Guten Morgen!
Ich weiß nicht, ob es dieses Rezept schon irgendwo gibt und unter anderem Namen bekannt ist, allerdings finde ich es so lecker, dass es einfach geteilt werden muss. Wobei es mich auch wundern würde, wenn es schon irgendwo vorhanden ist, da es schon fast experimentelles Kochen ist und sich in einer studentischen WG entwickelt hat.
Dazu gibt es auch eine kleine Hintergrundgeschichte.
Während des Studiums hatte ich sehr oft mit Chinesen zu tun und wohnte auch mit einem in einer WG zusammen. Neben der Freundschaft und dem kulturellen Austausch kam natürlich auch der kulinarische Aspekt nicht zu kurz. Wir haben sogar sowas wie eine chinesische Pizza entwickelt.
Hier ist jedoch das Hähnchenbrustfilet im Fokus. Das Rezept haben wir im Laufe der Jahre verfeinert. Das Fundament bildet ein Gericht meiner Mutter. Sie hatte ganze Stücke in der Pfanne gebraten und dann ein Gemisch aus Sahne und Senf über das Fleisch gekippt und mit Reis serviert. Im Grunde nicht schlecht, aber es geht besser.
Sahne haben wir gestrichen und Kokosmilch verwendet. Senf und Curry sind geblieben. Ingwer, Chilis, Mung-Sprossen (oft falsch als Soja-Sprossen bekannt) haben ihren Weg in das Rezept gefunden. Als Beilage nehmen wir Rundkornreis (Milchreis).
Für vier ansprechende Portion benötigt man:
400g Hähnchenbrustfilet
1 mittlere Zwiebel
3 Knoblauchzehen
2 Schalotten
1 Dose Kokosmilch (400 ml) als Alternative gehen auch zwei Becher süße Sahne
1 Esslöffel Senf (Dijon-Senf)
1 Esslöffel Currypulver (Sorte nach Geschmack)
1 Stück Ingwer (ca. 10g)
Kokosfett
Hühnerbrühe
Olivenöl
2-4 Chilis nach persönlichem Geschmack
200g Milchreis (Trockengewicht)
200g frische Mung-Sprossen
Mein chinesischer Mitbewohner schnitt für seine Gerichte das Fleisch immer in wirklich kleine Stücke. Hier kann man auch etwas variieren. Bei uns hat es sich für dieses Gericht jedoch durchgesetzt, das Fleisch so zu schnibbeln, das es die Größe von Croutons hat.
Eine Pfanne mit einem Stück Kokosfett von ca. 5g stark erhitzen und ca. ein Viertel des Filets braten, bis die Stückchen eine goldene Färbung zeigen. Wir haben das Fleisch immer in mehreren Schritten gebraten, weil sonst zu viel Flüssigkeit austritt und den Brateffekt verzögert. Die fertigen Portionen einfach auf einen Teller geben und abdecken.
Danach die fein gehackten Zwiebelwürfel mit dem ebenso klein gehackten Ingwer und Knoblauch in etwas Olivenöl bei mittlerer Temperatur in der Pfanne schwenken, bis sich das Aroma deutlich bemerkbar macht. Fünf Minuten reichen dicke. Noch eine Anmerkung: mein chinesischer Freund schält Ingwer nicht. Ich habe früher stets den trockenen Teil weggeschnitzt und nur das Innere verwendet, was wohl in China nicht üblich ist.
Danach das Fleisch hinzugeben und die Kokosmilch gleich hinterher schütten. Zwischenzeitlich rührt man eine halbe Tasse Wasser mit einem Teelöffel Hühnerbrühe, dem Esslöffel Senf und Curry an. Gleich hinterher damit und gut rühren. Das Ganze abgedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen und hin und wieder gut rühren.
Nun kann man den Reis aufsetzen. Der Milchreis wird natürlich mit Wasser gekocht. Er klebt sehr gut, nimmt die Sauce toll auf und ist schnell fertig. Den Reis nur mit Wasser ohne Salz kochen. Die Faustregel, dass auf eine Tasse Reis eine Tasse Wasser kommt, greift auch hier. Wir hatten hier damals noch von meinem Freund einen Reiskocher, womit das Ergebnis noch besser war. Chinesen eben.
In einem normalen Topf braucht der Reis ca. 10 - 15 Minuten.
Kurz bevor der Reis fertig ist und das Hähnchen noch vor sich hin köchelt, gibt man die gehackten Schalotten zusammen mit den ebenfalls gehackten Chilis und den Mung-Sprossen in eine zweite Pfanne und schwenkt sie ebenfalls mit etwas Ölivenöl. Das Aroma entfaltet sich und die Sprossen bleiben knackig. An der Stelle muss ich übrigens dringend von Sprossen aus der Dose oder aus dem Glas abraten. Meist wird Branntweinessig zur Konservierung verwendet und die Dinger sind lasch und ohne Biss. Das macht mir das ganze Gericht kaputt.
Sobald der Reis fertig ist, damit einen Boden auf dem Teller bilden, einige Löffel von dem Hähnchen dazu geben und mit den Sprossen bedecken.
Fertig ist die europäisch-chinesische Hähnchenpfanne.
Wir fanden dieses Rezept und die Entwicklung übrigens deshalb so spannend, weil sich hier wirklich die Kulturen kreuzen. In der chinesischen Küche gibt es einfach keinen Senf, Sahne oder Olivenöl.
Auch wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Fleisch so furchtbar klein zu schneiden oder Milchreis als Beilage zu verwenden.
Wir haben hier schon eine ziemlich spannende Note und ich hoffe, dass es allen schmeckt, die das Rezept probieren.
Ich weiß nicht, ob es dieses Rezept schon irgendwo gibt und unter anderem Namen bekannt ist, allerdings finde ich es so lecker, dass es einfach geteilt werden muss. Wobei es mich auch wundern würde, wenn es schon irgendwo vorhanden ist, da es schon fast experimentelles Kochen ist und sich in einer studentischen WG entwickelt hat.
Dazu gibt es auch eine kleine Hintergrundgeschichte.
Während des Studiums hatte ich sehr oft mit Chinesen zu tun und wohnte auch mit einem in einer WG zusammen. Neben der Freundschaft und dem kulturellen Austausch kam natürlich auch der kulinarische Aspekt nicht zu kurz. Wir haben sogar sowas wie eine chinesische Pizza entwickelt.
Hier ist jedoch das Hähnchenbrustfilet im Fokus. Das Rezept haben wir im Laufe der Jahre verfeinert. Das Fundament bildet ein Gericht meiner Mutter. Sie hatte ganze Stücke in der Pfanne gebraten und dann ein Gemisch aus Sahne und Senf über das Fleisch gekippt und mit Reis serviert. Im Grunde nicht schlecht, aber es geht besser.
Sahne haben wir gestrichen und Kokosmilch verwendet. Senf und Curry sind geblieben. Ingwer, Chilis, Mung-Sprossen (oft falsch als Soja-Sprossen bekannt) haben ihren Weg in das Rezept gefunden. Als Beilage nehmen wir Rundkornreis (Milchreis).
Für vier ansprechende Portion benötigt man:
400g Hähnchenbrustfilet
1 mittlere Zwiebel
3 Knoblauchzehen
2 Schalotten
1 Dose Kokosmilch (400 ml) als Alternative gehen auch zwei Becher süße Sahne
1 Esslöffel Senf (Dijon-Senf)
1 Esslöffel Currypulver (Sorte nach Geschmack)
1 Stück Ingwer (ca. 10g)
Kokosfett
Hühnerbrühe
Olivenöl
2-4 Chilis nach persönlichem Geschmack
200g Milchreis (Trockengewicht)
200g frische Mung-Sprossen
Mein chinesischer Mitbewohner schnitt für seine Gerichte das Fleisch immer in wirklich kleine Stücke. Hier kann man auch etwas variieren. Bei uns hat es sich für dieses Gericht jedoch durchgesetzt, das Fleisch so zu schnibbeln, das es die Größe von Croutons hat.
Eine Pfanne mit einem Stück Kokosfett von ca. 5g stark erhitzen und ca. ein Viertel des Filets braten, bis die Stückchen eine goldene Färbung zeigen. Wir haben das Fleisch immer in mehreren Schritten gebraten, weil sonst zu viel Flüssigkeit austritt und den Brateffekt verzögert. Die fertigen Portionen einfach auf einen Teller geben und abdecken.
Danach die fein gehackten Zwiebelwürfel mit dem ebenso klein gehackten Ingwer und Knoblauch in etwas Olivenöl bei mittlerer Temperatur in der Pfanne schwenken, bis sich das Aroma deutlich bemerkbar macht. Fünf Minuten reichen dicke. Noch eine Anmerkung: mein chinesischer Freund schält Ingwer nicht. Ich habe früher stets den trockenen Teil weggeschnitzt und nur das Innere verwendet, was wohl in China nicht üblich ist.
Danach das Fleisch hinzugeben und die Kokosmilch gleich hinterher schütten. Zwischenzeitlich rührt man eine halbe Tasse Wasser mit einem Teelöffel Hühnerbrühe, dem Esslöffel Senf und Curry an. Gleich hinterher damit und gut rühren. Das Ganze abgedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen und hin und wieder gut rühren.
Nun kann man den Reis aufsetzen. Der Milchreis wird natürlich mit Wasser gekocht. Er klebt sehr gut, nimmt die Sauce toll auf und ist schnell fertig. Den Reis nur mit Wasser ohne Salz kochen. Die Faustregel, dass auf eine Tasse Reis eine Tasse Wasser kommt, greift auch hier. Wir hatten hier damals noch von meinem Freund einen Reiskocher, womit das Ergebnis noch besser war. Chinesen eben.
In einem normalen Topf braucht der Reis ca. 10 - 15 Minuten.
Kurz bevor der Reis fertig ist und das Hähnchen noch vor sich hin köchelt, gibt man die gehackten Schalotten zusammen mit den ebenfalls gehackten Chilis und den Mung-Sprossen in eine zweite Pfanne und schwenkt sie ebenfalls mit etwas Ölivenöl. Das Aroma entfaltet sich und die Sprossen bleiben knackig. An der Stelle muss ich übrigens dringend von Sprossen aus der Dose oder aus dem Glas abraten. Meist wird Branntweinessig zur Konservierung verwendet und die Dinger sind lasch und ohne Biss. Das macht mir das ganze Gericht kaputt.
Sobald der Reis fertig ist, damit einen Boden auf dem Teller bilden, einige Löffel von dem Hähnchen dazu geben und mit den Sprossen bedecken.
Fertig ist die europäisch-chinesische Hähnchenpfanne.
Wir fanden dieses Rezept und die Entwicklung übrigens deshalb so spannend, weil sich hier wirklich die Kulturen kreuzen. In der chinesischen Küche gibt es einfach keinen Senf, Sahne oder Olivenöl.
Auch wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Fleisch so furchtbar klein zu schneiden oder Milchreis als Beilage zu verwenden.
Wir haben hier schon eine ziemlich spannende Note und ich hoffe, dass es allen schmeckt, die das Rezept probieren.