Dünger gesucht

yepday schrieb:
"Hallo zusammen - hab mich mal über "Beinwell " schlau gemacht: -Nur zur äußerlichen Anwendung, verursacht bei Einnahme über den Organismus Nierenschäden- ist das dann als Dünger auch so?

Wahrscheinlich nicht, nein. Aber Garantie gibt es dafür keine, die diversen Jauchen sind wissenschaftlich nur wenig untersucht. (Weshalb Brennesseljauche in Frankreich mal verboten war...)
Was auch immer da an nierenschädigenden Alkaloiden drin sein mag müsste erstmal die Gärung überstehen, dann über die Wurzel aufgenommen und in den Früchten nicht abgebaut werden. - Ohne genaue Untersuchung weiß man's allerdings nicht...
 
Bei den Warnungen zu Beinwell geht es darum, dass es früher als Heilpflanze gegessen wurde. Und vom Verzehr ist wirklich abzuraten, wegen der Gefahr von Nierenschäden.

Aber als Jauche über die Pflanzen gegossen, dürfte da nun wirklich keine Gefahr bestehen, da die Pflanze ja nicht das Alkaloid aufschlürft ...
 
OK das probier ich auf jeden Fall - irgendwie hab ich bei "herkömmlichen" Dünger immer so ein ungutes Gefühl -
Aber: gilt es auch bei der Phase Blüte zur Frucht oder nur für das Wachstum - mein FishMix ist ja nur für das Wachtum richtig gut - Maya sagt, danach muss was "Odentliches" her ;)
Ich hab über Lupinensamen gelesen, die wohl ein richtiges Düngerwunder sein sollen - aber ich lese sol viel, deswegen bin ich ja hier im Forum, weil es hier gute "Liveberichte und -erfahrungen" gibt, die ich später dann auch verbreiten kann :angel:
 
yepday schrieb:
Ich hab über Lupinensamen gelesen, die wohl ein richtiges Düngerwunder sein sollen

Düngewunder ist übertrieben. :whistling: Lupinen gehören zu den Leguminosen und die sind nun mal wunderbare Stickstoffsammler. D. h. ein Boden auf dem Leguminosen angebaut wurden, ist hinterher stickstoffreicher als vorher. Stickstoff alleine zaubert aber noch keinen nährstoffreichen Boden. :rolleyes:

Abgesehen davon benutzt man Lupinen als Gründüngung, d. h. die Pflanzen werden abgemäht und untergearbeitet. Was die bei der Verrottung freiwerdenden Nährstoffe betrifft, funktionieren sie nicht besser und nicht schlechter als andere Pflanzen.

Durch ihre langen Pfahlwurzeln sollen sie auch zur Bodenlockerung beitragen.
 
Mayachili schrieb:
Aber als Jauche über die Pflanzen gegossen, dürfte da nun wirklich keine Gefahr bestehen, da die Pflanze ja nicht das Alkaloid aufschlürft ...

Genau das kann man eben nicht behaupten, ohne es untersucht zu haben. - Es gibt genug Beispiele für systemische Insektizide die auch über die Wurzeln aufgenommen werden. Solange man nicht genau weiß, welche Stoffe (vielleicht auch deren Abbauprodukte) die nierenschädigende Wirkung auslösen, kann man dazu keine Aussage machen.
 
OK hab noch die offene Frage: Wenn ich die BrennesselJauche mache, kann ich die in Flaschen abfüllen und aufbewahren? Wenn ich Maya in einem anderen thread richtig verstanden habe, ist dies auch ein gutes Mittel gegen Spinnmilben?
Schöne Grüße
Holger
 
Zum Gift in Beinwell:
Es ist möglich, dass Pyrrolizidinalkaloide über pflanzliche Nahrungskomponenten in den menschlichen Nahrungskreislauf eingetragen werden. Der Übergang von Pyrrolizidinalkaloiden in den Nektar und mit diesem in Honig wurde nachgewiesen.
Zitat, Wikipedia

Ich persönlich wäre dann selbst bei Jauche vorsichtig! Lieber etwas anderes nehmen, bei dem gar keine Gefahr besteht!
 
Bei dem Wikipediaabschnitt geht es um von Natur aus Pyrrolizidinalkaloid-haltige Pflanzen, die Pyrrolizidinalkaloide dann via Nektar ausscheiden, nicht um Pflanzen die PA erst über die Wurzeln aufnehmen und dann in ihren Nektar einbauen. ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, lieber vorsichtig zu sein, zumal es ja Alternativen gibt. :rolleyes:
 
Jetzt bin ich völlig verwirrt - was sollte ich denn nehmen? Pferdeäpfel hab ich nicht zur Hand :confused: Brennessel lassen sich organisieren oder ich säe sie im Frühjahr - oder gibt es noch gute weitere Tips?
 
Falls du Angler bist, oder Zugang zu nem Fischhändler hast, könntest du dir ein Fischkonzentrat selber machen. Man füllt Fischabfall (Innereien sind am besten, ist aber nicht wichtig was genau - Flossen und Köpfe und so sind auch okay) in nen alten Farbeimer (vorher ein paar Löcher in den Deckel bohren).
Dann mit 2-3 Esslöffeln Zuckerrübensirup verrühren und 3-4 Wochen stehen lassen. Alle paar Tage zum verrühren kommen - es wird anfangs richtig Übel stinken.
(Nach 2 Wochen nochmal die selbe Menge Zuckerrübensirup unterrühren)
Das ganze Zeug am Schluss durch ein Tuch pressen, den "Kuchen" wegschmeissen und den dicken Sirup auffangen und in ne Flasch füllen.
Man nimmt ungefähr 2 Tl auf 10l Wasser (Ist 5-2-2 und hat auch Mirkos mit dabei) und das Zeug hält sich ewig :o)
 
Brennessseljauche kannst Du als Stickstoffdünger verwenden, ist allerding viel Arbeit, da Du jedes mal neue Jauche bereiten musst, ich hab dazu folgendes gefunden:


forum.planten.de

Hier nun die Werte für eine Brennnesseljauche die vier Tage lang angesetzt wurde. 1 Kg kleingeschnittene Nesseln (Blätter und Stiehle) mit 10 Liter Wasser
Messwerte nach Null/24/48/72/96 Stunden
Verwendetes Wasser: Regenwasser aus der Regentonne

Nitrat - NO3in mg/l 5 /150/250/10/10
Nitrit - NO2in mg/l 0 / 5/ 10/ 0/ 0
Ph-Wert 6,4 /7,2/8,0/8,0/8,0
GH in °dH 6 / 21/ 22/ 25/ 25
KH in °dH 3 / 6/ 20/ 20/ 20
Temp.in °C 22 / 23/ 23/ 24/ 24

Nach 48 Stunden ist der Nitratgehalt am Maximum, nach 3 Tagen ist das Nitrat fast vollständig abgebaut. Wozu genau ist nicht klar, aber die Vermutung dass es zu Ammonium reduziert wird und dann als Ammoniak die Lösung verlässt ist naheliegend.

Ob dieser Abbau durch das Ausbringen gestoppt werden kann ist natürlich auch nicht klar, schön wäre, wenn man nach 48 Stunden die Gärung stoppen könnte und die Lösung stabilisieren. Ich hab leider noch keine ausführliche wissenschaftliche Untersuchung zu dem Thema gefunden, es scheint aber, als könne man mit dem notwendigen Know-How aus Brennnessljauche einen sehr brauchbaren Dünger machen.
 
Super - also ist die Jauche doch super für das Wachstum - und nach 48 Stunden scheint es ja noch nicht so schlecht zu riechen - Die Arbeit würde ich mir machen - evtl. kann man durch Zugabe von Kalk ja die Gärung stoppen - Ein Versuch ist es sicher wert -
Super, das ihr so genau forscht, ich wüsste gar nicht, wonach ich googlen sollte :undecided:
 
Bumblebo schrieb:
Falls du Angler bist, oder Zugang zu nem Fischhändler hast, könntest du dir ein Fischkonzentrat selber machen. Man füllt Fischabfall (Innereien sind am besten, ist aber nicht wichtig was genau - Flossen und Köpfe und so sind auch okay) in nen alten Farbeimer (vorher ein paar Löcher in den Deckel bohren).
Dann mit 2-3 Esslöffeln Zuckerrübensirup verrühren und 3-4 Wochen stehen lassen. Alle paar Tage zum verrühren kommen - es wird anfangs richtig Übel stinken.
(Nach 2 Wochen nochmal die selbe Menge Zuckerrübensirup unterrühren)
Das ganze Zeug am Schluss durch ein Tuch pressen, den "Kuchen" wegschmeissen und den dicken Sirup auffangen und in ne Flasch füllen.
Man nimmt ungefähr 2 Tl auf 10l Wasser (Ist 5-2-2 und hat auch Mirkos mit dabei) und das Zeug hält sich ewig :o)

Top Sache: Ich wohne aber nicht außerhalb und habe noch Nachbarn :D
 
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