Probleme mit Blattläusen, Neem hilft nicht?

crakk

Chiligrünschnabel
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huhu an alle Leser :)

Ich habe ein kleines Problem an meinen Chilis: seit ca. 3 Wochen tummeln sich an meinen Indoor-Chilis unmengen von Blattläusen, manuelles entfernen scheidet durch die Anzahl eher aus.

Habe daher vor 2 Wochen mal eine komplettbehandlung gemacht, Pflanzen die schon komplett kaputt waren weggeschmissen, alles was noch zu retten war gründlich mit dem Staubsauger entlaust, die Pflanzen mit Neem eingesprüht und mit Neem gegossen.
In den ersten paar Tagen war auch nichts zu sehen, doch mitlerweile wächst die Eieranzahl auf der Erde wieder, und auch auf den Pflanzen sind wieder mehr Blattläuse zu sehen, trotz einer Erneuten Behandlung letzte Woche...

Ich hab ja schon gelesen, dass Neem einige Zeit braucht, bis es wirkt, allerdings scheinen mir 2 Wochen mitlerweile schon sehr lange dafür.
Auch sitzen die Blattläuse zum Großteil auf den neugebildeten Blüten (d.h. eig da, wo viel Nährstoffe hintransportiert werden), wesshalb ich auch fast davon ausgehen möchte, dass die auch kräftig weitersaugen und nicht wie geschrieben, das beschädigen sein lassen.

Die Pflanzen sitzen alle in einem großen (60l) Pflanzkorb, ausbuddeln und komplett manuell entfernen wäre daher auch mit einigem Aufwand verbunden, soll ich lieber noch ein wenig warten, dass das Neem vllt doch noch hilft?
Bin auf jeden Fall für jeden Tipp sehr dankbar!

grüße
André

P.S: Die Diskussion, dass Neem evl. nicht geeignet ist für Paprikas hab ich schon mitbekommen, ich hab deswegen auch alle Früchte vor der Behandlung entfernt, das sollte daher nicht das Thema sein. - Behandlung mit einem normalen Öl/Wasser gemisch hab ich davor auch schon probiert, hat nicht geholfen...

edit: an anderen Pflanzen in einem anderen Raum hat das Neem echt super geholfen, da sind keine Blattläuse mehr - nur eben an dem Pflanzkorb bekomme ich sie nicht los...
 
Was genau meinst Du mit Pflanzkorb? Ist das ein geflochtener Korb in dem die Pflanze sitzt? Wenn ja, dann dürfte da auch ein Teil deines Problems stecken. :whistling:

Blattläuse lassen sich bei Erschütterung fallen und krabbeln erst nach einer Weile wieder auf die Pflanze hoch. In einem Korbgeflecht fallen sie natürlich viel weniger auf, als an einem glatten Topf. Vielleicht solltest Du den Korb daher in eine Behandlung mit einbeziehen. ;)

doch mitlerweile wächst die Eieranzahl auf der Erde wieder ...

Eier? Falls da viele weiße "Fussel" auf der Erde sind, das sind die alten Häute, die die Blattläuse beim wachsen abstreifen. ;)

Zu den Bekämpfungsmethoden:

Staubsauger ist nicht sehr effektiv. Spar Dir die Mühe und den Blättern das Gerupfe.

60 Liter klingt schwer ... Kannst Du den Topf transportieren? Z. B. in die Dusche/Badewanne? Dann könntest Du es mal mit - sehr gründlich - abbrausen versuchen. Aber vermutlich zu viel Aufwand bei einem Topf dieser Größe.

Falls die Pflanze nicht zuuuuu riesig ist, könntest Du es auch mit Abpinseln mittels weichem Haarpinsel (Blattachseln, Blüten) und Killerdaumen/Tempo (Blätter) versuchen. Da erwischt man eine Menge. Weißes Papier auf dem Topf und drumherum auslegen, so dass man die Flüchtlinge sofort sieht und eliminieren kann. :devil:

Statt Neem könntest Du natürlich auch Kaliseife (nicht Spüli!) benutzen. Gibt es auch fertig angerührt von Neudorff.

Bei der nächst-härteren Chemokeule schwören viele auf Calypso von Bayer, da es der vorhandenen Population den Garaus macht und noch einige Zeit die Zuzügler killt.

Ich habe - gerade im Winter drinnen - gute Erfahrungen mit Marienkäfern gemacht. Wenn man ihnen die richtigen Lebensbedingungen (Temperatur und Feuchtigkeit) bietet, dann regeln sie das Blattlausproblem sehr gut, denn sie vermehren sich so lange weiter bis wirklich nix mehr zu futtern da ist. Ich hole mir deshalb - sobald der Befall groß ist - eine Ladung Marienkäferlarven (z. B. von Katz Biotech) und lasse sie den Winter über für mich arbeiten. Geht zwar nicht von heute auf morgen, aber wenn die Kerlchen fertig sind, ist da keine Blattlaus mehr. Die essen ihren Teller leer. :devil:

Den erwachsenen Käfern spendiere ich anschließend ein Plätzchen im Insektenhotel auf dem Balkon, damit sie im Frühjahr da bereits einsatzbereit sind. (Drinnen würden sie ohne Futter wegen der hohen Temperaturen nicht überleben, draußen gehen sie in Winterruhe.)
 
da bei katz biotech habe ich gelesen das Flohrfleigenlarven auch sehr effektiv sein sollen. Das Dumme ist nur, dass die nur innerhalb von Deutschland liefern;(
bei mir in der Schweiz habe ich noch nichts gefunden!
 
Die Blattläuse sind beim Überwintern "ein Fluch", das kann ich nur bestätigen. Und ich habe das Problem - nicht unerwartet - auch gerade mal wieder (und bis wir wieder outdoor gehen können, wird's so bleiben)

Was meinst Du mit ...
... scheidet durch die Anzahl eher aus ...

Letzten Winter hatte ich mit vielen Überwinterern begonnen, übrig blieben dann final rund 50: Diese wurden - pro Pflanze - etwa alle 14 Tage in die Dusche getragen und (unter Schutz der Erde, dass diese nicht vernässt = Plastikfolie) kräftig abgeduscht (Blätter von unten und oben). Das hat sehr geholfen.

Sobald der Frühling begann (noch vor Wechsel indoor zu outdoor), waren auch Marienkäfer im Garten zu finden, die ab dann sehr geholfen und das "Abduschen" unnötig gemacht haben.

Wenn "Mayachili" schreibt, ...
... Ich habe - gerade im Winter drinnen - gute Erfahrungen mit Marienkäfern gemacht. Wenn man ihnen die richtigen Lebensbedingungen (Temperatur und Feuchtigkeit) bietet, dann regeln sie das Blattlausproblem sehr gut, denn sie vermehren sich so lange weiter bis wirklich nix mehr zu futtern da ist. Ich hole mir deshalb - sobald der Befall groß ist - eine Ladung Marienkäferlarven (z. B. von Katz Biotech) und lasse sie den Winter über für mich arbeiten. Geht zwar nicht von heute auf morgen, aber wenn die Kerlchen fertig sind, ist da keine Blattlaus mehr. Die essen ihren Teller leer. ...
... kann ich das somit nur bestätigen.

Dieses Jahr habe ich rechtzeitig vor "Saison-Schluss" draussen welche gefangen und bei den Überwinterern ausgesetzt - gestern konnte ich zu meiner Freude die erste Maikäfer-Larve entdecken (Larven sind viel "gefräßiger"), also waren sie auch "sexuell erfolgreich" (hoffe - glaub's zwar nicht, aber was soll's - ihnen macht das [auch ...] viel Freude und sie machen weiter so)

Wie "Mayachili" schreibt, kann man die Larven auch bestellen (habe damit aber noch keine Erfahrung).

Zu Nehm: Habe ich letzte Saison auch mal probiert, konnte keinen Erfolg feststellen - und billig ist das ja auch gerade nicht ...

LG, Marco
 
@ Raurinde
Marienkäferlarven Schweiz: guck mal hier
Diese Firma züchtet eine Vielzahl an Nützlingen in der Schweiz. Eventuell könntest Du dort erfahren, wo Du diese dann kaufen kannst.

Zu Florfliegenlarven hier ein paar besonders ermutigende Bilder. Sie sind super gegen Blattläuse. Da sie auch noch andere Schädlinge fressen, ist ihr Einsatz besonders bei Mischbefall empfehlenswert. :thumbup:

Wenn man nur ein oder zwei befallene Pflänzchen hat, würde ich Marienkäferlarven vorziehen, da Florfliegenlarven bei Begegnungen mit ihresgleichen auch zu kannibalischen Attacken neigen. Wenn man sie großräumig verteilt (z. B. auf einem Balkon) kein Problem, wenn man aber eine ganze Packung Larven auf eine Pflanze verteilt ... :whistling:
 
Mein letztes Posting hat sich mich Deinem überkreuzt ...

Raurinde schrieb:
... Das Dumme ist nur, dass die nur innerhalb von Deutschland liefern;(
bei mir in der Schweiz habe ich noch nichts gefunden!

Als Österreicher geht's mir ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm (da EU = oft zumindest Lieferungen doch auch zu uns, wenngleich in der Regel mit irre überhöhten "Zustellungskosten", fallweise höher als der Warenwert).

Aber da ich mit solchen google-Recherchen ("bitte auch zu mir liefern, bin kein Deutscher ...") sehr vertraut bin, hab' ich's mal als "Schweizer" probiert und bin sofort auf ...

http://www.biogarten.ch

... gestossen. Allerdings ist der Versuch, dort was - rein "spasshalber" - zu bestellen (= vorerst nur in den Warenkorb zu legen - über Produkte / Nütztlinge) gescheitert - funktioniert irgendwie nicht).

Aber Du könntest denen sicher ein eMail schicken oder bist erfolgreicher im Online-Shop als ich ...

LG, Marco
 
aktueller Zwischenstand:
mitlerweile sind 3/5 pflanzen in dem Korb von den Blattläusen verschont, am Rest sitzen noch ordentlich.
Scheint fast so, als haben nur einige Pflanzen das mittel aufgenommen und andere nicht (direktes besprühen scheint ihnen aber auf jeden Fall nichts auszumachen)

Von Nützlingen habe ich mal abgesehen, ich habe gelesen, dass die Marienkäfer auch Winterpause brauchen und daher in den Wintermonaten oft nicht sehr gefräßig sind, und erst wieder im frühjahr aufwachen. Weiß zwar nicht, wie das bei in nicht-natur geschlüpften marienkäfer ist, die käuflich sind, aber das Risiko, dass sich einfach alle schlafen legen ohne ihren Teller aufzuessen wollt ich dann doch nicht eingehen :)

Für die 2 anderen Pflanzen hab ich mir jetzt nochmal Calypso von Bayer bestellt (als 2. Stufe der Chemiekeule), hoffe das löst jetzt dann auch bei den anderen Pflanzen das problem. Erstaunlich ist, dass das Mittel bei den nicht-annums (Habanero und Tepin) nicht wirkt, bei den annums aber schon - aber vllt ist das ja auch einfach nur zufall :)

vielen dank auf jeden Fall für eure Tipps!

grüße
André
 
Hallo Andre,

nach diversen Versuchen der unterschiedlichsten (Haus-)mittel in den letzten Jahren habe ich dieses Jahr schon im September (im Gewächshaus) Stäbchen von B**** in die Töpfe gesteckt. Und siehe da: noch kein bißchen Blattlausbefall.
Für dich ist das natürlich schon zu spät, aber wenn du jetzt anfängst, sollte es trotzdem noch anschlagen.
Falls noch FRüchte an den Pflanzen sind, kannst du die natürlich nicht mehr essen.

Viel Erfolg!!
 
wie siehts da denn mit der Verträglichkeit von den Dingern mit den Früchten aus?
Wenn das dauerhaft abgegeben wird, kann ich ja eigentlich nicht ernten oder sind die dafür zugelassen?

grüße
 
Ich kenne keine Stäbchen, die für Fruchtgemüse zugelassen wären. Die sind in der Regel für Zierpflanzen gedacht. Ich würde nichts von einer Pflanze essen, die damit behandelt wurde. :blink:

Ob etwas zugelassen ist, kann man hier nachsehen.

Handelsbezeichnung (= Produktname) auswählen, "suchen" anklicken und unter der "Zulassungsnummer" (anklicken) findet man dann die Details wofür es angewendet werden darf.

Wenn man auf den Produktnamen klickt, erhält man die Sicherheitshinweise, die man sich unbedingt auch mal durchlesen sollte. :whistling:
 
In der Produkt beschreibung gehts nur um Zierpflanzen, nicht um Nutzpflanzen!

Aber da ich jetzt eh nur noch sehr wenige Früchte an den Pflanzen habe, spielt das auch keine Rolle. Neue Früchte lassen sich ohne Probleme verhindern. Zudem ich der Meinung bin, das neue Blüten/ Früchte im Moment meine Pflanzen zu sehr schwächen könnten. Da gehe ich lieber kein Risiko ein.

In 3 Monaten soll das Mittel abgebaut sein. Dann dürfen sich wieder Blüten entwickeln und bis dann Früchte kommen, dürfte nichts mehr vom MIttel nachzuweisen sein.
 
Also ich hatte auf meiner Indoorchili auch Blattläuse hab es etwas rabiater gemacht Sprühflasche mit Ordentlich Spülmittel und Wasser gemischt , Topf in einem Müllbeutel umhüllt und um den Stamm zugewickelt. Dann in die Badewanne und ordentlich von oben und unten mit dem Spülmittelmix eingesprüht 2 Stunden einwirken lassen dann nochmal einsprühen und dann eine Stunde Später sehr sehr Warm ( fast Heiss ) Abgeduscht . Ist jetzt knapp 3,5 - 4 Wochen her und bis jetzt ist die pflanze sauber mal sehn wie lange es so bleibt.

MFG
 
@Scharfer Obelix
Kann man natürlich so machen. :rolleyes: Aber kann auch gewaltig in die Hose gehen. Je nachdem welche Zusammensetzung das Spülmittel hat, kann die Pflanze hinterher gewaltige Blattschäden haben. Weshalb man für die "Einsseifmethode" normalerweise auch reine Kaliseife benutzen sollte an Stelle von Spüli. Auch das warme Abduschen übersteht nicht jede Chili unbeschadet. Nicht alle haben "dicke" Blätter, die den Temperaturschock gut wegstecken. :whistling:

Sei froh, dass es bei dir gut funktioniert hat. ;)
 
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