schwarze stängeln

markuschilis

Chiligrünschnabel
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Meine Chilpflanze bekommen schwarze Stängel... hab ich irgendwas falsch gemacht? Ist das normal oder ist dort irgendeine Krankheit? Tiere kann ich nicht sehen ...

*Gießen bekommen die nur wenn es ein heißer tag war oder die Blätter so leicht schlapp wird ...
Dünger ist schon in der Erde drinnen*


LG
MARKUS
 

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okay danke:) der Stamm verholzt sich ja... So weit ich es verstanden habe...
Ist es auch normal ? Oder soll man noch ein bisschen warten und gucken was passiert?
verholzt sich alle chilipflanze oder Grade nur meine ?
 
Diese Frage habe ich mir schon öfters gestellt: Handelt es sich bei den Verfärbungen an den Stängeln um in die Zellen eingelagerte Anthocyane?
 
Um die Frage von @Diablo_Habanero zu beantworten muss man sich erstmal fragen, warum sich einige Triebe der Pflanze dunkel verfärben.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass die dunkelfärbung eigentlich nur an den Y Gabeln der Chilis entsteht.

Aber warum jetzt genau da?
Ich habe mir dabei den Gedanken gemacht, dass in den Y Achsen ja die Blüten entstehen. Die Blüten und die daraus resultierenden Früchte sind ja der Grund warum die Pflanze überhaupt wächst. Daher kann es ja gut sein, dass die Schwarze Färbung eine Art Schutzmechanismus ist um den Ursprung der Stängel der Früchte und Blüten zu stärken.
Jetzt tritt die Frage natürlich auf warum durch schwarzfärbung?
Laut Wikipedia absorbiert schwarz ja Licht in jedem Wellenbereich. Durch das dunkelfärben der Blätter wird die Möglichkeit vermindert, dass die Pflanze an den Stellen einen Sonnenbrand durch Licht mit sehr kurzer, energieintensiven Wellenlänge erleidet. Damit wäre schonmal (hypothetisch) erklärt warum die Y Gabeln schwarz werden.
Eine weitere Beobachtung, die ich gemacht habe ist, dass die dunkelgefärbten Stellen, die ja auch teilweise am Stamm entstehen, am schnellsten dazu tendieren zu Verholzen. Sowohl der Stamm als auch die Y Gabel haben eine Stützende funktion für die Pflanzen und müssen daher stabil sein. Ich kann es mir also auch vorstellen, dass die schwarze Färbung eine Art "Vorstufe" von einem später verholzten stamm sein könnte. Die verholzten Stellen einer Pflanze sind ja eigentlich bereits abgestorben (übernehmen so wie ich das verstanden habe aber immernoch Funktionen) Der Grund warum irgendwann eine Rinde entsteht ist weil verdickte, tote Zellen am äußeren Rand des Stammes entstehen aufgrund dessen Ausdehnung. Und tote Zellen sind soweit ich weiß schwarz :cautious:...

Wenn man sich die Aufgaben von Anthocyanen anguckt findet man jedoch auch Übereinstimmungen von den Ideen, die ich für einen Grund der schwarzfärbung gesammelt habe.
Laut Wikipedia werden Anthocyane gebildet, um:
  • in der Schale das kurzwellige UV-Licht der Sonne absorbieren und die Strahlungsenergie als Wärme an die Pflanze abgeben. So wird eine Schädigung der Proteine in der Zelle und der DNA in den Zellkern verhindert.
  • durch ihre Farbe Insekten und andereTiere anlocken und so bei der Vermehrung der Pflanzen helfen.
  • Freie Radikale im Pflanzensaft binden, die bei oxidativem Stress entstehen.
Für mich klingen Punkt 1 und 3 recht schlüssig in Bezug auf die Verfärbung des Stammes / Y Gabel. Aber Punkt 2 spricht eher dafür, dass Athocyane eigentlich nur bei der Verfärnung der Früchte eine Rolle spielt. (Bsp: Aubergine, Brombeere, Blaubeere etc.)

Ich kann die Frage also nicht eindeutig beantworten und die Sachen, die ich hier aufgeführ habe sind rein HYPOTHETISCH!
Ich würde dennoch eher denken, dass die schwarzfärbung zum Schutz des Stammes / Y Gabel ist zum Vorteil der Fruchtbildung.
Es scheint mir also warscheinlicher, dass dort keine Anthocyane eingelagert werden sondern dies ein Prozess der "Rindenbildung ist"

P.S. Sorry für eventuelle Rechtschreibfehler nach meiner Bio Abi Arbeit bin ich doch etwas müde :roflmao:
 
  • durch ihre Farbe Insekten und andereTiere anlocken und so bei der Vermehrung der Pflanzen helfen.
Für mich klingen Punkt 1 und 3 recht schlüssig in Bezug auf die Verfärbung des Stammes / Y Gabel. Aber Punkt 2 spricht eher dafür, dass Athocyane eigentlich nur bei der Verfärnung der Früchte eine Rolle spielt. (Bsp: Aubergine, Brombeere, Blaubeere etc.)

@Grisou_99: Sehr schön beobachet und gut recherchiert!
Zu deinem oben genannten Punkt 2: Es gibt lila Blüten, wie etwa bei Capsicum Pubescens oder auch Capsicum Chinense. Gerade bei den Blüten sind Insekten von Bedeutung.
Eine Hypothese: Möglicherweise werden die Blüten von Capsicum Pubescens deshalb lila, weil sie sich im Laufe ihrer Entwicklung an die vorherrschenden Bedingungen anpassen mussten, denn bei Capsicum Pubescens war das Vorkommen bekanntlich nur auf die südamerikanischen Anden begrenzt. In den Anden ist die Strahlungsintesität des Ultravioletten Lichts höher. Durch die Bildung der bläulichen/lila Färbung wird die Transmission der auftreffenden Strahlen im Wellenlängenbereich ca. 400-490 nm geschwächt. Somit müsste es als eine Art "Sonnenschutz" wirken. :)
Sehr interessant finde ich dabei auch die Sorte Pimenta da Neyde (Capsicum Chinense), hierbei ist die ganze Pflanze schwarz. Selbst die Früchte bleiben im reifen Zustand lila. Somit ist es schwierig zu erkennen, ob die Frucht reif ist. Erst bei genauerem Betrachten mit Hilfe der Sonneneinstrahlung kann man einen Unterschied im Reifezustand erkennen.
Die Genetik der Sorte ist ebenfalls entscheidend. Wie oben genannt, durch unterschiedliche Umwelteinflüsse. Bei manchen Sorten mehr, bei anderen weniger ausgeprägt.
Ich stimme dir zu, dass es sich um eine Art Schutzfunktion handelt. Da die lila/blaue Wellenlänge (ca. 400-490nm) absorbiert werden. Jene Strahlung im Lichtspektrum der Sonne, welche die DNA am meisten schädigt.
Interessant wäre noch, welche ernährungsphysiologische Wirkung, die in Chili enthaltenen Anthocyane haben, bzw. in welchen Mengen diese vorkommen und ob durch gezielte Züchtung die enthaltenen Werte erhöht werden können. ;)
 
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Interessant wäre noch, welche ernährungsphysiologische Wirkung, die in Chili enthaltenen Anthocyane haben, bzw. in welchen Mengen diese vorkommen und ob durch gezielte Züchtung die enthaltenen Werte erhöht werden können. ;)
Die Wirkung der Anthocyane im Körper ist zumindest im Wikipedia-Artikel ziemlich stark im Konjunktiv formuliert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anthocyane#Physiologie

Wieviel von dem Zeug in verschiedenen Lebensmitteln enthalten ist, steht ebenfalls in dem Artikel. Wenn man aus irgendeinem Grunde viel davon zu sich nehmen will, ist es vielleicht einfacher Johannisbeeren zu essen oder deren Saft (enthält bis zu 4g in 100ml) zu trinken, als umständlich passende Chilis zu züchten. ;)


NACHTRAG (14:00)
Ich habe einen Zahlenwert gefunden.
http://www.scielo.org.mx/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1870-249X2012000100015
In Chilis sollen nur 320 µg/g drin sein. Also umgerechnet auf 100g Frucht sind es 32mg.
Das ist im Vergleich zu anderen Früchten (s. Tabelle in der Wiki) sehr wenig.
 
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