Grabt ihr noch um?

BioJolokia

Chilitarier
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Ja - wir praktizieren das hier im Garten schon seit 20 Jahren mit gutem Erfolg. Wobei ich nicht glaube, dass wir uns da an 5cm halten, so eine Gabelspatenlänge wird schon reingestochen, im Prinzip wird die Tiefe von den Wurzeln des Unkrauts vorgegeben, die man gleichzeitig jätet. Einmal mit der Spatengabel reingestochen, kurz angehoben, alles an unerwünschten Pflanzen am Schopf gepackt und die Erde rausgeschüttelt, das war's. - Ziel ist, die Mikroorganismen, die in den oberen Bodenschichten sind dort zu lassen, die unteren unten.

Anschließend gut abmulchen (z.B. mit Rasenschnitt), damit sich der Boden nicht sofort wieder verdichtet.

Wobei: das Umgraben hat halt auch seine Vorteile, gerade im Frühjahr entdeckt man da doch einige Engerlinge, die man dann den Amseln als Buffet anbieten kann.

Optimal wäre es, wenn man sich im Frühjahr ein paar Hühner ausborgen könnte, die scharren nach Insekten (natürlich auch Regenwürmern, aber die kommen wieder), lockern dabei den Boden auf, fressen Eigelege von Schnecken und düngen gleichzeitig vor.
 
Wir graben/pflügen schon aus dem Grund um, daß der aufgetragene Kompost ein bisschen unter die Erde kommt und das ganze Unkraut ein wenig zurückgeworfen wird.
Das Argument mit den gestörten Mikroorganismen kann ich so nicht widerlegen, aber bei uns wird nicht mitten in der Saison umgegraben... bei Dir etwa? Nach dem Umgraben, bis zur nächsten Nutzung, haben die Würmer und kleineren Helfer genug Zeit, sich wieder zu beruhigen! :laugh:
 
Ich hab da sone Art Kralle wo ein Pedal dran ist wo man drauftritt und das Dingens sich dann in die Erde gräbt. Funktionier ganz gut
 
Mein Mann quält sich mit dem Garten umgraben auch nicht mehr.
Es werden nur kleinere Beete, die wir neu bestellen wollen, umgegraben.
Dazu muß ich sagen, wir haben Sandboden, den wir seit vielen Jahren
mit etlichen Erden versetzen, damit der Boden etwas reichhaltiger oder so
wird.
Wir mulchen sehr viel und mein Mann lockert den Boden auf, mit
nem Sauzahn.
Warum sollen wir uns mehr Arbeit machen, wenn es nicht notwendig
ist?

Schönen Sonntag und viele Grüße

schoki
 
Hab gestern noch mal bei meinen Eltern nachgefragt: bei uns wird seit 30 Jahren nicht umgegraben, also ganz neu scheint die Methode nicht zu sein ;)

Kompost wird nur oberflächlich aufgebracht, bzw. in die Pflanzlöcher gestreut. - Da sich die Regenwürmer ohnehin die Mulchschicht holen und dann unterirdisch düngen gibt es da keine allzu großen Probleme.
 
Wir graben erst im frühjahr um ,immer kurz vor Ostern ,und im Herbst so ende Oktober Misten wir unseren Garten mit Pferde Mist und lassen ihn dann eben bis wir umgraben oben auf den Beeten liegen . (ich glaub das heist hier, den Mist Sumpfen lassen )
 
Vielleicht hätte ich hier auch dazuschreiben sollen, daß der größte Teil unseres Gartens aufgeschüttet ist :whistling: Lehm, Bauschutt, Teerplatten und anderer Dreck, mit ursprünglich nur einer kleinen Deckschicht darüber, ca. halber Meter, wenn überhaupt so viel.
Da zu pflügen bzw. umzugraben macht sicher mehr Sinn als bei manchem von Euch, wo von vornherein halbwegs vernünftiger Boden existiert. Bei uns kann man damit, gerade in den unteren Bodenschichten, nichts kaputt machen, sondern nur Gutes tun, denk ich mal. ;)
 
Es gab nur einen Fall in dem mein Vater alles umgegraben hat: Im Herbst wurde Mist auf das Beet aufgebracht, über Winter liegen lassen und im Frühjahr umgegraben.

Oft hat er aber einfach nur die Erde etwas aufgelockert und frischen Kompost ausgebracht. Wenn man das mehrere Jahre macht, ist die Erde recht humusreich und locker dass man die nicht mehr umgraben muss.
 
Hab gestern noch mal bei meinen Eltern nachgefragt: bei uns wird seit 30 Jahren nicht umgegraben, also ganz neu scheint die Methode nicht zu sein

Nee die ist auch nicht neu , wurde aber verträngt.
Wir graben auch nicht um , sondern lockern den Boden nur .
 
Hallo Schluckauf,

Zum Thema Umgraben habe ich hier interessantes entdeckt:
http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/nutzgarten/umgraben-sinnvoll-oder-schaedlich-fuer-den-boden-91584

Teer im Boden:
sollten bei euch tatsächlich Teerabfälle im Boden sein, wäre ich an eurer Stelle vorsichtig! Teer enthält polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und gilt als hochgradig krebserregend. Nicht umsonst werden belastete Flächen durchaus mit einem Anbau- oder Verzehrverbot für Nutzpflanzen oder sogar mit Betretungsverboten oder Einzäunungen versehen.

Falls Du mit "Teer" das Bindemittel Bitumen meinst (heute üblich in Abdichtungsbahnen oder Asphaltmischgut) ist das möglicherweise nicht so kritisch zu betrachten. Welcher Einfluss auf die Pflanzen und deren Früchte tatsächlich vorhanden ist, kann ich aber nicht sagen.
 
@ Cheimat

über den link bin ich auch gestolpert, aber komm ich auf die Idee, den hier zu posten... ? Nö! :whistling: :head:

Danke für den Hinweis, ich hab Teer geschrieben, als wäre das alles das gleiche. Ich meinte Asphalt, also Bitumen + Steine! ;)
 
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