Pizza, lieber so oder so?

Gyric

Chili-Wiesel
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das uralte gesprächsthema, zum hundertsten mal aufgewärmt!

die gute, alte pizza! so ein schönes gericht.
wusstet ihr, dass in big-D jährlich etwa 750 millionen tiefkühlpizzas verkauft werden? war vor zwei-drei jahren noch so. ich weiß nicht, ob es immer noch so viele sind, aber gefühlt wird das angebot immer größer :huh1: vielleicht sind es mittlerweile noch 25 mio mehr, kA. aber eigentlich ist das doch traurig, so ein schockgefrosteter lappen.

ich habe früher auch aus bequemlichkeit (ohne das jetzt zu verurteilen ^^) zu tk-produkten gegriffen und diese nach gusto aufgepeppt, aber seitdem ich einige tk-pizzen der geläufigen billiganbieter hatte, die irgendwie komisch seifig schmeckten - vor allem im teigbodenbereich - habe ich vor ein paar jahren der tk-pizza abgeschworen. (ausnahmen mache ich nur noch hin und wieder bei der lidl-inferno, die tatsächlich bisher immer halbwegs ok war, wenn es wirklich schnell gehen muss. aber weiter im thema)

nur noch selber machen! war dann die devise ^^ der gaumen entwickelt sich ja auch mit der erfahrung. den teig habe ich dann immer noch als frischen fertigteig aus dem kühlregal gekauft. das war zwar schonmal ein upgrade - und zugegeben, die pizzen haben freunde, vereinsmitglieder und auch verwandte überzeugt. das problem war eigentlich immer der teig, weniger die tomatensauce, oder der belag! (meine rezepte schreib ich euch am ende des beitrags)

der standard-fertig-pizzateig aus dem supermarkt hat eigentlich immer so um die 400g pro blech. den fand ich ich sowieso immer viel zu dick, deshalb kaufte ich letztendlich immer flammkuchenteig, denn der ist dünner ausgewalzt und wiegt nur etwa 250g pro blech. auf jeden fall sehr zu empfehlen, aber es geht noch besser - sprach's und hat sich sich endlich mal aufgerafft, den teig selber zu machen. eins vorab: der gekaufte teig geht meistens beim backen noch ganz schön auf.

ich mag das nicht. ich habe am liebsten, wenn der pizzaboden ganz dünn ist, trotzdem fest und nicht schlabberig (al dente, würde man vielleicht bei nudeln sagen, aber der vergleich hinkt) und an den rändern knusprig -> da kann man achtel-, sechstel- oder viertelstücke dann auch gut dran festhalten :D

jeder pizzabäcker hat so seine tricks. ich bin ja nur privatidiot und möchte euch meine variante der pizza näherbringen. es handelt sich hierbei wohl hauptsächlich um details, denn die reine herstellung einer pizza sollte jedem mehr oder weniger bekannt sein.
bei einem schön dünnen boden dürfen die saucenschicht und der belag natürlich nicht allzudick sein, sonst wird das ganze eine matschepampe, die man hinterher auch getrost in den mixer werfen kann, ohne dass es einen unterschied macht... bäh ^^

ich mache meinen hefeteig nun immer so: ich wiege die teigzutaten für 2 pizzen ab. eine ganze ess ich sowieso schon allein - oder den rest evtl. kalt - und heb den teig dann entweder auf, oder jemand isst mit. dann brauch ich den teig eben komplett auf ^^ zuerst wird ein vorteig gemacht. der geht zuerst eine halbe stunde und dann knete ich das restliche mehl rein, so dass der eigentliche teig entsteht.

zuerst zu den zutaten, bzw. zum mehl: ich nehme immer doppelt griffiges weizenmehl type 405 - auf italienisch auch manchmal doppio-zero (doppel-null) genannt. ich habe mir das von bäckern und köchen empfehlen lassen und es klappt damit für meinen geschmack außerordentlich gut. es hat eine gröbere struktur, als das feine mehl, und es lässt meines erachtens nach den teig besser werden, als mit feinem mehl.

zutatenliste ist:

250-260g doppelt griffiges weizenmehl (s.o.)
125-140ml handwarmes wasser
1 TL weißer raffinade- oder traubenzucker
3-4g trockenhefe (1/2 päckchen) - geht natürlich auch mir entsprechend viel frischhefe :)
2 prisen salz

kein öl ^^ das verhältnis mehl:wasser sollte immer etwa um 2:1 liegen, aber jedes mehl verhält sich etwas anders, daher können die angegeben mengen etwas abweichen!

ich lasse das warme wasser in eine teigschüssel ein und löse den zucker darin auf. dann löse ich in dem warmen zuckerwasser ebenfalls die hefe auf und verrühre 50 g mehl darin zu einem vorteig. der bleibt dann bei zimmertemperatur abgedeckt stehen und geht 30-40 minuten. je wärmer die luft, desto kürzer.

nach der zeit gebe ich die restlichen 200g mehl dazu und knete den teig mit der hand etwa 5 minuten ordentlich durch. der teig darf dann nochmal etwa 2 stunden gehen, aber wird mit mehr zeit immer besser. für mein empfinden ist der teig letztendlich leichter zu verarbeiten, wenn er eine nacht liegen durfte. die gemahlenen kornpartikel haben sich dann richtig schön vollgesaugt und ergeben so einen sehr gleichmäßigen teig, der nicht zu doll klebt.

den teigbatzen schneide ich dann in zwei hälften zu ungefähr 190-200g, was für ein rundes blech normalerweise reicht
 
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