Maximale Ernte - minimales Aroma? Oder doch nicht?

HatchChileFestival

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Gibt es eigentlich schon Studien oder auch Versuche hier darüber, ob eine große Ernte den Geschmack negativ beeinflusst?

Beim Wein dünnt man ja aus, um höhere Qualität zu erreichen. Trifft das auch auf Chillies zu und hat es evtl. zusätzlich einen Effekt auf die Schärfe, wenn ja, wie?
 
Huhu,

Auch wenn das vllt wenig aussagekräftig ist, die erste Beere ist ja meist relativ klein, hat aber auch oft wenig Aroma und weniger Schärfe und zu dem Zeitpunkt hat sie an der Pflanze öfter keinerlei Nährstoffkonkurrenz in Form von anderen Beeren. Jedoch ist die Pflanze dann meist auch noch im Wachstum und konzentriert sich deshalb nicht ausschließlich oder sogar kaum, auf die Königsbeere.

LG Micky
 
@Micky6686 Danke Dir für Deine Antwort. Aber wie Du schon sagst, ich glaube das ist ein anderes Phänomen. Es wäre natürlich auch interessant, warum das so ist - eine Möglichkeit hast Du ja schon angedeutet - Wachstumsphase.

Ich glaube, wenn es eine Analogie gibt, dann zu den Weintrauben. Mir fällt gerade kein anderes Beispiel ein, aber irgenwo habe ich schon über andere Pflanzen gelesen, die ähnlich reagieren. Deshalb wäre es m.E. nicht unwahrscheinlich, dass eine ähnliche Chilli (von der Größe, den Nährstoffen und anderen Umweltbedingungen her) auch mehr Aroma entwickelt, wenn sie in geringerer Anzahl an einem Strauch wächst. Auf die Idee brachte mich der Geschmackstest-Thread von @Hombre, der ja ein - wenn auch nicht wirklich allgemein relevantes - Ergebnis gebracht hatte: @Biergott baute ja die mit am schnellsten wachsenden und ertragreichsten Chillies der gleichen Sorte wie viele andere an. Seine hatte jedoch wenig Geschmack. Nun war das ein Thread, der die Dünger untersuchen wollte. Aber ich könnte mir eben auch vorstellen, dass reich tragende Pflanzen auch weniger Aroma produzieren. Wäre halt mal interessant. ....
 
Die Nährstoffversorgung muss gewährleistet sein und natürlich muss auch das Wetter passen.
Ja vor einigen Jahren ja eine Rekordernte an meiner Rocoto mit knappen 20 kg reife Früchte und noch über 5 kg unreife.
Die Früchte waren alle geschmacklich und der Schärfe sehr gut.
Die Pflanze war in meinem 330 L Topf und hatte eine Grunddüngung von 3g/L Substrat und wurde zusätzlich noch flüssig gedüngt.
Was ich aber bei einigen Speziellen Sorten tatsächlich mache ist die unteren Früchte entfernen weil die ab diesen Sorten dazu neigen bitter zu werden weil zu wenig Licht durchkommt. Hat aber in dem Sinn kein weiteren Einfluss auf die anderen Früchte bei einer guten Versorgung.
 
Das Aroma hat bei der Fruchtproduktion die geringste Priorität. Die Samenproduktion die Höchste.

Eine Pflanze setzt so viele Früchte an, wie sie voraussichtlich "ernähren" kann. Wenn nach einigen sehr schönen Tagen plötzlich das Wetter umschlägt, dann hat die Pflanze viel zu viele Früchte, im Verhältnis zur Verfügung stehenden Energie (Licht, Wärme).

Kleine Früchte werden in so einer Situation gerne abgeworfen, die Großen werden behalten und das Abreifen dauert dann meist recht lange.
Durch den Energiemangel wird auch weniger in das Aroma und die Zuckerproduktion investiert.

Problematisch für die Fruchtqualität ist also ein negativer Klimawandel.

Lösung: Die Früchte sehr lange an dem Pflanze hängen lassen.

Solange viele Früchte an der Pflanze hängen, werden wenige neue Früchte gebildet und die Energie fliest in die Fruchtqualität.

Spät ernten reduziert natürlich die Gesamterntemenge.
Häufig ist es lohnend, früh im Sommer die Früchte früh zu ernten, damit man zweimal ernten kann und dann im Herbst die Früchte sehr lange an der Pflanze zu lassen.
 
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