Konservendeckel Crashkurs - Weichmacher sind Krebserregend.

gmiasbauer

Habanerolecker
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Hallo Liebe Leute,

Da mir immer wieder bei den Fotos von euren selbst eingemachten Schätzen aufgefallen ist, dass Ihr teilweise benutzte Gläser und teilweise Gläser mit einem mit Früchten verziertem Deckel benutzt (nimmt man für Marmelade), muss ich euch aufklären!

(geht rein um Twist off Deckeln!)

Wie ihr sicherlich bemerkt habt ist der Deckel ja aus Blech mit einer Plastikbeschichtung auf der Innenseite (die Seite die das Lebensmittel berührt).
Gut, nun gibts da aber ziemlich verschiedene Zusammensetzungen von den Beschichtungen. Das ganze hat was mit der Aggressivität vom Lebensmittel gegenüber der Dichtung zu tun. Da Honig oder eine Konfitüre weniger Aggressiv als Essig, Alkohol oder Öl ist gibts da große Unterschiede in der Zusammensetzung der Weichmacher -> ein Honigdeckel kann billiger produziert werden als ein Deckel für sagen wir Mayonnaise, Senf oder Essiggurkerl.

Ätherische Öle (wie zB das Capsaicin in Chilis) können genauso die Weichmacher von "falschen" Deckeln lösen und ins Produkt abgeben -> verfärbt sich dann schwarz und/oder fängt fürchterlich zu stinken an.

Genauso die Wiederverwendung und mehrmalige Auskochung ist für ein Deckelleben nicht vorgesehen und kann unter Umständen die Dichtung beschädigen und giftige Weichmacher ins Füllgut abgeben.

Da ihr ja sowieso alle ziemlich begabt im Netz seid, findet ihr mit Sicherheit auch einen Verpackungs-Glashändler in eurer Nähe, bei dem ihr esbo reduzierte Deckeln für fetthaltige bzw. für Sauergemüse findet.

Hoffe ich hab euch jetzt nicht die Freude an euren Produkten verdorben die im Keller stehen. :blush:

Gläser und Flaschen mit Gummidichtungen (Bügel, Weck,....) sind davon übrigens nicht betroffen, da die rein nur für den Hausgebrauch produziert werden.

Übrigens! Da ich schon dabei bin, man unterscheidet auch zwischen Deckeln, die man bis 95°C und bis 121°C erhitzen kann, ohne dass es der Dichtung schadet (Pasteurisieren vs. Sterilisieren). Also aufpassen beim Abkochen von den Deckeln.
Es reicht meistens aus, neue Deckeln einfach in kaltem, klarem Wasser abzuspülen um sie ausreichend sauber für eine gute Haltbarkeit zu bekommen.

Ich hoffe ihr nehmt euch meine Hinweise zu Herzen.

LG Martin
 
Hallo Martin

Grundlegend hast Du recht .......

Aber unterschätze nicht das Säurepotential von Honig.

Es ist richtig, dass die von Dir erwähnten Deckel für den einmaligen Gebrauch gedacht sind.

Aber auch die Weckdichtungen können in den Verkauf kommen .......

Je nach dem welche Produkte man verkauft.

ABER die Anforderungen an Honiggläser bzw. deren Verschlüsse müssen genau so streng gehandhabt werden wie für Saure Lebensmittel wie die von Dir erwähnten Gurken!!!

Viele Grüsse, Ernst der Imker
 
Habt Ihr Erfahrungen mit Plastikeimern? Ich möchte gerne eine Sauce machen, die gären muss. Es gibt vom Bierbrauen her diverse "Gäreimer" die man kaufen kann. Dort steht z.B. "Eimer aus lebensmittelfestem Kunststoff, mit Deckel, Zapfhahn und Syphon. Ausgestattet mit speziell verstärktem Oberrrand. Aus weissem Polypropilen gefertigt. Auch geeignet für heisse Flüssigkeiten bis 100°. "

Hält das eine Chilisauce mit Habaneros aus?
 
PP oder auch Recyclingcode 5 ist lebensmittelecht.
Ich denke, dass sollte machbar sein.
 
PP (Polypropylen) enthält genau wie PE (Polyethylen) keine Weichmacher.
Die sind beide, wie CP schon schrieb, lebensmittelecht. Müsste also funktionieren. :)
 
Schweizer schrieb:
ABER die Anforderungen an Honiggläser bzw. deren Verschlüsse müssen genau so streng gehandhabt werden wie für Saure Lebensmittel wie die von Dir erwähnten Gurken!!!

Ich hoffe du hast das nicht falsch verstanden. Natürlich sind die Deckeln für Honig auch lebensmittelecht, aber halt nur für Honig geeignet.
Säurepotential von Honig liegt sicher nicht bei dem von Sauergemüse (5%+)
Öl im Honig wäre mir auch neu.

Den Zusatz, dass die Rexgummis nur einmal benutzt werden sollten, hab ich vergessen. Bei denen gibts aber nach meinem Wissensstand keine verschiedenen Zusammensetzungen um Weichmacher zu minimieren, die sollten passen.


Zum Thema Plastik und Vergären. Wieso nicht gleich ein Gärtopf aus Ton? Plastik hat die unerwünschte Eigenschaft, dass es Farbe und Geschmack annimmt. Also mit Bierbrauen nach dem Sauce machen, wirds dann vermutlich nix mehr.
Hab gestern nen "Hof-Onlineshop" gefunden. Die verkaufen nur so Zeugs aus Großmutters Sammlung (faie.at)

lg Martin
 
gmiasbauer schrieb:
Zum Thema Plastik und Vergären. Wieso nicht gleich ein Gärtopf aus Ton?

Super Idee, ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass es das so leicht zu kaufen gibt. Da Kollegen von uns Bier brauen, bin ich irgendwie automatisch zu Biergärkesseln gegangen...

Apropos nach dem Chilisauce gären kein Bier mehr machen: erst recht! Dann gibt es lecker Chilibier :devil:
 
Schnauzhaar schrieb:
Apropos nach dem Chilisauce gären kein Bier mehr machen: erst recht! Dann gibt es lecker Chilibier :devil:

Hmmmmm,... ob das so funktioniert? :w00t:
Hab einen Bierbrauer in meinem engeren Bekanntenkreis. Ich könnte den mal fragen ob er mir eines braut und was er dafür benötigt.
Ein Maroni Bier macht er schon, also sollte es prinzipiell mit Chilis ja auch klappen. :devil:
 
gmiasbauer schrieb:
Hab einen Bierbrauer in meinem engeren Bekanntenkreis. Ich könnte den mal fragen ob er mir eines braut und was er dafür benötigt.
Ein Maroni Bier macht er schon, also sollte es prinzipiell mit Chilis ja auch klappen. :devil:

Ich habe auch Kollegen, die Bier brauen und habe selber einen Bierbraukurs besucht. Ein Chilibier werden wir sicher demnächst mal versuchen! Die Dosierung wird einfach schwierig. Klar ist, dass ich es mit einer Golden Habanero versuchen möchte.
 
Ich glaub bei Chilibier ist weniger ganz einfach mehr. Wenns beim pissen brennt machts keinen Spaß.
 
gmiasbauer schrieb:
Ich glaub bei Chilibier ist weniger ganz einfach mehr. Wenns beim pissen brennt machts keinen Spaß.

Das hat's also nicht :blush: Und ich nehme mal an, bei Frauen würds gleich brennen wie bei Männern... Aber Du hast absolut recht: Zu scharf darf es nicht sein. Aber doch so, dass es sicher kitzelt und ein bisschen wärmt. Das Austesten, bis wir diesen Punkt erreichen, wird sicher seeeeehr spannend....
 
Nach einer intensiven Phase der Forschung und Entwicklung, gemeinsam
mit dem führenden Chemieunternehmen Actega Artística, konnte die
Zulassung des PVC-freien Compunds ARTiSEAL nun abgeschlossen
werden.
Vecaps wird ab April 2014 unter dem Markennamen Veseal mit der
Serienproduktion dieser neuen und innovativen Metall-Deckel beginnen.
Der Compound entspricht allen geltenden Normen und gesetzlichen
Anforderungen und verhindert die Migration von Weichmachern in
das Füllgut.
Die wichtigsten Vorteile
und Merkmale von Veseal
Deckel mit PVC-freiem
Compound sind:

ist auf Wasserbasis
wird aus nachwachsenden
Rohstoffen hergestellt
mit der herkömmlichen
Ausrüstung und
Einstellung verarbeitbar
ist geeignet für die Abfüllung
aller Produkte:
Marmelade und Honig, Sauergemüse und für fetthältige Produkte
ist geeignet für Heißabfüllung, Pasteurisation und Sterilisation
erfüllt die europäischen Anforderungen 10/2011 und FDA 175.300
ist frei von Weichmachern. (PVC)
hat optimale Öffnungswerte
hält zuverlässig das Vakuum
ist mit verschiedenen Beschichtungssystemen kompatibel. Auch
Bisphenol BPA-NI
Quelle: Müller Glas & Co GmbH

Was heißt das jetzt zusammengefasst?
Weichmacherfreie Konservendeckeln!!!


LG Martin
 
Ich mache selbst Wein in Gärballons aus Glas. Das dürfte doch auch für dein vorhaben gut sein? Glas nimmt keinen Geschmack an, ist steril und das beste: du kannst von allem Seiten betrachten, was da drin so vor sich geht. :w00t:
Einziger Nachteil: die kleine Öffnung.
 
Ich bin inzwischen auf sogenannte "Weckgläser" für die dickflüssigen Saucen oder auch für Senf umgestiegen. Die haben einen Glasdeckel, also perfekt.
 
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