Masseneinspruch gegen Patent auf Tomate

Maja

@tomaten-fundus.de
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Hallo an alle,

sicherlich gibt es auch hier im Forum Mitglieder, die die aktuellen Entwicklungen im Lebensmittel- und Saatgutbereich kritisch verfolgen und Patente auf Leben ablehnen.

Derzeit läuft ein Masseneinspruch gegen ein Patent auf eine Tomate.

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann das hier tun.
 
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Vielen Dank für den Link! :thumbsup:
Man kann garnicht oft genug auf den Irrsinn hinweisen, der da gerade abläuft. Die allermeisten bekommen davon kaum etwas mit.
 
Ja, viele wollen überhaupt nichts mehr mitbekommen. Man kann ja sowieso nichts ändern, 'die da oben' machen doch eh', was sie wollen, wozu überhaupt noch wählen gehen oder den Hintern mal für eine (Gegen-)Demo hochbekommen, blablabla... :wacky: Um sich selbst besser zu fühlen, kann man ja immer noch Scripted-Reality-Asi-TV bei rtl2 & Co. gucken, da kriegen die Leute noch weniger auf die Reihe als man selbst.
Wenn man immer nur zuschaut, wie die Welt vor die Hunde geht, wird sich ganz sicher nichts ändern. Aber sowohl Denken als auch Handeln erfordert ja Zeit und Energie, und die braucht man doch bereits, um sich zu informieren, wo man den neuesten Plastik-Sondermüll aus China noch zwei Cent billiger herbekommt.

Reg' ich mich gerade etwa auf? Ach was, ich kann ja eh' nichts an der Situation ändern... :whistling: :p
 
@Kerstin
Die Aktion wird von verschiedenen Gruppen sowohl aus Österreich, aus der Schweiz und aus Deutschland organisiert bzw. unterstützt.

Den ausgedruckten und unterschriebenen Einspruch gegen das Patent auf die Tomate (offizielle Bezeichnung EP 1515600) kann man wahlweise an

- Kein Patent auf Leben, München
- Pro Specie Rara, Schweiz oder
- Arche Noah, Österreich

postalisch (wichtig, wegen Originalunterschrift!) bis zum 02.05.2016 übersenden.

Die Einsprüche werden gesammelt über einen Fachanwalt als formeller Widerspruch gegen die Erteilung des obigen Patentes an die zuständigen Behörden weitergereicht mit der Forderung, die Erteilung des Patents zurückzunehmen.
 
Danke für die Erklärung, denn denke ich wenn man bei der Arche dabei ist, kann man in München nicht noch mal, wenn ich es richtig verstanden habe?
 
Wenn Du bisher "nur" die Petition unterschrieben hast, kannst Du trotzdem diesen Einspruch einreichen, der dann zusammen mit all den anderen Einsprüchen weiter geleitet wird. Dir entstehen keine Kosten. Aber Du wirst im Falle eines Beschwerdeverfahrens automatisch Beteiligte.

Hier kannst Du das Prozedere nochmals nachlesen: http://no-patents-on-seeds.org/de/aktion/sammeleinspruch
 
Was mich etwas wundert ist, daß man erst so spät auf das Patent reagiert.
Es wäre viel einfacher gewesen, in der Offenlegungsfrist der Patentanmeldung Einspruch zu erheben, denn dann ist das Patentamt verpflichtet, den Einspruch zu prüfen und zu bewerten.
In meiner Zeit in der Industrie, war eine unserer wichtigsten Arbeiten, ständig zu kontrollieren, ob irgendwo Patente angemeldet wurden, die unsere Rechte tangierten.

Jetzt, fast ein Jahr nach Erteilung des Patents wird es extrem schwierig, zumal auf der anderen Seite ein Kontrahent mit einer Flotte von Anwälten sitzt, der keine Möglichkeit auslassen wird, das Papierchen zu vernichten.

Das Einspruchpapierchen ist nichts wert, da müßte ein gewiefter Patentanwalt ran, der schon mal gegen die Industrie Erfolg hatte
und bei dem man sicher sein kann, daß er keinen Mandantenverrat betreibt.

Denn, die Sache wird vor Gericht entschieden und die Gegenseite wird ein paar Ordner mit Daten hinstellen, in der sie begründet, warum das Patent zu Recht erteilt wurde.
 
Denn, die Sache wird vor Gericht entschieden und die Gegenseite wird ein paar Ordner mit Daten hinstellen, in der sie begründet, warum das Patent zu Recht erteilt wurde.
Da hast Du sicherlich recht. :sour:

Trotzdem finde ich es wichtig, an solchen Aktionen teilzunehmen. Und sei es nur, um Politik und Industrie zu zeigen, daß nicht nur noch willenlose Zombies herumlaufen, die auf Teufel komm' raus vor sich hin konsumieren. Als kleiner Endverbraucher steigt man leider oft nicht hinter die Machenschaften der großen Konzerne. (Auch wenn es heutzutage wirklich nicht schwer ist, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen)

Umso wichtiger finde ich solche Aufrufe, die wenigstens ein Bewusstsein dafür wecken (können), daß man nicht alles hinnehmen sollte, was einem von der Industrie vorgesetzt wird. Ob das dann an der erschreckenden Entwicklung in der Landwirtschaft etwas ändert, sei mal komplett dahingestellt. Aber man hat wenigstens mal ein Zeichen der Vernunft gesetzt.

Ich weiss, ich bin ein blauäugiger Hippie... :)
 
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@PicaPica
Blauäugige Hippies brauchen wir viele in dieser Welt. Durch Einsprüche und Massenproteste ist es beispielsweise gelungen, dass das Schweinepatent widerrufen wurde. Die Kühe sind noch nicht ganz aus dem Schneider.

Sicherlich ist es schwer, gegen international agierende Riesenkonzerne vorzugehen, die für Geld über Leichen gehen.

Gerade deshalb ist es meines Erachtens wichtig, öffentlich und weltweit gegen diesen Irrsinn zu protestieren in der Hoffnung, ein paar klar denkende Politiker, die zudem noch so etwas wie ein Gewissen besitzen, wachzurütteln. Viel mehr legale Möglichkeiten haben wir Bürger und Verbraucher nicht.

Wer etwas mehr über die Dimension dieser kapitalgesteuerten, menschenverachtenden Politik wissen möchte, kann hier gucken, was für Patente derzeit anhängig sind: http://no-patents-on-seeds.org/de/information/patente

Da gibt es übrigens auch so etwas wie ein "Patent auf Verwendung von Paprika als Lebensmittel" oder ein "Patent auf die Nutzung der biologischen Vielfalt".

Dieser Irrsinn muss gestoppt werden.
 
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