Ich liebe Lava!
Bisher habe ich mit Lava sowohl damals im Bonsai-Bereich als auch später beim "Umstieg" zu den Chilis mit lavalastigem Substrat die besten Ergebnisse erzielt. Blähtonbruch funktioniert zwar auch fast genauso gut, ist aber meiner Meinung nach zu leicht, deswegen habe ich auch nie mit Perlit hantiert und bin heilfroh, von Vermiculit nur ne kleine Probepackung gekauft zu haben.
Als erstes war bei mir salzfreies Winterstreugut (sic!) im Einsatz, das ich zuerst unter kochendem Wasser ausgespült hatte. Anschließend hatte ich mit Mischungsverhältnissen experimentiert, mit dem Ergebnis, dass ich mit einem Verhältnis von 60% Lava und 40% "Erde" am zufriedensten war. Das Streugut hat eine Körnung von etwa 2-8 mm und nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen könnte man das sogar pur (also ganz ohne Erde) nehmen. Bloß das Spülen nicht vergessen, um die feinen Bestandteile rauszubekommen, die einerseits bei Trockenheit zu einem Betonklotz verklumpen können und andererseits beim Gießen ausgespült werden und eine Sauerei hinterlassen.
Für diese Saison hatte ich nicht genug Lava da, sodass mein Substrat zunächst aus ca. 1/3 Lava und 2/3 Erde bestand. Diese Mischung hatte ich kurzfristig für meine Keimlinge im Einsatz, bis ich feststellen durfte, dass sich die Erde (ungesiebt) nicht für Kübelkultur eignet, weil sie unweigerlich matscht. Erst das Aussieben der feinen Bestandteile < 3mm schaffte Abhilfe. Aktuell habe ich noch Lava in der Körnung 4-8 mm bestellt, um diese neu gesiebte Mischung noch zu strecken, die jetzt wahrscheinlich bei 70 oder mehr % Lava-Anteil liegt. Und was soll ich sagen: et loift.
Die Pros und Contras von lavalastigem Substrat lassen sich auf seine hohe Durchlässigkeit herunterbrechen. Natürlich bedeutet hohe Durchlässigkeit auch, dass mehr gegossen und gedüngt werden muss. Dafür geht die Gefahr von Staunässe und Überdüngung gegen Null. Man mag zwar als Mensch vorsichtig gießen können, Petrus allerdings kann es nicht lassen, auch mal "volle Kanne" draufzuhalten. Auch mal tagelang. So einem Substrat ist das völlig wumpe, weil es einfach NICHT übergossen werden KANN! Und wenn man doch mal zuviel Dünger dazugegeben hat, hilft schlichtes durchspülen mit klarem Wasser.
Man muss sich auch daran gewöhnen, dass das Substrat "in der Tiefe" noch gut feucht/nass sein, während die Oberfläche schon ausgetrocknet ist. Um das besser abschätzen zu können, hilft nur eins: Kübel anheben o.ä. Und keine Sorge: einem gut angegossenen Kübel traue ich locker zwei Hochsommertage ohne Gießen zu.
Noch ein Vor- oder Nachteil: das recht hohe Gewicht, besonders frisch angegossener Kübel. Standfest sind die Kübel, aber auch ungeeignet für Leute "mit Rücken".
Definitiv ein Nachteil ist der relativ hohe Preis und die Verfügbarkeit (hier zumindest). Das günstigste war bisher das Winterstreugut für 13 Euro für 50 Liter. Aktuell habe ich für 40 Liter 16 Euro bezahlt. Plus Versand...
Summa summarum ist Lava bzw. das Winterstreugut für mich trotz der kleinen Macken das perfekte Kübelsubstrat. In der von dir angegebenen Korngröße wär es mir allerdings viel zu grob.
Liebe Grüße
Christian