Gewächshausheizung mit Propan - CO2 Schädigung

chris58

keingärtnermeister
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Hallo zusammen,

ich habe mir gerade einen Heizstrahler für Propan-Flüssiggas zugelegt, als ich diesen Artikel zu CO2 Düngung im Gartenbau fand. Danach würde meine 2,6-4,6 kW Gastrahler in dem 18 m² Folientunnel dioe CO2 Werte überdimensional und damit pflanzenschädigend in die Höhe treiben. Die Heizung bringt in der Mininmaleinstellung eine Temperaturdifferenz zur Außenluft von ca. 8 °C. Nach den Angaben im o.g. Artikel sollen je 1000m² 12 kW Heizleistung mit Flüssiggas nicht überschritten werden, um CO2-Konzentration von ca. 600 - 800 vpm CO2 zu schaffen. Damit würde eine pflanzenschädigende CO2 Konzentration nicht erreicht. Diese Heizleistung entspricht einer Temperaturdifferenz von nur 2 °C.

Es wird dort auch berichtet, dass von manchen Kulturen auch weit mehr vertragen wird: 10 000 bis 20 000 vpm.

Leider habe ich im Internet zu Chilies und Tomaten weder Grenzwerte zu CO2 gefunden, noch die Beschreibung von Symptomen der Überdüngung => Schädigung.

ich fand eben um 18:30 Uhr zu Fotosynthese, das - Bei Tomatenpflanzen à Schäden bei 0,3Vol.% auftreten.
Dieses entspricht dann m.E. 3000 vpm, richtig?

Kann hier jemand über Erfahrungen berichten oder Hinweise geben?

Vielen Dank fürs Mitdenken.
 
chris58 schrieb:
ich fand eben um 18:30 Uhr zu Fotosynthese, das - Bei Tomatenpflanzen à Schäden bei 0,3Vol.% auftreten.
Dieses entspricht dann m.E. 3000 vpm, richtig?

was hier nochmals bestätigt wird.

Da mein Folientunnel an den Türen nicht ganz dicht ist und somit eine gewisse Menge Luftaustausch stattfindet und die Beheizung nur kurzfristig in den Frostnächten stattfindet, dürften Schäden nicht zu erwarten sind.

Bin aber an euren Meinungen sehr interessiert.
 
Gelöst RE: Gewächshausheizung mit Propan - CO2 Schädigung

chris58 schrieb:
was hier nochmals bestätigt wird.

Da mein Folientunnel an den Türen nicht ganz dicht ist und somit eine gewisse Menge Luftaustausch stattfindet und die Beheizung nur kurzfristig in den Frostnächten stattfindet, dürften Schäden nicht zu erwarten sind.

Bin aber an euren Meinungen sehr interessiert.

Hier habe ich nun eine Schilderung der Symptome zu hoher CO2 Konzentration gefunden. Ist unter 3.6 Phytohygienische Effekte der CO2-Anreicherung wie folgt beschrieben:

· Morphologische Veränderungen wie starkes Einrollen der Blattränder bei Rettich, Kopfsalat
und Gurken, veränderte Blattstellung, Krümmung der Blattränder oder Einrollen der
Blätter nach oben;
· Anomalien: Ausbildung kleinerer aber dickerer Blattspreiten;
· Vergilbungen der Blattränder (Chlorosen);
· Nekrosen: Blätter vertrocknen vom Rand her und sterben vollständig ab.
 
Du kannst auch so sterben ...

DIE für Menschen TÖDLICHE bzw für Pflanzen schädliche Konzentration wirst du in einem FOLIENTUNNEL, der rundherum einfach UNDICHT ist, nie erreichen können.
 
harryp schrieb:
Du kannst auch so sterben ...

DIE für Menschen TÖDLICHE bzw für Pflanzen schädliche Konzentration wirst du in einem FOLIENTUNNEL, der rundherum einfach UNDICHT ist, nie erreichen können.

na ja, so sicher bin ich mir da nicht. Der Brenner ist für Räume mindestens 92 m³ zugelassen. Mein Tunnel hat bei 18m² und 2,50 Firsthöhe max. um die 45 m³ Rauminhalt. Ich fahre aber die Minimalstufe, also halbe Last. Dieses ist aber deutlich mehr, als in o.g. Beschreibung als erforderliche CO2 'Düngung' angeben. Nach einer Überschlagsrechnung dürfte ich aber noch unter den 3000 vpm bleiben. Außerdem gehts nicht nur um tödliche Vergiftungen sondern um Stresssituationen, die letztendlich zur Stagnation führen. Ich habe mich mit dem Thema beschäftigt, da schon nach den ersten beiden Nächten die ausgepflanzten Tomaten plötzlich die Blätter einrollten und ziemlich bedeppert aussahen. Dieses war wie ich mir jetzt erlesen haben u.a. der hohen Sonneneinstrahlung in Verbindung mit niedriger Luftfeuchte (< 20%) und sicher auch zu einem geringen Teil der Propanheizung geschuldet.
 
harryp schrieb:
DIE für Menschen TÖDLICHE bzw für Pflanzen schädliche Konzentration wirst du in einem FOLIENTUNNEL, der rundherum einfach UNDICHT ist, nie erreichen können.

Nichts für ungut, aber ich wäre mit solch generellen Aussagen etwas vorsichtiger.
Es sind schon Leute in Zelten umgekommen weil ihr Gasbrenner zum Heizen lief. Und Zelte sind auch nicht Luftdicht.
Genau so wie Leute die den Grill ins Schlafzimmer holten weil ihnen kalt war.
Und auch Schlafzimmer in normalen Häusern sind in der Regel keine ABC geschützten Bunker....
Es kommt da weniger auf die Luftdichtigkeit als auf die Belüftung an.
Wenn sich da Kohlendioxyd auf dem Boden sammeln kann und man dann dort pennt
wird es doch ziemlich schnell gefährlich.
Jetzt geht es hier zwar um etwas anderes, er will da nicht pennen, aber die Pflanzen stehen ja auch am Boden.
Aber eigentlich ging es mir nun auch nur über diese überhebliche Abwinkerei von Risiken
die zu oft all zu schnell an den Tag gelegt wird und manchmal doch gefährlich werden kann.
 
Heute sehen alle Pflanzen schon wieder besser aus.

Ich werde im Herbst zum Abschluss der Saison einige Jungpflanzen vorziehen und testen, welche CO2-Belastung mit meinem Heizstrahler erzeugt werden kann. Besser gesagt ob es damit zu Schädigungen kommen kann. Derzeit werde ich nur noch bei Frostankündigung mit Propan heizen und sonst elektrisch. Sollte sich der dauerhafte Einsatz der Propanheizung nicht nachteilig auswirken, kaufe ich zur nächsten Saison diese Heizung mit Thermostatregelung.

Ich komme darauf zurück.
 
Kannst du das nicht ausrechnen? Irgendwie muss man doch auf den kg Verbrauch von Propan pro "Kältenacht", oder kalter Periode kommen. Daraus kannst du dann ja dann am Ende das entstandene Gasvolumen über das idealie Gasgesetz berechnen. Fehlt nur noch das Gesamtvolumen deines Folientunnels und man sollte zum gewünschten Ergebnis kommen.
Aber wenn man mal vergleichbare Petroliumheiter vergleicht, die dann für die angegebene Größe zusammen auch schon so auf ca. 2,4 kW kommen, würde ich mir da vielleicht nicht zu viel Gedanken machen. Sofern du da auch in einem ähnlichen Bereich bleibst! :)
 
Chili Chris schrieb:
Kannst du das nicht ausrechnen? Irgendwie muss man doch auf den kg Verbrauch von Propan pro "Kältenacht", oder kalter Periode kommen. Daraus kannst du dann ja dann am Ende das entstandene Gasvolumen über das idealie Gasgesetz berechnen. Fehlt nur noch das Gesamtvolumen deines Folientunnels und man sollte zum gewünschten Ergebnis kommen.
Aber wenn man mal vergleichbare Petroliumheiter vergleicht, die dann für die angegebene Größe zusammen auch schon so auf ca. 2,4 kW kommen, würde ich mir da vielleicht nicht zu viel Gedanken machen. Sofern du da auch in einem ähnlichen Bereich bleibst! :)

ok, theoretisch schon. Ich werden Deinen Hinweis aufgreifen und mal nach Formeln suchen. Der Brenner ist zwar regelbar, leistet dann aber konstant je nach Einstellung eine bestimmte Leistung. Ich hatte mit der minimum Einstellung ca. 2 Kg Propan in 9h gerechnet und das kam auch gut hin. Der Folientunnel hat 45m³ Volumen. Dabei sind die Türen relativ gut abgedichtet. Die zwei Lüftungsklappen (40cmx90cm) haben einen umlaufenden Spalt von ca. 1cm. Da in den Frostnächten kaum Wind ist, wird dort warme Luft entweichen, die durch die geringen Türspalte nachzieht. Dadurch kommt es nicht zum Sauerstoffmangel und die zusätzliche Energie muss in Kauf genommen werden. Selbst moderne Brennwerttechnik kommt nicht ohne Wärmeverluste aus.
Ob man hier reale CO2 Werte errechnen kann weiss ich auch nicht. Ich werde mir bei meinem geplanten Crashtest im Herbst ein Messgerät besorgen. Müssten doch Schornsteinfeger bzw. Heizungsbauer haben.

Danke für Deine Meinung.
 
Na aber mit der Angabe von 2 kg lässt sich ja schon rechnen! Das wären dann 45,35 mol Propan. Aus denen ensteht die dreifache Menge CO2 (da 3 Kohlenstoffatome pro Molekül Propan), also rund 136 mol CO2 in 9 Stunden. Das wären rund 6 kg CO2!
So, rechnet man jetzt mit dem idealen Gasgesetz:

p*v=n*R*T

[136 mol*8,314 J/(mol*K)*281 K]/(1,013*10^5 Pa)=v= 3,136 m³


So, ich denke mal, das sollte hinhauen, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe! :) Wären also knappe 7% die die im Volumen von deinem Tunnel einnehmen würden.
Dazu müsste man dann in Abzug bringen, was die Pflanzen wärend der Zeit verbraucehn udn was durch weiteren Luftaustausch einfach flöten geht! :) Aber wenn das Teil eh undicht ist, wird das sicher nicht so wenig sein, denn wenn du es warm machst und luft oben raus kann, hast du ja schon so etwas wie einen Kamin! :)
 
Chili Chris schrieb:
Na aber mit der Angabe von 2 kg lässt sich ja schon rechnen! Das wären dann 45,35 mol Propan. Aus denen ensteht die dreifache Menge CO2 (da 3 Kohlenstoffatome pro Molekül Propan), also rund 136 mol CO2 in 9 Stunden. Das wären rund 6 kg CO2!
So, rechnet man jetzt mit dem idealen Gasgesetz:

p*v=n*R*T

[136 mol*8,314 J/(mol*K)*281 K]/(1,013*10^5 Pa)=v= 3,136 m³


So, ich denke mal, das sollte hinhauen, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe! :) Wären also knappe 7% die die im Volumen von deinem Tunnel einnehmen würden.
Dazu müsste man dann in Abzug bringen, was die Pflanzen wärend der Zeit verbraucehn udn was durch weiteren Luftaustausch einfach flöten geht! :) Aber wenn das Teil eh undicht ist, wird das sicher nicht so wenig sein, denn wenn du es warm machst und luft oben raus kann, hast du ja schon so etwas wie einen Kamin! :)

wie weiter oben schon beschrieben, liegt der Grenzwert für Schädigungen bei Tomaten bei 0,3%vol. Nach Deiner Berechnung hätte ich ja ein Vielfaches. Das kann m.E. nicht ganz stimmen. Diese Gewächshausheizung ist für Gewächshäuser ab 42 m³ Rauminhalt ausgelegt und hat in etwa die maxLeistung wie mein Heizstrahler. Der Verbrauch wird bei entsprechendem Leistungsbedarf ebenso hoch sein und ist auch so angegeben. Nennenswerte Vorteile im Wirkungsgrad sehe ich nicht, nur ist die Wirtschaftlichkeit wegen der temperaturgeführten Regelung besser. Die Heizung würde nicht für Gewächshäuser geeignet sein, wenn so hohe CO2-Werte zu erwarten sind.
 
2000/44,1 = 45 mol Propan - * 3 = 135 mol CO2 * 22,4 L/mol = 3024 Liter CO2, überschlagsmäßig, nicht Kubikmeter.
 
BioJolokia schrieb:
2000/44,1 = 45 mol Propan - * 3 = 135 mol CO2 * 22,4 L/mol = 3024 Liter CO2, überschlagsmäßig, nicht Kubikmeter.

= 3,024 m³, mithin ca. 6,72vol% bei 45m³ Rauminhalt

dieser theroretische Wert liegt über dem 20zigfachen Grenzwert von 0,3% für Schädigungen.
Der tatsächliche Luftaustausch kann nicht in die Berechnung einfließen. Hier muss ich wohl mit einen Messgerät kontrollieren.

Danke erstmal für die Meinungen. Ich setzte hier im Herbst fort und gebe mal die Ergebnisse bekannt.
 
und ich riskiere jetzt eine Verwarnung.

Willst du Chili ernten oder berechnen, WANN du eventuell unter einer Glaskuppel unter Ausschluß der NATÜRLICHEN Faktoren eventuell mal eine Chilifrucht sehen kannst, die mathematisch aber nicht der Norm entspricht ....

P.S.: ich hab 6 Jahre mit 25kg CO2 Flaschen für die ganze Aquaristik seinerzeit OHNE Schaden überlebt ... OHNE Sauerstoffwächter oder sonstigen technischen Warninstrumenten ......
 
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