Eigenes Saatgut? Verhütet/isoliert oder offen bestäubt?

Wie gewinnt ihr eigenes Saatgut?

  • Komplette Pflanze wird isoliert

    Stimmen: 0 0,0%
  • Einzelne Blüten werden verhütet

    Stimmen: 6 50,0%
  • Offene Bestäubung

    Stimmen: 5 41,7%
  • Saatgut wird jedes Jahr gekauft

    Stimmen: 2 16,7%

  • Umfrageteilnehmer
    12

buracus

Chiligrünschnabel
Beiträge
25
Mich würde interessieren, wie ihr an euer Saatgut kommt. Kauft ihr jede Saison neues, eventuell sogar sortenreines Saatgut oder gewinnt ihr euer Saatgut selbst aus euren Pflanzen.

Bei letzterem würde ich gerne wissen, ob ihr den Aufwand treibt um sortenreines Saatgut zu bekommen oder nicht.

Weiß jemand wie hoch die Wahrscheinlichkeit/Gefahr einer ungewollten Einkreuzung ist?

Wie ist das eigentlich mit der Genetik der Früchte an einer Pflanze? Gehen wir davon aus, dass die Pflanze isoliert ist. Die Früchte an ein und derselben Pflanze unterscheiden sich aber in ihrer Form, Größe oder Merkmalen (z.B. mit Stachel/ohne Stachel).
Haben nun die Samen aller Früchte die selbe Genetik oder ergibt es Sinn, hier nur die Samen der Früchte zu verwenden, die einem optisch zusagen?

Ich hoffe, ich konnte meine Fragen verständlich formulieren und bin wirklich auf die Umfrage und eure Rückmeldungen gespannt.

Bis jetzt habe ich nur Saatgut gekauft.
 
Wie groß die Gefahr ist kann ich dir leider nicht sagen. Ich gehe da einfach auf Nummer sicher und verhüte halt. Der Platz ist begrenzt und das Risiko da irgendwas anzubauen das mir nicht gefällt ist mir einfach zu groß. Da liefert Sortenreines Saatgut einfach reproduzierbare Ergebnisse. Ich würde das Saatgut aus den besten Früchten nehmen. Einfach aus dem gleichen Grund wie vorhin. Das Risiko mickrige Pflanzen zu bekommen ist mir sonst einfach zu groß.
Dieses Jahr war es insgesamt recht schwierig und das mit den Teebeuteln hat nicht so gut geklappt. Da viele hier das aber erfolgreich so machen wird es wohl am schwierigen Jahr (oder mir 😅) gelegen haben. Mit Windowcolor habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Das ist aber bei größeren Mengen ein bisschen nervig 😅.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Hey ho!,

interessante Frage. Nur abzustimmen wäre nicht zielführend (bei mir), daher noch ein paar Erläuterungen.

Neue Sorten kaufe ich möglichst sortenrein ein um diese dann zu kultivieren. Ich kaufe nicht jedes Jahr Saatgut zu, eher in Schwüngen und dann wie immer zu viel. Wegen des begrenzten Platzes kann ich dann meist nicht alles anbauen und es wird gelagert. Stellt sich ein Saatgut bzw. eine Pflanze als gut dar verhüte ich ggf. einzelne Beeren um Saatgut zu sichern. Dann muss sie aber schon sehr speziell sein, denn ich habe natürlich noch vom Einkauf einiges Saatgut was noch gar nicht angebaut wurde 😅 - Nicht stabile Sorten versuche ich zu vermeiden bzw. gehe das Risiko bewusst ein.

Den Aufwand sortenreines Saatgut zu ernten ist aus meiner Sicht überbewertet - besonders bei Annuums. Meistens sind die Blüten schon von selbst bestäubt beim Öffnen oder man hilft kurz nach. Bei Arten die schwieriger zu bestäuben sind achte ich dann schon eher drauf - also z.B. Organza Säckchen vor dem Öffnen der Blüte.
Bei Projektpflanzen ist es natürlich am strengsten gehalten. Indoor und Outdoor sind hier auch noch Punkte die man bei der Frage beachten sollte - Indoor ist es um einiges einfacher sortenreines Saatgut zu produzieren. Outdoor habe ich das bisher nicht aktiv gemacht und würde aber auf Organzasäckchen gehen.

Weiß jemand wie hoch die Wahrscheinlichkeit/Gefahr einer ungewollten Einkreuzung ist?
Indoor sehr gering, Outdoor wahrscheinlicher aber aus meiner Sicht auch noch gering. Einen Prozentsatz wird man da nicht nennen können. Zumindest traue ich mir das nicht zu. Insekten sind natürlich draußen mehr unterwegs 😅

Wie ist das eigentlich mit der Genetik der Früchte an einer Pflanze? Gehen wir davon aus, dass die Pflanze isoliert ist. Die Früchte an ein und derselben Pflanze unterscheiden sich aber in ihrer Form, Größe oder Merkmalen (z.B. mit Stachel/ohne Stachel).
Haben nun die Samen aller Früchte die selbe Genetik oder ergibt es Sinn, hier nur die Samen der Früchte zu verwenden, die einem optisch zusagen?
Vorausgesetzt die Pflanze ist isoliert: Du solltest diese Beeren weiterkultivieren die dir optisch oder geschmacklich zusagen. Also erstmal alles Selektieren was dir zusagt und im Nachgang Stabilisieren. Das Stabilisieren ist sehr aufwändig und dauert viele Pflanzengenerationen wenn man es selbst betreibt. Deine Frage an sich kann ich dir nicht beantworten. Ich würde aber denken, dass sie die gleiche Genetik haben, es aber trotzdem wahrscheinlicher ist, dass deren Nachfolger so aussehen wie bei der geernteten Beere. Aber das kann ich dir tatsächlich nicht wissenschaftlich belegen. Eventuell kriegt das sonst jemand erklärt.

Viel Erfolg und tolles Thema 👍
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist das eigentlich mit der Genetik der Früchte an einer Pflanze? Gehen wir davon aus, dass die Pflanze isoliert ist. Die Früchte an ein und derselben Pflanze unterscheiden sich aber in ihrer Form, Größe oder Merkmalen (z.B. mit Stachel/ohne Stachel).
Haben nun die Samen aller Früchte die selbe Genetik oder ergibt es Sinn, hier nur die Samen der Früchte zu verwenden, die einem optisch zusagen?
Alle Früchte einer Mutterpflanze sind genetisch identisch. Unterschiede in den Früchten zeigen nur an, wie konsistent die jeweilige Pflanze Früchte produziert. Die Samen hingegen können sich genetisch unterscheiden, je nach Vater. Aber das hat keine Auswirkungen auf die Früchte der Mutter, sondern zeigt sich erst in der nächsten Generation.
 
Weiß jemand wie hoch die Wahrscheinlichkeit/Gefahr einer ungewollten Einkreuzung ist?

...so riesig hoch anscheinend nicht. Ich habe noch mal nachgeschaut: Aus letztjährig gewonnenem Saatgut habe ich einiges ausgesät und zwar:

7 Pot Congo Gigantic Red SR
Lemon Drop
Ciliega Piccante
Sibirischer Haupaprika
Bolivian Rainbow
Bishop's Crown,

bei mir selber stehen davon jetzt 11 Pflanzen, die sind genau was sie sein sollten, eine 12te habe ich verschenkt, ist auch eine Bolivian Rainbow. Dann hatte ich hier im Forum Samen getauscht und meine, bei @FlämingChili , @Liz , @Doris und @gr8grifter ist auch das entstanden was entstehen sollte. Bei andere Tauschpartnern weiss ich es nicht. Verhütet war bei nichts, die standen auch phasenweise dicht an dicht. Bei den ertauschten Samen weiss ich teilweise nicht genau ob es selbst entnommene Körner waren, aber das wurde auch was es werden sollte, wenn es denn gekeimt hat....

....bei gekauftem Saatgut waren zwei Kuckuckseier mit dabei, aber da hat sich nie im Leben etwas reingekreuzt, da wurden wohl eher die Samen vertauscht, irgenwelche Merkmale der gewollten Sorte sollten wohl auch bei einer Verkreuzung noch zu bemerken sein....
 
Andererseits ist verhüten trivial... Ich stülpe einfach einen kleinen Druckverschlussbeutel (4 x 4 cm) über die Knospe, kurz bevor sie sich öffnet, und entferne ihn nach ein paar Tagen, sobald der Fruchtknoten sich verdickt. (Man kann auch bei geöffneter Blüte den Zweig schütteln oder sogar per Hand bestäuben.) Danach nur noch die Frucht markieren - ich benutze kleine Preisetiketten mit Faden, man kann aber auch Strohhalm-Abschnitte oder Garnschleifen nehmen. Die Tütchen kann man an der gleichen Pflanze wiederverwenden. Einziger Nachteil ist, dass die bei Regen volllaufen können, wenn die Pflanzen nicht überdacht auf dem Balkon oder im Gewächshaus stehen. Dann stattdessen lieber Tüll/Gaze/Organza-Beutelchen nehmen.
 
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