Eine Frage stellt sich zunächst,
was möchte man mit einer Interspezies-Kreuzung erreichen?
Ziele im kommerziellen Bereich waren schon immer, Resistenzen zu übertragen.
So haben C. chinense kaum Mehltau, während diverse C. annum Wildsorten Resistenzen gegen Viren und (oder) Bakterien aufweisen.
Die auf dem Hobbymarkt in jüngster Zeit gehäuft auftretenden Superhot Hybriden sind meiner Meinung nach fast nie gezielt erzeugt worden, sondern in der Regel das Ergebnis von Mischkulturen unter freiem Himmel.
Man kann auf Facebook und in Forenpostings ja leicht herausfinden, wo und wie die diversen Händler Ihre Pflanzen halten.
Schnell ist dann eine Story dazu publiziert, in der über die aufwendigen Hybridisierungsexperimente "nachträglich" berichtet wird.
Bei Pimenta da Neyde mag es anders sein und einige Hybridisierungen wurden sicherlich gezielt
durchgeführt. Leider sind die Resultate sehr oft nicht befriedigend, weil die F1-Eigenschaften in den Folgegenerationen nicht stabilisiert werden konnten, oder das Saatgut eine grottenschlechte Keimfähigkeit aufweist.
Ich würde für erste Interspezies-Hybriden Pimenta da Neyde nehmen, da man bei Samen der C. annuum Mutterpflanze sehr gut auf dunkle Sämlinge des Hybrids selektieren kann.
Zudem weißt PDN schon einige C. annuum Merkmale auf und es wird vermutet, daß es sich bereits um eine chinense-annuum Hybride handelt.
Siehe z.B. Duke Pequin X PDN
http://chilifoorumi.fi/index.php?topic=9105.0
Umgekehrt kann man natürlich bei PDN als Mutterpflanze leicht auf grüne Sämlinge selektionieren.
Hat man eine interessante F1-Pflanze oder sogar mehrere Pflanzen, so gibt es in den nächsten Jahren viel zu tun und man braucht jede Menge Platz, um ein halbwegs sinnvolles Selektionierungsprogramm durchzuziehen.
Stehen keine entsprechenden Resourcen zur Verfügung, bringt der Aufwand nicht viel, es sei denn man verteilt die Arbeit auf Forumsmitglieder.
Gruß
Peter