CP erklärt Impfdübel

  • Ersteller Ersteller capsicum perversum
  • Erstellt am Erstellt am
C

capsicum perversum

Gast
Die einfachste Art Pilze zu züchten, ist die Impfdübel-Methode.
Impfdübel, sind Holzdübel, die mit Pilzmycel bewachsen sind.

Bei dieser Methode muss nicht steril gearbeitet werden!


Man benötigt dafür ein Stück Stammholz, eines Laubbaumes, welches für den entsprecheneden Pilz geeignet ist.
Es sollte vor 4 bis 12 Wochen geschlagen worden sein und keine anderen Pilze beheimaten. ;)
Dieses wird zunächst mehrere Tage gewässert.
Dann wird es einfach mehrfach angebohrt.
Nun schlägt man die Impfdübel in die Löcher und versiegelt diese hinterher mit flüssigem Silikon oder Wachs.
Jetzt wird der Stamm mit Frischhaltefolie eingewickelt, damit er nicht so schnell austrocknet.

Je nach Pilzssorte und Grösse des Stammes, kann das Besiedeln mehrere Monate, bis Jahre dauern.

Wenn der Stamm bewachsen ist, gräbt man ihn an einer schattigen Stelle im Garten, etwa zu 1/3 tief ein.
Das sorgt dafür, dass das Mycel in den Boden einwächst und es sich auch mit Nährstoffen und Wasser aus dem Boden versorgen kann.
Es geht bei vielen Pilzen auch ohne eingraben, allerdings muss man den Stamm dann regelmässig bewässern.

Da ich dazu auch noch keine Bilder habe, seht mal hier rein:
www.shiitake.de
Und hier:
www.shiitake.de/an_duebel/index.html

Dort gibt's auch 'ne Tabelle, welches Holz für welchen Pilz geeignet ist.

Wenn jemand von euch in seinem Garten einen Baum fällen muss
und es zu mühsam ist, den Baumstumpf auszubuddeln,
kann man diesen, auf diese Art und Weise, auch von einem Pilz zersetzen lassen
und es gibt auch Pilze, die Nadelholz zersetzen, wie der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides). ;)

Dann, viel Spass! :D
 
Danke, soll ja auch noch mehr Leuten, Lust auf Pilzanbau machen. ;)

Da hast du aber leider Recht,
Pfifferlinge brauchen einen Baum als Mykorrhiza Partner.
 
Was aber geht sind Stockschwämmchen (Eine meiner Lieblingspilze) :D

Ich bin auch schon schwer am überlegen mir 3 oder 4 Baumstämme Ostseitig unter ein paar Büsche zu stellen. Muss nur kucken dass es dort nicht zu trocken ist.
 
Clepto, du musst auch auf Windschutz achten.
Dann hält sich die Feuchtigkeit in dunklen Gartenecken besser. ;)

Der Graublättrige Schwefelkopf soll auch sehr lecker sein.

Hab neulich schon mal voller Stolz einen aus dem Wald mit nach Haus genommen und dann hat er sich als Grünblättriger Schwefelkopf entpuppt.
 
Ja Windgeschützt ist das dort schon recht gut. Nur regen kommt dort eher nicht so häufig hin.
Vllt könnte man auch um den Stamm herum Heu und Moos und solche Sachen verteilen dass sich dort die Feuchtigkeit besser hält? Muss mich da mal einlesen...

Graublättrigen Schwefelkopf habe ich selber auch noch nicht gegessen, bei mir kommt eher das standard zeug zum Einsatz und Stockschwämmchen stehen weit oben auf der Speisekarte :D

Edit: Klappt das mit den Dübeln denn so einfach wie sich das anhört?
 
Das klappt so einfach wie das aussieht, ja, wenn du bei den richtigen Händlern kaufst.

Es gibt die Firma Mycelia in Belgien.
Die beliefert einen Grossteil aller seriösen europäischen Pilzzüchter / - Händler.

Hier ist der Link zu deren Partnern:
http://www.mycelia.be/en/links

Das ist dann hier in Deutschland, die Nicola Krämer:
www.shiitake.de

Und in Österreich:
www.pilzzucht.at

Es gibt auch noch ein paar andere brauchbare Händler, für solche Sachen aber da kann man mal Glück und eben auch mal Pech haben.
 
Danke CP! Jetzt hat die Suche nach Anbaumöglichkeiten für meine paar Quadratmeter Schattenfläche im Garten endlich eine Antwort...

Ich werde dübeln...

Nameko
Pioppino
Shii-Take
Stockschwämmchen
Taubenblauer Seitling

das werden sie sein, man gönnt sich ja sonst nichts ;-)
 
Gerne Ingo!

Pilze bekommt man in fast jedem Garten unter.

Ich freu mich schon übelst auf die Feiertage,
da bekommt man hier in den Läden auch mal ausgefallenere Pilze,
die es sonst im Jahr nicht gibt:

Buna Shimeji (Buchenrasling) und
Enoki (Samtfussrübling)

Die gibt es beide jeweils in weiss und in braun.

Der Enoki wird in Asien schon ewig angebaut.
Die Asiaten haben früher ganze Pilze in frische Baumstümpfe
"einmassiert" und im nächsten Jahr konnte man schon ernten.

Ich wünsch dir viel Spass und viel Erfolg.
 
Diese Methode klingt auch ganz interessant, vielleicht werde ich das auch mal versuchen. Zu verlieren hat man ja eigentlich nichts. Ausser einem kleinen Holzstamm, aber davon habe ich mehr als genug hier in der Nordeifel ;-)
 
Ich habe neulich einem Bekannten, der hauptberuflich Bäume fällt (mit Klettergurt und Kettensäge), von der Möglichkeit erzählt, Baumstämme durch Pilze zersetzen zu lassen (per Impfdübel). Er war total begeistert und wird das künftig auch anbieten. Die Wurzeln ausgraben ist ein riesen Aufwand, und andere Methoden sind nicht wirklich wünschenswert (Salzsäure & Co.)

Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir bei Deinen Erklärungen gibst!
 
Das freut mich jetzt aber sehr, Pica!

Dann bestell' deinem Bekannten mal 'nen lieben Gruss. :)
 
Hab doch glatt gestern noch ein brauner Champion und Austernpilzset für

meine sehr betagten Eltern zu Weihnachten bestellt! :w00t:

Die haben bestimmt 25-28 Grad inner Bude! Da haben sie was zu tun, zu gucken und

vllt auch was zum ernten!:D

Das mit den Stämmen wäre auch was für mich bei meinem Platzangebot!:w00t:

Scheißanfixerei!:w00t:

Und es geht weiter, immer weiter!:)

Gruß Hans
 
Hensel69 schrieb:
Scheißanfixerei!:w00t:

Und es geht weiter, immer weiter!:)

:angel:

Dann wünsch' ich "Gutes Gelingen", für die Pilze deiner Eltern.
Da haben die bestimmt Spass dran, wenn's los geht.

Wenn du genug Platz hast, kannst du dir ja auch 'nen Wald anlegen.
Mit Trüffelbäumchen oder so. :whistling:
Ist dann aber eher was für deine Enkel oder Urenkel. ;)
 
Zurück
Oben Unten