Quelle für Blattlaus- und Wanzenbefall etc.

dinsdale

Zuwenigplatzfürchilishaber
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Moin.

Wollte nur mal kurz einen kleinen Erfahrungsbericht zur Entdeckung einer Schädlingsquelle beschreiben.

Jahrelang besah ich die Goldulme in unserem Garten mit einiger Belustigung, bildete sie doch zwei Blattarten. Jahrelang waren mir die Knubbel auf der Pflanze egal. Jahrelang haben wir über den Blattlausbefall geflucht.

Jetzt aber ziehe ich Chilis :cool: und ich wollte wissen, was das für Dinger sind, die da so zahlreich auf den Blättern wuchsen.

Es sind sogenannte Pflanzengallen. Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzengallen

In diesem Wikipedia-Artikel gibt es am Ende auch einen Link um die Gallen bestimmen zu können. In unserem Fall waren es Laus- und Wanzengallen. Ich habe das gute Stück also gerodet (bis auf einen kleinen Rest, der nicht befallen schien) und bislang, rein subjektiv empfunden, ist der Blattlausbefall zurückgegangen, abgesehen von den Populationen in den Obstbäumen, die fleißig von den Ameisen bewirtschaftet werden. :dodgy: Von den Chilis muß ich nur wirklich äußerst vereinzelt welche pflücken.

Kommen die Gallen im nächsten Jahr wieder wird die Ulme gefällt und ausgegraben.

Es kann sich also vielleicht lohnen mal durch den Garten oder die nähere Umgebung zu wandern und nach diesen Gallen Ausschau zu halten.

Vielleicht hilft's dem einen oder anderen.
 
Fast alle Wanzen (Feuerwanze, Stinkwanze und Co.) schlüpfen aus Eiern und nicht aus Pflanzengallen. Eine Ausnahme bilden einige wenige Gitterwanzenarten, vor allem aus der Gattung Copium, diese bilden tatsächlich Pflanzengallen.

Was um Himmels Willen sollen ordinäre Blattläuse an Chilies mit Pflanzengallen zu tun haben? :huh:

Die drei klassischen Lausgallen der Ulme (Ulmenblasenlaus, Ulmenblattrollenlaus und Ulmenbeutelgallenlaus) beherbergen zwar "Läuse", aber diese wandern nach der Entwicklung aus der Galle zu ihren Sommerwirten

Ulmenblasenlaus = Gräser/Getreide
Ulmenblattrollenlaus = Ribes (Johannisbeere und Stachelbeere)
Ulmenbeutelgallenlaus = Birnbaum

Dort sitzen sie aber nicht - wie die ordinäre Blattlaus - an den Blättern, sondern sie betätigen sich als Wurzelläuse. Diese Läuse können also kaum jene sein, die Du im Garten "siehst".


Die große Mehrheit aller Pflanzengallen ist für die befallene Pflanze in keiner Weise schädlich, oft bestehen sogar Symbiosen, die der Galle und der Pflanze einen Nutzen bringen. Nur sehr wenige Pflanzengallen beherbergen "gefährliche" Schädlinge. Die Reblaus ist eine dieser Ausnahmen.

Aber selbst diese "Schurken" sind auf ihre Wirtspflanze(n) spezialisiert, wie eigentlich alle Pflanzengallen, also keine Gefahr für andere Pflanzen in der Umgebung.


Einen Baum fällen aus Angst vor Blattläusen? :huh::huh::huh: Dazu sag ich mal lieber nix. :rolleyes:
 
Mayachili schrieb:
Einen Baum fällen aus Angst vor Blattläusen? :huh::huh::huh: Dazu sag ich mal lieber nix. :rolleyes:

Dito. :dodgy:

Die Ameisen an den Ostbäumen kannst du durch Leimringe daran hindern, die Blattläuse zu kitzeln, deren süßen Saft zu naschen und diese natürlich vor Feinden zu schützen, zum Beispiel vor unserem geliebten Marienkäfer.

Übrigens bin ich mir nicht sicher ob du einfach so einen Baum fällen darfst. Bei uns ist das zumindest Verboten, selbst wenn er auf deinem Grundstück steht. Da braucht man die Erlaubnis der Stadt oder von sonstwem. Wenn dir einer ans Bein pinkeln will, musst du Strafen zahlen UND neue Bäume pflanzen. Stell dir das nicht so leicht vor. Da sind komische regeln zu beachten. Zum Beispiel einen Stammdurchmesser von mindestens 5 cm in 1 Meter höhe. Da find mal Bäume die das haben... natürlich nicht im Walde, sondern aus Gärtnerei.

Davon abgesehen macht man das nicht, einen Baum fällen wegen Blattläusen...die wahrscheinlich noch nicht mal was mit deinen Blattläuse an den Chilipflanzen zutun haben. So. Nun hab ich doch etwas dazu gesagt. :rolleyes:

Mother Nature!

Gruß, Scharob.,
 
Das mit dem Bäume fällen ist nicht überall so.
Hier wurde z.B. die Baumschutzverordnung vor ein paar Jahren abgeschafft - mit meiner Meinung nach fatalen Folgen, Jahr für Jahr werden hunderte Bäume gefällt, oft nur weil sie ein wenig schief stehen.
Die Bäume an den Strassen werden seit dem auch haufenweise gefällt, machen ja angeblich den Belag kaputt...
Dafür heizen nun sehr viele nur noch mit Holz, und die Bäume die an Feldern und Weiden standen sind fast alle weg.
Neue Bäume werden dafür keine gepflanzt, kosten ja Geld.
 
Der Hype mit den Holzheizungen ist meiner Meinung nach totaler Blödsinn... Jeder Zweite kauf sich ne teure Heizung, Kettensägen, Traktor... Was spart man da? Zumal Holz in meinen Augen kein schnell nachwachsender Rohstoff ist und wenige der Kättensägenmörder Bäume pflanzen (Wie Hauke schon sagt)... Ist das eigentlich Bestandteil vom Kättensägenschein? Forstwirtschaft? Denke da war Jean Pain ein bisschen weiter. ;)

Grüße, Sebastian (der seit gestern grüne Blattläuse an einer Chili hat)
 
Solange Holz verbrannt wird, das an anderer Stelle als Abfall übrig bleibt, ist das ja noch sinnvoll. Wenn dafür extra abgeholzt wird ist das natürlich auch nicht umweltfreundlich.

Und wie eingangs beschrieben einen Baum fällen weil ein paar Chilipflanzen angeblich Blattläuse deshalb bekommen, halte ich für Unsinn. Da sollte man halt zusehen, dass sich Nützlinge ansiedeln können. Davon haben alle Pflanzen etwas. Das Problem ist aber oft, dass die Leute einen total aufgeräumten Ziergarten haben und sich deshalb auch kaum Nützlinge dauerhaft niederlassen können.
 
Hehe. ;-) In DEM Fall ist ja auch Biosprit aus Holzabfällen legitim, oder? Oder Biogas aus abgelaufenen Lebensmitteln.
Bei beiden Fällen stößt man leicht an die ethisch-moralischen Grenzen. Ist wie mit Allem. Verbrennen von Rohstoffen zur Energiegewinnung ist wohl noch nicht das sinnvolle Ende.
Zu den aufgeräumten Gärten gibt es nur zu sagen, das teilweise auch ohne Sinn und Verstand gepflanzt wird: http://stadtverband-leipzig.de/pflanzenschutz/117-birnengitterrost-wacholder-birnbaum.html

Grüße, Sebastian
 
Da kann man mal sehen, wie ein Fred aus dem Ruder laufen kann.

Doch mal schön der Reihe nach:

1. Ich holze nicht einfach hirnlos irgendwelche Bäume ab.
2. Ich habe mich einigermaßen schlau gemacht und befunden, daß der Befall unserer Goldulme es wert ist, eingedämmt zu werden.
3. Ich habe keine Informationen darüber, daß der Wanzen- und Blattlausbefall unserer Goldulme, die wohl solchen Befall anzieht, sich nur auf die Ulme bezieht und sonst auf nichts. Ich habe also keine Information über Artenspezifikation des Befalls.
4. Unsere Ulme ist ein Strauch, kein Baum.
5. Hier wird nix hirnlos verheizt.
6. Ich habe nur keinen Bock auf Läuse und Wanzen im Garten.
7. Ich bin sehr für natürliche Schädlingsbekämpfung. Deswegen rotte ich weder Schlupfwespen noch Ohrwurm noch Marienkäferlarven noch sonst irgendeinen Nützling aus.

Ich hoffe ich habe das einigermaßen erklärlich dargestellt. Obwohl mir die Ameisen schon ziemlich auf den Keks gehen, die alten Junkies. ;)
 
Nachtrag:

Nach dem Urlaub treibt die Ulme wieder wie üblich gigantisch aus. Wächst wie Unkraut.

Diesmal aber OHNE Gallen.

Da wir ländlich wohnen werden die Bewohner sicherlich tausend andere Möglichkeiten finden.
 
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