Seneca schrieb:
Ich suche eine Sorte, die perfekt geeignet ist für Saucen.
Würde mal sagen, für Saucen ist grundsätzlich mal praktisch jede geeignet

- der Begriff "Saucentomate" selbst ist meines Erachtens gleichzusetzen mit der Bezeichnung "Marktomate" (z. B.
"Marktomaten" bei http://www.dreschflegel-shop.de), deren Vertreter für Tomatensaucen und Ketchup besonders geeignet sein sollen.
Meiner Erfahrung nach sind diese Sorten eher etwas trocken (wenig Saft, manchmal auch wenig Samen) und neigen zum "mehlig"-werden oder sind es ohnehin gleich: Klassiker sind hier die alle drei bereits genannten
San Marzano (und ihre Verwandten), die
Amish Paste und die
Roma.
"Mehlig" klingt etwas negativ (deswegen auch die " "), für meinen Geschmack bedeutet das nur, dass sie beim Rohverzehr nicht jenen Genuss bieten, den wirklich saftige, vollreife Tomaten haben. Beim (Ver- / Ein-) Kochen haben sie aber durchaus ihre Vorteile, ohne dass sie deswegen geschmacklich schlecht wären (nicht so ein flüssiger "Gatsch" [A] = "Matsch" [D] wie bei anderen Sorten, wenn man nicht vorher "entsaftet").
Ich würde beispielsweise von meinen bisher angebauten Sorten noch den "Marktomaten" ("Saucentomaten") hinzufügen:
De Barao rot,
De Barao gelb,
Banana Legs (gelb),
Lämpchen (gelb),
Reisetomate (aber die ist sowieso was ganz besonderes - wenn auch nicht geschmacklich),
Black Plum (sehr dunkel),
Ukrainian Pear,
Andenhorn und andere (meine Datenbank ist dzt. nicht up-to-date).
Extrem ausgeprägt ist die "Saftlosigkeit" bei den "Hohl-Tomaten" (super zum Füllen geeignet), etwa
Red Cavern (speziell wenn grossfruechtige Selektion),
Yellow Stuffer oder
Gezahnte (
Burgess soll auch so sein, aber die probiere ich erst heuer aus).
sollte eher würzig sein und früh tragen. Ich brauch das gegen meine Ungeduld während meiner ersten Tomatensaison.
Ach, wie ich diese Ungeduld verstehe ...
Manche (in diversen Foren) vertreten die Ansicht, dass "würzig" und "früh" eher nicht ganz zusammenpassen - kann das nicht ganz unterstützen, den eine meiner Lieblingssorten, die
Black Cherry (allerdings Cocktail-Tomate) ist auch meist eine der Ersten. Aber beim Thema Geschmack kann man sich nur "die (Tipp-) Finger verbrennen", deswegen nicht mehr dazu ...
Die ersten letztes Jahr waren bei mir:
Marmande,
Matina,
Black Cherry,
Schneewittchen und die F2 einer Supermarkttomate mit Handelsname
Piccadilly (alle erste Früchte 2. Julihälfte bei Auspflanzung 2. Maihälfte und Anbau 2. Märzhälfte - Auspflanzung ungeschützt im Freiland = im Gewächshaus oder geschützt geht's vermutlich rascher). Letztes Jahr später angebaut und ausgepflanzt, dann sich aber sehr rasch entwickelnd waren noch
Bijskij Rosan und
Paprikaförmige (da ist aber keine einzige "Marktomate" dabei - die kamen erst ab Mitte August oder danach zur Reife)
Heuer probiere ich ganz speziell einige Sorten aus, die als besonders früh genannt werden, wie z. B.
Sub Arctic Plenty,
Siberian und
New Yorker - schauen wir mal ...
Habe grade von Piennolo und Marmande Tomaten gelesen.
Piennolo kenn' ich nicht, aber
Marmande kann ich nur empfehlen - keine spektakuläre Sorte, eher ein "Klassiker", per Definition eine "Fleischtomate" (mittelgroß bis groß, sehr fleischig, da viel-kammerig, durchaus auch recht saftig) - wenn ich nicht so wild auf viele Sorten wäre, würde sie bei mir nicht nur mit einer oder zwei Pflanze(n) vertreten sein (in den Jahren vor dem "Tomatenvielfalt-Irrsinn" war sie immer einer der 5-10 Sorten, die wir unter den damals ca. 100 Pflanzen in entsprechender Stückzahl kultiviert und überwiegend zu Saucenbasis eingekocht haben).
Hoffe, ein paar Infos sind nützlich für Dich ...
LG, Marco