefallen, nachdem sie nach den Flecken vertrocknet sind und auf Höhe der erkrankten Blätter finde ich sieht auch der Stängel etwas seltsam aus. Ob das normal ist - keine Ahnung :huh:

Ich freue mich auf eure Hilfe und schon mal ein dickes Danke im Voraus! :)
 
Ich glaube, dass das nicht ein Problem ist. Sondern mehrere in Kombination:

Also die hellen Blätter bzw. generell recht helle Farbe der Chilis, sehen mir am ehesten nach einem Stickstoff Mangel aus.
Das würde auch erklären, warum die Pflanze die weniger gewachsen sind noch saftiger grün sind. Fürs Wachstum wird viel Stickstoff benötigt.
Es kann aber auch sein, dass die Pflanze die unteren, nicht benötigten Blätter einfach abstößt, aus natürlichen Gründen.
Das kommt auch schon mal vor.

Die braunen Flecken, könnten ein Magnesium Mangel sein.

Prinzipiell scheint das Problem ein Nährstoffmangel zu sein. Was auch realistisch sein könnte, weil sie ja, wie du geschrieben hast, schon länger nicht mehr gedüngt wurden. Nährstoffmangel muss aber nicht immer heißen, dass zu wenig Nährstoffe in der Erde sind.

Wurden sie evtl. schon öfter zu viel gegossen bzw. standen zu lange nass?
Wie groß sind denn die Töpfe in denen sie stehen und wie lange stehen sie da schon drinnen?
Mit welchem Wasser werden die gegossen? Leitungswasser? Sieh mal beim den Wasserwerken online nach wie hart das wasser ist (°dh=deutscher härtegrad)

Ich würde sagen, beim nächsten mal gießen wieder mit dünger. 5ml/L BioTrissol für den Anfang. Und immer mit bedacht gießen.
Und in größere Töpfe mit frischer, guter Erde umtopfen, würde ihnen auch bestimmt nicht schaden!!
 
NeoHippy schrieb:
Es kann aber auch sein, dass die Pflanze die unteren, nicht benötigten Blätter einfach abstößt, aus natürlichen Gründen.

Das könnte auch deine Theorie von Nährstoffmangel unterstützen. Die Pflanze lagert Nährstoffe aus den Blättern um und wirft dann die Blätter ab.
 
Da hast du recht, das würde Sinn ergeben.

Es könnte allerdings auch sein, dass diese Blätter zu wenig Licht bekommen oder dort gerade ein neuer Seitentrieb entsteht, der das Blatt unnötig macht.

Dann werfen sie die Blätter manchmal trotz genügend Nährstoffen ab.
 
Das sieht auch mir nach Nährstoffmangel aus.
Regelmäßig düngen, dann sollten die Pflanzen sich insgesamt erholen. Die untersten Blätter kannst du auch abmachen. Gerade die stark geschädigten werden sich eh nicht mehr erholen.

Wie groß ist eigentlich der Topf?
 
@chococino,
Warum übernimmst Du nicht die Pflanzen von ihm,
Du dürftest ja einen grünen Gedanken in deinem Hirn
gespeichert haben, entfalten wird er sich der grüne
Daumen von alleine, wenn Du öfters hier reinschaust.
 
Vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten! :)

Also, zu wenig Licht kann nicht der Fall sein, da die Wohnung wirklich lichtdurchflutet ist :D

Gegossen werden sie meistens mit Leitungswasser, allerdings haben wir hier hartes Wasser (Stufe 3: 15,01°dH). Hin und wieder nehm ich auch ne Falsche Volvic (hab aber ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das gut ist^^), da ich mir gedacht habe, dass hartes Wasser für junge Pflanzen nicht gut sein kann.. Allerdings werd ich dann immer geschimpft :D
Es kann gut sein, dass sie hin und wieder zu viel Wasser abbekommen haben, da er manchmal nicht mitgedacht hat und kurz nachdem ich sie gegossen habe dann doch noch selber gegossen hat. Teilweise dauert es auch recht lang, bis das Wasser einsickert. Ob das an der trockenen Erde oder an was anderem liegt weiß ich nicht. Wie gesagt, mit Pflanzen hab ich mich bisher nicht wirklich auseinandergesetzt bzw. die meinen sind alle pflegeleicht :D
Der Dünger, den er hat, würde der von den Nährstoffmengen her passen, wenn damit gegossen wird? Und wie oft sollte man dann mit Dünger gießen, wenn sie sich wieder erholt haben?

Umgetopft wurden sie glaub ich ca. Ende September und ich glaube, es ist immer noch Tomatenerde. Ich kann mich noch daran erinnern, dass er sie relativ locker eingepflanzt hat und die Erde nicht festgedrückt hat, da auch das wohl irgendwo anscheinend beschrieben war. Mit der Zeit hat sich die Erde natürlich etwas abgesetzt.
Die Samen wurden damals übrigens doch nicht in einen kleinen Topf eingesetzt, sondern in so kleine gepresste Teile, auf die man den Samen legt, mit Wasser übergießt und die dann aufgequollen sind. Da der "Stoff" außenrum organisch sein soll und die Wurzeln durchwachsen können sollen, hat er sie mit diesen Teilen dann in einen Topf gepflanzt. Wäre es besser, das irgendwie zu entfernen? Zersetzt hat es sich auf jeden Fall noch nicht.
Die Chilis sind jetzt ca. 40cm groß, die Töpfe 15cm hoch mit einem Durchmesser von ebenfalls 15cm. Er möchte sie demnächst in größere Töpfe setzen. Welche Erde wäre für Chilis denn eigtl. am besten?

Ich habe gerade eben bei einer Pflanze auf der Erde winzig kleine weiße längliche Viecher krabbeln sehen o.O
Doch auch noch was anderes außer Nährstoffmangel?
Wie gesagt finde ich auch den gräulich-beigen Belag an den Blattunterseite sehr seltsam und nicht wirklich appetitlich..

Und @Misterm59: komplett selber möchte ich sie ehrlich gesagt nicht unbedingt übernehmen, die sollen ja doch sehr groß werden können und v.a. sehen die Früchte wirklich wie Ausgeburten der Hölle aus :D Ich bin da eher der Typ für schöne Zierpflanzen :)
Er soll sich dann schon möglichst wieder selber um seine Schützlinge kümmern, wenns wieder bergauf geht :)
 
Das Wasser ist normal kein Problem. 15°dH ist jetzt noch nicht ultra hart.

Das Netz zersetzt sich leider nicht, auch wenn die Hersteller das immer wieder behaupten. Und so stark, dass sie durchkommen, sind die zarten Chili-Wurzeln nicht. ;) Also, wenn möglich, ab mit dem Netz. Bei der Gelegenheit kannst du den Ballen etwas auflockern und dann in größere Töpfe setzen. Als Erde kannst du normale Blumen- oder Tomatenerde nehmen, muss nix spezielles sein.

Dann nach 2 Wochen kannst du mit dem o.g. Dünger düngen. Der ist jetzt nicht all zu stark, die Pflanzen sind schon recht groß, da kannst du ruhig die angegebene Dosierung nehmen.

Winzig kleine weiße Viecher ist etwas ungenau. Kannst du ein Bild machen?

chococino schrieb:
Ich bin da eher der Typ für schöne Zierpflanzen :)

:nono1: Oh, das darfst du hier aber nicht allzu laut sagen. ;) Chilis haben einen Vorteil: Sie sehen hübsch aus und man kann sie essen. :P :laugh:
 
Okay, dann werd ich am Wochenende mal mit ihm zusammen die Pflanzen umtopfen :)

Ein Bild von den Tierchen auf der Erde zu machen ist recht schwer, ich hab grad nur mein Smartphone zur Verfügung und außer weißen kleinen Strichen kann man kaum was erkennen.
Ca. 1-1,5mm lang, dünn, weiß mit vielen kleinen Beinchen und 2 Fühlern vorn dran.
Als ich da ganz genau hingesehen habe, hab ich noch anderes wirklich winziges Krabbelgetier gesehen, allerdings nicht viele. Die sind grad mal 1/4 so groß wie diese weißen Tierchen, rund, bräunlich, könnten aussehen wie Läuse. Leider schwer zu sagen, da die kaum zu sehen sind^^

Sorry :) Ich will hier niemandem zu nahe treten, aber ich werd von der Chili nicht viel haben.. 2 Mio. Scoville, wer kann das denn essen :blink: Bis vor kurzem war bei ordentlich Pfeffer meine Schmerzgrenze schon fast erreicht :D Normale Chilis sehen auch hübsch aus, aber das Foto, das er mir gezeigt hat, wie die Früchte mal aussehen sollen.. Als ob sie lauter Pusteln und nen Stachel hätten :devil::D
 
Hihi, die Carolina Reaper essen auch hier die wenigsten. ;) Mir ist die auch zu scharf. :)

Zu den Tierchen: Spontan fällt mir nix ein, was das sein könnte. Im Zweifel tauscht ihr einfach die Erde mehr oder weniger komplett, dann sind die Viecher auch weg.
 
Laut Google-Bilder könnten die Springschwänze tatsächlich treffend sein. Muss man die loswerden oder sind solche Tierchen normal? Und wenn ja, wie? Ich hab vorher irgendwo mal gelesen, dass die auch die Wurzeln anknabbern können - reicht dann Erde tauschen? Besonders schön find ich die Vorstellung jedenfalls nicht, die u.a. in der Nähe der Coach krabbeln zu wissen :)
Und wenn wir die kaputten Blätter entfernen, wachsen die irgendwann wieder nach oder bleibt die Chili ihr Leben lang im unteren Teil blätterlos? Bei der, die er fast ertränkt hat wachsen bisher auch nur oben neue Blätter und Triebe nach, sieht halt schon komisch aus^^
Danke für die Infos bisher und sorry, wie´s auch schon so schön unter meinem Namen steht - absoluter Grünschnabel, in jeglicher Pflanzenhinsicht :D
 
Der Dünger den du hast, ist gut. Den verwende ich auch :)

Die Erde tauschen hilft mal bestimmt gegen die Tiere. Ob sie zu 100% weggehen ist schwer zu sagen.
Kommt stark darauf an, was das wirklich ist. Schau auf jeden Fall dass du beim Umtopfen so viel von der alten erde vom Wurzelballen runter bekommst wie möglich. (ohne die wurzeln zu beschädigen)

Also wenn die Blätter weiter unten am Stamm sind, wachsen da normal keine neuen Blätter. Aber wenn genügend Licht in kommt und die Pflanze bock hat, wächst dort ein ganz neuer Seitentrieb, der dann selbst wieder viele Blätter hat :)

Auch wenn unten nichts nachwächst, sieht das nicht komisch aus. Wenn die Pflanzen mal ausgewachsen sind und sich schon oft gespalten haben und neue Seitentriebe gebildet haben, ist auf dem Hauptstamm meistens eh kein Blatt mehr. Bzw. zupfe ich sie dort sogar runter. Da kommt sowieso kaum Licht hin. Viel Photosynthese kann das Blatt dann ohnehin nicht machen :) Oft fallen die dann mit der Zeit auch einfach ab .
 
Alles klar :) Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
Ich hatte schon die Befürchtung, dass ein Pilz oder Schädlinge die Ursache sein könnten und sich die Sache etwas komplizierter gestalten könnte^^
Aber so denk ich krieg ich das als Laie noch hin ;) :)
 
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