Moruga Scorpion ?

Klar kann man die kaufen!?!
Ich würde auch mal bei Semillas schauen. Oder belies Dich hier noch etwas dazu.Ich werde Sie wohl 2014 anbauen :)
 
futurbo schrieb:
Über die Sorte wird hier diskutiert, da sind sicher interessante Infos für Dich dabei.

Ich habe gerade den von Dir geposteten link aufgemacht, aber so richtig was verwertbares steht doch dort nicht.

Daher hier mal ein paar Infos:

Es handelt sich um eine Capsicum chinense Landrasse, die vor Jahren von Christopher Phillips verbreitet wurde. Als Quelle für das primäre Saatgut gab es eine Kontaktperson auf Trinidad Tobago.
Ich hatte von ihm auch Samen bekommen, und unter "Aussaat" eingelagert, aber nicht für besonders wichtig erachtet, daher wurden sie auch zwei Kampagnen hintereinander nicht ausgesät.

Alle Welt wurde aufmerksam, nachdem man im Herbst vergangenen Jahres erste Infos im CPI hatte, dass einzelne Schoten sehr hohe SCU-Werte erreicht hatten.

Neben den Originalsamen von Chris habe ich noch andere Samen aus verschiedenen Quellen angezogen, u.a. auch Originalsaat von Jim Duffy, der den Schärfetest des CPI unterstützt hat.

Bisher sehen alle Pflanzen und die Früchte gleich aus, es scheint keine groben Hybridisierungen zu geben. Was die individuelle Schärfe einzelner Pflanzen angeht,
die ja wegen der sehr grossen Streuung beim CPI-Test Anlass zu Kritik und erheblichen Duskussionen gegeben hat, kann ich noch nichts sagen.
Ich habe aber vor die Pflanzen zu testen und nach Schärfe zu selektionieren (wenn es drastische Unterschiede geben sollte)
Man darf nicht ausser acht lassen, dass die Schärfe in überreifen Schoten abgebaut wird und unreife Schoten auch deutlich weniger Schärfe haben als auf den Punkt gereifte.
Also werden erhebliche Kenntnisse an das Erntepersonal gestellt, nur auf den Punkt gereifte Schoten zu ernten, wenn man maximale Schärfeergebnisse erzielen möchte und überhaupt Vergleiche möglich gemacht werden können, die nicht unter einer erntebedingten Variation verloren gehen.

Aus meiner Erfahrung kann man den Trinidad Scorpion Moruga Blend (manchmal auch Morouga Blend genannt) nur empfehlen. Es sind kräftige, große Pflanzen mit sehr gutem Fruchtansatz.

trinidad_morouga.jpg

trinidad_scorpion_morouga.jpg


Vorsicht: Es gibt auch einen Red Moruga, der aber nichts mit der o.g. Sorte zu tun hat! Das ist eine glattwandige Habanero ähnliche Sorte, mit wesentlich geringerer Schärfe.

Gruß

Peter
 
Semillas schrieb:
Ich habe gerade den von Dir geposteten link aufgemacht, aber so richtig was verwertbares steht doch dort nicht.

Ja und nein...
Ich habe in dem Thread verstanden, dass die Sorte noch nicht verlässlich stabil ist, und dass der Kauf von Saatgut bei den meisten aktuellen Anbietern einem Glücksspiel gleicht.
Für mich wäre die Sorte daher uninteressant, mir ist Sortenreinheit sehr wichtig - habe darum gerade erst eine Bestellung von den Sorten, die ich 2013 neu anbauen will, bei Semillas aufgegeben :whistling: .

Eigene Erfahrungen zu dieser Sorte kann ich nicht beisteuern.
Ich hätte daher auch einfach schweigen können.
Oder ich könnte - wie es in anderen Internet-Foren leider Usus ist - mehr oder weniger freundlich auf die Suchfunktion verweisen :( .

Deine Infos "aus der Praxis" werden hier sicher eine Reihe von Leuten interessieren :thumbup: !
 
futurbo schrieb:
....
Ich habe in dem Thread verstanden, dass die Sorte noch nicht verlässlich stabil ist, und dass der Kauf von Saatgut bei den meisten aktuellen Anbietern einem Glücksspiel gleicht.
....

Ich habe ja in dem anderen Thread darauf hingewiesen, dass es Anbieter gibt, die Ihre Produktionspflanzen nicht voneinander isolieren. Dafür wurde ich dann auch gleich angegriffen. Das ist aber so und man kann die Bilder in den THP GLOGS sehen, wo eine Sorte neben der anderen im Freiland steht.

Diese Kulturform führt unweigerlich zu Hybridisierungen, die aber nichts mit einer Unstabilität einer selektierten Hybride zu tun haben.

Bei einer Hybride (ob gezielt oder zufällig bekommen) braucht man in der Regel 8 und mehr Generationen bis man von einer neuen stabilen Sorte reden kann.
Es ist aber eine eiserne Regel, dass die Kandidaten während dieser Selektionierungsphase isoliert kultiviert werden müssen.
Macht man das nicht, so bekommt man neue Eigenschaften eingekreuzt und hat bald einen solchen genetischen Kuddelmuddel, dass es richtig schwer fällt, noch etwas genaues sagen zu können.

Oft werden solche neuen Sorten schon viel früher in Umlauf gebracht und man nimmt gerinfügige genetische Unsauberkeiten in Kauf. Die meisten Chilifans merken das überhaupt nicht, denn man muss schon einige Pflanzen stehen haben, um die Variationsbreite beurteilen zu können.

Solche frühen Verkäufe haben natürlich auch ihren Reiz, weil man mit etwas Erfahrung und Beobachtungsgabe die richtigen Kandidaten herausfischen kann und dann zu Kulturvarianten kommt, die noch viel besser sein können.

Speziell beim TS Moruga sieht man morphologisch nichts. Ob die hohen Schärfeschwankungen zwischen einzelnen Pflanzen daher rühren, dass die Sorte noch nicht komplett stabil ist, sind Vermutungen.
Es kann auch, wie ich bereits erwähnt habe, daher rühren, dass von den verschiedenen Pflanzen unterschiedlich reife oder überreife Früchte gepflückt wurden.

Dem CPI kann man natürlich den Vorwurf machen, dass sie nicht in einem Vorversuch die Moruga-Samen von Jim Duffy in Kultur gecheckt haben und dann mit selektiertem Saatgut von einer besonders guten (scharfen) Pflanze den eigentlichen Feldversuch zum Schärfetest gemacht haben.
Man kann auch eine besonders gute Pflanze über Stecklingsvermehrung klonen, um Zeit zu gewinnen.


Gruß

Peter
 
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