Projekt "Pappapischu" - Von einer Gemüsepaprika, die bei mir einzog um Schärfe zu lernen

Der Peppergeek ist leider nicht auf dem aktuellen Stand:
Weil ich das bei meinen Pflanzen im Herbst auch beobachtet hatte, habe ich damals etwas recherchiert: Die "Ödeme" haben nichts mit zu viel Wasser im Gewebe oder mit Düngung zu tun, sondern es sind Gewebswucherungen (Kallusse), die in genetisch prädisponierten Arten bzw. Sorten durch Mangel an UV-Licht ausgelöst werden können. Daher treten sie oft in Gewächshäusern und unter künstlicher Beleuchtung auf. Der korrekte (englische) Name ist "Intumescence".
(Schreibt mir, wenn Ihr nicht anders an den Artikel kommt.)
 
Ich glaube, es ist ausschließlich UV :) Die "Ödeme" bestehen offensichtlich aus amorphem, wucherndem Pflanzengewebe (also Kallusgewebe) und nicht aus Düngerkristallen, geschwollenem Gewebe oder ähnlichem. Außerdem gibt es keine Ödeme im Freiland, sie tauchen erst beim Reinholen auf und verschwinden beim Rausstellen. Natürlich gibt es eine genetische Veranlagung dafür. Aber akuter Auslöser ist ziemlich sicher UV.
 
So, dann haben die Kleinen heute zwei Minuten die volle UV-Power eines wolkenverhangenen "grau in grau" Himmels abbekommen :)
Das wird dann die nächsten Tage langsam und je nach Außentemperatur gesteigert. Wollte mit der UV-Gewöhnung eigentlich erst Ende März beginnen, aber ich bin da flexibel.
 
Ich frage mich nur gerade, wenn die Grundgenetik so anfällig ist, ob das dann ein "guter" Papa wird oder ob ich mir nicht lieber einen anderen Zuchtpartner suchen sollte. Alle drei möglichen Väter habe diese weißen Punkte.
 
Was ist das Ziel des Projektes?
(...)
Ich habe hier im Forum gelesen, dass die Mutterpflanze mehr äußerliche Merkmale vererbt als der Vater. Da ich Wert auf die Größe der Früchte lege, wird die Gemüsepaprika als Mutter dienen und die Holiday Time als Vater. Nicht nur ich lege Wert auf die Größe, auch ein Glückskeks teilte mir mit: "Doch, es kommt auf die Größe an." Ich lasse die nun unausweichlich aufkommende Frage, ob ich mich bestätigt oder gemobbt gefühlt habe, einfach mal offen.
(...)
Und ohne dich jetzt desillusionieren zu wollen: Die Größe wird ziemlich sicher polygenetisch vererbt, d. h. nur wenn ziemlich viele richtige Mutationen zusammen kommen, bekommst Du eine große Frucht. Wenn Du jetzt eine superwinzige Elternsorte wie die Holiday Time dabei hast, ist es extrem unwahrscheinlich, irgendwann wieder auf die gleiche Größe zu kommen. Dann kann man immer noch Rückkreuzen, aber wenn die andere Eigenschaft (gute Schärfe) auch polygenetisch ist, hast Du ein Problem und viel Arbeit. (Ich spreche aus leidvoller eigener Erfahrung... ;))
Du hast auch noch nichts zur "Gemüsepaprika" gesagt. Wenn das eine Hybridsorte ist, hast Du beim Kreuzen ein Problem. Und wenn das Samen aus einer Hybridfrucht sind (z. B. einer Supermarktpaprika) erst recht.
Generell vererben Mutterpflanzen nicht mehr und nicht weniger äußerliche oder innere Eigenschaften als der Vater (mit extrem wenigen Ausnahmen bei mitochondrialen oder Chloroplastengenen, wie z. B. bei der Panaschierung).
Als Lupe kann ich übrigens die chinesischen silbernen Juwelierslupen mit LED- und UV-Licht und (angeblicher) 40-facher Vergrößerung empfehlen. Die haben zwar nur Plexiglaslinsen aber sind ja auch ziemlich günstig.
 
Danke @Annuchin , dass du mich an deinen (leidvollen) Erfahrungen teilhaben lässt. Damit habe ich jetzt die Chance das Projekt noch einmal zu durchdenken. Ich habe mir das mit meinem Schulwissen tatsächlich etwas einfacher vorgestellt. Laut Biologiebuch 9. Klasse müsste man, wenn man eine große und eine kleine Frucht miteinander kreuzt ca. 25% große Früchte bekommen, ca. 25% kleine Früchte und 50% irgendwas mittleres dazwischen. Da die zweite Eigenschaft "scharf" ist, habe ich mir durch gerechnet, dass von den 25% großen Früchten ein viertel scharf sein sollten. Rein rechnerisch hat also jede 17. Pflanze große und scharfe Beeren. Bei den restlichen Eigenschaften wollte ich dann "über die Zeit" schauen, was am sinnvollsten ist zu stabilisieren. Um von denen möglichst wenig zu haben, habe ich mir zwei rot reifende Chili ausgesucht.

Die Gemüsepaprika ist über Amazon bestellt und laut Verkäufer eine sortenreine Bio-Pflanze.


Edit:
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, dass es ja nicht nur die Größe, sondern auch die Form ist, die zu 25% Stimmen muss. Also nur noch jede 68. Pflanze - Also bei zwei so grundlegend unterschiedlichen Formen nur jede 136 Pflanze...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten