Gurkensalate

Gyric

Chili-Wiesel
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Ich werde heute mal den Anfang meiner kleinen Gurkensalat-Reihe machen, da ich in letzter Zeit öfter Gurkensalat mache. In Deutschland wird Gurkensalat doch eher unterschätzt.

Heute macht ein schönes Rezept den Anfang, das ich mal im Netz entdeckt und dann für mich etwas verfeinert habe.

Dieser Salat ist recht scharf, aber sehr simpel: Es handelt sich um einen kalten Gurkensalat nach Yunnan-Art.
Das Rezept ergibt etwa 4 Portionen.

yunnancucumbersalada2jj2.jpg



Zutaten:
  • 2 normale Salatgurken, ich nehme am liebsten Bio-Gurken, etwa 750g (+-)
  • 2-4 reife Tomaten (je nach Größe), etwa 200-300g, gerne Bio-Ware
  • 1/2 - 1 Bund frischen Koriander, nach Belieben, am Besten noch mit Wurzel dran (siehe Kommentar i.d. Zubereitung)
  • etwa 3 Zehen Knoblauch, nach Belieben
  • ein knapp daumengroßes Stück Ingwer
  • frische Chilis und Chilisauce (siehe Kommentar i.d. Zubereitung)
  • der Saft einer Limette, da nehme ich auch am liebsten Bio
  • zum Abschmecken Salz und Zucker (je 1/2 - 1 TL)
  • zum Entwässern der Gurke noch ein wenig Salz.
  • optional für Mutige: Etwas Mononatriumglutamat - der böse Geschmacksverstärker (siehe Kommentar i.d. Zubereitung)
Zubereitung:

Dieses Rezept ist eher schärfer gestrickt, das ist unter Umständen was für echte Chiliheads. Das intensive Gurkenaroma verträgt Schärfe und Säure sehr gut, abgerundet wird mit Zucker und - siehe unten - evtl. mit MSG.
Das Wichtigste sind erstmal durchweg kalte Zutaten, lauwarm schmeckt es einfach nicht so geil.

Daher werden alle wasserhaltigen Zutaten nach Möglichkeit direkt vor der Zubereitung für ein paar Stunden kalt gestellt - die Tomaten natürlich nicht tagelang, da sie sonst an Geschmack verlieren.

Zuerst kümmern wir uns um die beiden Gurken. Sie werden grob geschält und mittig halbiert, so dass man vier kleine "Gurkenwalzen" erhält. Die so entstandenen vier Walzen packt man in etwas Klarsichtfolie ein und haut mit der flachen Hand - oder mit der Faust, ein Nudelholz geht auch - einigermaßen kräftig drauf, so dass sie der Länge nach in vier Teile zerschmettert werden. Die Folie nur, damit nichts spritzt. Noch zusammenhängende Teile werden einfach der Länge nach auseinander gerissen. Das macht bei dem Rezept am meisten Spaß ^^

Ich haue zuerst von oben der Länge nach kräftig drauf, drehe sie dann um 90 Grad und hau dann nochmal der Länge nach drauf.

Die entstandenen Längsviertel werden nun mit einem Löffel auf der Innenseite grob von den Kernen der Gurke befreit. Die Kerne werden nicht mehr benötigt, können aber für andere Salate eingefroren werden, also erstmal beiseite stellen. Dann tut man die nun ~16 entstandenen Teile in eine Schüssel und gibt einen ordentlichen TL Salz darauf und mengt das Salz gleichmäßig unter.
Das Ganze geht dann für etwa 15 Minuten in den Kühlschrank, um auszuwässern.

In der Zwischenzeit kann man die Salatsauce anfertigen:

Man schnappt sich den frischen Koriander und wäscht ihn gründlich.

Wenn es Koriander mit Wurzeln ist, trennt man die Wurzeln mit etwas Stiel ab und gibt das in den Mixer.
Bei Koriandergrün ohne Wurzeln nimmt man etwa die Hälfte des Bundes und gibt das in den Mixer.

Ebenfalls in den Mixer kommen geschälter Knoblauch und Ingwer, sowie Salz, Zucker, ein wenig Limettensaft und die Tomaten. Da die Tomaten ebenfalls Säure enthalten, kann man zuerst etwas weniger Limettensaft zugeben und lieber hinterher abschmecken.
Nun kann man nach Belieben frische Chilis und/oder Chilisauce hinzufügen: Ich persönlich nehme gerne eine Kombination aus frischen Chilis, gehackt, und einer ordentlichen Portion fermentierter Chilisauce, was dem Rezept sehr zugute kommt. Das Originalrezept verwendet fertige Sriracha und frische Birdeyes. Das kann man halten, wie man möchte - aber die Mixtur verträgt einiges an Schärfe!

Jedenfalls wird die obige Mixtur nun püriert, je nach Wunsch: Wer es etwas stückiger mag, drückt nicht so lange auf den Knopf der Maschine...

Das Originalrezept sieht eine Messerspitze MSG (Monosodiumglutamate) vor, also Geschmacksverstärker. Bevor jeder sich die Haare rauft - er passt wirklich gut zu diesem Rezept, sollte aber sehr vorsichtig eingesetzt werden. Zu kaufen gibt es das "weiße Zauberpulver" ja immer noch im Asialaden und vermutlich auch im Onlinehandel.
Wer das weglassen möchte, kein Problem, es wird auch so schmecken. Aber meiner Meinung nach gibt eine winzige Menge davon in diesem Salat nochmal so einen leichten Kick zum abrunden.

Die andere Hälfte des Korianders (vorzugsweise die feineren Stängel und das Blattgrün) wird nun grob gehackt, die gesalzene Gurke wird nach den etwa 15 Minuten noch einmal kurz durchgemengt und sämtliche ausgetretene Flüssigkeit wird abgegossen (kann man zu den vorher entfernten Kernen gießen, gibt nochmal ne Gurkensauce für was Anderes).

Die Gurke kann man dann in mundgerechte Stücke schneiden, nicht zu fein (!) und die Sauce, als auch den Koriander untermengen.

Nun kann man noch mit Salz, Zucker, Limettensaft und evtl. mehr Chilisauce abschmecken, bis alles rund und schön scharf ist. Das Ganze sollte dann sofort und kalt gegessen werden.
Wenn der Salat länger steht, verliert die Gurke etwas an Charakter und auch der Koriander verliert an Bumms. Also immer lieber frisch zubereiten und kalt servieren :)

yunnancucumbersaladclpakcy.jpg


So sieht es dann aus der Nähe aus: Ein eher rustikaler Salat mit simplen, kräftigen Aromen, komplett ohne Öl und an und für sich sogar vegan ^^

Das war das Erste von einigen Gurkensalatrezepten, die ich in der nächsten Zeit hier posten werde. In der Zwischenzeit viel Spaß beim Nachmachen :D

Edit: Zur besseren Lesbarkeit noch Formatierung ergänzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke fürs Rezept,auch wenn mir die Zubereitung etwas strange rüberkommt.... :woot:.
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Das draufhauen liest sich komisch.
Die Bilder sehen fantastisch aus... Hmm ich glaube so ein Salat passt auch hervorragend als Vorspeise zu Chili con Carne :)
 
ja, etwas unkonventionell! :D zugegeben.

also das rezept heißt, ins englische übersetzt, etwa "smashed cucumber salad"

der hintergrund ist auch nur, das die leicht zerdrückte gurke besser den eigenen saft durch das salz absondert und dann dafür besser die salatsauce aufnimmt.
ansonsten muss man gurke ja sehr lange marinieren, aber eben das ist hier nicht gewollt! man kann also ordentlich draufkloppen :laugh: nur halt nicht zu brei schlagen, etwas gefühl ist angebracht...

als Vorspeise zu Chili con Carne

ich glaub, ich weiß, worauf du hinauswillst ^^
 
Ich habe in Hannover schon mehrfach Gurkensalat bei verschiedenen Japanern gegessen. Sehr, sehr lecker. Rezepte habe ich auch gefunden, allerdings noch nicht zu GoogleTranslate geschoben: ピリ辛キュウリのサラダ

Meine Oma hat viel Gurkensalat gemacht. Recht klassisch: Zucker, Salz, Essig, Öl, Kräuter.

Ich persönlich mache oft den Bekannten — gemeinhin als Dänischen bezeichnet: Gurkenscheiben einsalzen und 15 Min. ziehen lassen, damit sie Geschmack annehmen. Gurken wieder spülen, dann Zucker, Salz, Essig, Öl, Kräuter.
 
Als nächstes kommt ein lauwarmer Gurkensalat, zu dem mich Joel Robuchon inspiriert hat :)
 
@Capsium sehr gerne.

Morgen kommt hier mein Curry-Gurkensalat, weil ich den morgen zubereite. Das Rezept hätte ich freilich jetzt schon parat, aber eben keine Bilder ^^ die muss ich dann erst machen.
 
Also das Rezept würde mich mal interessieren :)

ja, sollte schon längst hier gelandet sein. ich wollte das an dem sonntag oder samstag mit meiner mutter zusammen machen, weil die auch so gern gurkensalat isst. ich war dann allerdings viel zu spät da und sie hat vorsorgeweise den anderen salat aus dem anfangspost vorbereitet, da gab's dann kein zurück mehr ^^ hab ich halt nicht gut kommuniziert.

aber kommt. hier. demnächst. :angelic:
 
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