Guten Tag aus Mayen-Koblenz

[Sandra30]

Hey Chili Freunde..
Ich habe den Chili Baum von meiner Oma geerbt.
Eigentlich habe ich noch viel mehr Obst und Gemüse von ihr mitgenommen.
Bloß dieser Chili Baum macht mich ganz wuschig. Er trägt 10 Früchte, wann weiß ich wann ich ernten kann? Werden die ROT oder muss man die grün ernten? Ist es nicht schon zu kalt für ihn? Bitte helft mir ich brauche wenigstens eine Chili, damit ich die Samen zum neu sähen bekomme. Und dann ist noch die Frage.... was tun im Winter? Soll ich ihn ins Haus nehmen?

 

[5chm177y]

Hallo Sandra,

Stell ruhig ein Bild der Pflanze ein. Das macht uns das ganze einfacher. Vorab: Grün = grds. unreif.

Wenn du den Platz hast, kannst du die überwintern.

 

[Sandra30]

Mach ich morgen wenn es hell ist ))

 

[Taunuswaldfee]

Hallo Sandra, willkommen im Forum.

 

[Sandra30]

Vielen Dank. Hier jetzt mal ein Bild der Pflanze. Insgesamt trägt sie 10 Chilis. Alles andere ist noch in Blüte bzw. fängt jetzt erst an zu blühen. Muss ich sie schon ins Haus nehmen? Oder wann? Wenn ja, wohin? Garage? Wohnzimmer? Küche? Ich bin völlig überfragt. Ich will die Pflanze unbedingt am leben erhalten und ich hätte gerne mindestens 1 reife Chili um die Samen zu bekommen, falls mir die Pflanze irgendwann mal eingehen sollte.
Und werden die Chilis rot oder hab ich evtl eine grüne? Gibt es überhaupt grüne? Ich habe bereits versucht mich über Google zu informieren, aber irgendwie fehlen mir die Infos. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Die Pflanze ist mir sehr heilig weil sie von meiner Oma ist und sie für ihren Garten gelebt hat.

 

[5chm177y]

Deine Chili gehört in die Sparte Rocoto. Die Samen sind schwarz, wenn du sie reif erntest.

Die wird noch umfärben. Am wahrscheinlichsten sollte Rot oder Gelb sein.

Bei sicheren Temperaturen nachts über 10°C bedenkenlos draußen stehen lassen. Rocotos sind hart im nehmen und vertragen auch kältere Temperaturen (bis 0°C haben meine immer mitgemacht) aber hier geht es erstmal um sicheres Überleben, also kein Risiko eingehen!

Sobald es zu kalt wird kannst du die nachts reinholen und tagsüber wieder rausstellen. Für durchgängig drinnen den hellsten Raum wählen, bis die Chilis reif sind.

Edit: ist das gelbe im Topf ein Schild mit Sortennamen? Dann könnte dir sicher einer von uns verlässlich sagen, welche Farbe es wird.

 

[jalapa]

Hallo Sandra,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!

Zuallerst möchte ich Dir sagen, dass es mir sehr, sehr leid tut, dass Du Deine Oma verloren hast und ich sehr gut verstehe, dass Du die Pflanze als Andenken an sie unbedingt erhalten möchtest.

Zu Deiner Pflanze: Rocotos können rot oder gelb abreifen, es gibt auch orangefarbene Sorten. Solange kein Frost droht, kannst Du die Pflanze draußen lassen, und das solltest Du auch tun, da sie dann viel mehr Licht bekommt als im Zimmer und dort auch besser wächst. Wenn Nachtfröste angesagt sind, musst Du sie einräumen.

Rocotos kann man hell oder dunkel überwintern, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass meine Rocotos die dunkle Überwinterung nicht überstanden haben. Da Du noch viele unreife Früchte hast und Rocotos relativ lange brauchen um abzureifen, würde ich die Pflanze hell überwintern und dazu im Zimmer möglichst dicht ans Fenster oder eine Balkontür stellen und dort weiter kultivieren. Das habe ich im letzten Jahr auch gemacht und ich hatte dann im November und Dezember reife Früchte.

Das einzige, worauf Du nach deim Einräumen aufpassen musst, sind Blättläuse, die Du Dir so recht leicht einschleppen kannst und die die Pflanze zerstören können, wenn sie überhand nehmen.

Rocotos kann man bei richtiger Pflege auch mehrere Jahre überwintern. Das einzige Problem ist, dass im Laufe der Jahre der Ertrag weniger wird. Aber darum geht es Dir ja hier gar nicht.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Wenn Du weitere Fragen hast, schreib ruhig. Wir helfen Dir hier gern alle weiter.

 

[Sandra30]

Ja. Ich schicke ein Bild.
Wie sieht es denn aus drinnen? Wäre das im Winter nicht ZU warm? Wir haben Fußbodenheizung. Ich würde sie dann auf den Esszimmertisch stellen. Wir sitzen sowieso nur in der Küche. Ich habe gelesen das er nicht im Wind stehen soll, deshalb habe ich ihn dort hingestellt. Jedoch kommt da gleich über den Nachmittag hin die Sonne. Morgens und abends ist da Schatten. Oder soll ich ihn in den Garten stellen? Dort ist jedoch den ganzen Tag Sonne und von allen Seiten Wind. Fragen über Fragen. Ich bin froh das ich dieses Forum gefunden habe. In Facebook habe ich eine Obst und Gemüsegruppe gefunden, bloß kommen da leider nur blöde Kommentare als das dort jemand hilft.
Also ich habe jetzt mal Bilder reingestellt vom kleinen Teil vom Garten, und wo sie zur Zeit steht, dann vom Tisch wo ich sie im Winter draufstellen würde, von den kleinen Chilis die grad frisch kommen.... denkt ihr die werden noch, oder ist es dafür "zu spät".
Dann habe ich noch gelesen das man die zurück schneiden muss irgendwann. Aber wann und wie? Ich habe erst seit 2 kahren das Haus und ich muss mich noch ins Gärtnern einleben. Ich habe dieses Jahr erst angefangen und muss noch gaaaaanz viele Erfahrungen genießen sammeln. Ich hoffe ich werde nicht gesteinigt für mein ganzes Unwissen

 

[Sandra30]

@jalapa achsooo die kann auch in die Sonne? Das wusste ich nicht. Ich habe sie bis gestern Abend vor dem Haus stehen gehabt, da ist nur Schatten. Ach herrje.
Vielen Dank für dein Beileid! Mir liegt sehr viel daran ihre Pflanzen aufrecht zu erhalten.

 

[jalapa]

Meine überwinterten Rocotos (Sorten P360 und Guatemala Orange) standen im Winter im geheizten Wohnzimmer vor der Balkontür und hat den Winter gut überstanden. Wenn Du sie hell überwintern willst und die Temperaturen hoch sind (Raumtemperatur), brauchst Du so viel Licht wie möglich. Eventuell würde ich eine LED-Pflanzenleuchte oder Leuchtstoffröhre mit Tageslichtspektrum anschaffen, wenn Du nicht genug Licht bieten kannst.

Meine Rocotos im Garten stehen im Sommer in der Knallsonne von morgens bis abends. Sie vertragen das gut, brauchen dann aber genug Wasser. Sie mögen es auch sehr, wenn sie mit dem Schlauch oder Regner geduscht werden. Auch Wind ist kein Problem, solange es kein starker Sturm ist, der die Zweige abbricht.

Du schafftst das schon mit der Rocoto! Ich hatte im letzten Jahr auch erstmals Baumchilis (Chilis insgesamt habe ich erst seit 4 Jahren), und ich empfinde sie als ziemlich unproblematisch.

Wenn Du zu anderen Pflanzen oder zum Garten Fragen hast, können wir vielleicht auch weiterhelfen. Es gibt hier auch einige Unterforen zu "nicht-chilligen" Pflanzen.

 

[Sandra30]

Wahnsinn! Ich war völlig falsch informiert. Vielen Dank sie steht nun mitten im Garten.

Was meinst du mit dem Schauch? Auch die Blätter und die Chilis nass?

 

[Xiocolata]

Bei mir sind es Rocoto da Seda, auf der Südterrasse und im Winter am Südfenster auf der Fußbodenheizung. Und ja, Blattläuse sind ein Problem im Winter. Aber so st geht es gut.
Herzlich Willkommen übrigens und mein Beileid zum Verlust deiner Oma.

 

[jalapa]

Was meinst du mit dem Schauch? Auch die Blätter und die Chilis nass?

Ich poste jetzt mal ein Bild aus meinem Garten in Deinem Faden und hoffe, dass ist OK so:

2019_08_16_Rocotobeet.jpg

• jalapa
• 3 September 2019

Auf diesem Beet stehen die meisten meiner Rocotos. Ich bewässere das Beet mit einem Impulsregner, den ich oben an einem Stab angebracht habe (rechts im Bild). Anders als Tomaten, die gegenüber Regengüssen sehr empfindlich sind, mögen es Rocotos, wenn ihre Blätter geduscht werden. Das vorn rechts auf dem Bild mit der Frucht mit dem orangenen Schleifchen ist übrigens die überwinterte P360.

Auf Deinen Fotos sehe ich einen Rasen, der richtig schön grün ist. Ich vermute mal, Du bewässerst ihn mit einem Viereckregner oder ähnlichem? Da würde ich die Rocoto einfach draufstellen (oder an den Rand), und so bekommt sie ihre Dusche automatisch. Von der Menge her wirst Du dann aber trotzdem den Kübel noch gießen müssen.
Wenn Du Deinen Garten mit einem Schlauch gießt, müsstest Du vorn noch so eine Handbrause dranbauen, sonst ist der Strahl nicht fein genug.

Apropos: Der Kübel sieht aus wie ein umfunktionierter Abfalleimer, was auch von der Größe her vollkommen OK ist. Hast Du mal nachgeguckt, ob da unten Löcher drin sind, durch die das Wasser abfließen kann? Das ist sehr wichtig, sonst fangen die Wurzeln an zu faulen.

 

[Sandra30]

Du wirst es wahrscheinlich kaum glauben, aber ich bewässere den Rasen nicht. Ich lasse ihn einfach immer wild wachsen und lass die Natur das machen. Wenn er zu lang wird das mein Sohn nicht mehr drauf laufen kann, gehe ich mal mit dem Rasenmäher drüber und das wars. Das ist nur ein Bruchteil vom Garten. Die Gemüseecke ist um die Ecke.
Dein Bild gefällt mir sehr gut. Ich bin noch ziemlich am Anfang. Hier kommen noch einige Bäume, Sträucher, Blumen und und und und und hin. Ich möchte es schön Urig hier machen. Aber das dauert. Stück für Stück. Hast du mehr Bilder? Ich hol mir gerne Anregungen.

 

[jalapa]

Wir haben einen Schrebergarten, der 350 qm groß ist und den meine Eltern und meine Großeltern Jahre vor meiner Geburt gepachtet haben. Das war so Anfang der 60er Jahre. In diesem Garten bin ich groß geworden, und inzwischen bewirtschafte ich ihn gemeinsam mit meiner Mutter, die Mitte 80 ist. Ich bin nur am Wochenende im Garten, da ich 180 km entfernt arbeitet.

Das hat zur Folge, dass bei uns nicht alles so picobello ist wie in anderen Schrebergärten, aber auch, dass wir noch Pflanzen haben (Birnenbäume, Weinreben, Kletterrosen), die bereits der Erstbesitzer bei der Anlage des Gartens 1925 gepflanzt hat. Wir sind die dritten Besitzer.

Wir haben diverse Obstbäume (5 Äpfel, 2 Birnen, 2 Pfirisiche), diverse Beerensträucher, Rosen, viele Stauden, Wein und bauen jede Menge Tomaten, Gurken, Bohnen und seit vier Jahren auch Chilis und Paprika an. Wir mögen gern alte Sorten. Ach ja, und zwei kleine Folienzelte haben wir auch.

Was kann ich so an Tipps geben:
Wir mischen gern blühende Pflanzen und Nutzpflanzen, weil wir so Insekten anlocken (und natürlich auch unterstützen), aber auch um Verkreuzungen zu vermeiden. Eine Wildbiene geht eher an eine Stockrose als an eine Tomate, wenn sie die Wahl und genügend Nahrung hat.
Ansonsten ist viel Learning by doing und ausprobieren, was man mag. Aprikosen haben bei uns zum Beispiel überhaupt nicht funktioniert, auch vom Pflaumenbaum haben wir uns wieder getrennt. Der Pfirischbaum auf dem Foto war ein Wildling und trägt inzwischen massig leckere, weißfleischige Früchte.

Vieles ist auch von Deinen Gegebenheiten vor Ort abhängig und von dem, was machbar ist. Ein Beispiel: Wir haben seine sehr schweren Boden, der bei Trockenheit wie Beton wird, und unser Garten ist in der trockensten Region in Deutschland. Halle liegt im Regenschatten des Harzes, und die Regentage pro Jahr konnten wir im letzten Jahr an den Händen abzählen. Dieses Jahr ist es nicht viel besser. Angesichts dessen und des Alters meiner Mutter und meiner beschränkten Zeit am Wochenende gärtnern wir viel im Kübel, und ich habe für die Tomaten, Chilis und anderen Gemüsepflanzen eine Tröpfchenbewässerung sowie für die Rocotos den Impulsregner aufgebaut. Unter normalen Bedingungen ist das vollkommen overdone, aber für uns geht es nun mal nicht anders.
Wie gesagt: probiere aus, finde heraus, was ihr magt, tausche Deine Erfahrungen und Saatgut mit anderen Leuten aus und verliere nicht den Spaß am Gärtnern. There are no gardening police.

Ach ja, zu den Bildern: Vielleicht magst Du mal in meinen allgemeinen Gartenfaden schauen. Das Jahr 2019 findest Du unter https://chiliforum.hot-pain.de/threads/jalapas-garten-2019-tomatenschwemme.35804/ und das letzte Jahr unter https://chiliforum.hot-pain.de/thre...do-und-sonstiges-2018-tomatenerntezeit.33536/