Passive Hydrokultur mit Seramis

Marv

Dauerscharfesser
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Mahlzeit,

bisher baue ich immer auf Erde an. Nach einigen Problemen mit Trauermücken und Springschwänzen wollte ich aber doch mal der Hydrokultur eine Chance geben.
Der Einfachheit halber habe ich mich für passive Hydrokultur in Seramis entschieden. Laut Anleitungen sehr einfach, wohl so einfach, dass es niemand detailliert beschreibt.

Ist es wirklich damit getan einen Topf mit Seramis zu füllen, den unteren Bereich gut zu durchlöchern und diesen in eine Wanne mit der Nährlösung zu stellen? Wachsen mir nicht dann die Wurzeln raus und faulen in der Lösung?

Wäre für eine kurze Anleitung eines Erfahrenen dankbar...


Marv
 
Hi Marv

also praktisch kann ich dir keinen Tipp geben, da ich ne passive Hydrokultur noch nie versucht habe.

Allerdings würde ich an deiner Stelle das Ganze mit Dochten versehen. Denn wie schon vermutet besteht die Gefahr, dass die Wurzeln faulen! Spätestens wenn die Töpfe vollständig durchwurzelt sind. Deiner Beschreibung nach hört sich das Ganze nach einer Anstaubewässerung an, zu vergliechen mit nem Ebbe Flut Tisch. Die Pflanzen die ganze zeit in der Nährlösung stehen zu lassen, halte ich aber für keine gute Idee!:undecided:

Ist ja bei nem Topf mit Untersetzer ähnlich. Wenn da dauerhaft das Wasser drin steht, dann fängst an zu gammeln.

Also Dochte durchs Seramis und in die Nährlösung hängen lassen, dann klappt das:thumbsup:
 
So, Marv wäre ja kein Ingenieur, wenn er nicht gegrübelt, recherchiert und schließlich folgendes Experiment vorbereitet hätte:

Einkaufsliste:

7*7 Anzuchttöpfchen (waren eh noch da)
1 Kunststoffwanne, bzw. bei mir ein Balkonkastenuntersetzer 60*20 cm
Jede Menge Saatgut (auch davon hab ich ja reichlich)
1 kleine Tüte Seramis (das ganz feine, fast wie Sand)
Mikrofaser-Haushaltswischtücher (gibts fast geschenkt in jedem Discounter)
1 Spülschwamm (kostet auch fast nix)
ein paar Blatt Toilettenpapier (sowas sollte immer da sein)
5 Liter Kanister destilliertes Wasser

Dann ging es los. Aus dem Wischtuch wird je ein kleines Stück herausgeschnitten und in den Boden der Töpfchen gelegt. Einfach nur, damit das Seramis nicht herauskrümelt.
Dann wird das Töpfchen zu ca. 1/4 bis 1/3 mit Seramis gefüllt.
Nun kommt auf die Seramisschicht wieder ein Stück Mikrofasertuch, was auch ein wenig an den Seiten mit hoch geht. Also großzügig schneiden. Dies soll die Wurzeln aufhalten.

Nun hab ich 2 Varianten:

1. Variante:
Noch ein wenig Seramis auffüllen, dann den Spülschwamm hernehmen und einen kleinen Würfel, ca. 2 cm Kantenlänge herausschneiden. Diesen dann noch anschneiden. Den Würfel auf das Seramis packen und rundrum auffüllen, den Schnitt nach oben. In diesen kommt dann der Samen.

2. Variante:
Das Töpfchen bis fast obenhin mit Seramis füllen. Auf die Oberseite einen Streifen Toilettenpapier, diesen leicht anfeuchten. Auf das Toilettenpapier die Samen, dann noch eine Lage drüber. Das soll helfen, dass der Samen im Seramis etwas Halt bekommt und beim Aufbrechen seine Hülle abstreifen kann.
Dann noch eine minimale Schicht, ca. 0,5 cm Seramis obendrauf.


Abschließend kommen alle Töpfchen in den großen Untersetzer, der mit destilliertem Wasser "geflutet" wird. Zumindest auf die Kapillarkräfte ist Verlass: Nach weniger als einer halben Stunde war die Seramisoberfläche feucht. Die Schwämme nehmen das Wasser aber eher schlecht auf. Mal sehen...

Das Ganze jedenfalls ab unter die warmen Lampen, mal schauen was passiert.

Dünger habe ich noch keinen zugegeben, das werde ich so ca. 2 Wochen nach dem Schlüpfen machen denke ich.

Achja, und als Testkandidaten bereiterklärt wurden Sibirische Hauspaprika, Habanero sowie Bhut Jolokia. Waren bei mir bisher zuverlässige Samen, zudem hab ich davon reichlich.


Also, mal sehen was passiert. Besonders gespannt bin ich ja, ob das Mikrofasertuch wirklich die Wurzeln aufhält, und wie ich das mit der Dünungung hinbekomme...
 
Hallo,

also die Schwämme waren ne schlechte Idee. Sind nur ausgetrocknet, zumindest meine Sorte.
Auch das Klopapier ist eher verklebt als es genützt hat.

Hab nen 2. Versuch mit puren Perliten (aber Mikrofasertuch) gemacht. Da keimen inzwischen die Samen, bekommen aber ihre Hülle sehr schlecht los. Ist einfach zu locker...
 
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