Cayenne: Blätter werden gelb und fallen ab

MMPchili

Chiligrünschnabel
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Liebe Chili-Freunde

Von meiner Freundin habe ich Cayenne Samen geschenkt bekommen, welche ich im Frühling ausgesät habe. Die sind super gekommen, standen den ganzen Sommer über an einem hellen, relativ windstillen Platz in meinem Garten und wurden ungefähr 30 cm hoch. Da die Temperaturen nun zunehmend in die kritische Grenze fallen, habe ich mich informiert, wie ich die Pflanzen überwintern kann. Da ich leider keinen verfügbaren Platz an einer hellen Fensterfront habe, baute ich mir (gemäss Recherchen aus dem Internet und in Fachbüchern) ein kleines Gewächshaus, in denen ich die natürlichen Bedingungen möglichst genau nachbilden kann.

So habe ich die Pflanzen vor ungefähr drei Tagen umgepflanzt. Seither bekommen sie zunehmen gelbe Blätter, welche in kürzester Zeit abfallen (innerhalb von wenigen Stunden).
Deshalb habe ich im Internet nach möglichen Ursachen gesucht. Leider kann dieses Anzeichen alles mögliche bedeuten. Da ich nach dem Umpflanzen ordentlich gegossen habe, vermutete ich, dass sie womöglich zu viel Wasser hätten. Deshalb habe ich sie (am gleichen Tag, an dem ich sie schon umgepflanzt hatte) noch einmal herausgenommen und das Kabäuschen mit neuer, trockenerer Erde versehen und seither nicht mehr gegossen.
Am nächsten Tag setzte sich das Szenario aber fort.

Da die gelben Blätter angeblich auch ein Zeichen von zu wenig Nährstoffen sein kann, kaufte ich mir einen Flüssigdünger für Tomaten, etc. Von diesem habe ich dann eine Ladung (ohne Wasser) möglichst gleichmässig über die Erde verteilt. Die Erde ist nun zwei Tage später eher feucht, aber nicht patschnass.

Nach nun fast zwei Tagen bessert sich irgendwie nichts. Die (noch) grünen Blätter scheinen sich nun irgendwie zusammenzuziehen und hängen. Es gibt keine grossen Blätter mehr, die sind fast alle abgefallen. Hilfe!

Zum Gewächshaus: Ich wollte keine Töpfe, sondern eine grosse Fläche, auf denen sich die Pflanzen selbstständig ausbreiten können, wie sie wollen. Das macht ja eigentlich keinen grossen Unterschied. Die Fläche ist ungefähr 30x70cm, auf der nun drei Pflanzen stehen. Die Höhe der Erde (normale Blumenerde) ist ungefähr 40cm. Darunter kommt nach einem Wurzelfliess eine ca. 10 cm dicke Schicht aus Blähton, in der ich ein Heizkabel verlegt habe. Zuunterst dann die Löcher, welche das Wasser durch einen Schlauch in einen Behälter leiten.
Auf der (ungefähren) Höhe der Blüten ist die Temperatur stetig auf 24-26C°, in der Nacht ein bisschen weniger. Das Heizkabel heizt regelmässig alle Dreiviertelstunden für eine Viertelstunde. Die Erde wird am untersten Punkt schätzungsweise 40-50°C warm, aber das ist immernoch etwa 10-20 cm entfernt von den Wurzeln. Die Luft wird regelmässig (die ganze Zeit, aber dafür wenig, damit es Zeit hat, sich aufzuwärmen) durch einen Ventilator ausgewechselt und durch "frische" Luft aus dem Zimmer ersetzt. Die Luftfeuchtigkeit war nach dem Giessen am ersten Tag bei 80% bei ungefähr 26°C. Jetzt sind es noch ungefähr 55% bei 24°C. Das Ganze steht in meinem (durch Bodenheizung beheizten) Hobbyraum, in den grundsätzlich kein bis wenig Licht fällt. Die Beleuchtung der Pflanzen besteht aus zwei je 9 Watt starken Power-LED Leisten der farben blau und rot. Und das ist definitiv nicht zu wenig Licht, obwohl ein wenig mehr nicht schaden könnte. Grundsätzlich würde ich sagen; wäre es zu wenig, würde die Pflanze nicht auf diese Art reagieren. Lassen wir die Diskussion über das Licht also mal aussen vor.

Interessant zu wissen ist vielleicht noch; es sind im Moment ziemlich viele Blüten, ungefähr 20. Und ich habe das Gefühl, es sind in diesen drei, vier Tagen tatsächlich neue Schoten gewachsen. Könnte es sein, dass diese so viel Energie brauchen, dass die Blätter gelb werden und abfallen? Andererseits hat es aber auch Blüten, die aussehen, als wenn sie vertrocknet wären - was aber sehr unlogisch wäre. Aber so weit ich weiss, ist das auch im Freien manchmal passiert. Ich habe die Pflanzen nicht zurechntgeschnitten. Ich möchte nicht eine grossartige Zucht aufmachen, sondern den Pflanzen in erster Linie die Freiheit lassen, sich so zu entwickeln, wie sie das auch in der freien Natur würden.

Vielleicht weiss jemand von euch, wo das Poblem ist, bevor es zu spät ist. Eventuell immer noch zu viel Wasser in der Erde? Ist es vielleicht vom "Schock" (immerhin haben die Pflanzen in den letzten Tagen im Freien kaum einmal eine Temperatur von 25°C geniessen können)? Brauche ich einfach mehr Geduld? Oder habe ich etwas anderes übersehen?

Ich habe noch ein paar Fotos gemacht. Leider lässt das Forum hier nur max. 100KB grosse Bilder zu, und so kann man nicht viel erkennen. Deshalb habe ich sie auf meinen Webspace hochgeladen.

Gewächshaus und Pflanzen vor drei Tagen:
vor_3_Tagen.JPG


Pflanzen (aktuell):
aktuell_Pflanzen_1.JPG

aktuell_Pflanzen_2.JPG

aktuell_Pflanzen_3.JPG

aktuell_Pflanzen_4.JPG


Erde (aktuell):
aktuell_Erde.JPG


Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Wenn ich ganz ehrlich sein darf, würde ich da nicht viel Energie reinstecken.

Die Pflanzen sehen echt sehr mitgenommen aus.

Man kann es zwar nicht wirklich erkennen, aber ich vermute das da Milben und Thripse sich ausbreiten.

Gerade Cayenne Pflanzen sind sehr schnell neu aufgezogen und du ersparst dir sehr viel Streß.

Gruß Christian
 
Standen die vorher in der Wildnis des Gartens? Dh waren sie richtig im Garten gepflanzt und wurden dann ausgegraben oder waren die schon immer in Töpfen? Wenn Du sie ausgegaben hast sind das Wurzelschäden! Außendem kommt dieser Temeraturschock sich nicht gut an.Zuerst tagüber einigermaßen und nachts kühl.Jetzt nurnoch warm. Ich glaube nicht das die sich regenerieren! Gruß Hans
 
Christian und Hans: Vielen Dank für eure Antworten.

Ja, ich habe mir auch überlegt, einfach neu auszusähen. Aber ich dachte, das legt sich vielleicht wieder. Ich habe die Blätter mit einer Lupe angeschaut, konnte aber keinerlei Anzeichen für irgendwelche Viecher sehen.

Sie standen zuvor in einem etwas kleineren Topf auf einem Kiesplatz. Die Wurzeln waren sehr kompakt und ich denke nicht, dass ich da etwas beschädigt habe. Allerdings nehme ich auch an, dass es an der Umstellung liegt.
 
Chilihuahua schrieb:

MAXIMAL 50°C. Das wäre etwa, wenn das Heizkabel eine halbe Stunde ohne Lüftung läuft. So wie es jetzt ist, wird es wohl nicht wirklich wärmer als 30-35°C. Ausserdem sind die Wurzeln der Pflanze - wie schon beschrieben - davon etwa 10-20cm entfernt. Mir ist von verschiedenen Seiten empfohlen worden, das Heizkabel unter der Erde zu verlegen, anstatt einer Heizung, welche die Luft erwärmt. Was wäre denn so etwa die Idealtemperatur für die Erde?
Eventuell würde es sich dann doch lohnen, die Heizung noch weiter runterzuschrauben und dafür aber die Luft irgendwie noch zu wärmen.
 
also meine Buben und Mädels haben im Schnitt zwischen 25 - 30° in der Erde, aber auch nur dann wenn die Sonne draufheizt...( Indoor, süd Dachflächenfenster - antrazitfarbene Töpfe ) - bei den braunen Töpfen 2 - 4° weniger.

35° erscheint mir in der Erde doch etwas zuviel..... Wie oft giesst du denn bei solchen Temperaturen ?
 
Chilihuahua schrieb:
also meine Buben und Mädels haben im Schnitt zwischen 25 - 30° in der Erde, aber auch nur dann wenn die Sonne draufheizt...( Indoor, süd Dachflächenfenster - antrazitfarbene Töpfe ) - bei den braunen Töpfen 2 - 4° weniger.

35° erscheint mir in der Erde doch etwas zuviel..... Wie oft giesst du denn bei solchen Temperaturen ?

Ich habe bisher noch gar nichts gegossen. Die Erde ist nach zwei Tagen immernoch feucht.

P.S. Die Angaben habe ich von Hand abgeschätzt. Ich habe leider noch keine Messinstrumente (für den Boden).
 
hmmmmm,

Mayachili wird sich mit ziemlicher Sicherheit bald melden - aber ICH würde die Pflanze jetzt an einen hellen, nicht zu warmen Ort setzen und düngen...falls du schon länger nicht gedüngt hast....
 
Chilihuahua schrieb:
hmmmmm,

Mayachili wird sich mit ziemlicher Sicherheit bald melden - aber ICH würde die Pflanze jetzt an einen hellen, nicht zu warmen Ort setzen und düngen...falls du schon länger nicht gedüngt hast....

Vielen Dank. Ich habe die Chili gestern das erste Mal gedüngt.
 
Das Heizkabel in den Wurzeln ist Blödsinn. Du kochst denen die Wurzeln und wunderst Dich dass sie kümmern? Was passiert wenn Du Gemüse bei 50° C mit Wasser in einen Topf packst? Eben. Genau das passiert gerade mit den Wurzeln.

Dann flutest Du sie auch noch, was keine Chiliwurzel wirklich mag.

Und schließlich schüttest du - warum auch immer - Flüssigdünger pur auf die Erde. Damit die bereits leidenden Wurzeln auch noch richtig von den Düngesalzen verbrannt werden.

Da braucht es keine Schädlinge mehr, damit die Pflanzen so aussehen, das ist schlichtweg eine Anhäufung von Pflegefehlern. Das hat nix mit Schock zu tun oder mit Kraft für die Fruchtbildung. Den Pflanzen gehen die Wurzeln kaputt, sie können weder Flüssigkeit noch Nährstoffe aufnehmen, wenn die Wurzeln leiden, folglich vertrocknet oben alles und wird abgeworfen.

Wenn Du in einer Growbox überwintern willst, pack die Pflanzen in ordentliche Töpfe (weniger Probleme mit dem Wasserablauf), gieß sie nicht zu viel, benutz den Dünger so wie es auf der Packung steht, nämlich in Wasser aufgelöst und häng die Lampen dichter darüber.

In einem Hobbyraum mit Bodenheizung sollte es doch wohl kein Problem sein eine Lufttemperatur um die 25° in der Box zu erreichen und mehr ist auch nicht nötig.

In der freien Wildbahn ist üblicherweise die höchste Temperatur in der Luft und nicht im Boden. ;)
 
Sehe ich genauso. Flüssigdünger verwendet man immer mit einer bestimmten Menge Wasser verdünnt!
Auf deine Art hast du die Pflanzen überdüngt und wahrscheinlich die Wurzeln geschädigt.

Heizkabel in der Erde sind gefährlich. Wahrscheinlich überhitzt du auch noch die Wurzeln.

Grabe die Pflanzen besser wieder aus und wasche die Erde von den Wurzeln. Wenn noch genügend halbwegs gesunde Wurzeln dran sind, setze sie in große Töpfe mit frischer Erde, gieße sie vorsichtig an und hänge die Lampen dichter drüber. Wenn sie sich nochmal erholen, hast du Glück gehabt.
 
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