einige Fragen zur Samenentnahme

Chili-Biene

Jalapenogenießer
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Hallo!

Ich möchte natürlich aus meinen diesjährigen Chilis auch Samen gewinnen.
Im Prinzip, denke ich, ist das ganz einfach: Samen rauspuhlen, trocknen lassen, fertig.

Aber:
- Soll man die reifen Beeren noch etwas länger an der Pflanze lassen? Wei lange?
- Wie lange soll ich die Samen auf einem Küchentuch zum trocknen liegen lassen
- Es gibt Samen, die sind ganz weiß, und andere, beidenen man solch dunkle Stippen drin erkennen kann. Ist es egal, welche man verwendet, oder gibt es Qualitätsunterschiede?

Sonst fällt mir gerade keine Frage mehr ein, aber wenn es noch weitere Tipps und Tricks gibt, immer man her damit. :)


LG, Andrea
 
Genau einfach rauspulen und auf, oder im Küchenkrepp trocknen, anschließend trocken und Lichtgeschützt lagern.

Ich lasse die Beeren 2-3 Tage noch hängen, länger hält man eh nicht aus! :D

Ich weis nicht was du mit dunlen Stippen meinst, so dunklere Flecken?
 
Hallo Christian,

ja, genau, so dunkle Flecken.
Hier einmal ein Foto von einer - gekauften - Minigemüsepaprika. Da sieht man überwiegend helle Kerne und auch welche, die dunkler sind.


Und hier ein Foto der BR-Samen. Der Kern ganz links hat so einen schwarzen Punkt:



LG, Andrea
 
Die mit den Dunklen Stellen werf ich immer weg, soweit ich weiss keimen die auch net
 
Die Samen mit dem dunklen Punkt enthalten einen oxydierten Kern.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden diese Samen nicht keimen.

Die reifen Beeren sollte man spätestens dann ernten, wenn sie weich werden.
Auf jeden Fall sollte man die endgültige Färbung abwarten, bevor man die
Samen entnimmt. Wenn eine Sorte tiefrote reife Beeren hervorbringt und man
erntet die Beeren, wenn sie noch orange sind, dann sollte man sie noch
nachreifen lassen. Nur Samen aus reifen Beeren sind keimfähig.

Die Trockenzeit für Saatgut ist nicht genau vorzuschreiben. Je trockener das
Saatgut ist, desto geringer ist das Schimmelrisiko. Allerdings darf das Saatgut
nicht vollkommen getrocknet sein, da der Embryo nicht überleben kann, wenn
er vollkommen ausgetrocknet ist.
Wenn man z.B. Saatgut (oder Beeren, aus denen man Saatgut gewinnen will)
im Ofen trocknet, wird es nicht keimfähig sein. Bei Lufttrocknung wird der
Samen nicht vollkommen austrocknen und bleibt keimfähig.
Ich trockne mein Saatgut drei bis vier Wochen an der Luft bei Zimmertemperatur
im Haus.

Bis dann

Frank
 
Uups drei bis vier Wochen? :huh:
-Hatte bislang sie immer 2-3 Tage (meist kürzer), auf Küchenpapier trocknen lassen.
(Und bisher keinen Schimmel erkannt.)

Oder meinst du die komplette Frucht solange trocknen lassen ???
 
Habbi Metal schrieb:
-Hatte bislang sie immer 2-3 Tage (meist kürzer), auf Küchenpapier trocknen lassen.
(Und bisher keinen Schimmel erkannt.)
Oder meinst du die komplette Frucht solange trocknen lassen ???

Nein, ich meinte schon nur das Saatgut.
Bei dickwandigen Beeren (viel Fruchtfleisch) entnehme ich die Samen vor dem
Trocknen der Beeren und trockne die Samen ausgebreitet auf Küchenpapier.
Bei dünnwandigen Beeren (Cayenne, Sibirischer Hauspaprika, Tabasco) schneide
ich die Beeren nur auf oder halbiere sie, da sie so gut trocknen und sich die Samen
leicht herauslösen lassen. Die dünnwandigen Beeren schimmeln beim Trocknen
auch nicht, im Gegensatz zu Jalapeno, Gorria oder den schwer zu trocknenden
Habaneros. Bei diesen Sorten ziehe ich die Samen samt Plazenta aus der Frucht
und lasse sie trocknen. Dann lassen sich die Samen leicht von der Plazenta streifen.
Da ich nur geringe Mengen Saatgut auf diese Weise archiviere, kann ich diesen
Aufwand betreiben. Will man große Mengen Saatgut gewinnen, muss man
andere Methoden anwenden.

Bis dann

Frank

P.S.: In Bezug auf schimmelndes Saatgut will ich noch ergänzen, dass ich mein Saatgut
in luftdichten Plastikdosen (Münzkapseln) aufbewahre. Packt man sein Saatgut aber in
Papiertüten, dann kann das Papier noch weitere Restfeuchte nach aussen abgeben.
Dazu eignen sich unter anderem auch Teefilterbeutel.
Andere Saatgutsammler archivieren ihre Samen in PE-Druckverschlußbeuteln. Die sind
auch luftdicht und hier besteht auch das Risiko des Schimmels, wenn das Saatgut nicht
trocken genug war. Du siehst also: Der Trockenheitsgrad steht in Abhängigkeit zur
Aufbewahrungsmethode.
 
Stellt es denn ein Problem dar wenn ich die Beeren bis ins Frühjahr trocknen lasse und die Samen erst entnehme wenn ich sie brauche, oder ist das zu lang und die Samen wohl möglich schon ausgetrocknet?
 
boarder87 schrieb:
Stellt es denn ein Problem dar wenn ich die Beeren bis ins Frühjahr trocknen lasse und die Samen erst entnehme wenn ich sie brauche, oder ist das zu lang und die Samen wohl möglich schon ausgetrocknet?

Bei dünnwandigen Sorten geht das, hast du aber dickfleischige Sorten kann es probleme geben
 
boarder87 schrieb:
oder ist das zu lang und die Samen wohl möglich schon ausgetrocknet?

das ist auf keinen Fall zu lang und bis dahin sind die Samen auf keinen Fall komplett
ausgetrocknet. Wenn man Beeren incl. Samen in einem Dörrgerät oder im Ofen trocknet,
dann trocknen die Samen so stark aus, dass sie nicht mehr keimfähig sind.
Es muß immer eine minimale Restfeuchte im Samenkorn enthalten sein, damit der Embryo
überleben kann. Wenn der Embryo stirbt, keimt der Samen nicht mehr. Aber das passiert
bei Lufttrocknung nicht so schnell. Ich habe dieses Jahr noch erfolgreich Saatgut aus 2007
zum keimen gebracht. Allerdings lagere ich das Saatgut kühl bei 15°C im Keller.

Bis dann

Frank
 
Bei guten Bedingungen kann Saatgut wirklich sehr sehr lange keimfähig bleiben. Bei Tomaten dachte ich auch immer es wären 3-5 Jahre aber ich habe mal irgendwo einen Bericht gesehen in dem jemand eine Packung Tomatensamen aus seinem Geburtsjahr (1960er) gefunden hat und erfolgreich ein paar davon zum Keimen brachte. Das ist jetzt auch schon paar Jahre her.. also waren die Samen irgendwas zwischen 30 und 40 jahre alt.
 
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