Geeignete Töpfe / mehrere Pflanzen kombinieren

Red Chris

Chiligrünschnabel
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Hallo,
Ich überlege zur Zeit, wie ich später meine Pflanzen am besten aufteile. Dazu habe ich folgende Ideen:
- Die schärferen Chilis sollten eher in Kübel oder Balkonkästen, damit ich meine Kinder besser davor schützen kann.
- Alles Milde würde ich bevorzugt direkt in den Garten pflanzen.
- Ich werde einige „Überraschungschilis“ haben, bei denen ich also noch nicht weiß, wie groß und scharf sie werden, daher würde ich für diese Kübel oder Balkonkasten bevorzugen.
Das bedeutet dann für mich, dass ich doch ziemlich viele Pflanztöpfe benötigen werde.

Ich habe bisher verstanden, dass man für eine Chili-Pflanze mindestens 5l rechnen sollte, besser 10l oder mehr. Bei manchen Sorten ist ja auch eine Wuchshöhe angegeben, da würde ich logischer Weise bei höheren Sorten auch größere Töpfe wählen.

Kann ich mehrere verschiedene Chili Sorten gemeinsam in einen Kübel pflanzen (sofern dieser groß genug ist) oder sind da Probleme zu erwarten? (ich habe schon öfter gelesen, dass z.B mildere Chili/Paprika scharf werden können wenn sie zu nah an scharfen Chili stehen, über Wurzelkontakt – aber das kann ich eigentlich nicht so recht glauben) Und wie groß müsste der Kübel dann sein: wenn man sagt, bei einer Pflanze min. 5 l dann bei drei Pflanzen min. 15 l – ist das so richtig, oder gibt es da irgendwelche Effekte, dass man es nicht so einfach rechnen kann?

Wie sieht es mit der Kombination mit anderen Pflanzen aus, konkret Kräuter und Tomaten? Wenn ich z.B. 3 Balkonkästen bepflanzen will mit Tomaten, Chilis und Kräutern, wäre es besser, 3 gemischte Kästen zu pflanzen (was sicher schöner aussieht) oder lieber je einen Kasten sortenrein (und die dann nebeneinander)?

Vielen Dank!
 
Tomaten und Chilis nicht zusammen Pflanzen es sind beides Starkzehrer die vertragen sich nicht. Chilis und Kräuter das geht Tomaten und Kräuter das geht auch
 
Hallo Chris,

letztes Jahr habe ich für den Balkon zwei 60x30er für je zwei Chilipflanzen gekauft. Richtig viel besser als Einzeltöpfe war das nicht (die Töpfe sind schwer und nur kleine Chili kommen sich in die Quere), der größte Vorteil ist die viereckige Form.

Der beste Einfall war aber, im Herbst Knoblauch als Zwischenfrucht einzupflanzen. Wenn ich wieder Chili pflanze, habe ich frischen Knoblauch. Du kannst auch zuerst Salat oder so in die Chilitöpfe pflanzen. Mit Radieschen habe ich keine Erfahrung.

Gruß
Peter


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Ist jetzt nur ein Beispiel, diese beiden sibirischen Hauspaprika hocken in einem Blumenkasten mit 60 cm Länge, der ist nicht einmal randvoll mit Erde. Die haben um die 45 cm Höhe, die hatten ohne Ende Beeren. OK jetzt im Winter nicht so sehr🧐, haben schon gelitten...

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Die Bolivian Rainbow hatte ich in einem 5-6 Liter Pott, die war einen knappen Meter hoch, davon zwei in einem Blumenkasten mit vielleicht 80 cm Länge, da hätte ich keinerlei Bedenken. Bei den Fish Peppern und Deinen Maya's ebensowenig. Im Topf geht es natürlich ebenso, aber Riesen-Pötte müssen das bei solchen Sorten wirklich nicht sein.

Basilikum kannst Du zum Beispiel problemlos neben Tomaten oder Chilis pflanzen, in einen Pott hatte ich spaßeshalber eine Bohne mit ausgesät, geht auch.
 
Tomaten kombiniere ich gerne mit Basilikum. Beide profitieren voneinander.
Chilis unterpflanze ich in der Regel nicht. Aber ich setze gelegentlich kleine Töpfe mit Blumen oder Kräutern auf den Boden in den großen Kübeln. So ziehen die Chilis den anderen Pflanzen nicht die Nährstoffen weg.
 
Kann ich mehrere verschiedene Chili Sorten gemeinsam in einen Kübel pflanzen (sofern dieser groß genug ist) oder sind da Probleme zu erwarten? (ich habe schon öfter gelesen, dass z.B mildere Chili/Paprika scharf werden können wenn sie zu nah an scharfen Chili stehen, über Wurzelkontakt – aber das kann ich eigentlich nicht so recht glauben)

Das ist Blödsinn, wie Du schon richtig vermutest. Gehört in das Reich der Aluhüte. :laugh:

Zusammenpflanzen von mehreren Chilies, da musst Du vor allem die Wuchshöhe und Wuchsform im ausgewachsenen Zustand bedenken.
Siehst Du ja auch oben an den Fotos von @Peter-K K und @AbsoluteBeginner.

Eine hohe und eine niedrige Chili zu kombinieren ist Blödsinn, weil die Höhere die Kleinere dann überwuchert. Ebenso ist es mit sehr ausladenden Sorten, mit breiter Krone, da muss man dann einen ordentlichen Abstand einplanen. Auch die Wuchsgeschwindigkeit sollte man beachten. Wenn eine Sorte sehr viel schneller wächst als die Andere ist diese Lichtkonkurrenz auch nicht gut für eine ordentliche Ernte.

Je nach Sorte würde ich 5, 10 oder gar 20 L per Pflanze rechnen.

Wenn man nicht viele Einzeltöpfe haben will, die ja auch mehr Gießaufwand sind, wegen des schnelleren Durchtrocknens im Sommer, dann würde ich Kübel in maximaler Größe wählen und darin eine Mischkultur anbauen. Ein Riesentopf ist praktischer als viele mittlere Töpfe.

Paar Beispiele für eine 60 L Mörtelwanne:
2x Serrano & 4x Jalapeno
oder
2x Aji Amarillo & 2 x Lemon Drop
oder
2x Rocoto
oder
10x SHP
oder
8x Snackpaprika
oder
5x Spitz- & Blockpaprika
Beim Auspflanzen mit Radieschen untersät, sobald diese abgeerntet sind, kann man Schnittsalat/Kresse/Rucola/Asiasalate dazwischen säen.
Nach Saisonende der Chilies dann Wintergemüse, Mangold, Petersilie oder Knoblauch in die Pötte

Wenn man dafür keinen Platz hat, ist auch stapeln eine Möglichkeit.
So muss man sich nicht so viele Gedanken machen wegen gegenseitiger Behinderung & Lichtkonkurrenz.
Unten:
20 L Baueimer/Riesentopf: bepflanzt mit niedriger Chilisorte/Paprika am vorderen Rand.
Obenauf:
10L Topf mit einer Chili, die hoch wächst und so kein Problem hat auch Licht abzubekommen und ihre Krone in Ruhe ausbreiten kann.
Auch diese Kombi kann man noch zusätzlich mit Salat & Co unterpflanzen oder kleine Kräuter- oder Blümchentöpfe dazu stellen.

Dichte Mischkulturen finde ich in Kübeln oft besser, weil sich die Wuchsformen ergänzen, der Raum effektiv genutzt wird und zugleich der Boden bedeckt ist, was die Austrocknung durch Wind vermindert.

Was man allerdings nicht kombinieren sollte sind Tomaten & Chili.
Die Tomate wächst viel schneller und wird der Chili sehr schnell das Leben nahezu unmöglich machen. Sie mag überleben, aber schöne Ernten sind da nicht zu erwarten. Außerdem ist der Wasserbedarf zu unterschiedlich. Ähnliches gilt für die Kombi: Tomate & Gurke oder Gurke & Chili. Alles ein No Go.

Kräuter lassen sich mit vielem kombinieren, da muss man nur auf den Wasserbedarf achten.
Trockenheitsliebende Kräuter wie Rosmarin, Thymian & Co mögen halt keine dauernassen Füße im Tomatentopf.
Basilikum oder Minze hingegen fühlen sich dort wohl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure vielen Tipps. Ich denke, ich werde die meisten Chilis dann jeweils in separate Töpfe pflanzen, eventuell Kräuter dazu. Ich habe mir hierzu jetzt einige 6l Töpfe beschafft, zudem habe ich einen "Charlie Chili", der mit zwei Pflanzen belegt werden soll, zudem einen Balkonkasten mit Wasserreservoir für die "Mini-Balkon-Chili". Tatsächlichen sehen meine Chilis, welche in Kübel sollen, auch eher zierlich aus im Moment, während die "Naschpaprika" doch schon jetzt so aussehen, als ob sie recht groß werden (was volkommen in Ordnung ist, denn die sollen ja auch ins Beet).
 
@Red Chris
Die Naschpaprika werden so zwischen 60 und 80 cm hoch, bleiben aber recht schmal. Da sie zu den Annuums gehören, wachsen sie sehr zügig. Man kann sie auch im Beet recht eng setzen, so 20-25 cm Abstand reichen locker. Ich hatte sie auch schon zu zweit im 10 L Kübel. Stört sie bei ausreichender Düngung nicht.
 
(ich habe schon öfter gelesen, dass z.B mildere Chili/Paprika scharf werden können wenn sie zu nah an scharfen Chili stehen, über Wurzelkontakt – aber das kann ich eigentlich nicht so recht glauben)
Kannst Du mal eine URL dazu beisteuern? Oder meintest Du die Pflanzen, die im nächsten Jahr aus den gewonnenen Samen sprießen? Weil sich natürlich nahe beieinander stehende Pflanzen eher gegenseitig befruchten können, als wenn sie weiter auseinander stehen. Aber das Genom einer Pflanze ändert sich natürlich nicht durch die Nähe zu anderen Pflanzen.
 
Kannst Du mal eine URL dazu beisteuern?

In diesem Video, ca. ab Minute 3:30, wird sowas gesagt, allerdings nicht auf Wurzelkontakt bezogen, sondern auf Bestäubung. Was ja dann wiederum offen lässt, ob das erst für die nächste Generation gilt. Wahrscheinlich habe ich das dann nur anders (also für die aktuelle Generation) interpretiert. Hier der Link zum Video:
Als ich das Video gesehen hatte, dachte ich, dass ich das auch schon irgendwo gelesen hätte, beim Stöbern nach Saatgut. Ich kann aber jetzt nicht mehr sagen, wo. Und auch das mit dem Wurzelkontakt weiß ich jetzt nicht mehr. Vielleicht hatte ich es auch falsch verstanden oder falsch in Erinnerung. Deshalb habe ich ja hier nochmal gefragt ;)
 
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