Chili wird gelb/rot, reift aber nicht nach?

HotJot

Chiligrünschnabel
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Liebe Leute,

kann mir das wer erklären?

Chilis sind im Gegensatz zu Tomaten und Bananen nicht-nachreifend, aber wenn ich sie etwas an einem warmen Platz liegen lasse, ändern sie doch nach einiger Zeit ihre Farbe (wenn sie zwar grün, aber "dennoch reif genug" waren).

Danke!

<HotJot>

PS: 2. Posting und 2. Frage! ;-)
 
Hallo HotJot,

Chilis reifen schon nach; meiner Erfahrung nach am Besten, wenn Du sie am Ast in eine Vase mit Wasser stellst. Wenn sie kurz vor dem Abreifen geerntet wurden, kann man sie auch einfach so auslegen.

Gruß, pica
 
PicaPica schrieb:
Hallo HotJot,

Chilis reifen schon nach; meiner Erfahrung nach am Besten, wenn Du sie am Ast in eine Vase mit Wasser stellst. Wenn sie kurz vor dem Abreifen geerntet wurden, kann man sie auch einfach so auslegen.

Gruß, pica

Danke PicaPica,

u.a. "wissenschaft.de" sagt da was anderes: http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/925405/ [Wissenswert: Warum reifen Tomaten und Bananen nach, Paprika aber nicht?]

Ist der Farbwechsel möglicherweise kein Indiz fürs Reifen???

<HotJot>
 
Hallo nochmal,

Also wie schon gesagt, sie müssen kurz vor dem Abreifen sein, wenn man sie einfach so auslegt.
Aus eigener Erfahrung kann ich da schon sagen, daß sie noch nachreifen.

Allerdings bringt es nichts (wie bei vielen anderen Früchten) einen reifen Apfel, eine Banane o.Ä. danebenzulegen, Begründung dazu in dem von dir geposteten Link.

Hoffe, ich konnte für Verwirrung sorgen,

Gruß, pica
 
Wie Pica Pica schon angemerkt hat ... und was in diesem schlecht geschriebenen Artikel leider nur halb erklärt wird ... bei dem speziellen Phänomen des Nachreifens, das da geschildert wird, geht es um den Nachreifeprozess, der durch Ethylen angestoßen wird. Diese Form des Nachreifens funktioniert bei Capsicum nicht.

Es gibt in der Natur aber noch andere Prozesse, die zum Nachreifen von Früchten führen können, aber da kennt man die genauen "Schlüssel" noch nicht und kann sie deshalb nicht nachmachen oder künstlich einleiten. Soll heißen, man kann Capsicum grün ernten und sie werden noch rot/gelb, aber momentan kann Dir niemand sagen, warum. ;)
 
Mayachili schrieb:
Wie Pica Pica schon angemerkt hat ... und was in diesem schlecht geschriebenen Artikel leider nur halb erklärt wird ... bei dem speziellen Phänomen des Nachreifens, das da geschildert wird, geht es um den Nachreifeprozess, der durch Ethylen angestoßen wird. Diese Form des Nachreifens funktioniert bei Capsicum nicht.

Es gibt in der Natur aber noch andere Prozesse, die zum Nachreifen von Früchten führen können, aber da kennt man die genauen "Schlüssel" noch nicht und kann sie deshalb nicht nachmachen oder künstlich einleiten. Soll heißen, man kann Capsicum grün ernten und sie werden noch rot/gelb, aber momentan kann Dir niemand sagen, warum. ;)

Wow! Danke!

So einfach, kurz und logisch argumentiert steht das nirgendwo!

<HotJot>
 
Die letzen Wochen ist mir aufgefallen das zu früh geerntete Früchte die wirklich noch grün waren ausm Garten als ich sie drinnen auf den Tisch legte ziemlich schnell reiften, vllt weil hier 25-30 Grad in der Bude sind? ... ich meine das ist ja schon ein großer Unterschied zu 10 Grad draußen... vllt ist ja erhöhte Temperatur ein Teil-Schlüssel für den Nachreifeprozess der in den Chilis vorgeht, wenn sie zu früh abgeerntet wurden...
 
Habe in dieser Frage auch viel recherchiert / gelesen und alles, was da fachlich bisher geschrieben wurde, deckt sich damit.

Die Chili-Reife kann nicht - wie bei Paradeisern / Tomaten - durch Ethylen (z. B. Äpfel ...) ausgelöst oder unterstützt werden (hab's auch selber ausprobiert).

Was aber geht (eigene Erfahrungen):

Sind die Chilis ohnehin in Töpfen kultiviert, einfach ins Haus stellen, sie reifen weiter, selbst wenn dann mal die Pflanze (aufgrund ungünstiger Bedingungen - Chilis könnte man an sich mehrjährig haben) verstirbt.

Sind sie im Garten ausgepflanzt, "schonend ausgraben" und ab in einen Topf (siehe oben)

Geht das aus Platzgrunden nicht, ausgraben, Erde abschütteln und Pflanze verkehrt aufgehängt nachreifen lassen - Erfolg etwa 50 %, je nachdem wie sehr Reifeprozess bereits ausgelöst oder so noch werden kann.

Aber auch das "mit der Vase" funktioniert - habe beim Umsetzen für Überwinterung einer Rocoto einen großen Ast mit vielen grünen Früchten abgebrochen - den Ast ins Wasser gestellt haben gut 3/4 der Früchte nachgereift, obwohl noch keine Anzeichen vorher dafür waren.
 
Na klar reifen Chilis ganz normal daheim nach.
Darauf achten, bei der Ernte so viel wie möglich vom Stiel dran zu lassen, da sich die Frucht aus diesem Stiel noch die nötige Nahrung holt.
Kommt aber auch drauf an, wie weit die Frucht sich vorher schon ausgebildet hat, den ne noch nicht vollständig ausgewachsene Frucht kann da durchaus grün bleiben.
Meist geht es aber um all die Chilis, denen zur Reife nur noch so 1-2 Wochen fehlen.
Das mit den Äpfeln und den Ethylen-Gasen funktioniert auch bei Chilis, wer da schreibt, das dem nicht so sein, der hat es wahrscheinlich noch net wirklich ausprobiert.
Es bedarf aber auch net unbedingt der Äpfel, die Chilis reifen genau wie Tomaten, auch daheim nach.
Kann das jetzt net wissenschaftlich belegen, sondern spreche halt nur aus jahrelang gemachten Erfahrungen. ;)
Mfg, Jens. :)
 
Lieber Jens, ...

hero schrieb:
Na klar reifen Chilis ganz normal daheim nach. ...

Das mit den Äpfeln und den Ethylen-Gasen funktioniert auch bei Chilis, wer da schreibt, das dem nicht so sein, der hat es wahrscheinlich noch net wirklich ausprobiert.

... leider möchte ich Dir da eher widersprechen, aus eigener Erfahrung (Capsicum - damals noch süsse Sorten - und Tomaten in den gleichen abgeschlossenen Raum [ca. 1 x 1 x 1 Meter) gegegeben samt Äpfel (Ethylen) ---> Erfolgsquote Tomaten ca. 80 %, Capsicum ca. 10 %).

Aber es gibt auch wissenschaftliche Befunde, z. B. ...

Ethylen ohne Effekt – warum Paprika keine Nachreife zeigen (Max-Planck-Gesellschaft)
Wissenswert: Warum reifen Tomaten und Bananen nach, Paprika aber nicht? (bezieht sich aber auf den ersten Link)

Habe auch eine Diplomarbeit gefunden, die das Gegenteil von erwünschter Nachreife untersucht und Luftfeuchtigkeit und Temperatur für möglichst lange Haltbarkeit reifer Früchte ermittelt hat - es funktioniert selbst erprobt weitgehend (kann aber die Laborbedingungen dort nicht nachmachen).

Zum Nachreifen: (a) Töpfe nach indoor, egal wo - ist's zu dunkel (oder passt sonst was nicht), stirbt die Pflanze irgendwann mal [ansonsten überwintert sie ohnehin], aber Nachreife funktioniert noch recht gut, (b) Freiland-Pflanzen ausgraben und in Topf geben, dann so wie bei (a), geht das alles nicht (aus Freiland oder Balkon), ganze Pflanze ausgraben, abspülen (Erde) und verkehrt (keine Ahnung, ob das wichtig, bietet sich aber an) wo Platz ist aufhängen - da reift deutlich mehr nach als bei bloßer Ernte der Früchte (und Nachreife-Versuch) - möglicherweise hat die Pflanze da noch etwas Kraft, den "Reife-Auslöser" (siehe Link) zu geben.

Für mich decken sich jedenfalls eigene Erfahrungen mit den wissenschaftlichen Befunden (aber kann ja auch alles ganz anders sein, und die "Praktiker" wissen es besser - bin selber wissenschaftlich tätig in ganz anderem Fachbereich und schliesse es niemals aus, dass es auch andere Erfahrungen gibt als "die Wissenschaft" es zu wissen glaubt - insofern möchte ich da nichts ausschliessen, auch wenn es dzt. wissenschaftlichen Befunden widerspricht).

LG, Marco
 
Hallo,

überall wird nur der unausgegorene Bericht vom Max-Planck-Institut zitiert.
Die Forschungsergebnisse der UoC Davis beachtet niemand.
Die Davis-Universität hat nämlich nicht nur eine Habanero-Sorte untersucht, wie es das MPI gemacht hat, sondern verschiedene Sorten mit Ethylen behandelt. Und dabei stellte sich heraus, dass es Chili-Sorten gibt, die nicht darauf ansprechen, andere aber bei der Behandlung schneller abreiften.

Man darf also die Reaktion der Chilis auf die Behandlung mit Ethylen nicht verallgemeinern.
Bei der einen Sorte geht es, bei der anderen nicht.

Bleiben Sie neugierig!

Frank
 
Genau so isses.
Was nutzten einem all diese mausgrauen Verallgemeinerungen von irgend welchen Reagenzglas-Instituten.
Selbst gemachte, jahrelange, eigene Erfahrungen sind da für mich viel wichtiger.
Man kann auch viel nach babbeln, ohne je selbst Erfahrungen damit gesammelt zu haben.
Fakt ist jedenfalls, das zu mindestens all die Chilisorten die ich bisher hatte, immer nachgereift sind.
Sind ja zum Glück net all zu viele, von daher kann ich mich da auch täuschen.
Ich kann daher eben nur von diesen wenig gemachten Erfahrungen berichten. ;)
Mfg, Jens. :)
 
Wenn Chilis "grün genug" sind, also zur Reife nicht mehr "viel" fehlt (alles sehr vage Begriffe, ich weiß), dann reifen alle(!) nach.

Worum es ging und das ist dank der guten Antworten oben ersichtlich, ist, dass der Reifeprozess nicht mit Ethylen beschleunigt werden kann.

<HotJot>
 
HotJot schrieb:
...dass der Reifeprozess nicht mit Ethylen beschleunigt werden kann.

Das stimmt nicht, die Beschleunigung des Reifeprozesses ist nur nicht so stark ausgeprägt wie bei Tomaten meine ich jedenfalls so gelesen zu haben.
 
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