Chilianfänger sucht Rat bei Hydroaufbau!

chilifreund

Jalapenogenießer
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Moin!

Habe erst kürzlich mit dem Chilianbau begonnen und wollte nun fragen inwiefern sich eigentlich eine Blähton-Hydrokultur bewerkstelligen lässt.
Ich frage da ich wirklich seeehr günstig an schönen Blähton komme und auch sonst eigentlich recht bastelfreudig bin, wenn es um Bewässerungsanlagen geht, nur stell ich mir das ganze vllt ein wenig ZU einfach vor.
Und zwar dachte ich dabei an eine reine Blähton-Hydrokultur kein Seramis oder ähnliches, frage ist nur wie oft und wie könnte ich Bewässern und wie sieht es mit dem Düngemittel aus und welche Körnung sollte ich nehmen von 2 bis 22mm soll alles verfügbar sein.
Folgende Methoden könnte ich relativ schnell bewerkstelligen: Bewässerung per Tropfer durchgehend in ganz kleinen Maßen von oben/innen und/oder elektronisch zu einer bestimmten Zeit sagen wir mal 160ml (vollkommen frei wählbar wann und wie oft).
Ebbe/Flut Systeme gingen auch, aber das würde platz kosten und der ist im Moment begrenzt/kostbar.

Soweit so gut kommen wir nun zum möglicherweise schwierigstem wie kann man Düngen, sofern normaler Dünger gehen würde würde ich einfach elektronisch alle zwei Wochen düngen.
Sofern die Theorie wenn man dieses "von oben/mitte gießen" praktizieren würde, alternativ müsste es ja, wie für Hydrokulturen wohl üblicher mit eine 2in1 System gehen; Wurzelballen in Hydro"netz" und dann in einen zweiten Topf von wo bis zu einem gewissen Punkt Wasser drin ist, welches dann hochgesogen wird.
Nun will ich ja aber möglichst viel platz sparen und daher die Frage ob man auf dieses 2in1 System verzichten könnte und stattdessen halt häufiger gießen.
Soweit ich weiß ist Blähton ja nicht wasserabstoßend und speichert zu einem gewissen Teil das Wasser ein und gibt es langsam an die Umgebung ab.

Wenn möglich würde ich direkt vom pikieren an auf Hydro setzen, da wenn meine Theorie richtig ist, ich dadurch erheblich Geld einsparen würde.
Zumal Hydro soweit ich gelesen habe, auch ziemliche Vorteile hat wenn es um Schimmel oder um Schädlinge geht.


In dem Sinne hoff ich das mich der ein oder andere erleuchten kann, und mögliche Wissenslücken stopft und auf eventuelle nicht gesehene Nachteile hinweist :)


l.g.
 
Hallo chilifreund,

Ich hab mich dieses Jahr auch das erste mal mit Chilis auf Blähton Hydrokultur versucht. Bisher läuft alles recht erfolgreich. Die 2 Pflanzen haben das Fenster hinter dem sie stehen ziemlich zugewachsen. Ich habe meine Chilis in einer passiven Hydrokultur sitzen.

Chilis und Hydro funktioniert gut. Also von dem Grundansatz her sollte deinem Vorhaben nichts im Wege stehen.
Allerdings mit Wasser gießen und alle 2 Wochen düngen ist nicht. Das funktioniert so bei Hydro-Chilis nicht. Man gießt normalerweise mit einer vorgedüngten Nährlösung. Es gibt zwar auch Hydrokultur-Langzeitdünger aber von der Sorte habe ich bisher nur für Zierpflanzen gesehen. Ob die auch für Chilis oder Nutzpflanzen taugen, keine Ahnung.

Als Dünger in flüssiger Form um die Nährlösung anzusetzen such mal hier im Forum rum. Da werden gerne Hakaphos Soft Spezial oder Canna Aqua genommen. Woran man bei Ton auch noch denken muss ist, das der PH-Wert der Nährlösung stimmen sollte. So um die 6 +/- 0,5 ist ziemlich optimal. Ansonsten kann die Pflanze die Nährstoffe nicht aufnehmen.
 
Am einfachsten wäre passive Hydrokultur. Sobald die Pflänzchen mal genügend Wurzeln haben um den Wasservorrat schnell aufzubrauchen (in 3-4 Tagen optimalerweise) ist das das unkomplizierteste (ein aktives System macht mit Sicherheit mehr Arbeit).
Bis es soweit ist (also in der Anzuchtphase) sind die kleinsten Kugeln empfehlenswert, die können mehr Wasser ansaugen. So braucht nur der unterste Teil des Topfes in Hydro stehen, der Rest wird über Kapillarkräfte versorgt. Das ist vorteilhaft, weil die Wurzeln Sauerstoff brauchen, und es nicht mögen, ständig in Wasser zu stehen. Also mit den kleinsten Töpfchen beginnen, und umtopfen, sobald die Wurzeln das Substrat durchwachsen haben. Du brauchst übrigens wesentlich weniger Platz für die Wurzeln als in Erde.

Bei Hydrokultur "düngst" Du nicht in dem Sinne, sondern Du verwendest von Haus aus immer eine Nährstofflösung, die bei aktiven Systemen in der Regel alle 2 Wochen gewechselt wird. Bei passiver Hydrokultur musst Du die Töpfe öfter mal durchspülen (alle paar Wochen), um eventuell angesammelte, nicht verbrauchte Nährsalze auszuschwemmen. Deshalb empfiehlt es sich, die eigens dafür konzipierten Hydrokultur-Untertöpfe zu verwenden, die kann man am Wasserstandsanzeiger problemlos aus dem Übertopf heben.

Wenn Du Hakaphos soft spezial verwendest (was wesentlich billiger ist), musst Du Leitungswasser haben, das hart genug ist, denn der Dünger hat kein Calcium, bei den Canna-Produkten ist alles drin, was Pflanzen an Nährstoffen brauchen. Canna Aqua ist für rezirkulierende Systeme konzipiert, für passive Hydrokultur gibt's Canna Hydro.

Wenn Du die Möglichkeit hast, den pH Wert zu testen und anzupassen, solltest Du das auch tun, wenn nicht werden Deine Pflanzen trotzdem gut wachsen, halt nicht so schnell, Kosten für ein pH-Meter inklusive der Eichflüssigkeit sind ungefähr 30€.

Einen Testaufbau eines aktiven Ebbe-Flut Systems hab ich hier vorgestellt, AK4722 hat die Saison einiges auf passiver Hydrokultur angebaut, such einfach nach seinem Saisonthread.
 
BioJolokia schrieb:
für passive Hydrokultur gibt's Canna Hydro.

Ich dachte der ist für drain-to-waste Systeme, sprich wenn die zB bei einer Tröpfchenbewässerung der Überschuss unten direkt in den Gulli fließt.
Zitat Webseite Hersteller:
CANNA Hydro Vega und Flores sind Düngemittel für Systeme, bei denen die Nährlösung nicht in einem Behälter aufgefangen wird, sondern abfließt
Nutzen kann man den wohl für passive Hydrokultur auch aber konzipiert ist er dafür nicht. Ganz unabhängig davon das drain-to-waste nicht sehr umweltfreundlich ist.

Ansonsten stimme ich BioJolokia voll und ganz zu. Ich hab auch meine ersten Gehversuche mit passiver Hydrokultur + CannaAqua gemacht (und noch ein PH-Senker da mein Wasser von Hause aus nen PH von 8 hat). Ist sehr unkompliziert und der Pflegeaufwand ist sehr entspannt.
 
Oh - sorry, hab vom Namen auf die Eigenschaften geschlossen. - Ich nehm auch für die passive den Canna Aqua (den ich sowieso für mein Ebbe-Flut System habe).
Wobei - Meine Hydro-Bonchi haben immer nur den billigsten Hydro-Dünger bekommen, hat auch funktioniert.
 
BioJolokia schrieb:
Einen Testaufbau eines aktiven Ebbe-Flut Systems hab ich hier vorgestellt, AK4722 hat die Saison einiges auf passiver Hydrokultur angebaut, such einfach nach seinem Saisonthread.

Hi BioJolokia, dein Ebbe/Flut System interessiert mich sehr und ich ziehe es sogar einer passiven Hydrokultur vor, wo ich immer darauf achten muss ob nun mal wieder Zeit ist zu gießen, ich liebe halt die Automatisierung.

Frage, also soweit ich das verstanden habe hast du einen Behälter mit Nährstofflösung angereichert und diese fließt ein und dann wieder aus und das wiederholt sich wie du bereits sachtest 6x am Tag für jeweils eine Minute.

Ist das alles, oder muss da jetzt zusätzlich noch gedüngt werden, oder ist das alles schon in der Nährlösung mit drin?

Und hat das einen besonderen Grund das da immer was drin bleibt bei dir, möglicherweise als Ausfallsicherung falls die Pumpe streikt?
Falls dem so sei würde es rein theoretisch auch ohne gehen nur dann könnte es sein das wenn du nicht drauf achtest und die Pumpe oder die Zeitschaltuhr oder auch nur ein Stromausfall vorkommt das System in deiner abwesenheit austrocknet, richtig?

Wie gesagt, solche System kann mann anscheinend auch relativ klein halten wenn man diese Pflanzkübel verwendet und statt der Schwerkraft einfach eine zweite Absaugpumpe zwischenschaltet.

Momentan fühle ich mich diesem System noch am meisten zugeneigt, wenn alles zuvorgesagte Stimmen sollte.

Hoffe du kannst meine Theorie bestätigen, in der Zwischenzeit gehe ich mal den verbleibenden schönen Tag genießen solang die Sonne draußen ist, morgen solls schon wieder regnen :(

Achja, ich würde wenn es möglich ist, versuchen mich nur auf eine Körnung zu beschränken, was wäre denn dann das empfehlenswerteste? 4-8mm?

l.g.
 
Dass etwas drinbleibt ist systembedingt (was im Syphon Platz hat bleibt drinnen, ich hab aber auch etwas weiter oben abgeschnitten, damit eine Reserve bleibt - den Grund hast Du schon erraten, sollte die Pumpe ausfallen ist nicht gleich alles tot, außerdem bewurzel ich auch meine Stecklinge da drin, so steht der immer in Wasser ganz unten.)

Für die Nährlösung brauchst Du nur das Canna Aqua Vega (bei dem bleibt der pH-Wert stabil) und falls Du den pH korrigieren willst pH-Down und halt einen pH-Messer (pH-Minus ist nix anderes als verdünnte Salpetersäure oder Phoshorsäure, gibt es in Growshops).

Die meisten nehmen ab der Blüte dann Canna Aqua Flores - da ist weniger Nitrat drin, und mehr Phoshor und Kalium, an sich sollte aber auch Aqua Vega funktionieren, Chilis sind da glaub ich nicht so heikel. Aber nachdem der Dünger ja auch nicht mehr kostet als Vega, hab ich auch beide.

Die Größe der Blähtonkugeln spielt bei Ebbe/Flut nicht wirklich eine Rolle. Da kannst Du Dich nach den Töpfen richten, die Du verwendest, die Kugeln sollten größer sein, als die Löcher in den Töpfen.

Ach ja: Hakaphos soft spezial wäre ein ganzes Stück billiger als die Canna-Dünger, aber der enthält kein Calcium, würde ich also nur verwenden, wenn das Wasser hart genug ist, sonst musst Du über einen Blattdünger Calcium zuführen...
 
BioJolokia schrieb:
Dass etwas drinbleibt ist systembedingt (was im Syphon Platz hat bleibt drinnen, ich hab aber auch etwas weiter oben abgeschnitten, damit eine Reserve bleibt - den Grund hast Du schon erraten, sollte die Pumpe ausfallen ist nicht gleich alles tot, außerdem bewurzel ich auch meine Stecklinge da drin, so steht der immer in Wasser ganz unten.)

Für die Nährlösung brauchst Du nur das Canna Aqua Vega (bei dem bleibt der pH-Wert stabil) und falls Du den pH korrigieren willst pH-Down und halt einen pH-Messer (pH-Minus ist nix anderes als verdünnte Salpetersäure oder Phoshorsäure, gibt es in Growshops).

Die meisten nehmen ab der Blüte dann Canna Aqua Flores - da ist weniger Nitrat drin, und mehr Phoshor und Kalium, an sich sollte aber auch Aqua Vega funktionieren, Chilis sind da glaub ich nicht so heikel. Aber nachdem der Dünger ja auch nicht mehr kostet als Vega, hab ich auch beide.

Die Größe der Blähtonkugeln spielt bei Ebbe/Flut nicht wirklich eine Rolle. Da kannst Du Dich nach den Töpfen richten, die Du verwendest, die Kugeln sollten größer sein, als die Löcher in den Töpfen.

Ach ja: Hakaphos soft spezial wäre ein ganzes Stück billiger als die Canna-Dünger, aber der enthält kein Calcium, würde ich also nur verwenden, wenn das Wasser hart genug ist, sonst musst Du über einen Blattdünger Calcium zuführen...

hihi nicht kleiner wie die Löcher, darauf wär ich nicht gekommen :D
Nein aber ich würde eher zu kleinerer Körnung tendieren, auch wenn ich dadurch möglicherweise häufiger gießen muss weil es schneller austrocknet.
Müsste momentan 32°C drinne haben, aber bei Außentemperaturen von 28-29grad kriegt man das Gewächshaus kaum kühler, besser wirds wohl erst im Herbst.
Sei es drum und wenn ich 12mal statt 6 die Pumpe zuschalten muss.

Achja, wie lang würd ich mit einer 1l-Flasche Canna Vega auskommen, und was hat es mit diesem Canna A und B auf sich.
http://www.head-shop.de/05924.html


lg
 
A und B deswegen, weil die zwei Komponenten getrennt gelagert werden müssen, sonst würde in konzentrierter Form Calciumphosphat ausfallen (und das brauchst Du in Lösung).

Je nach Wasserhärte und Vegetationsphase brauchst Du vom Aqua Vega zwischen 2 und 3 ml pro Liter Nährlösung. - Du kannst also ungefähr 300 bis 500 Liter Nährlösung aus einem Doppelliter (A&B) machen, damit solltest Du schon durch die Saison kommen.
Auf http://www.canna-de.com/ gibt es einen Rechner, da kannst Du Deine Wasserhärte (wenn Du in einer größeren Stadt wohnst findest Du die sicher im Netz, sonst anfragen beim Wasserversorger) eintragen, und er berechnet Dir wie Du dosieren solltest.
Das verbrauchte Wasser wird übrigens immer durch Wasser ersetzt, nicht durch Nährlösung. (Also wenn in Deinem Nährlösungstank nach einer Woche nur mehr die Hälfte drin ist, füllst Du mit Wasser wieder auf)
 
Mache im Moment Versuche mit Aji's in Hydro. Da die Wurzelhälse der Sämling allgemein sehr empfindlich sind wenn sie zu feucht stehen, habe ich die sowieso anfallenden Kopfabschnitte der Aji's einfach im Wasserglas bewurzelt und dann in den, für den "hanfanbau" bekannten Hydrosystemen in Standard Tonsubstrat (Kugeln) angezogen. 0 Ausfälle... Nährstofflösung wird mit zugehörigem Pumpensystem und Zeitschaltuhr regelmäßig zugeführt (ich experimentiere noch mit den Zeitabständen). Sieht alles sehr vielversprechend aus und die ersten Fruchtansätze entwickeln sich gut. Will versuchen alles mit guter Beleuchtung innen durch den Winter zu bringen. Mal Schaun...
 
basso1961 schrieb:
Mache im Moment Versuche mit Aji's in Hydro. Da die Wurzelhälse der Sämling allgemein sehr empfindlich sind wenn sie zu feucht stehen, habe ich die sowieso anfallenden Kopfabschnitte der Aji's einfach im Wasserglas bewurzelt und dann in den, für den "hanfanbau" bekannten Hydrosystemen in Standard Tonsubstrat (Kugeln) angezogen. 0 Ausfälle... Nährstofflösung wird mit zugehörigem Pumpensystem und Zeitschaltuhr regelmäßig zugeführt (ich experimentiere noch mit den Zeitabständen). Sieht alles sehr vielversprechend aus und die ersten Fruchtansätze entwickeln sich gut. Will versuchen alles mit guter Beleuchtung innen durch den Winter zu bringen. Mal Schaun...

Das hört sich doch gut an, hatte leider nicht die Zeit gehabt mich großartig damit auseinander zu setzen, und somit auf Erde gesetzt.
Die nächsten Chilis werden aber definitiv in einem Hydrosystem gezüchtet werden, aber bis dahin ist noch Zeit.

lg
 
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